Nürnberg - Lounge

  • Und in der Werderstraße. Hier war scheinbar ein Heimwerker bei der Arbeit. Die Ausführung entspricht nicht den Brandschutzvorschriften durch die fehlenden Sperriegel über den Fenstern bzw. alle 2 Stockwerke. Wenn man kein Geld hat sollte man sich energetische Sanierung lieber ganz sparen.



    Werderstraße, 02.07.2013

  • Was für Sperrriegel meinst du denn bzw. was hat das für einen Sinn und wo müssten die denn hin?

  • Mit Sperriegel sind Dämmungen aus nichtbrennbarem Material, bspw. Steinwolle gemeint. Diese werden bei hochwertiger Ausführung über jedes Fenster als sichtbarer Sturz angebracht, damit Flammen, die bei einem Wohnungsbrand aus dem Fenster schlagen, sich nicht die Fassade hinauffressen können.
    Als erleichterte, weniger aufwändige Variante ist es erlaubt, diese Fensterstürze wegzulassen und dafür einen um die Fassade umlaufendes Band mind. alle zwei Stockwerke zu ziehen.


    Hier auf Bild 2 (Beitrag zur Heroldstraße 10). Kannst du so einen Brandriegel im 2. OG sehen, das ist wahrscheinlich Glauswolle, der Rest der Dämmung brennbarer Kunststoff. Das sind die Mindestanforderungen. Oft wird darauf aber einfach verzichtet, denn das Aufkleben der Platten und das Verputzen sind meist in wenigen Tagen geschehen und danach sieht es niemand mehr.


    Es gibts zwar Untersuchungen, die diesen Riegeln im Ernstfall Nutzlosigkeit bescheinigen, da nach Vorschrift die Fassade nur 20 Minuten einem Brand widerstehen muss, aber so sind halt die Vorschriften und die sollte man wenigstens beachten.

  • Dankeschön! Da hätte ich lange nach "Sperriegel" suchen können, da kamen nur Schlösser anstatt sowas. ;)
    Wieder was dazu gelernt.

  • interesting stuff

    Manch einer hat es vielleicht schon heraus gehört, ich renoviere gerade in unserer Altbauwohnung. Ich weiss seit einiger Zeit, dass das Gebäude im 2. WK abgebrannt ist. Und auch, dass es die Hälfte über unserem Wohnzimmer schwer getroffen hat.
    Nach dem Einzug und dem Entfernen der Tapeten an der Decke war schnell auszumachen, dass die Putzdecke uneben ist und an einigen Stellen besonders rissig ist und durchhängt. Diese Stellen nehme ich mir Stück für Stück vor, öffne sie, entferne den Altputz, festige die Unterlattung und den Putzträger aus Schilt, und setze ggf. Armierung ein, wenn der Draht in den alten Schilfmatten unbrauchbar geworden ist.


    Heute kam die letzte Stelle an die Reihe, und was finde ich da:



    Verkohltes Teile, einen leicht angeschmorten Balken, Sparren durchgekokelt und teilweise runterhängend, und eine Unterlatte, die komlett an einer Stelle durchgebrannt ist. Und etwas weiter weg ein zylindrisches, schweres Ding.
    Erst hielt ich das zylindrische Ding durch die rostrote Oberfläche für einen Ziegel oder so, aber nach dem Herausfummeln:



    Massives Metall. An einem Ende von innen aufgesprengt, laut Kampfmittelräumdienst Nürnberg ist das Ding eine britische Stabbrandbombe, und selbst dieser Rumpf noch gefährlich. Der Brandbeschleuniger darin könnte sich wohl immernoch entzünden. Ich sperr' es also weg bis sie es abholen...

  • Eine Frage des Durchblicks

    Mal etwas für zwischendurch, vielleicht eine Geschmacksfrage. Diese Reihe zeigt Fenster aus mehreren Epochen. Unten etwa sechziger Jahre, Mitte vermutlich originales Doppelkastenfenster, oben ein jüngeres Kunststoffenster.



    Gesehen an der Wodanstraße.
    Für welches würdet ihr euch entscheiden?

