Neugestaltung Einkaufszentrum Hamburger Straße

  • in hamburg sollte man aber nicht das stilwerk vergessen. das its ja schon recht nice.

  • Ich bin generell kein Freund grosser Shopping-malls, daher ist mir der Bummel durch unzaehlige kleine Passagen die durch die halbe Innenstadt aneinander gereiht sind eigentlich sehr sympathisch, man kommt so auch immer mal wieder nach draussen und genieste den Blick auf ein unverwechselbares Stadtbild. In dieser Hinsicht ist London toll mit den Burlington Arcades wobei die italienischen Passagen natuerlich ungeschlagen sind.
    Was Deutschland fehlt sind meiner Meinung nach Departement Stores wie Harvey Nichols oder Selfridges, da sind das KadeWe oder Alsterhaus keine wirkliche Konkurrenz, obwohl die neue Ausrichtung von Karstadts 6 top Haeusern die Situation leicht verbessert hat und das Stilwerk ist in gewisser Hinsicht eine echte Alternative da definitiv der Style stimmt.
    Vielleicht sollten wir einen Shopping Mall Thread aufmachen, wir kommen hier ja schon etwas vom Thema Hamburger Strasse ab….. egal, ist interessant und fuellt die Wartezeit bis Fortschritt bei der Planung zu verzeichnen ist.

  • digger: jo, die einen wollen halt H&M + Buerger King die anderen Yuppie-Moebel, same difference, geht doch drum das mehrere Geschaefte in einem Gebaeude unterkommen oder ? ;)

  • Na, mal zurück zum eigentlichen Thema: dem EKZ-Hamburgerstrasse. Weiß denn jemand, wie es innen genau aussehen soll? Da wäre ich schon sehr gespannt. Wie schon erwähnt,- aussen siehts ja schon echt interessant aus. Mal wat anderes und für Hamburger Baukultur schon sehr mutig;-)


    Spoony Mc Clooney

  • Das EKZ Hamburger Straße scheint zur Zeit eh ständig im Umbau zu sein. Nicht nur, dass in letzter Zeit viel Bewegung in der Geschäftestruktur war (insbesondere durch die Schließung des Karstadt), sondern auch, weil erst vor kurzem ein kleiner "Foodcourt" (wenn man die Stelle so nennen will) eingerichtet wurde.

  • in hamburg sollte man aber nicht das stilwerk vergessen. das its ja schon recht nice.


    Das Stilwerk hab ich tatsächlich vergessen. Es ragt gestalterisch wirklich deutlich heraus! :daumen: Aber es ist dermaßen weit von jedem U- oder S-Bahnhof entfernt und hat so abgehobene Läden, dass der Besucherkreis wahrscheinlich sehr eingeschränkt ist. Seit Conran und ein paar andere halbwegs interessante Läden wieder verschwunden sind, und auch der Fischmarktspeicher gegenüber weg ist, zieht mich da eigentlich nichts mehr hin.


    Zur Zeilgalerie: muss man dringewesen sein, die Fotos sind nicht so doll. Zumindest vor Jahren fand ich es sehr gut, vielleicht ist es inzwischen verändert worden.

  • Sorry wenn etwas OT, aber zum Thema interessante Einkaufszentren in Hamburg (bzw. deren Abwesenheit) fiel mir noch ein, dass die Zeisehallen, wenn man sie mit ihren paar Lädchen denn als EKZ bezeichnen will, architektonisch sehr positiv herausragen.

  • OT: Wer weiß, aber die Neapolitanischen Architekten haben doch auch nur in Milano bei der GVE2 abgeguckt. Frei nach dem Motto "Wenn schon kopieren, dann wenigstens ein paar Meter größer" :)

  • So... seit einigen Tagen hat der Umbau begonnen und die ersten Baugeräte und Bauzäune stehen.


