Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Über das Hochhaus Promenadenstraße 5 (Luftbild: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000) habe ich mich schon mehrmals ereifert. Die GGG plant die Sanierung dieses Plattenbaus am Schloßteich, ich halte das für kompletten Unfug. Da ich dies auch in einem anderen Forum so verkündet habe, hat sich ein freundlicher Zeitgenosse bereiterklärt, mal dort vorbeizuschauen und ein paar Bilder zu machen (vielen Dank dafür).


    Laut seinen Aussagen ist das Haus derzeit leergeräumt, nur die Schloßteichstube im Erdgeschoß wartet noch auf Gäste. Die Wirtin war insofern auskunftsfreudig, daß sie die geplante Sanierung durch die GGG bestätigte. Es handelt sich um einen Plattenbau mit 14 Geschossen und Platz für 196 Mietparteien, wie meine offenbar leicht pedantische Quelle anhand des Klingelschildes herausgefunden hat. Das entspricht in etwa 25 Gründerzeitbauten. Irgendwann im Mai oder Juni werde ich mal schauen, ob bis dahin etwas passiert ist oder ob man sich kurzfristig doch noch für einen Abriß entschieden hat...


    Quelle: Keine eigenen Bilder, Erlaubnis zum Einbinden liegt aber vor.


    Gesamtansicht des Baus mit Resten eines Gründerzeitbaus in der Theunertstraße:


    Außen gefliesten Balkone als besonderer Blickfang:


    Wer möchte da nicht auf dem Balkon sitzen:


    Blick vom Hochhaus zur Schloßteichhalle, die aus Konjukturpaketsmitteln saniert werden soll:


    So wie dieses kleinere Hochhaus in der Promenadenstraße dürfte man sich vermutlich das Ergebnis vorstellen:


    Daß es auch in Chemnitz ganz anders gehen kann, zeigt die wunderschön sanierte "Rother und Kuntze Möbelfabrik" in der Schloßstraße 20a:


    In der befinden sich neben Gewerbe im Erdgeschoß Loftwohnungen in den übrigen Etagen (siehe http://www.residenz-apart.de/sites/referenz_loft_palais.php). Die Seite zeigt gleichzeitig ein weiteres Neubauprojekt mit gehobenem Anspruch in direkter Nachbarschaft (http://www.residenz-apart.de/index.php), in dem 26 Wohnungen geplant sind. Direkt an der Chemnitz, eine chancenreiche Lage. Über die Realisierungschancen kann ich aber nichts sagen.


    Ungeprüft weitergeben kann ich die Information, daß auch am Plattenbau Zwickauer Straße gegenüber dem Metropol-Kino Sanierungsarbeiten begonnen hatten, die jetzt aber wohl ins Stocken geraten sind: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000

  • Ja, zweifelsohne ein Klasse Projekt, macht richtig was her wenn man daran vorbeiläuft. Für die Neumühle ein paar Meter weiter sowie für den schönen GGG Kopfbau dort hätte ich mir auch so eine Zukunft gewünscht.


    Das der Plattenbauriese saniert wird ist schon länger bekannt und treibt mir wirklich die Tränen in die Augen. Gerade der. Er verschandelt das Stadtbild enorm. Bei allem was inzwische abgerissen wurde. Das Teil bleibt stehen.


    Auch das soll abgerissen werden, das historische Postamt an der Straße der Nationen. Das ganze hat System. Derzeit steht das Gebäude offen und wird fleißig zerkloppt. Angeblich soll hier eine Straßenbahnwendeschleife gebaut werden, vor zehn Jahren sah man auf den Planunungen noch, das die Straßebahn um das Gebäude herumfährt:



    baudenkmäler-chemnitz.de

  • Daß an der Straße der Nationen (Bild: http://www.flickr.com/photos/25230924@N08/2628315445/) ein Abriß geplant ist, kann man beim Vorbeigehen auf den ersten Blick erkennen. Alle Türen weit offen, wo ein paar Ziegelsteine die Zerstörung auf Jahre verhindern könnten. Wenn dann der Verfall endlich voranschreitet und die Bagger rollen, kann ganz Chemnitz aufatmen, daß endlich wieder eine Ruine verschwunden ist...
    Und weißt Du was: Es regt mich mittlerweile gar nicht mehr auf, ein halbes Jahr gab es fast täglich Meldungen über irgendwelche bedauernswerten Abrisse, hirnrissige Plattenbausanierungen und und und, das stumpft gehörig ab.


