Charlottenburg und Westend | Kleinere Projekte

  • THE OSA by Havens Living

    An der Otto-Suhr-Allee 80-82 / Warburgzeile 1-3 (DAF-Karte) wird zurzeit der Gebäudeteil an der Warburgzeile entkernt. Dort wird laut Mini-A4-Aushang (immerhin mit Infos und Visu) ein Neubau mit 265 Apartments errichtet. Verantwortlich sind demnach SHSP Architekten. Auf deren Webseite kann ich das Projekt nicht finden, auf der von Havens Living wird es als "Bald verfügbar" erwähnt. Eigene Bilder:


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    Der A4-Aushang am Bauzaun:


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    Die Berliner Woche hatte 2020 über das BV berichtet, damals mit einer anderen Visu und der Aussage, dass Mikro-Apartments, Büro- und Gewerbeflächen sowie Co-Working-Space entsehen sollten.

  • Mein Gott, was für ein riesiger, fürchterlicher Klopper direkt in Sichtweite zum Dorfkern von Alt-Lietzow. Es muss einfach zu jedem Projekt dieser Art nochmals ausdrücklich kommentiert werden, wie schädlich sich diese Großstrukturen, die schon als Hinterlassenschaften der 50er-70er Jahre ein Dorn im Auge sind, auf das Stadtbild auswirken und - das ist die Tragik des Ganzen - wie unumkehrbar eine Struktur dieser Größenordnung ist, wenn sie dann einmal steht. Bei einer kleinteiligen Körnung können einzelne Gebäude, wenn sie ästhetischen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden, über Jahrzehnte hier und da mal ersetzt werden, doch so ein Monsterbau lässt sich gerade vor dem Hintergrund der Klimakrise und den daraus resultierenden Debatten rund um die graue Energie kaum noch aus dem Stadtbild tilgen.


    Ständig protestieren Architekten gegen den Abriss von Gebäuden, verlangen sogar einen absoluten Abrissstopp, dulden aber gleichzeitig derart verantwortungslos hingeklotzte Projekte, die in 30 Jahren zu genau den Problemimmobilien werden, die die Abrisspraxis weiter aufrechterhalten. So wie die ganzen Energieverordnungen strengste Ansprüche an die Effizienz von Gebäuden stellen, sollte es auch viel strengere Regelungen zur städtebaulichen Verträglichkeit von Neubauten geben, denn das betrifft die Nachhaltigkeit mindestens so viel wie U-Werte, CO2-arme Baumaterialien usw.

  • Schlüterstraße 80

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    Seitdem der Rohbau fertiggestellt ist, geht es hier eher langsam voran. Im Internet und vor Ort konnte ich auch weiterhin keine Visu zum Bauvorhaben ausfindig machen.


  • Pestalozzistraße 97

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    Das Bauvorhaben ist beinahe fertiggestellt, von außen scheinen nur noch die Balustraden der Eckbalkone zu fehlen. Auch wenn das Gebäude insgesamt mMn passabel aussieht, kann es mich nicht begeistern. Zu plump wurde die Eckbetonung mit den doppelgeschössig gestalteten Fenstern proportioniert. Das Putzrelief mag noch okay aussehen, doch eben dieses Relief wirkt bei der Backsteinfassade etwas tapetenhaft. Der Eingang ist jedoch sehr gelungen und sieht außen wie innen hochwertig aus.


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  • ... Ein repräsentativer Eingang bei einem solchen Gebäude gehört für mich in der runden Ecke untergebracht. Für mich als studiertem Grafiker ist es schwer erträglich ein “ß“ zwischen Großbuchstaben zu sehen. Ein “ß“ war für uns immer ein Kleinbuchstabe, ich weiß, es ist jetzt möglich, aber typografisch ist's ein Grauen. Auch die kleine “0“ als Kapitälchen ist völlig falsch.

    Handwerklich hätte man sich mehr Mühe geben können oben bei den eckig verlegten Zinkblechen der Rundung und sie der Rundung besser anpassen.


    Der nachfolgene Exkurs zur Typografie und rund ums große ß wurde in die City-Lounge verschoben.