  • Wenn ich ehrlich bin, das obere Kunststofffenster finde ich gar nicht so übel. Das untere ist doch recht primitiv, das mittlere erscheint mir irgendwie chaotisch - keine klare Linie.
    Bei denkmalgeschützten Häusern wird meist ja gar kein Kunststofffenster genehmigt. Über den Sinn kann man schon etwas streiten, denn z.B. sieht man von der Straßenansicht kaum, ob das Fenster im dritten Stock (wie bei meinem Fall) aus Kunststoff oder Holz ist. Das ist ja schon Materialfetischismus.

  • Wahrscheinlich werde ich jetzt wieder als Nestbeschmutzer und Pessimist verurteilt, aber Schönreden hilft eben auch nicht wirklich weiter.
    Wenn man das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner als Maßstab für die Wirtschaftskraft nimmt, dann sieht Nürnberg nicht sehr gut aus (kein Trost, dass Fürth noch viel schlechter ist!).


    Mal ein paar Zahlen (Stat. Landesamt, offenbar aktuellste Zahlen aus 2011):
    https://www.statistik.bayern.de/statistik/vgr/


    München 58464
    Rosenheim 39268
    Landshut 47765
    Passau 60999
    Straubing 45224
    Amberg 42330
    Regensburg 75434
    Weiden i.d.OPf. 45824
    Bamberg 54061
    Bayreuth 48888
    Coburg 67141
    Hof 38153
    Ansbach 48149
    Erlangen 68770
    Fürth 29574
    Nürnberg 44401
    Schwabach 30122
    Aschaffenburg 61255
    Schweinfurt 85376
    Würzburg 45583
    Augsburg 42495
    Kaufbeuren 29366
    Kempten 46666
    Memmingen 49967
    Ingolstadt 91514

  • Zu den Fenstern: Das (vermutlich) originale Altbaufenster ist zumindest hinsichtlich der Glasflächen ausgewogen, die sind annähernd gleich groß, wohingegen das Kunststoffenster oben die Teilung stark vereinfacht und ein paar sehr kleine Dreiecke übrig lässt. Ich wäre aber selbst glücklich wenn ich dieses Fenster hätte, denn unsere Wohnung hat dieselben Fensterformate, aber nur ein Einscheibenfenster mit halbrundem Oberlicht. Das ist ergonomisch völlig unbrauchbar. Über das unterste Fenster brauch ma nicht reden.


    Die Statistik hätte mich überrascht, würde Nürnberg weiter oben stehen. Wieso steht Rosenheim so weit unten, ist das so ein Armenhaus?


    Naja und zu Fürth.... ist mir halt auch nicht als Wirtschaftsstandort ein Begriff. Ingolstadt und Audi... eine Symbiose auf zeit. Spannd fände ich einen überregionalen Vergleich.

  • Rosenheim hat mich auch überrascht. Ich schätze die Stadt bzw. die Bevölkerung sicher nicht als "arm" ein. Möglicherweise ist es aber so, dass dort zwar nicht so viel produziert wird, dass aber viele dort wohnen und eben nach München pendeln.

  • Trotz des Bip .. ich würde lieber in Fürth wohnen wollen als in Hof.
    Ingolstadt ist klar.. Audi .. Schweinfurt ebenso .. Tonnenweise Industrie.. Aber was ist mit Passau los ? .. was ist dort ? .
    Herzogenaurach würde mich interessieren .. Ein Kuhdorf mit 3 Weltkonzernen .


    Außerdem eh alles Augenwischerei .. in Nürnberg brummt es gewaltig .. Hab den Eindruck das es noch nie soviel Bautätigkeit in meiner Stadt gab .. an allen Ecken und Enden wird gebaut , umgebaut .. stehen Gerüste . einfach herrlich

  • Die Statistik sagt auch nix über Lebensqualität aus. Denke da braucht sich Fürth nicht verstecken. Wird das BIP nicht anhand des steuerzahlenden Hauptwohnsitzes gemessen? Oder fließen da auch die Gewerbesteuern mit ein, was m.E. nach diese Verzerrungen bei der Statistik erklären würde.


    Ja, in Nürnberg ist echt viel los. Selbst auf meinem fast immergleichen Arbeitsweg steht jede Woche irgendwo ein neues Gerüst. Das ist kaum noch alles dokumentierbar, soviel Zeit hab ich einfach nicht. In der Valznerweiherstraße z.B. steht schonwieder ein Gerüst, und in dem Abschnitt stehen nichtmal 10 Gebäude.

