Hotelneubau "The Diaoyutai Mansion" an der Ex-Rennbahn (Bauphase)

  • Dass der angefangene Rohbau eine Bauruine wird, safefas, halte ich für ausgeschlossen. Welcher Hotelbetreiber würde denn das angefangene Hotel kaufen, um es als Ruine herumstehen zu lassen? Die derzeit anscheinend laufende Prüfung des Projekts mit sich anschließenden Änderungen wird einige Zeit benötigen.


    Der Rohbau hat etwa 1/3 seiner ursprünglich geplanten Höhe erreicht, die Decke des ersten Obergeschosses fehlt über die gesamte Länge des Gebäudes. Heute war einer der beiden verbliebenen Kräne in Betrieb, der andere war unbesetzt. Die wenigen auf der Baustelle anwesenden Arbeiter schienen sich zu langweilen.


    Über die gesamte Länge warten die Anschlusseisen auf Beton:


  • Das Bauunternehmen Aug. Prien demontiert bis Ende des Monats alle Kräne. Das berichtet heute die FNP. Ein Vertreter der Baufirma sagte der Zeitung, man warte seit längerer Zeit auf fällige Teilzahlungen. Mit dem Abbau der Kräne reduziere man die Vorhaltekosten. Ein Paderborner Hersteller, so berichtet die FNP weiter, sitze auf 220 bereits produzierten aber nicht bezahlten Fertigbadmodulen. Auch einen zuständigen Bauleiter gebe es derzeit nicht. Ebenfalls wegen offener Zahlungen habe sich das Düsseldorfer Architekturbüro Lindner in dieser Hinsicht bei der Frankfurter Bauaufsicht abgemeldet.

    Ein Vertreter des Bauherrn Huarong Deutschland erklärte der FNP gegenüber, es liefen derzeit Verhandlungen über den Einstieg eines neuen Partners. Er gehe davon aus, dass in zwei bis drei Wochen eine Entscheidung falle.


    Beim Liegenschaftsamt glaubt man nicht recht an diese Erklärung von Huarong. Man zieht dort in Erwägung, das Erbbaurecht zurückzunehmen und nach einem neuen Investor für das Vorhaben zu suchen. Insofern soll nun der Magistrat eingeschaltet werden.

  • Aus der Traum vom China-Hotel?

    Heute Morgen findet man auf der Online-Seite der FNP einen Artikel über die ruhenden Bauarbeiten am Gelände der Rennbahn.
    Die Stimmung der Stadt sei in punkto Huarong deutlich getrübt liest man dort und es wurde wohl eine letzte Frist für die Fortsetzung
    der Bauarbeiten gestetzt, welche Anfang Januar ausläuft.


    Mittlerer Weile wird von einigen Seiten wohl über eine drohende Insolvenz Seitens Huaruong spekuliert und man bereitet zumindest
    einen "Plan B" vor. Der würde Vorsehen dass die Stadt sich von dem chinesischen Partner trennt, der Huarong Group das Erbbaurecht
    entzieht und einen neuen Investor für das halbfertige Hotel sucht. Einer der möglichen Investoren ist Manfred Hellwig,
    der Hauptgesellschafter der Hippodrom GmbH, welche Pächterin der Niederräder Rennbahn ist...


    Ich weiß noch nicht so recht was ich von der Nachricht halten soll, ggf. könnte es zumindest "Glück im Unglück" sein und endlich
    wieder Bewegung in die Sache bringen!? :confused:


    Den kompletten Artikel möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten...
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…l_rmn01.c.9446947.de.html

  • Vertrauensabbauende Bauruine

    Wenn das völlig undurchschaubare Geschäftsgebaren der Huarong Gruppe die neue aufstrebende Wirtschaftsmacht China in Deutschland stellvertretend vertritt, dann ist das nicht gerade eine Werbung für künftige Bauprojekte hierzulande. Es wurde fast kein Fettnäpfchen ausgelassen und so viel Porzellan bzw. Vertrauen zerschlagen wie nur möglich. Kulturelle Verständigung wird aus diesem Projekt sicher nicht wachsen, gerade da man sich im Römer von diesem Projekt so viel versprochen hatte. Diese Bauruine ist stattdessen ein mahnendes Fallbeispiel, wenn man windigen Investoren mit hochtrabenden Plänen und großen Visionen zu viel Vertrauen entgegen bringt. Das ist schade, denn der spannende Entwurf wird sicherlich jetzt "kostenoptimiert" und im schlimmsten Fall zu einer "Hotel-Platte" mit Sichtschlitzen à la Ibis-Motel One umfunktioniert. Trotzdem wäre das immer noch besser als jahrelanger Leerstand und die daraus folgende Schließung der Pferderennbahn.