    Ich bin sehr gespannt, da ich eine besondere Verbindung zu diesem Center habe. Meine Eltern wohnen seit 28 Jahren direkt hinter dem EKZ und ich bin eigentlich im Center aufgewachsen. War knappe 25 Jahre mehrmals täglich dort, hatte meine ersten drei Aushilfsjobs während der Schulzeit dort und die meiste Zeit meiner Kindheit darin verbracht. Alle Umbauphasen (drei bisher?) habe ich live miterlebt und nun bin ich natürlich gespannt auf die aktuelle und hoffe, dass jetzt endlich was richtiges passiert.


    Die letzten beiden Umbauphasen waren Tropfen auf den heißen Stein. Es waren lediglich optische Aufwertungen, die nach Fertigstellung in keinster Weise gepfegt wurden, wodurch das Center schnell wieder einen schmuddeligen Touch bekam. Auch wirkten gerade die Aussenelemente lieblos hingeklatscht und hatten keinen wirklichen Nutzen oder waren architektonisch interessant.


    Man hätte sich heute eine große Umbauaktion sparen können, wenn man damals mehr Geld in die Hand genommen hätte. Ich denke, das ging wegen der merkwürdigen Eigentürmersituation nicht.


    Meiner Meinung nach sind die wichtigsten Punkte die Aussenfassade und der Ladenmix. Äusserlich ist das EKZ eine Katastrophe. Es wirkt gammelig, es gibt keine einzige Fliese mehr ohne Schaden und auch die Rückseite des Centers benötigt mal eine Frischzellenkur, denn im Moment erinnert es eher an die alten Bauten aus den 70ern in der City-Nord.


    Um das EKZ wieder auf Bundes- oder Weltniveau zu bringen wäre es auch notwenig, die aufgesetzten Bürotürme komplett umzugestalten. Das wird aber finanziell nicht möglich sein. Ich befürchte, dass es diesmal wieder nichts anderes als eine aufwände Kosmetik wird. Hübsche Fassade auf der Vorderseite, ein nicht kompletter Umbau des Innenpassage (keine neuen Decken, der aktuelle Boden bleibt drin, alte Geländer und Treppenaufgänge bleiben drin) und das Center wird optisch nur ein wenig verschönert. Natürlich hoffe ich, dass hier endlich mal Geld reingesteckt wird und das Center innen sowie aussen KOMPLETT saniert wird. Denn das ist dringend nötig. Als Teilzeit-Berliner und regelmäßiger Besucher des Alexa bin ich da ein wenig verwöhnt. Da ich auch viel in Asien unterwegs bin, wo es meiner Meinung nach, die architektonisch schönsten Center (Siam Paragon in Bangkok etc. gibt) erwarte ich viel von einem Komsumtempel.


    Der Ladenmix ist natürlich auch eine Katastrophe. Meine Eltern gehen nur noch ins Center, um Kontakte zu pflegen und ein paar Dinge zu besorgen. Sie kennen jeden Verkäufer persönlich und sind gerne dort. Einkaufen kann man dort aber nicht mehr wirklich. Viel Ramsch, KEIN Lebensmittelladen, kein Elektronikladen. Es beschränkt sich auf Drogerie, Apotheke, Tchibo oder H&M. Hier fehlen wirklich zwei große Flagschiffe. Ein großer Lebensmittelmarkt und ein Elektronikfachmarkt wie Saturn oder Mediamarkt. Damit könnte man Kunden gewinnen. Der nächste befindet sich an der Mö oder in die andere Richtigung auf dem Friedrich-Ebert-Damm.


