Friedrichstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • Womöglich hast du an dieser Stelle Recht - die Hochhäuser sind ziemlich gut in Schuß.


    Wenn es dann keine Sorge aufgrund Verdrängung gibt, hätte man demzufolge auch eine Veränderung (Aufstockung? Ergänzung?) fokussieren können. Schade das alles eingefroren wird...

  • Ich kann auch noch einen Verwandten beisteuern, der in einem der Türme 2 Eigentumswohnungen hat. Eine bewohnt er selbst und ist absolut zufrieden, die andere hat er zu einem fairen Preis vermietet. Er kommt aus dem Westen, hat einen gut dotierten Job und jegliche Affinität zu DDR-Institutionen oder linken Parteien ist bei ihm sicher ausgeschlossen. ;)


    Was sollte man denn aufstocken/ergänzen? An den Türmen gibt nun wirklich keinen Handlungsbedarf, und die weniger hohen Blöcke an der Nordseite leiden m. E. eher an der teils suboptimalen Fassadensanierung der Nachwendezeit. Hätte man diese besser und vor allem homogener gestaltet, wäre es optisch ansprechender. Eine Aufstockung halte ich nicht für sinnvoll. An einer Verschlimmbesserung ("Hauptsache was verändern") kann man nicht interessiert sein.

  • Mir fehlt der Kontrast - es sind mehrere gleich hohe, gleich aussehende Blöcke. Wenn das Fundament es trägt könnte man da aus meiner Sicht interessante Glasaufbauten drauf setzen. Wie vorher beschrieben 5 - 15 zusätzliche Stockwerke. Phänomenale Aussicht im Zentrum Berlins und gleichzeitig könnte man dadurch die Gleichförmigkeit ein wenig verändern.

  • Als ich vor zwei Jahren nach einer neuen Wohnung suchte, habe ich es auch in den Hochhäusern an der Leipziger versucht – die Lage ist toll und der Blick aus den oberen Stockwerken sicher atemberaubend. War aber nichts zu machen, die Dinger sind zu begehrt. Die Vorstellung, hier würde sich seit 30 Jahren eine Art DDR-Funktionselite verschanzen, halte ich für völlig abwegig.


    Was die Unter-Schutz-Stellung betrifft: Solange sich das nur auf die Architektur bezieht, bin ich einverstanden (sehe aber nicht, was sich da auch ohne Schutz in absehbarer Zeit ändern sollte). Bezieht es sich auch auf die Bürgersteige und den Straßenquerschnitt, wäre ich skeptisch. Hier kann locker ein Fahrspur pro Richtung weg, die Fußwege bedürfen dringend einer Sanierung und mehr Bäume täten der Straße auch ganz gut.

  • Es geht nicht um die vier Hochhäuser in der Leipziger Strasse, dass diese erhaltenswert sind und das Stadtbild prägen, darüber besteht Einigkeit. Aber zum einen sind diese Bauten architektonisch gesehen bestimmt authentischer bzw. weisen eine Charakteristik auf, die der restlichen Bebauung fehlt und sie wurden ziemlich gut saniert und nicht verschlimmbessert wie so viele andere Plattenbauten. Ebenso sind viele Wohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt worden , dadurch hat sich eben die Zusammensetzung verändert. Für mich ein geglücktes Beispiel.

  • ... Bezieht es sich auch auf die Bürgersteige und den Straßenquerschnitt, wäre ich skeptisch. Hier kann locker ein Fahrspur pro Richtung weg, die Fußwege bedürfen dringend einer Sanierung und mehr Bäume täten der Straße auch ganz gut.

    Das ist absolut richtig und steht ja auch nicht zur Debatte. In der Beschlussfassung (ich habe sie mal überflogen) wird aus dem städtebaulichen Gutachten zitiert, wo es u. a. heißt, dass der große Stadtraum erhalten bleibt und verkehrs- und freiraumtechnisch umgebaut wird.


    Die derzeitigen Funktion als überbreite Autostraße ist das Problem.