    Das Areal wollte ich irgendwann auch noch mal fotografisch festhalten, vor allem dieses abartige DDR-Gebäude direkt daneben (http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000). Ein fabelhafter Kontrast. Vielleicht wird dieser schicke Bau wenigstens erhalten :-). Für die Anbindung der Straßenbahngleise von der Straße der Nationen zum Hauptbahnhof würde der Abriß dieses Dings allemal ausreichen.


    Die Pressemitteilung des Regierungspräsidiums, in der auch der Abriß des Postgebäudes erwähnt wird, gibt es hier in voller Länge: http://www.ldc.sachsen.de/1607.htm

  • Chemnitzer Morgenpost Donnerstag, 9. April 2009


    Im Problemviertel Brühl ziehen wieder Mieter ein
    Nach jahrelangem Stillstand werden die ersten Lichtblicke für das Problemviertel Brühl heller. Die GGG will ein Haus als Pilotprojekt zur Sanierung in die Hände ihrer Mieter geben.
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2125841


    - eine Gruppe Aktivisten um Markus Nicer (28) vom Brühl-Restaurant „delicate“ steht seit einigen Monaten mit der GGG in Verhandlungen, gestern wurden in den Gesprächen erste Ergebnisse erzielt.
    - Markus Nicer: „Wir wollen das leer stehende Haus am Brühl 55 übernehmen und selbst ausbauen. Für alle acht Wohnungen haben wir Mieter gefunden.“
    - noch im Sommer könnte die Übernahme des Hauses erfolgen.
    - benötigt wird noch ein Angebot der GGG, wie viel Miete bei der Eigenleistung noch anfällt.
    - das Ganze hat den Charakter eines Modellprojektes für den Brühl und könnte ähnlichen Vorhaben als Vorbild dienen
    - Die Frage, warum nicht schon früher solche Modelle versucht wurden, erklärt Stadtrat Patrick Pritscha (34, Linke und GGG-Aufsichtsrat): „Der Brühl muss im Ganzen saniert werden, dafür braucht die GGG Kreditmittel. Denn Privatinvestoren für den Brühl finden sich nicht.“ Zudem sei der Sanierungsbedarf so hoch, dass unterm Strich ein Mietpreis von sieben bis acht Euro pro Quadratmeter herauskäme: „Wer soll das in Chemnitz bezahlen?“


    Siehe auch:
    Chemnitzer Morgenpost, Freitag, 20. März 2009
    Kiez-Kneiper frustriert: Stirbt Karree am Brühl?
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2106925

  • Also das ist doch mal stark. Unser Innenminister weiß besceit was Nolze für einer ist *g*


    Es waren viele Hände, die Karl Noltze (CDU) da schüttelte. Der Präsident der Landesdirektion war am Wochenende 65 Jahre alt geworden, hatte gestern zum Empfang in den Chemnitzer Hof geladen. Und seine prominenten Gratulanten plauderten aus dem Näh-kästchen ...


    ... und weiter heißt es


    Auch Noltzes Chef, Innenminister Albrecht Buttolo (61, CDU), fand warme Worte. „Herr Noltze, Sie haben Großartiges geleis-tet.“ Und plauderte dann aus dem Nähkästchen - über einen Besuch Noltzes in Karlovy Vary. Schon zur Begrüßung hatte er Becherovka getrunken, in einer Glasbläserei kam ein weiterer großer Schluck dazu. „Und der Tag war noch lang“, schmunzelte Buttolo.