    Das Thema Mundsburg Center ist auch ein Kapitel für sich. Aufwändig saniert, ist es inzwischen ebenfalls eine Ruine. Gesperrte Treppen, KEINE interessanten Läden. Ein Sonnenstudio, ein türkischer Gemüsemarkt und zwei billige Klamottengeschäfte. Zugpferde sind hier nur das Louisiana, Das Casino oder das Internetcafé im Erdgeschoss. Das Kino hat die besten Zeiten auch hinter sich. Als WB / Village Kino aufwändig eröffnet ist es nun in UCI, das schlecht besucht wird. Das Publikum ist eher prollig und die Kinotoilette gilt als beliebter Treffpunkt für Stricher und homosexuelle, die sich auf der Toilette verabreden. Für den Familienbesuch ist das leider nichts mehr. Schade. Gestern ist mir ausserdem aufgefallen, dass vom EKZ in Richtung Mundsburg im Fußgängerüberweg ALLE Fliesen kaputt sind. Vielleicht durch die startenden Bauarbeiten im EKZ? Ein totaler Spießrutenlauf und eigentlich müsste man hier auch eine ordentliche Summe in einen erneuten Umbau investieren. Vielleicht passiert dies im Zuge der EKZ Umbauarbeiten. Ich hoffe ist.


    So.... genug geschrieben. Ihr merkt, ich mag das Center sehr und hoffe, dass es bald wieder in der 1. Liga mitspielen kann. Da ich weiterhin fast täglich im EKZ bin, halte ich euch auf dem Laufenden. Vielleicht schaffe ich es ja auch mal ein paar Fotos zu schießen.


    Gruß!

  • Advertising-Guy, bitte nutze die Gelegenheit uns mit Bildern zu versorgen wenn du kannst.


    Ich bin was das EKZ Hamburger Strasse angeht auch hin und hergerissen: Mein Traum waere natuerlich der Komplettabriss mit Neubau gewesen - wobei man hier (traeum) dann wieder die alte Stadtstruktur haette aufgreifen koennen. Allen die keine Vorstellung von der Gegend vor dem Krieg hatten sei geraten mal nach Bildern zu googlen - erst im Kontext wird deutlich was fuer eine risengrosse Bausuende das Zentrum ist.


    Leider wird an diesem prinzipiellen Mangel auch keine Umgestaltung etwas aendern. Dennoch hoffe ich, dass die Entwickler das beste daraus machen.


    Fuer mich der wichtigste Punkt (auch wenn es zynisch klingt): Das Umfeld wir in den naechsten Jahren einen grundlegenden demographischen Wandel erfahren: Fast das komplette Einzugsgebiet des EKZ HHer Strasse besteht ja aus Nachkriegsbacksteinriegeln. Die gesamte Gegend wurde nach dem Wiederaufbau ja quasi neu besiedelt - vorwiegend mit jungen Paaren oder Familien. So ueberalterte im Laufe der Jahrzehnte die aufgrund der Kriegsfolgen sehr homogene Bevoelkerungsstruktur: Irgendwann zogen die Kinder aus, Jahrzehnte spaeter starben die Maenner und die Witwen blieben uebrig. (okay - etwas verallgemeinert) Langsam - moeglichst wertfrei ausgedrueckt - stirbt die erste Nachkriegsgeneration in Barmbeck-Sued aus und ein zunehmend gemischteres Publikum zieht nach.


    Vom jaehrlichen Batterien-Kauf (fur die TV-fernbedienung und am Ende noch mit Beratungsgespraech) einer Rentnerin konnte in dern vergangenen Jahrzehnten nun mal kein Media Markt und kein Saturn leben. Und auch Einrichtung und Moebel (siehe das Ende des Karstadt-Moebelhauses) werden ab einem gewissen Lebensalter nun mal wenig nachgefragt...


    Es wird spannend zu sehen, ob es gelingt, einen sich veraendernden Bevoelkerungsquerschnitt mit einem neuen Angebot anzusprechen.


    Architektoinsich wird das Center eine Suende bleiben (wenn auch aufgepeppt) - wirtschaftlich koennte es sogar klappen, jetzt wo ein Management mit langem Atem an Bord ist...

  • Kompletter Neubau wäre nett, aber was würde man anders machen? Die Form des EKZ ist einzigartig und genial. Keine versteckten Winkel, keine aufwändigen Wege. Schlechtes Beispiel wäre hier das Gropius Center in Berlin. Einmal dort gewesen und nie wieder. Zig Ecken und Kurven, alles durcheinander angeordnet.


