MEF/Rathausforum - Entwürfe

  • MEF/Rathausforum - Entwürfe

    Der Gewinner des diesjährigen Schinkelpreises (2.000€) und Reisestipendiums der Hans-Joachim-Pysall-Stiftung (2.500€) heißt Stefan Drese. Seine skulpturale, eigenständige Lösung habe die Jury überzeugen können und zeige auf, dass die Bebauung des Areals mit einem freistehenden Solitär eine interessante, zukunftsweisende Entwicklungsperspektive darstelle.


    Heftige Auseinandersetzungen habe es um die Einbeziehung des historischen Stadtgrundrisses gegeben. Rückholanträge von Ex-Senatsbaudirektor Hans Stimmann habe die Jury jedoch mehrheitlich zurückgewiesen.


    Mir ein Rätsel warum man sich dem so dogmatisch verschließt. Es muss ja schließlich keine 1:1 Kopie des historischen Grundrisses werden.


    Hier der Gewinnerentwurf:





    Bildquelle: Stefan Drese, Hamburg | Baunetz


    Artikel Baunetz

  • Zwar schon etwas länger her (1.Juni 2011), doch trotzdem zu erwähnen, seien die Richtlinien erwähnt, die auf den Seiten der Stadtentwicklung veröffentlicht wurden:
    http://www.stadtentwicklung.be…lanung/baukollegium.shtml


    Das wichtigste aus der Stellungnahme des Kollegiums: das Rathausforum soll in naher Zukunft nicht bebaut werden, was ich schade finde. Die Gegend ist meiner Meinung nach einfach zu weitläufig ohne wirkliche Kontur.


    Naje, und da hier ja schon einige Eigenentwürfe von Usern gebracht wurden, habe ich kurzerhand auch mal einen erstellt und stelle ihn zur Diskussion:



    Uploaded with ImageShack.us


    http://imageshack.us/photo/my-…/811/mefrathausforum.jpg/


    (Quelle: von mir erstellt)


    Legende:
    rot/rosa: Bestand
    grün: Grünflächen
    gelb: Straßen
    orange: Meine Ideen.


    1. MEF:
    Wie bereits in meinem letzten Beitrag erwähnt, bin ich hier unbedingt für eine Bebauung, die vorhandene Sichtachsen, das jetzige Foum und die (alte) Sichtverbindung zwischen Nikolaiviertel und heutiger Karl-Liebknecht-Straße berücksichtigen soll. Ich stelle mir hier eine Art Marx-Engels-Piazza mit hoher Aufenthaltsqualität vor, deren Rahmen die Bebauung mit Arkaden (ähnlich den Alsterarkaden in Hamburg) Platz für Cafés und Restaurants mit darüberliegenden Terassen geben soll. Die restliche Bebabung sollte architektonisch ähnlich dem Hackeschen Markt sein: modern, aber dennoch mit Altbauflair.
    Öffentlich Hofsituationen sind hierbei ebenfalls erwünscht.


    2. Rathausforum:
    Hier schwebt mir eine Teilung des bisherigen großen Platzes in drei kleinere Plätze vor:
    I. direkt vor dem Rathaus eine Art Rathausplatz mit Grünfläche in der Mitte. Die Bebauung kleinteilig wie oben.


    II. Der "Neptunplatz" mit dem gleichnamigen Brunnen als Zentrum. Man beachte die zu erhaltende Sichtachse Richtung Fernsehturm und Marx-Engels- sowie Humboldtforum. Auch hier soll eine hohe Aufenthaltsqualität errreicht werden. Durch die Abschottung zur Spandauer und Karl-Liebknecht soll etwas Ruhe vor dem Autolärm einkehren und die Menschen zum längeren Verweilen einladen.


    III. Der "Martin Luther Platz" mit dem Denkmal als namensgebender Fokus.


    Alle drei Plätze sind wiederum mit einer Sichtachse verbunden und sind somit einerseits klar abgegrenzt, andererseits aber auch in einem Kontext mit dem Roten Rathaus als Bezugspunkt gestellt. Der Neptunplatz fungiert hier als Zentrum der drei Plätze.


    Ein weitere Bau soll ein Gegengewicht zur Marienkirche darstellen und ihr das "Verlorensein" nehmen und stattdessen mit hier korrespondieren.


    Tja, soviel zu meiner kleinen Idee.