  • Das Beispiel Rosenheim zeigt ja, dass das BIP nicht unbedingt was mit Lebensqualität zu tun hat. Dennoch ist ja die Wirtschaftskraft nicht unwichtig. Warum ist denn Nürnberg z.B. Schlusslicht bei den Arbeitslosenzahlen in Bayern? Dies wirkt sich selbstverständlich auf das BIP aus.
    Erschreckend finde ich aber schon, dass Nürnberg etwa auf dem Niveau von Weiden ist, dass Bamberg viel besser da steht, von Regensburg ganz zu schweigen.



    Ich hab bei der Auflistung nur die kreisfreien Städte genommen - der Link geht zur gesamten Liste. Herzogenaurach alleine findet man so nicht, müsste aber wohl alle Rahmen sprengen ...
    Die Bautätigkeit ist - denke ich - im Moment den niedrigen Zinsen, den Subventionen bei Wärmedämmung und der Angst vor Inflation geschuldet. Da in Nürnberg die Immobilienpreise noch nicht so ausgereizt sind wie in München, ist der Standort für Investoren interessant.

  • Die Septembersitzung des Baukunstbeirates fällt (ersatzlos) aus. Link.
    Was geht ab, haben wir keine neuen Bauprojekte mehr zu besprechen? Was ist mit den Hotelneubauten an der Bahnhofstraße, dem Rundbau am Tunnel Allersberger Straße, Nutzungen Pellerhaus, war da nicht mal was wegen Neugestaltung Nelson Mandela Platz? Umnutzung E-Werk am Milchhof....

  • Ich denke, die 3D-Drucker haben noch viel mehr Möglichkeiten. Da werden wohl nicht nur Modelle, sondern auch bestimmte Bauteile produziert werden.
    Es gibt da auch schon Geräte, die können sogar ganze Sandsteinplastiken aufbauen. Theoretisch könnte das Steinmetze ersetzen ...

  • Auf der diesjährigen IFA wurden solche Drucker auch vorgeführt, für den Heimbereich, in einer Preislage bis 1.000 EUR. Da konnte man sich davon überzeugen was diese Geräte so ausspucken. Eigentlich ganz pfiffig, vor allem für Handwerker könnte ich mir vorstellen, dass man damit sozusagen vor Ort irgendwelche Teile designt, ausdruckt, einbaut. Irgendwelche Halterungen, Haken, Winkel, Stützen, Beschilderungen, Abdeckungen usw. Die Möglichkeiten sind eigentlich nur durch das jeweilige Material begrenzt. Bei dem Drucker, den ich mir ansah, waren es Plastikteile, sehr hart - fast spröde, die sich bestimmt bohren und schleifen ließen.


    Dass es solche Drucker gibt, die Steingutartikel drucken können, ist mir nicht bekannt. Wäre natürlich Wahnsinn.

  • Heimatministerium - Dienststelle Nürnberg

    http://www.nordbayern.de/regio…t-nach-nurnberg-1.3209628


    Herr Söder sucht Diensträume. Gibt es irgendwelche Vorschläge? Es sollte Platz für 100 Büroarbeitsplätze und wenigstens einen Tagungsraum/Veranstaltungssaal vorhanden sein.
    Toll wären ja:
    Ein rekonstruiertes Pellerhaus,
    ein (rekonstruiertes) Welserhaus,
    ein repräsentativer(!!) Bau an der Kressengartenstraße (Milchhof)


    Praktisch wären:
    Räume im Quellegebäude
    Räume am Flughafen
    Rundbau an der Bahnhofstraße...


    ... es soll ja (hoffentlich) etwas Geld in die Hand genommen werden.


    Nachtrag:
    Man lese hier auch: http://www.nordbayern.de/nuern…m-1.3211688?cid=19.212725
    ... bemerkenswert parallele Gedanken.

  • Option Welserhaus und Pellerhof wären super, aber wohl kaum realisierbar.


    Wahrscheinlich wird es zu einem hochmodernen Kasten kommen. Das einzige womit sich die Regierenden heutzutage repräsentieren sind die fetten Karossen. Man schaue nur zum Kanzleramt.


    Der Potsdamer Fall wird wohl eher die Ausnahme bleiben. Leider.