    Eine komplette Frischzellenkur inkl. Bürobauten und komplett neuer Aussenfassage für die Hinterseite wäre ein Traum. Gerade hinten verschenkt das EKZ unglaublich viel Platz und es sind Gänge und Fassadenteile vorhanden, die einfach nicht mehr benötigt werden. Aber durch die Entkernung an beiden Enden und auch dort wo vormals Peek & Cloppenburg war, wird sich da sicherlich einiges tun.


    Ja. das mit der Umgebung ist echt schwer. Einerseits ein Traum, da sich nach hinten raus eigentlich nur Wohnhäuser befinden und nach vorne raus eine Hauptverkehrsstraße läuft, andererseits wird das Publikum wirklich immer älter. Ich sehe es bei meinem eigenen Elternhaus. Meine Generation ist ausgezogen, die Eltern bleiben wohnen, neue Mieter sind ebenfalls jenseits der 60. Für diese Leute wird oder war das Center ein perfekter Treffpunkt, um einen Kaffee zu trinken oder Lebensmittel einzukaufen. Café Andersen, Karstadt, Safeway... es war alles vorhanden.


    Ich denke der neue Mix wird moderner werden. Starbucks und Co. aber auch Rewe oder Edeka werden einziehen, um möglichst viele junge Leute aus der Gegend als auch die alte Stammkundschaft anzuziehen. Die großen Menschentrauben bilden sich im Moment dort, wo die alte Stammkundschaft ist. Bei Tchibo und beim Weinhändler, der einmal in der Woche Jazz Shows anbietet. Junges Gemüse trifft man beim Unisex Friseur. Dieser Unisex Laden ist übrigens immer ein gutes Anzeigen dafür, dass ein Center den Bach runter geht! Billiger geht es kaum.

  • Ich fuer meinen Teil (ich weiss, dass es in diesem Zusammenhang ein Wunschtraum ist) hoffe ja generell auf das "Ende des klassischen Einkaufszentrums". Ein kompletter Abriss und Neubau haette hier die Gelegenheit einer kleinteiligen Bebauung mit Zwischenraeumen und Querstrassen ermoeglicht. In der Hafencity wird ja gezeigt, dass es geht: Das Ueberseezentrum ist finanziell und verwaltungstechnnisch eine Einheit - baulich sind es jedoch zahlreiche Einzelgebeude.


    Auf diese Weise wird das ermoeglicht, was die Vorteile von geschlossenen Zentren ausmacht (Quersubventionierung von kleineren und exotischen Geschaeften mit niedrigeren Miten, Koordinierung des Branchenmixes, einheitliche Standards bei Wartung, Pflege und Ausstattung, Koordinierung von Parkraum, Management aus einer Hand...) waehrend Architektonsich eine Art "Stadtteil" aus diversen Gebaeuden entsteht.


    Mein Wunschtraum (bei Komplettem Neubau) an der HHer Strasse waere eine offene (!), einheitlich gestaltete Fussgaengerzone mit unterschiedlichen Gebauden rechts und links gewesen. Von mir aus gebaut auf einem gemeinsamen unterirdischen Bau von Parkgaragen, Technikgeschossen, Lagern, etc.


    Nun ja, man wird sehen wie das Endergebnis sich in ein paar Jahren praesentiert.

  • Gerade auf den Infotafeln im EKZ entdeckt, dass völlig neue Verkaufsflächen wohl erschlossen werden. Bisher gibt es lediglich das EG und das 1. OG. Hinzukommen sollen wohl ein 1. UG (bisher nicht vorhanden) und ein 2. OG (bisher nur Leerfläche im Innenbereich ( Büroräume, keine Promenade und Leerstand) und im Aussenbereich ( bisher leere Freifläche und leere Aussenräume der alten Yamaha Musikschule etc.).

  • Falls es hier noch nicht erwähnt wurde. So soll die fertige Fassade aussehen. Foto ist aus dem Hausblatt des EKZ. Dürfe eine sehr atemberaubende Fassade werden, wenn diese komplett beleuchtet ist und sich die gesamte Hamburger Straße entlang zieht.