  • Der Weg, der jetzt am Brühl beschritten wird, ist der einzig richtige. Nur wenn irgendwer den Startschuß gibt und mit einer Sanierung beginnt, hat der Brühl Chancen auf eine Wiederbelebung - auch wenn diese immer noch minimal sind.
    Das Modell der Sanierung durch Mieter ist aber schon etwas erstaunlich. Wenn man größere Summen in die Sanierung steckt, sollte man doch auch das Eigentumsrecht am Gebäude erwerben. Wer investiert denn Geld, um dann vielleicht ein paar Euro weniger Miete zu zahlen, wenn er in ganz Chemnitz bessere Wohnungen für kleines Geld bekommen kann? So ganz schlüssig ist mir das Konzept noch nicht...

  • Danke für den Hinweis. Das Medienecho ist wirklich beachtlich. Und da ist der MDR als ostdeutsches Leitmedium besonders wichtig, weil er eben auch von den Menschen vor Ort gesehen wird.


    Auch die Welt berichtet unter der Überschrift "Chemnitz ist dem Abrisswahn verfallen" über die Entwicklungen in der Stadt: http://www.welt.de/die-welt/ar…Abrisswahn-verfallen.html. Ein sehr anschaulicher Artikel, der auch die Resignation infolge von Abrißmaßnahmen deutlich macht. Gerade Leute, die wie der im Artikel geschilderte Bildhauer Eigentümer von Häusern geworden sind und denen die Stadt jetzt den gesamten Straßenzug zerstört, sind die größten Opfer dieser Politik.

  • Solange in Chemnitz in den Führungsspitzen keine Köpfe rollen, wird sich wohl leider nichts ändern. Die derzeitigen Verantwortlichen haben ihre stadtfeindliche Inkompetenz ja schon in der Realität unter Beweis stellen können und wollen mit dem SEKo ja noch eins drauf setzen. Einsicht und Besserung sehen anders aus. Die einstige Schönheut deutscher Städte haben wir dem aufstrebenden Bürgertum des 19. Jahrhunderts zu verdanken. Somit können auch nur die heutigen Bürger ihre Städte retten. Wenn ich mir so die Kommentare von einigen Chemnitzern bei Sachsen-Fernsehen durchlese, wird jedoch deutlich, wie sehr 40 Jahre Sozialismus das Denken und Empfinden der Menschen verändert haben. Die einst großartige Vergangenheit ihrer Stadt und die damit verbundenen architektonischen Leistungen interessieren oftmals keine Sau mehr. Diese Gleichgültigkeit ist wirklich erbärmlich und jämmerlich. Intelligente und vorausschauende Köpfe braucht das Land und vor allem diese Stadt.

  • Im Kommentarbereich des Sachsen-Fernsehens hat sich heute die GGG zu Wort gemeldet, zumindest kann man davon aufgrund des stichhaltigen Zahlenmaterials, der Formulierung und der Argumentation ausgehen. Die genannten Zahlen sind recht interessant. Wenn die GGG nur 3% des Altbaubestandes hält, sollte sie sich fragen, warum sie für fast 100% aller heftig umstrittenen Abrisse verantwortlich ist.


    Bei 495 Gebäuden von vor 1950 im Bestand der GGG, davon 120 saniert und etwa 100 größtenteils leerstehende auf der GGG-Webseite zum Verkauf angeboten, heißt das, daß etwa 275 Wohngebäude im Zahlenwerk fehlen. Über deren geplantes Schicksal würde ich gerne mehr erfahren.


    Noch beachtlicher sind die bisher erzielten Abbruchleistungen. Nach diesen Zahlen hat man seit 2001 etwa 3480 Wohnungen in Altbauten abgerissen. Bei einer durchschnittlichen Wohnungsanzahl von 8 Wohnungen pro Altbau sind das circa 435 Altbauten, die irgendwo in der Stadt aus den Straßenzügen gebrochen wurden. Wahnsinn!


  • Danke lguenth1 für die Info!