  • Ich finde die Südseite mit den Türmen eigentlich ganz OK. Da ist was los und es ist halbwegs gepflegt. Man erkennt auch ein Konzept.


    Die nördliche Hälfte hingegen ist eine Einöde. Die EGs sind leer oder es findet sich etwas uninspirierte Gastro und uninteressantes Gewerbe; das Grünzeug ist verwildert und der Bürgersteig desolat (auch wenn da grad was gemacht wird). Jedenfalls ist es 0 ttraktiv dort entlangzulaufen.


    Ich träume von einem Rückbau der Straße auf Breite des westl. Teils und die Weiterführung der Kolonnaden vom Leipziger Platz. Man könnte den Bestand so belassen (wird/wurde ja auch gerade saniert) und was neues davorstellen quasi. Man könnte sone Art Passage oder Fußgängerzone erschaffen und Wohnraum gibge dadurch ja nicht verloren, der befinden sich ja nicht in den unteren Bereichen.


    Man sollte außerdem die Kronenstraße bedenken, die nördlich parallel zur Leipziger verläuft. Die ist in diesem Abschnitt zu einem Hinterhof verkommen. Parkplätze, Mülltonnen...Könnte man auch mal was machen.

  • Zum Stand der Sanierungsarbeiten der Gehwege und der Böschung auf der nördlichen Seite der Leipziger Strasse: https://www.leipzigerstrasse.i…te-neuigkeiten/nordseite/


    Skizzen, Pläne und Fotos des aktuellen Zustands auf der HP der Landschaftsarchitekten: https://glada-berlin.de/neuges…g-in-berlin-mitte-2-3067/


    Leider zieht sich die Julia Stoschek Collection aus der Leipziger Str. zurück und verlässt vermutlich Berlin. Somit verliert die Leipziger in diesem Abschnit ihr einziges Highlight.

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  • Vielen Dank für die Links.


    Was man auf den Bildern leider erkennen muss, ist, dass man als Fußgänger durch das hohe Grün visuell nicht nur von Straße gänzlich isoliert wird, sondern auch von der anderen Straßenseite. Fehlt nur noch eine Schallschutzwand. Ich finde, ausgerechnet die sehr breite Leipziger Straße büßt durch dieses Konzept jede Großzügigkeit ein. Diese ganze Trennung der "Flüsse" in streng abgegrenzte Segmente sollte doch eigentlich seit Jahrzehnten überkommen sein.

  • ^ Das habe ich beim Betrachten der Bilder auch zunächst gedacht. Ich sehe es etwas zwiespältig. Die zumindest optische Abschirmung von der hässlichen und lauten Fahrbahnen macht es auf den Gehweg schon angenehmer und sogar ein bisschen lauschig. Generell gefällt mir die Gestaltung. Wobei die etwas transparenteren, aufgelockerten und lichteren Bereiche (mit weniger dichter Bepflanzung, siehe dieses Bild) attraktiver wirken als die mit sehr dichtem Grün (dieses Bild). Teils ist der gepflasterte Gehwegbereich m. E. auch zu schmal.


    Unbedingt notwendig ist aber eine regelmäßige und gründliche Pflege und Sauberhaltung der Grünanlagen, sonst verstrüppen und vermüllen sie in kurzer Zeit und dann wird es schnell wieder verwahrlost aussehen und jegliche Aufenthaltsqualität geht flöten. Zudem ist es wichtig, dass in den Lokalen belebte und einigermaßen nette Geschäfte/Läden/Cafés etc. sind, da kenne ich den aktuelle Stand nicht. Soweit man das den Bildern entnehmen kann, sieht es da wohl eher mau aus. Ich muss mir das mal vor Ort anschauen.


    Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden (und da sehe ich eher schwarz), wird es nicht funktionieren.

  • (...) dass man als Fußgänger durch das hohe Grün visuell (...) von Straße gänzlich isoliert wird (...)

    Total! Was die Leipziger am Dringendsten braucht, ist der Wegfall der Büsche und Bodendecker und eine richtig schöne Pflasterung vielleicht à la:


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    bzw:

    https://www.abendblatt.de/hamb…wird-zum-roten-Platz.html


    (um mal den Hamburg-Patrioten raushängen zu lassen...)