  • ^Interessanterweise gibt es nun ein neues Projekt in der Wielandstraße mit vergleichbarer Nähe zur S-Bahn, jedoch mit Luxuswohnungen. Die Argumentation des Bezirks würde mich daher sehr interessieren

    Wielandstraße 7-8 | Seven Senses

    Wie oben erwähnt, entwickelt die Bewocon einen Neubau mit Luxuswohnungen in 1A Charlottenburger Lage in der Wielandstraße nördlich des S-Bahn-Viadukts. Dafür muss ein miefiger Bestandsbau abgerissen werden. Für den Entwurf, der laut Beschreibung einen "avantgardistischen" Kontrast zu der umgebenden gründerzeitlichen Bebauung herstellen will, ist das Architekturbüro Konstrukt verantwortlich.


    Damit reiht sich der Neubau in die Kette mehr oder weniger gelungener moderner Architektur entlang des Viadukts ein. Entgegen der Beschreibung finde ich die Architektur trotzdem passend für die Umgebung, da das Haus im Gegensatz zum Vorgänger die Traufhöhe weiterführt und auch die ortstypischen Erker der Nachbarn zitiert.


    Hier die Lage in Google Maps. Street View ist in der Wielandstraße sonderbarerweise nicht verfügbar. Auf Google Earth 3D oder Apple Maps kann man aber einen Eindruck gewinnen. Hier der Eintrag in der DAF-Karte.


    Hier der Link zur Anzeige auf Immoscout


    Visualisierungen:


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    (c) Berliner Wohnbau Consult GmbH


    Link zur DAF-Karte hinzugefügt.

  • Ich finde solche Zündholzstäbchenfassaden normalerweise Schrecklich - da sie meist reiner Greenwashinglook sind.


    Hier passiert aber n.M etwas besonderes - die Fassade ist veränderlich in Interaktion mit dem Nutzer.

    Es gerät, als wäre die Fassade einziger Fensterladen - ich finde diesen Ansatz wirklich erfrischend und spannend.


    Durch die Erker, Balkone und die leicht wogende Struktur wirkt das Ganze sehr lebendig, steigert die Plastizität der Fassade und sucht damitdie Nähe zur Schaufassade des angrenzenden Altbaues.


    Einziger Wermutstropfen ist das Sockelgeschoss - da fehlts plötzlich völlig an kreativer Energie und Großzügigkeit die sich auch mit ner durchgehenden Glasfront nicht herstellen lässt.


    Diese Zone scheint durch die zu geringe Höhe für die bewegte Fassade sehr verschattet - das Entre flüchtet nach hinten und macht sich noch kleiner und dunkler.

  • Ich finde die Zündholzstäbchenfassaden, wie Du es treffend nennst, an diesem Ort ebenfalls hervorragend. Erlauben sie doch bei einheitlicherm Material/ einheitlicher Fassade sowohl Öffnung (zur Strasse hin) als auch Abschirmung (zur Bahn hin). Mit dem durch Schaufenster geprägten Sockelgeschoss kann ich gut leben - denn es dominiert die Öffnung zur Strasse hin. Das Gebäude wendet sich der Strasse zu. So sollte es mE in einem hochverdichteten Kerngebiet in der Regel aus sein. Hier kann also mE ruhig der funktionale Aspekt dominieren.

  • Ich finde es schade, dass die Erdgeschosszone so niedrig gehalten ist. Gerade mit den darüber liegenden Balkonen wird eine ggf. geplante gewerbliche Nutzung dunkel und unscheinbar ausfallen.


    Sonst es das Gebäude schön und aufgrund der Lage sinnvoll gestaltet. Nur der Dachabschluss des Staffelgeschosses wirkt lustlos und erweckt den Eindruck, dass die darunterliegende Fassadenverkleidung nur vorgeklebt ist. Zumindest die Schwünge der darunter liegenden Regelgeschosse hätte auch ohne Balkonfunktion aufgegriffen werden können.


    Für ein Luxusobjekt kann zusammenfassend im EG und SG noch nachgebessert werden.