    Die Aussagen der GGG machen deutlich, dass diese nur im Hier und Heute denken und ihre Stadt, ihre Bewohner und deren Bedürfnisse überhaupt nicht in Konkurrenz zu anderen Städten sehen. Zudem denkt man einfach nur negativ und verschwendet seine kostbare Zeit mit der Beseitigung von Problemen, statt sich seiner Stärken zu widmen und diese zu nutzen. Wohlwissend, dass ein Teil der (salopp gesagt) sozialistisch geprägten Chemnitzer in der Platte mit der Abwahl droht. Es fehlt quasi der Arsch in der Hose. Man geht den Weg des geringsten Widerstandes. Ein Großteil der Bevölkerung scheint ja damit einverstanden. Das man mit einer Städtebaupolitik, die die Aufwertung der Altbauquartiere in den Mittelpunkt stellt und damit die Stadt optisch verschönert und aufwertet (ja, auch und gerade an den Ausfallstraßen/Hauptverkehrsstraßen!!!) auch neue Chemnitzer gewinnen würde, übersieht man.


    Dass die Altbauten enorme städtebauliche Potentiale darstellen und zu einer Wiederbelebung längst verloren gegangenem städtischem Leben beitragen zeigt Leipzig. Ich empfehle den Damen und Herren der GGG eine Rundfahrt durch Leipzig. Gerade deshalb, da auch hier in Leipzig weiß Gott nicht alles rosig ist. Aber hier in Leipzig haben mittlerweile glücklicherweise private Investoren (u.a. mit starker Altbau-Spezialisierung) die finanzielle Stärke um bei städtebaulichen Entscheidungen ein gehöriges Wörtchen (im Sinne des historischen Stadtbildes) mitzureden und das zu realisieren, was den Bedürfnissen der Leipziger und Neu-Leipziger entspricht und kurz-, mittel- und vor allem auch langfristig Sinn macht.


    Somit bleibt die GGG die Frage schuldig, warum man die (sowieso unvermieteten) Altbauten unbedingt abreißen muss, statt sie einfach nur stehen zu lassen und nachfolgenden Generationen die Möglichkeit der Sanierung zu überlassen? Wo bleibt die Ehrlichkeit, dass es hier einzig um Abrissfördergelder und marktverzerrende Maßnahmen zum kurz- und mittelfristigen Schutz der Auslastung der Plattenbauten geht und um nichts anderes?

  • Auf dem Baufeld entsteht ein ganzes Karree. Gott sei Dank.

    2 Mal editiert, zuletzt von cherubino ()

  • Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Blockbebauung aufgegeben wurde. Woher stammt denn das Bild? Vielleicht wird der Einfachheit halber nur eine Seite des Baukörpers gezeigt, da die anderen im Prinzip ähnlich sind. Das gezeigte Gebäude wäre weder groß genug für mehrere hundert Mitarbeiter der Stadt noch wäre Platz für die geplante Kaufhalle.


    Bei der Gelegenheit habe ich eine interessante Präsentation der Uni Kassel vom Sommer 2008 gefunden, die hier meines Wissens noch nicht verlinkt wurde. Besonders Teil 3 mit den aktuellen Beipielen zeigt sehr anschaulich die Planungen im Bereich Kirchgäßchen/Lohstraße (Luftbild: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000).


    Hier sollen unter Beibehaltung der wenigen historischen Gebäude mehrere kleinteilige Parzellen entstehen, die so eine Altstadtatmosphäre erzeugen sollen. Diese Planungen gefallen mir richtig gut:


    http://www.asl.uni-kassel.de/t…tz%2Bplanerisch_Teil1.pdf
    http://www.asl.uni-kassel.de/t…tz%2Bplanerisch_Teil2.pdf
    http://www.asl.uni-kassel.de/t…tz%2Bplanerisch_Teil3.pdf

  • Also ich offe sehr das ich hier falsch liege. Das wäre wirklich eine Katastrophe für die Innenstadt. Das nur das halbe Gebäude abgebildet wurde hatte ich auch schon vermutet aber es sieht eben auf dem Bild nicht danach aus. Weiter hieß es auch immer das Gebäude können nur 4 Geschoss hoch werden und damals war auch schon die Behörde eingeplant nun ist es plötzlich 6 Geschoss hoch. Schon alles komisch. Jedenfalls hat das was jetzt gebaut wird mit dem Siegerentwurf nichts mehr zu tun. Wieso macht man da erst Wettbewerbe? Ich fahre demnächst mal das Hotel Mercure hoch und schaue ob man was von oben an der Baugrube erkennen kann.


    Das Bild stammt aus dem Chemnitzer Blick. Meines wissens nach die einzigste Veröffentlichung derzeit. Was an sich schon komisch ist.