  • ... Ich muss mir das mal vor Ort anschauen. ...

    Habe ich nun gleich zweimal getan - einmal nachmittags und einmal morgens. :) Für mich sieht es sehr viel besser aus, als ich anhand der verlinkten Fotos in DerBes Beitrag dachte.


    Es sieht m. E. freundlich, ausreichend breit und luftig aus. Ein "Isolations-Effekt" kommt nach meinem Empfinden überhaupt nicht auf, man sieht und hört noch genug von der Straße. Die Bepflanzung und Bäume sind bei weitem nicht so dicht, wie es auf den Fotos wirkt. Im Bereich des Fußgängertunnels an der Ecke Jerusalemer Str. gibt es auf rund 60 m gar keine Bäume/Pflanzen, da ist null Abschirmung. Auch die Pflasterung gefällt mir. Westlich der Jerusalemer Straße ist alles fertig und sieht angenehm aufgeräumt aus, östlich stören noch die Gerüste der aktuellen Fassadensanierung des dortigen Wohnblocks.


    Bei den Läden in den EG ist sicher noch Luft nach oben, aber auch das fand ich nicht so schlimm wie befürchtet. Ein paar normale Geschäfte (Mc Paper), 2 Restaurants, ein Hotel und eine Möbelgeschäft sind dort z. B. angesiedelt. Auch ein paar Büros (vermutlich Coworking-Spaces). Leider auch etwas Leerstand.


    Bleibt zu hoffen, dass man das Ganze ausreichend pflegt und in Schuss hält.

  • So sehr ich gespannt auf das Glint bin und es bestimmt auch ganz toll wird und so oder so eine Verbesserung der Straßenecke darstellt, so wenig kann ich mich mit den extrem glatt wirkenden, weißen Fassaden aus den Renders anfreunden.


    Eigentlich müsste doch bei einem Projekt, dass sich so deutlich in der Prestige-Ecke verortet, eine Bestuckung oder Klinkerfassade drin sein?


    Nicht so überkandidelt wie beim Originalgebäude, aber halt "was schönes".

  • < Wow! Das ist ja mal ein schönes und recht großes Projekt, das sicherlich auch einen eigenen Strang bedarf. Sowohl Architektur als auch die enormen rückwärtigen Anlagen samt Dachbegrünungen würden das rechtfertigen. Bravo!

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Endlich mal ein kubischer Bau mit Schießschartenfenstern! Wirklich super spannend. Und mit ein bisschen Basilikum, das in die Fenster gepflanzt wurde, auch extrem ökologisch. Wenn das nicht die Lösung für die Umwelt ist, soll ich Meyer heißen. Alles in allem unglaublich innovativ und architektonisch wahnsinnig stimulierend. Das hatten wir noch nie. Bitte mehr davon!

  • ^ Weder kubisch noch Schießscharten. Ich weiß aus diversen Beiträgen von Dir, dass Du mehr Ahnung hast als ich. Warum also so aggro? Gerne fundierte Kritik an dem Entwurf, aber das ist unter Deinem Niveau.

  • Wunderbar, dass an dieser Straßenecke was passiert!

    (Jetzt noch schnell den Vorgarten vom Gropiusbau mit was anderem nutzen als einem Parkplatz...)


    Ich denke mit "gemeinschaftlichen Grünflächen" ist "öffentlich" gemeint?

    Das wäre nochmal ein kleines Sahnehäubchen.


    Den eckigen Teil finde ich sehr ansprechend. Besonders die schlankeren Untergeschosse mit der Lobby machen ihn ganz elegant.


    Eher langweilig finde ich das Metall-Gebäude mit der Schräge.

    (Allerdings hat das sicher mindestens zu 70 Prozent damit zu tun, dass ich kein großer Fan von Dachschrägen bei größeren Gebäuden bin, es sei denn sie sind aus dem – oder in einem Stil des – 19. Jahrhunderts und früher.)