  • Um leer zu stehen müsste das Hotel erst einmal fertig gestellt werden. Und warum würde dann die Schließung der Rennbahn folgen? Überhaupt fehlt im Szenario oben der Untergang Niederrads, der tiefe Fall von Frankfurt, der Zusammenbruch Hessens und der Niedergang Deutschlands.


    Bisher haben wir keine Bauruine, sondern nur ein ruhende Baustelle. Dem Zeitungsbericht zufolge wären gleich mehrere Investoren zur Übernahme des Projekts bereit, und das vermeintlich zwangsläufig folgende "Herunterplanen" ist bloße Spekulation. Pessimismus ist ja an sich eine schöne Sache, allzu viel davon kann aber schlecht für den Teint sein.

  • Ich habe meinen Beitrag bewusst etwas überspitzt formuliert, daher trifft Rudi Völler's berühmtes "wieder ein tiefstes Tief" nicht ganz zu. Gleich vorweg, ich will hier kein China-Bashing betreiben, aber auf die enormen Risiken hinweisen, die immer wieder aufzutreten scheinen. Ich denke man muss dieses Fiasko auch im weiteren Zusammenhang der letzten Jahre sehen.


    In Bonn ging man beim "World Conference Center" einem südkoreanischen Großinvestor auf den Leim. In Bad Orb wurde ein chinesisches Kurzentrum samt Lohn-Dumping zum Fiasko (mittlerweile "Toskana Therme"). In Polen werden Autobahnen im Zuge der anstehenden Fussball-EM durch den chinesischen Staatskonzern Covec gebaut und auch hier kommt es zum Stillstand durch (wait for it...) Finanzierungsprobleme (FAZ Artikel).


    Auch in Frankfurt braucht man nicht weit in der Vergangenheit zu graben. Am "SQUAIRE" wurde nicht zuletzt billiges Stahl aus China dem GU Alpine Bau zum Verhängnis. Wer meint durch billiges Stahl für Stützpfeiler aus China (Yuanda) Kosten sparen zu können, ist selber schuld. Das wurde hier, hier und hier angesprochen.


    Das Schema ist in allen angesprochenen Fällen das gleiche. Eine übereifrige, naive Partei aus Deutschland bzw. Polen macht große Versprechungen ohne angemessenes Due Diligence, pokert zu hoch und betreibt am Ende nur noch Schadensbegrenzung.


    Fazit: Vertrauen ist gut, Kontrolle bzw. Controlling ist besser. Ich bin auch für eine enge Zusammenarbeit mit der asiatischen und besonders der chinesischen Wirtschaft, aber nicht um jeden Preis. Wer nur Kosten bei Löhnen und Materialien sparen will, zahlt des öfteren woanders wieder drauf. Was man aus dieser Episode lernen kann ist, dass man bei diesen Dingen immer einen Plan B in der Tasche haben sollte.

  • Es kracht bei der Pacht

    Hinsichtlich zweier Details aus dem Beitrag vom 13.10.2011 bringt der nachweihnachtliche Artikel in der FR Neues, wenn auch nicht Überraschendes.


    Was den Einstieg eines zusätzlichen Investors ...


    Ein Vertreter des Bauherrn Huarong Deutschland erklärte der FNP gegenüber, es liefen derzeit Verhandlungen über den Einstieg eines neuen Partners. Er gehe davon aus, dass in zwei bis drei Wochen eine Entscheidung falle.


    Beim Liegenschaftsamt glaubt man nicht recht an diese Erklärung von Huarong.


    ... betrifft - "bei der Ankündigung blieb es", wie die Zeitung Alfred Gangel, den Leiter des städtischen Liegenschaftsamtes, zitiert, welcher dies "alles höchst unerfreulich" findet. Die deutsche Tochter der Huarong Group sei darüberhinaus telefonisch "vorübergehend nicht zu erreichen".


    Problematisch bei der Rückzahlung der Pacht im Falle einer Rückabwicklung des Vertrages...

    Man zieht ... in Erwägung, das Erbbaurecht zurückzunehmen und nach einem neuen Investor für das Vorhaben zu suchen.


    ... ist, dass die Stadt zwar 7 Millionen Euro eingenommen, jedoch 3 Millionen bereits wieder ausgegeben hat. Das Geld ging zur Sanierung des Geländes in Niederrad an Rainer Hellwig, den Betreiber der Rennbahn. Hellwig steuerte lt. Artikel selbst eine Million bei und wäre auch einer der "potenziellen Interessenten" für den Fall eines Komplettausstiegs von Huarong und einer Neuvergabe des Projektes.