    Gruß
    Der Hobbyist

  • Neugestaltung historische Mitte

    Da hier ja vor längerer Zeit mehrere User-Entwürfe zur Neugestaltung des Fernsehturmumfeldes gezeigt wurden und die Diskussion momentan auch hier wieder aufgekommen ist, will ich nun auch mal :)
    Auch ich habe mir des öfteren Gedanken über die zukünftige Gestaltung der historischen Mitte gemacht. Ich kann z. T. die Argumentationen der Befürworter einer historisierenden Gestaltung nachvollziehen, sehe eine komplette Widerherstellung des historischen Straßenrasters jedoch eher skeptisch, da sich dies mit den heutigen Umständen einfach nur noch schwer vereinbaren lässt; um es mal kurz auf den Punkt zu bringen: der Fernsehturm inmitten des historischen Straßenrasters wäre absolut unpassend! Da kann ich den Argumenten für eine Beibehaltung der derzeitigen Freiflächen- bzw. Parksituation noch mehr abgewinnen, doch auch hier sehe ich deutliche Defizite: Die Marienkirche wirkt doch sehr fehl am Platz und das Rathaus wirkt an den Rand gedrängt und bekommt dadurch nicht die städtebauliche Aufmerksamkeit, die ihm meiner Meinung nach zustehen würde.



    Deshalb möchte ich hier nun meinen Vorschlag für eine zukünftige Gestaltung des Areals vorstellen. Dieser nimmt teilweise Elemente des historischen Stadtgrundrisses auf, orientiert sich aber ebenfalls am Fernsehturm als städtebauliche Dominante und eines der wichtigsten Wahrzeichen Berlins.
    Die wichtigsten Elemente meines „Entwurfs“ sind folgende:


    - Zwei sich kreuzende Sichtachsen ( „Große Sichtachse“: Fernsehturm – Wasserspiele – Neuer „Rathausbrunnen“ – Marx-Engels-Denkmal – Spree – Humbodtforum und „Kleine Sictachse“: Rathausturm – Neuer „Rathausbrunnen“ – rekonstruiertes Lutherdenkmal auf dem Neuen Markt). Kreuzungspunkt der beiden Sichtachsen ist der neue „Rathausbrunnen“


    - Neue Sockelbebauung des Fernsehturms
    - Neuer „Rathausplatz“
    - Wiederherstellung des Neuen Marktes in Anlehnung an seine historische Position, jedoch in anderen Dimensionen
    - Teilweise Wiederherstellung der historischen Ringstraßen


    Hier nun die dazugehörige „Grafik“ (nur ne billige PowerPoint Skizze, besser kann ich’s nicht) :


    http://imageshack.us/photo/my-images/843/bild1vp.png/ Uploaded with ImageShack.us[/IMG]


    Die roten Rechtecke sind Neubauten in Blockrandbauweise, jedoch nicht unbedingt einheitliche Blöcke, sondern pro Block gerne mehrere Einzelgebäude. Die Traufhöhe sollte sich im Westen an der des Roten Rathauses orientieren, in Richtung Alexanderplatz aber auch gerne etwas höher
    Hellgrau sind Fußgängerzonen (im Falle der Rathausstraße meinetwegen auch mit Straßenbahn)
    Dunkelgrau sind Plätze
    Und nun zu den Details:
    1. Neue runde Sockelbebauung des Fernsehturms
    2. Neuer „Rathausplatz“ (ich plädiere für eine eher steinerne Gestaltung, eventuell mit unterschiedlicher Pflasterung zur Betonung der Sichtachsen, die Erdgeschosszonen der umliegenden Neubauten wäre insbesondere für Gastronomie geeignet)
    3. Der neue „Neuer Markt“ mit einheitlicher Platzgestaltung beidseitig der Karl-Liebknecht-Straße, als Endpunkt des Straßenzuges „Unter den Linden“ und um der Marienkirche wieder einen städtebaulichen Rahmen zu geben
    4. Neuer „Rathausbrunnen“ in den Dimensionen des Neptunbrunnens (dieser sollte wiederum an seinen historischen Standpunkt am Schlossplatz zurückkehren)
    5. Marx-Engels-Denkmal
    6. Lutherdenkmal mit rekonstruierten Sockel nahe des historischen Originalstandortes
    7. „Spreeuferpark“
    8. Neue Fußgängerbrücke als Verbindung zum Humboldtforum
    9. Rathausstraße: Fußgängerzone (eventuell mit Straßenbahn) mit Geschäften in den umliegenden Gebäuden, um die Einkaufsgegend um den Alex bis zum Rathaus fortzuführen
    10. Die Wasserspiele bleiben erhalten
    11. „Panoramaplatz“ rund um den Fernsehturm mit hohem Grünanteil