  • Das Erdgeschoss ist gedrungen. Aber irgendwoher muss ja die Höhe "entnommen" werden, wenn man 7 statt 6 Geschoss-Ebenen (Nachbar...) auf derselben Höhe unterbringen will. Ich glaube ausserdem, dass der Trend sowieso zu "bescheideneren" Angeboten in Erdgeschossen gehen muss / sollte. Erdgeschosse müssen billiger angeboten werden können. Das Immobilien-Nutzungs-Model, dass man für Erdgeschosse in bestimmten Zonen das 10fache der Flächen darüber erzielen konnte, wird zunehmend schwierig. Die potenten Nachfrager sind auf dem Rückzug (Retail). Wenn man statt dessen eine neue / diverse Nutzung erzielen oder erhalten will, müssen diese Flächen auch für weniger potente Nachfrager erreichbar sein. Dazu können es eher keine Paläste sein....

  • Neubau Verwaltungsgebäude des Amts für Kirchliche Dienste und Modernisierung Tagungsgebäude

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    Kleines Update zum Baufortschritt. Die horizontalen Ziegelstreifen werden bereits angebracht. Ansicht Krumme Straße:


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    Ansicht Hofseite:


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  • BV Pestalozzistraße 56

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    Da das Haus inzwischen zu 99,5 % fertig ist (es stehen nur noch ein paar kleine Restarbeiten an Details im EG aus), hier nochmal ein paar Bilder von diesem m. E. gut gelungenen Gebäude:


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  • Charlottenburger Ufer 14

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    Kurzes Update. Oben sieht es nun zumindest sauber gestrichen aus. Unten am EG (hinter der hecke nicht erkennbar) stehen immer noch die Baustellenabsperrungen. Ganz fertig ist man also immer noch nicht:


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  • Das Haus sähe 10x besser aus, wenn man sich bei den Balkonen für eine massivere Ausführung entschieden hätte - zB halb hoch mauern und als Abschluss eine niedrige Stahlbrüstung draufsetzen - und nicht für diese komischen billig-Brüstungen, die an den Außenseiten des Balkons montiert werden. Das sieht irgendwie provisorisch oder rohbaumäßig aus..Außerdem verhindert man durch eine massivere Bauweise, dass die Bewohner nachträglich mit irgendwelchen unpassenden Bambusmatten ihren gewünschten Sichtschutz herstellen.

    Einmal editiert, zuletzt von maselzr ()

  • ^^.... der Dachabschluß ist eine Katastrophe. Anstatt hier die Höhe des Linken Nebengebäudes aufzunehmen hätte man die Höhe des rechten Nachbarn annehmen sollen. Dann würde auch der obere Abstand zwischen Fenstern und Dach nicht so unproportioniert wirken.

  • EPISIX Offices

    Am Epiphanienweg 6, daher EPISIX, ensteht zurzeit ein Bürogebäude auf ca. 1000 m² Grundfäche mit 6 Obergeschossen. Das angegebene Bauende 05/2023 wird wohl nicht mehr klappen. ;)

    Von der Stadtautobahn oder der Ringbahn aus ist der bereits weit fortgeschrittene Bau gut erkennbar.

    Lage siehe DAF-Karte.

    Hier zwei nicht gerade atemberaubende Visus:


    epiphanienweg6_visu.jpg

    © episix.de / renderstudios GmbH


    epiphanienweg6_visu2.jpg

    © episix.de / renderstudios GmbH


    Ansicht Google Earth:


    epiphanienweg6_earth.jpg

  • So langsam reicht's aber mit der Plattenbau-Nostalgie! Ich dachte erst, das soll eine lustlose Sanierung eines miefigen 60er Jahre Bestands sein und bin einfach schockiert, dass es sich tatsächlich um einen Neubau handelt! Was denken sich die Architekten dabei? Soll das eine akademische Backpfeife an alle sein, die den funktionalistischen Mist, der die deutschen Städte heimsucht, nicht mehr sehen können? Oder etwa ein verfrühter Erinnerungsbau des Rechenzentrums in Potsdam für alle Wenigen, die dem Bau nach einem möglichen Abriss hinterhertrauern werden? Autobahnlage hin oder her, man muss den Stadtraum deswegen nicht zusätzlich verhässlichen.

    Ich habe mich schon öfters mit ähnlicher Kritik geäußert, aber irgendwie schafft es immer wieder ein Gebäude, nochmal einen draufzusetzen. Das kann ich nicht wortlos stehen lassen...