    Der Kommentar der Rundschau zielt zwar auch auf die mangelnde Sorgfalt der Stadt bei der Suche nach einem Investor, doch mehr noch auf den Umstand, dass bei der Sanierung in erheblichem Maße öffentliche Gelder geflossen sind.

  • Gibts den Bauherrn noch?

    Die FNP macht in ihrem Artikel "wenig Hoffnung für (das) Rennbahnhotel". Laut FNP weiß die Stadt nicht einmal mehr, ob die chinesischen Bauherren überhaupt noch in Deutschland vertreten sind. Dies muss nun ein Gerichtsvollzieher herausfinden, den die städtische Kämmerei beauftragt hat, 100.000 Euro fehlende Erbpacht einzutreiben. Sollte die Huarong-Gruppe ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen, so will die Stadt "andere Maßnahmen ergreifen". Die FNP bringt zwei Möglichkeiten ins Spiel: Entweder kann die Stadt das Projekt in einem Insolvenzfall abwickeln oder sich das in Erbpacht vergebene Grundstück zurückholen, in dem sie "den Heimfall betreibt". Laut der Büroleiterin von Kämmerer Uwe Becker soll noch vor dem Sommer die Entscheidung fallen.



    Das Huarong hier noch weiter baut glaube ich nicht mehr. Meine Hoffnung ist, dass die Stadt sich nicht nur das Grundstück wieder aneignen kann, sondern auch versucht das Projekt irgendwie voranzubringen, um eine dauerhafte Bauruine zu verhindern.

  • Laut FNP soll es jetzt an der Rennbahn weitergehen. Hier kurz die Zusammenfassung der wesentlichen Punkte des Artikels:

    • Nach Aussage des Geschäftsführers der Huarong-Gruppe liegen jetzt notwendige Genehmigungen des chinesischen Staats für die Finanzierung und den Devisenausfuhr aus China vor.
    • Ein Zeitplan für die Fertigstellung wird in den nächsten Wochen erarbeitet
    • Die Wiederaufnahme der Arbeiten hat sich aber noch nicht bis zum Bauunternehmen rumgesprochen. Dieses hatte im Herbst 2011 die Arbeiten abgebrochen und hat noch offene finanzielle Forderungen.
    • Als erstes müssten nun die Fertigbadzellen eingebaut werden, wo vor Ostern die ersten Exemplare geliefert wurden. Laut FNP gibt es aber nach wie vor einen Rechtsstreit mit dem Hersteller, einer Firma aus Paderborn.
    • Ebenso ungelöst ist der Konflikt mit der Stadt Frankfurt. Hier geht es weiterhin um 100.000€ offene Forderungen der Stadt.
    • Als Hotelbetreiber ist im Sommer 2011 die Meritus-Gruppe ausgestiegen. Als Betreiber soll nun die Soluxe Hotel Management fungieren, eine Tochter einer staatlichen chinesischen Ölgesellschaft.


    Mein Kommentar dazu:
    Ich glaub erst dran, wenn auf der Baustelle wieder gearbeitet wird. Man hat hier ja nun schon so einiges gehört und gelesen, dass mir da etwas der Glaube fehlt.

  • Neuer Investor für Hotel gefunden

    Die Rundschau (die ich an dieser Stelle mal loben möchte; was macht die FAZ eigentlich letzte Zeit?) berichtet heute, dass es einen neuen Investor geben soll. Die wichtige Aussage im Artikel: Das neue Hotel soll kleiner und luxuriöser ausfallen. Es soll ein "4-Sterne-plus" Hotel mit maximal 140 Zimmern werden. Es ist allerdings nicht klar, ob der chinesische Pagoden-Stil weiterverfolgt wird.


    Zusammenfassung:
    - Seit einem Jahr steht die Baustelle für das 266-Zimmer-Hotel (3 Sterne) still.
    - Die Huarong-Gruppe hatte August 2008 angefangen zu bauen.
    - Die chin. Bauherren müssen dem neuen Investor zustimmen, aber die Ansprechpartner sind seit Januar verschwunden.
    - Ein Gerichtsvollzieher hatte es ebenso nicht geschafft eine neue Adresse ausfindig zu machen.
    - €50.000 an Gebühren stehen aus, allerdings wurden Rechnungen bei Handwerksfirmen und Bauunternehmen beglichen.
    - Die chin. Investoren hatten mit €40 Mill. Euro zu knapp kalkuliert. Die echten Kosten sollen bei min. €70 Mill. liegen.