    Ich hoffe es gefällt :)

    4 Mal editiert, zuletzt von mescha ()

  • Viele interessante Anregungen.
    Was mir weniger gefällt ist die Erhaltung des unsäglichen Wasserspiels und dass du eine grüne Einfassung des Fernsehturms vorschlägst. Ausserdem finde ich Marx und Engels in dieser Zentriertheit als Sichtachse vom Rathausplatz weniger gut. Damit würden falsche politische Verbindungen hergestellt werden. (Nichts gegen Marxs und Engels' sozialen Gedanken.)


    Neben der Einfassung des Platzes ist für mich ein weiterer Aspekt wichtig: die Dominanz des Fernsehturms aus der Sicht des Platzes abmildern. Das erreicht man am einfachsten durch einen Gebäudezug zwischen den beiden. Die Verbindung muss aber in Form einer Sichtachse erhalten bleiben, wie du das auch zeigst. Nur kann diese Sichtachse weitaus schlanker ausfallen, gassenähnlich. Wenn man sich dann platzmittig in Sichtachse zentriert könnte diese engere Einfassung die Wirkung des langen Stängels dagegen sogar noch vergrößern und ihn optisch noch weiter in die Höhe ziehen - aber eben nur in Position der Sichtachse, wogegen am restlichen Platz das Rathaus die Sichtdominante darstellen würde. So wie ich mir das in meinem schlichten Entwurf (unten) eben vorstelle ;)

  • Im Tagesspiegel ist die Diskussion um die Bebaaung des Areals Marx-Engels-Forum und Rathausplatz um einen Artikel reicher geworden. Unterstützt wird dies durch Visualisierungen von Tchoban. Mir gefällt das sehr gut!


    http://www.tagesspiegel.de/ima…262/2.JPG?format=format14


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-ein-gesicht/6065230.html


    Bitte beschäftige dich mit unseren Richtlinien. Zum einen ist das Hotlinking von Bildern aus der Presse hier verboten. Und außerdem bitten wir darum den Inhalt von Pressetexten kurz und prägnant wiederzugeben. Manchmal verschwinden solche Artikel wieder. Danke.
    Bato

  • Gefällt mir auch. Viel besser als die aktuelle Situation und alles, was ich bisher an Ideen gesehen habe.
    Ich kann mir gut ausmalen, dass die dreienhalb Sichtachsen gut wirken werden.


    Lediglich bei der Marienkirche bin ich mir nicht so sicher, ob die Bebauung nicht doch zu nahe an das Bestandsgebäude heranrückt. Das ist vergleichbar nah wie jetzt bei der friedrichswerderschen Kirche.


    Auch Klasse finde ich die Idee eines echten Rathausplatzes vor dem roten Rathaus. Erinnert mich irgendwie an den frankfurter Römer oder den münchener Marienplatz.


    Hier mal die 4 Bilder:





    Bilder: nps tchoban voss | Tagesspiegel

  • Im Anschluss an einige meiner Vorredner möchte ich Euch heute meinen ersten Entwurf für ein neues Rathausforum vorstellen. Über Anregungen und Verbesserungsvorschläge freue ich mich, Lob und konstruktive Kritik sind ausdrücklich erwünscht!



    Bildquelle: Google Earth


    Legende:


    A – Schlossviertel mit Neubauten im klassisch-traditionellen Stil
    B – Marienviertel mit historisierender Bebauung
    C – Rathausviertel mit modernen Backsteinhäusern und Arkaden


    1 – Neptunbrunnen am ursprünglichen Standort
    2 – Spreebrücke als Verbindung zwischen Humboldt-Forum und Schlossviertel
    3 – Panoramaplatz mit Marx-Engels-Denkmal
    4 – Kirchplatz mit Lutherdenkmal
    5 – Lindenboulevard mit Reflektionsbecken für den Fernsehturm
    6 – Rathausmarkt mit Brunnen


    © Architektator

  • Modifizierter Vorschlag

    So, jetzt habe ich mich auch mal (zugegebenermaßen etwas stümperhaft) versucht und Architektators Vorschlag ein bisschen modifiziert.
    Im Unterschied zu seinem Vorschlag habe ich das "Schlossviertel" noch ein bisschen kleinteiliger ausgebildet, um direkt gegenüber des Schlosses ein gewisses Altstadt-Flair zu vermitteln. Verstärkt wird dies durch einen kleinen Platz in der Mitte, der gerne mit Kaffee-Tischen zugestellt werden darf.
    Zwischen Domkuppel und Rathausturm gibt es eine Sichtachse.


