Peak Oil und Auswirkungen auf die Stadtentwicklung
Als Ortsbeirat, Wirtschaftler und systemisch denkender Mensch stellt sich mir zunehmend die Frage, wie intensiv das Thema Peak Oil eigentlich in den heutigen Stadtplanungen berücksichtigt wird. Vor einigen Jahrzehnten war die "autogerechte Stadt" das A und O, das hat sich zwar offiziell überlebt, andererseits ist das Auto immer noch das dominantes Fortbewegungsmittel.
Peak Oil, der Höhepunkt der globalen Erdölförderung, hat aber komplexe Wechselwirkungen zur Folge, die ja nicht nur am privaten Autoverkehr halt machen:
* Wie kommen Pendler zur Arbeit? Oder wie gestaltet man Stadt, um Pendlerströme zu vermeiden?
* Wie kommen Waren in die Städte?
* Wie dicht und zugleich dezentralisiert baut man Nahversorgungsstrukturen, die Ärzte, Kitas, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten umfassen?
Zum Hintergrund: Die globale Erdölförderung steht an ihrem Höhepunkt, das heißt, die Geschwindigkeit der Ölförderung läßt sich nicht mehr steigern, vielmehr wird mit einer Verknappung zu rechnen sein. Da die globale Nachfrage eher steigt, ist mit steigenden Preisen zu rechnen. Der internationale Versicherungsmarkt Lloyds of London rechnet mit einem Preis von 200 Dollar im Jahr 2013. Das sind 3 Jahre von hier:
http://www.liveoilprices.co.uk…unch-200-oil-in-2013.html
Eine Studie der Bundeswehr habe ich mal unter kommunalen Gesichtspunkten analysiert:
http://peak-oil.com/peak-oil-studie-bundeswehr.php
Allerdings bin ich kein Architekt. Mich interessiert: Welche Rolle spielen die Vorbereitungen auf Peak Oil in den aktuellen Plänen - sowohl bei Fragen der Energieeffizienz und der Heizungsversorgung von Gebäuden als auch bei Fragen der Organisation von Stadtteilen und ganzen Kommunen? Wieviel Peak-Oil-Bewusstsein existiert in der Architektenszenerie? Wie wird das Thema im Zusammenspiel mit den Stadtverwaltungen oder Auftraggebern berücksichtigt bzw. kommuniziert?
Grüße aus Dresden.
Norbert Rost