  • Nach längerer Zeit hat mich wieder einmal interessiert, ob auf der Baustelle an der Galopprennbahn irgendwelche Veränderungen zu sehen sind. Fehlanzeige! Wie zu erwarten war, vermittelt das angefangene Huarong- bzw. Meritushotel, oder wie auch immer es in Zukunft heißen wird, immer mehr den optischen Eindruck einer Bauruine. Heraustehende Bewehrung setzt dicken Rost an und Regenwasser hinterlässt Rostspuren auf den eigentlich schönen Sichtbetonsäulen im großzügigen Eingangsbereich.


    Bilder von heute:




  • Das sieht ja wirklich schlimm aus. Aber es besteht Hoffnung: Denn just heute berichtet die FAZ in ihrer Printausgabe, dass nach Aussage des Geschaeftsfuehrers derzeit die bisher errichtete Bausubstanz ueberprueft werde um sodann die Arbeiten wieder aufnehmen zu koennen. Die Fertigstellung des Rohbaus sei fuer das kommende Fruehjahr geplant. Das Projekt soll nun 2014 abgeschlossen sein. Die naechsten Monate werden also zeigen ob an diesen Aussagen was dran ist.

  • Dieses Bild ist KEINE Fotomontage:



    Das Hotel wird tatsächlich weitergebaut. Auf der Baustelle stehen zwei Kräne und sogar heute (Samstag) wurde gearbeitet. Der begonnene Rohbau wird mit einem sehr stabilen Gestänge eingerüstet.



    Die ehemals am Bauzaun angebrachten Visualisierungen des Hotels wurden entfernt, das kann bedeuten, dass es zu Umplanungen gekommen ist, vielleicht waren die Transparente inzwischen aber auch zu schmuddelig geworden.



    Die ausführenden Firmen scheinen unverändert zu sein. An einem Kran befindet sich das Logo des Bauunternehmens "Prien" (wie zu Baubeginn) und auch "HEITKAMP" und "Lindner Architekten" haben ihre Logos am Bauzaun hinterlassen. Neu ist "Bickhardt Bau", es könnte aber sein, dass dieses Unternehmen für die Wege und Parkplätze zuständig ist.


    Einmal editiert, zuletzt von Beggi ()

  • Die FNP berichtet heute über die Wiederaufnahme der Bauarbeiten. Viel wirklich neues ist in dem Artikel nicht zu finden, einiges aber schon:


    • Der Fertigstellungstermin Anfang 2014 wird aktuell vom Investor Huarong nicht bestätigt
      (Anmerkung von mir: kein Wunder - soviel Puffer wird in der alten Bauplanung nicht enthalten gewesen sein)
    • Ebensowenig wird die geplante Fertigstellung des Rohbaus Anfang 2013 bestätigt
    • In sechs bis acht Wochen will man hinsichtlich der Fertigstellungsdaten mehr wissen
    • Die für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten nötigen Prüfarbeiten an der errichteten Bausubstanz sind abgeschlossen. Die noch fehlenden vier Obergeschosse können ohne Bedenken aufgesetzt werden.
    • Der fällige Erbbauzins für 99 Jahre an die Stadt ist inzwischen bezahlt
    • Auch die bereits lange bestellten und fertigen Badezimmer für das Hotel haben mittlerweile das Frankfurter Stadtgebiet erreicht


    Hoffen wir mal, dass es jetzt wirklich in einem Rutsch weitergeht und wir nicht in 2-3 Monaten wieder Probleme auf der Baustelle haben werden.

  • Der Rohbau scheint jetzt das höchste Regelgeschoss erreicht zu haben. Über der sich abzeichnenden Abschlusskante dürfte das geschwungene Dach kommen, sofern noch so gebaut wird, wie 2008 auf dem Bauzaun zu sehen war. Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich bereits zwei Jahre Verspätung angesammelt. Bis zur Fertigstellung dürften je nach Bautempo mindestens noch 6-12 weitere Monate vergehen. Heute:



    Ganz hübsch dürfte die hoteleigene Tribüne bzw. die beiden überdachten Zugänge zum Rennbahnbereich werden:



    Bilder: epizentrum


    Auf diesem Foto kann man einen Größenvergleich zwischen bisheriger Tribüne und dem Hotelbau anstellen.

  • Der unvollständige Rohbau ist von einem extrem tiefen Gerüst umgeben. Ein derart kompliziertes Gerüst ist selten auf Baustellen zu finden. Der Grund hierfür ist das Dach mit sehr weitem Überstand, welches jetzt über dem vierten Obergeschoss folgt. Die Dachunterkonstruktion wird ganz oder teilweise aus Beton-Fertigteilen hergestellt, erste Teile sind auf dem Foto hinter dem vorderen Kran erkennbar. Zum genauen Betrachten kann das Bild auch vergrößert werden.