    Das Rathausforum bleibt weitgehend frei und wird mit Grünflächen und Brunen angelegt. Die Marienkirche erhält auf der Südseite ein "Pendant", um sie räumlich nicht mehr so als Fremdkörper erscheinen zu lassen. Auf der Nordwestseite erhält die Freifläche zwischen Rathaus, Marienkirche und Fernsehturm eine Abgrenzung mit einer Art Pergola oder einer eingeschossigen Flachen Bebauung (meinetwegen mit Souvenierläden).
    Das Marx-Engels-Denkmal steht vor dem Fernsehturm.


    Was haltet Ihr davon?



    Quelle: eigene Zeichnung auf Google-Earth-Bild


    Legende:
    A = Schlossviertel
    B = "Pendant"-Bebauung zur Marienkirche
    C = "Pergola"


    1 = Marx-Engels-Denkmal
    2 = Grünflächen
    3 = Brunnen/Denkmal

  • Heute möchte ich Euch meinen zweiten, überarbeiteten Entwurf für das neue Rathausforum vorstellen. Der gelbe Kreis auf der rechten Bildhälfte symbolisiert den Fernsehturm, die Dimension des Schlosses wird durch das gelbe Rechteck auf der linken Seite widerspiegelt.


    Wie von Richard Neutra vorgeschlagen, habe ich die Grundstücke auf dem Marx-Engels-Forum verkleinert. Außerdem wird nun der Verlauf der ehemaligen Heiligegeistgasse berücksichtigt. Beim Marienviertel habe ich die viel kritisierte Spitze entfernt und zudem die Kirche durch das angrenzende Fernsehturmviertel eingefasst. Durch den Wegfall der Sockelumbauung des Fernsehturms entsteht am anderen Ende des Lindenboulevards ein zusätzlicher Panoramaplatz mit Blick auf das Reflektionsbecken.



    Bildquelle: Google Earth


    Legende:


    A – Schlossviertel mit Neubauten im klassisch-traditionellen Stil
    B – Marienviertel mit evtl. historisierender Bebauung
    C – Rathausviertel bestehend aus modernen Backsteinhäusern und Arkaden
    D – Fernsehturmviertel in Anlehnung an die Kollhoffschen Leibniz-Kolonnaden in Charlottenburg


    1 – Neptunbrunnen am ursprünglichen Standort
    2 – Fußgängerbrücke als Verbindung zwischen Humboldt-Forum und Schlossviertel
    3 – Panoramaplatz mit Marx-Engels-Denkmal oder Berolinadenkmal
    4 – Kirchplatz mit Lutherdenkmal
    5 – Lindenboulevard mit Reflektionsbecken für den Fernsehturm
    6 – Rathausmarkt mit Brunnen


    © Architektator

  • Ich habe auch mal ein wenig mit Google-Sketch und Google Earth rumprobiert um meine Vorschläge zu visualisieren. Leider habe ich nicht an allen Gebäuden Fassaden angebracht, ich hoffe man erkennt dennoch, wie es gemeint ist.


    Blick aufs Areal von Südwest:



    Blick von Osten:



    Blick von Karl-Liebkencht auf den neuen Markt (sorry, hier fehlen die Fassaden):



    Blick von Karl-Liebkencht zum Roten Rathaus:



    Am Roten Rathaus vorbei zur Marienkirche ("neue" Rosenstraße):



    Blick von Spree bis Fernsehturm:



    Blick von Spandauer zum Fernsehturm ("Fernsehturmpromenade"):



    Blick von Fernsehturm Richtung Westen ("Fernsehturmpromenade"):




    Ich entschied mich für eine 3D-Darstellung aus verschiedenen Perspektiven, weil ich das ein wenig plastischer als bloße Luftperspektiven finde.