    Ja, die gezeigten Planungen im Bereich Kirchgässchen und Lohstraße gibt es schon seit weit über 10 Jahren. Keiner sucht ernsthaft Investoren. Eines der großen Baufelder an der Lohstraße wurde an die GGG verkauft. Diese hat dort einen Anwohnerparkplatz gebuat ... also wird dort mal sehr lange nichts neues entstehen.

  • Die Spannung steigt: Morgen diskutiert der Bauausschuß über den geplanten Abriß der Häuserzeile an der Leipziger Straße mit anschließendem Neubau einer Lärmschutzwand. SZ-online faßt den Sachstand noch einmal zusammen (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2133704). Sich den Abriß einer Lärmschutzwand, nämlich der bestehenden Häuser, födern zu lassen, um anschließend mit erneuter Förderung eine Lärmschutzwand zu bauen - ein Schildbürgerstreich und Steuergeldverschwendung ohnegleichen. Bei der Fotomontage der SZ mußte ich schmunzeln. Noch schöner wäre es nur, wenn man auf die Lärmschutzwand Gründerzeitfassaden malt :).


    Zur Veranschaulichung das Luftbild der Gegend, es geht um die Gebäude südlich der B95: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000

  • Hilferuf aus Chemnitz zum geplanten
    Abriss der Gründerzeithäuser an der Leipziger Straße


    Liebe Mitstreiter,


    hiermit möchte ich einen Hilferuf bzw. einen Aufruf zum Erhalt der Gründerzeitgebäude Leipziger Straße um Vorschläge für eine plakative Rettungsaktion für die Häuser Leipziger Str. (siehe Link) bitten. (Demo, Aufstelltafel, Fleyer, von mir aus vor den Häusern anketten..). Hier werden Steuermittel verschleudert, unser sowie die Wettbewerbsbeiträge der anderen Architekturbüros zum Erhalt der Häuser ignoriert, die Erkenntnisse aus den Fehlern der gegenüberliegenden Seite unterschlagen. Nur Lippenbekenntnisse und Verzögerungstaktik der Stadtverwaltung bis zur OB - eine blasse Vorstellung für eine Stadt, die hinsichtlich ihrer Abrisspolitik überregional schwer in der Kritik steht.


    Vorschläge bitte kurzfristig an meine Mail-Adresse, danke erst mal vorab.


    MfG
    Frank Kotzerke (Stadtforum Chemnitz)


    http://www.baudenkmäler-chemnitz.de/

  • Wichtig wäre, die im Wettbewerb gefundenen Alternativen öffentlich zu machen. Ich finde zwar eine ablehnende Pressemitteilung der Stadt (http://www.chemnitz.de/chemnit…oher=1&jahr=2008&monat=07), aber keine Darstellung der Ergebnisse im Weltnetz.


    Die öffentliche Meinung in Chemnitz ist meines Erachtens noch nicht weit genug, daß eine geschlossene Front gegen einen Abriß entstehen könnte. Viele werden eher erleichtert aufatmen, daß wieder ein paar Ruinen aus dem Stadtbild verschwinden. Auch wenn man folglich den Abriß kaum verhindern können wird (was nur dem Stadtrat gelingen könnte), sollte man trotzdem die Gelegenheit nutzen, das Thema so kurz vor den Kommunalwahlen ins öffentliche Bewußtsein zu bringen. Auch auf die Gefahr hin, jetzt vom Moderator eine auf den Deckel zu kriegen: Eine - vorübergehende - Hausbesetzung direkt vor den Abrißmaßnahmen und mit entsprechender Medienbegleitung wäre das öffentlichkeitswirksamste Mittel. Aus der Ferne kann ich das natürlich leicht vorschlagen. Strafrechtlich wäre das unproblematisch (max. Geldstrafe, aber sicher nicht im Bereich einer Vorstrafe). Das Rampenlicht inklusive Polizeieinsatz dürfte allerdings recht heftig werden.
    Gut, ist sicherlich etwas Träumerei, aber Chemnitz kann nur mit einem solchen großen Knall wachgerüttelt werden.