    Ich hoffe auf weitere kritische Diskussionen :)

  • Der historische Stadtgrundriss ist von ebensoviel wert wie Rathaus, Marienkirche und Fernsehturm! Häuser kamen und gingen, der Verlauf der Gassen und Straßen blieb - so war es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie reproduzieren mit ihrer vorhergehenden Aussage die Totalverachtung der Berliner Mitte, die ihr seit 1840 entgegengebracht wurde. Werfen Sie einen Blick in die einschlägigen Fotobücher! Haben Sie die Ausstellung "Berlins vergessene Mitte" im Ephraim-Palais nicht gesehen?


    ReinhardR ist eher einer der User die, wenn es denn mögliche wäre, sich ohne Weiteres sofort für eine Reko der historischen Mitte aussprechen würden.
    Ihm Unkenntnis vorzuwerfen halte ich für unangebracht. Kleiner Tipp; auch wenn der Thread schon ziemlich lang ist empfehle ich ihn trotzdem einmal durchzulesen. Seit 2007 sind hier viele interessante Aspekte diskutiert und zusammengetragen worden.
    Ich kann ansonsten Hans_Dampf nur zustimmen; bis hier mal was passiert werden noch viele Jahre ins Land ziehen (ein Jahrzehnt wohl mindestens) in dem man sich noch viele Gedanken über das Areal machen kann.


    Hobbyist
    Danke für deinen Beitrag.
    Den heutigen Standort des Neptunbrunnens finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Er bekommt so viel mehr Aufmerksamkeit und passt m.E. sehr gut in das Rathausforum rein da er einen rechtwinkligen Schnittpunkt mit Fernsehturm und Rathaus bildet. Neben dem Schloss ginge er vermutlich unter und würde nur noch ein Schattendasein fristen.
    Dein Entwurf für das Rathausforum erscheint mir persönlich zu fragmentiert. Die Baukörper fassen zwar einige Plätze aber das Gesamtbild leidet darunter. Die Marienkirche wird wieder viel zu dicht zugebaut, aus dem Fokus des Rathausforums und an die K-L-S gedrängt.


    Zum MEF
    Die Aufsplittung der nordwestlichen Parzelle erscheint mir, wenn die Einteilung in 4 "Blöcke" angestrebt wird, ungeeignet. Passender, da m.E. die größte Parzelle, wäre eher die östliche - Spandauer Ecke Rathausstraße.


    Das könnte dann vielleicht so aussehen:

    (C) GoogleMaps | Bearbeitung ich
    Sorry für die schlechte Quali und ungeraden Linien, ich hab's halt recht schnell zusammengeflickt.


    Baukunst
    Gerade im Hinblick auf die wohl noch langandauernde Beibehaltung des städtebaulichen Status Quo ist eine Aufwertung hinsichtlich der Grünanlagen das was das Rathausforum derzeit am dringendsten benötigt. Und das wird ja jetzt auch endlich umgesetzt.

  • Hier mal noch ein etwas modifizierter Entwurf. Ich hab das Schloss mit eingefügt und die Grundrisse wurden etwas kantiger.



    (C) GoogleMaps | Bearbeitung ich


    Im Grunde genommen kann ich mir in der Mitte des neuen MEFs einen kleinen städtischen Platz ganz gut vorstellen (in etwa fast genauso wie Hobbyist in einem älteren Entwurf).

  • Kompromisslösung

    Auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bin ich auf einen interessanten Entwurf gestoßen, der 2009 beim Hochschulprojekt "Off The Records - Maßnehmen am Marx-Engels-Forum" entstanden ist. Die Initiatoren dieses Sommerworkshops waren Prof. Barbara Hoidn von der School of Architecture at the University of Texas at Austin sowie Prof. Benedict Tonon von der Universität der Künste Berlin.



    Quelle: http://www.stadtentwicklung.be…v/hochschulprojekte.shtml


    Trotz der mangelhaften Bildqualität kann man gut erkennen, dass die Richtlinien des städtebaulichen Leitbilds Rathausforum 1992 hierbei in vorbildlicher Weise eingehalten werden:


    • Rathaus als zentrales Gebäude erhält einen Vorplatz
    • Spandauer-, Karl-Liebknecht- und Rathausstraße bekommen ein städtisches Profil
    • Marienkirche wird besser ins städtische Gefüge eingebunden
    • Vorbauten des Fernsehturms werden in Frage gestellt
    • Restquartiere werden enger mit Spandauer und Stralauer Vorstadt vernetzt
    • Grundidee eines städtischen Freiraums wird insgesamt beibehalten


    Was haltet Ihr von diesem Kompromiss zwischen den Befürwortern einer Neubebauung/Rekonstruktion und den Anhängern einer Erhaltung des Ist-Zustands?

  • Ich seh das genau wie Hobbyist. Mit dem Stadtschloss und der Bebauung des MEF werden Baumassen geschaffen, bei denen man hinterher vielleicht sogar froh ist wenn es etwas halbwegs parkartiges wie das Rathausforum gibt.
    Ich habe diesbezüglich nochmal eine kleine Visualisierung erstellt:



    (C) GoogleMaps | Bearbeitung ich

  • ^
    Schöne Visualisierung, aber warum hast Du dich von der sichtbaren Verbindung über das Marx-Engels-Forum zwischen Auquadom-"Gasse" und Poststraße im Nikoleiviertel verabschiedet und stattdessen die Symmetrie des MEF betont?


    Ich wollt mal was Neues ausprobieren. Hier nochmal eine mit Beibehaltung der Sichtachse:



    (C) GoogleMaps | Bearbeitung ich


    Echter Berliner
    Das geht mit GoogleMaps - "Eigene Karte erstellen".


    Das mit den Veränderungen mag schon stimmen. Es könnte aber auch sein, dass man in 20 - 30 Jahren die Fußbebauung samt Fernsehturm als Denkmalensemble noch mehr wertschätzt, da es Vergleichbares in keiner anderen "Weltstadt" gibt.


    PS Die Baumassen die am Molkenmarkt enstehen sollen müssen ja eigentlich auch noch berücksichtigt werden.


  • Kartendaten (c) 2012 GeoBasis-DE/BKG (c) 2009 Google maps / Bearbeitung: Baukunst


    So stell ich mir das ganze vor: Eine grüne Achse vom Fernsehturm bis zur Stella-Fassade (von weitem Schlosskuppel im Blickfeld) samt Platz am Wasser, ein eingefasster Rathausplatz mit Sichtachse zum Neptunbrunnen sowie eine Sichtachse vom selbigen zum Dom.
    Die Anlagen und Wasserspiele um den Fernsehturm sowie seine Sockelbabauung bleiben erhalten - zusätzlich entstehen durch einfassende Bebauung an Liebknecht- und Rathausstraße neue seitliche Vorplätze für die Sockelbebauung.
    Um die Marienkirche wird im Stimmann-Sinne kritisch rekonstruiert. Der neue Markt ist kleiner als das Original, um ein Platzgefühl zu haben, ohne dass die dritte Häuserzeile richtung Rathaus (ursprünglich auf der anderen Straßenseite) in die grüne Achse geschoben werden müsste...
    Die Poststraße entsteht in ihrem alten Verlauf wieder.
    In der Rosenstraße müsste unbedingt nachverdichtet werden, um eine bessere Vernüpfung zum neuen Markt hinzubekommen.


    Blau sind geplante Projekte/ anvisierte Gebäude. Durch die beschlossene Wiederherstellung historischer Straßenfluchten am Molkenmarkt wird die altstadtmäßige Struktur erheblich spürbarer.


    Noch mal im Luftbild:

    Kartendaten (c) 2012 GeoBasis-DE/BKG (c) 2009 Google maps / Bearbeitung: Baukunst

  • Königsforum

    Mein Entwurf für das Königsforum, welches sich zwischen Schloss und Alexanderplatz erstreckt, liegt schon seit längerem in der Schublade und basiert auf dem Marsfeld vor dem Pariser Eiffelturm. In Anlehnung an den historischen Stadtgrundriss entstehen auf beiden Seiten des Königsforums repräsentative Wohn- und Geschäftshäuser, deren Traufhöhe sich am Rathaus orientiert.


    Nahaufnahme:

    Bild: Grafiken © 2012 AeroWest, Cnes/Spot Image, DigitalGlobe, GeoBasis-DE/BKG, GeoContent, GeoEye, Kartendaten © 2012 3D RealityMaps, DLR, GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google | Bearbeitung: Architektator


    Am Rathausplatz, in dessen Mitte ein Brunnen plätschert, sorgen kleinere Geschäfte (z. B. Metzgerei, Bäckerei, Obst- und Gemüseladen) sowie Restaurants und Cafés für eine Belebung der neuen Altstadt. Vis à vis befindet sich der künftige Marienkirchplatz. Das alte Lutherdenkmal kehrt an seinen früheren Standort zurück und bildet zusammen mit neuen Wohn- und Geschäftshäusern den passenden Rahmen für die Marienkirche.


    Fernaufnahme:

    Bild: Grafiken © 2012 AeroWest, Cnes/Spot Image, DigitalGlobe, GeoBasis-DE/BKG, GeoContent, GeoEye, Kartendaten © 2012 3D RealityMaps, DLR, GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google | Bearbeitung: Architektator

  • Ich weiß auch nicht so recht, wozu die Sichtachse Schloss-Turm gut sein soll. Wird die Uferpromenade so sehr genutzt, dass man von dort aus ein freies Sichtfeld auf den Turm braucht? Die Stellafassade ist, wie Hobbyist schon sagte, total uninteressant und ob man die Kuppel überhaupt sehen wird, wage ich auch zu beweifeln. Außerdem liegt der Uferweg ja (noch) unter Bodenniveau. Das wurde glaube ich bei keinem der Entwürfe wirklich bedacht.


    Man sollte sich bei diesem Quartier mMn an der Bebauungsdichte von Nico und am Dom-Quartier (oder wie auch immer das heißt) orientieren. Ne Sichtachse Spandauer Str.-Turm reicht mMn. Und nen Eyecatcher könnte man auch in den Häuserblock einbauen und seien es nur Karl und Friedrich. Und den Turm sieht eh von überall.


    Ich habe auch mal was gemacht. Ich habe auch ne Sichtachse vorgesehen, allerdings nicht so lang. Zw. Turm und Straße orientiert sich die Breite an der Außenkante der Blumenbeete, zw. Spandauer und Poststr. an der Innenkante selbiger. Der dunkelrote Kasten ist der oen angesprochene Eyecatcher, falls die beiden Herren wegkommen. Die schräge Straße an der Kirche vorbei ist (ungefähr) die Sichtachse Kreuzung-Turm. Und ein "Kirchplatz" ensteht dadurch auch. Von der Jüdenstraße neben dem Rathaus aus kann man den Kirchturm sehen. Die Straße um Rathaus orientiert sich an der Breite des Turms. Berlin hat mit dem Standort des Rathauses irgendwie die A*karte gezogen, verglichen zu anderen Städten, heute wie damals... Zum Wasser hin habe ich mir nen Spaß erlaubt und rekonstuiere die Ostfassade des Schlosses :D. Der Platz an der KLS entsteht, damit der Apothekerflügel auch von allen Seiten rekonstruiert und eingesehen werden kann. Die Breite und Tiefe des Apothekerflügels ebenso wie die des kleinen "Gartens" oder was das damals war, ist natürlich nicht ganz korrekt hier eingezeichnet.



    Bild: Grafiken © 2012 AeroWest, Cnes/Spot Image, DigitalGlobe, GeoBasis-DE/BKG, GeoContent, GeoEye, Kartendaten © 2012 3D RealityMaps, DLR, GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google | Bearbeitung: Ben

  • Ben  @Architektator: Auch nicht schlecht :)
    Ich hatte ebenfalls die Anlage am Eiffelturm im Sinn. Diese Sichtachse wäre (schätze ich mal) nicht überbewertet. Allerdings ist der Blick wichtiger als die Breite. Meine Version fällt im MEF-Bereich schmaler aus, damit das Viertel nicht zu sehr zerschnitten wird. Klar müsste für die Sichtachse das Bodenniveau an der Spree angehoben werden. Könnte man ja durch eine Art Terasse lösen. Die DDR-Anlage um den Turm und auch die Sockelbebauung sind wirklich nicht schlecht. Hier gilt halt wie schon bzgl. Rathaus und Marienkirche, dass sie besser zu Geltung kommen muss.
    Konstantin: Hauptsache, es wird überhaupt an der Rosenstraße gebaut. Man muss den Platz der alten Synagoge an der Heidereutergasse nicht zwangsläufig überbauen - ich lass es mal so drin, da ich leider keinen Vorkriegsplan gefunden habe, auf der die Situation klar ersichtlich ist.


    Nachdem ich zurecht darauf hingewiesen würde, dass meine Gebäudetiefen zu gering und die Innenhöfe zu groß waren, habe ich meinen Entwurf nachgebessert und auch die Wege etwas verbreitert. Das U-förmige Gebäude vor dem Roten Rathaus ist zugunsten einer torartigen Bebauung aus zwei Solitären ersetzt.



    Kartendaten (c) 2012 GeoBasis-DE/BKG (c) 2009 Google maps / Bearbeitung: Baukunst