Gerling-Quartier

  • Gerling-Quartier

    Mit dem Wegzug von HDI-Gerling in die Rheinmetropole steht in Köln ein ganzes Innenstadtquartier vor der Neuordnung.


    In einem zweistufigen Verfahren galt es, einen großen Anteil denkmalgeschützter Gebäude in moderne Wohnungen, Büros, Geschäfte oder Hotels umzuwandeln.


    Hier der Bericht über das Wettbewerbsergebnis mit Bildern:
    http://www.koelnarchitektur.de…/de/home/aktuell/1992.htm


    Die Siegerplanung des Kölner Büros kister scheithauer gross erhält alle für den Bestand bedeutsamen Gebäude vor, um den Ensemblecharakter zu erhalten. Neben dem Turmbau (Wohnungen) und dem Rundbau (Büro/Konferenz) entsteht ein an der südwestlichen Ecke des Gereonshofs als dritter markanter Punkt eine in der Nacht leuchtende "Skybar".
    Der Gereonshof wird von der ihn durchschneidenden Straße befreit und zu einem richtigen Platz mit drei Brunnen umgestaltet. Ein transparentes Torhaus ("Gerling-Forum") soll westlich den Platz begrenzen.


    Auf dem Hildeboldplatz entstehen zwei Kioske für Außengastronomie. In den Hufeneisenbau am Hildeboldplatz soll ein Hotel einziehen.


    Im nördlichen Teil des Plangebietes werden alle nicht unter Denkmalschutz stehende Gebäude abgerissen wodurch die Stadträume neu geordnet werden können. So ergibt sich die Gelegenheit, das historische Stadtarchiv und die eingebaute Kapelle freigestellt werden.

  • Aus dem dritten Vorschlag: "weißer Faden" – aus weißen Rahmen mit gläsernem Innenleben - die übliche Bauhaus/Corbusier-Nostalgie, die wollten alles nur weiß bauen. Warum sollen sich Neubauten so stark optisch von den historischen Gebäuden unterscheiden? Warum darf kein harmonisches, historisch wirkendes Ensemble an der Gereonkirche stehen?


    Hoffentlich gewinnen die nicht - es soll (s. verlinkter Artikel) heute (28. Januar 2008) Abend verkündet werden.

  • Ein längerer Artikel inklusive Fotostrecke zur geplanten Umgestaltung des Gerling-Areals:


    http://www.ksta.de/html/artikel/1238966849283.shtml


    Frankonia will dort bis 2013 ca. 380 Mio. € investieren. Geplant sind Eigentumswohnungen im Hochpreissegment als auch Büronutzung. Anfangen will man mit dem Umbau im nördlichen Teil des Areals, mit dem Umbau im südlichen Bereich will man ein halbes Jahr später beginnen. Die denkmalgeschützten Fassaden sollen demontiert und nach Umbau der Gebäude wieder angebracht werden.


    Die Bezirksvertretung Innenstadt hat das Projekt bereits einstimmig befürwortet, von einer Zustimmung im Stadtentwicklungsausschuss geht man aus.

  • Werden dort was "höhere" gebäude gebaut? Also im Rahmen der Unesco aber halt höher als andere? Das wären dann sehr tolle Wohnungen mit Domblick bzw. Büros. Dementsprechend gut wärs zu vermarkten.!

  • Wahnsinn, bin von dem Konzept voll überzeugt! Alles wirkt edel und gut durchdacht. Hoffentlich wird der Entwurf so umgesetzt, in diesem Wohnsegment gibt es in Köln Nachholbedarf. Eine schöne Ergänzung zu den Luxuswohnungen im doch eher sterilen und minimalistischen Rheinauhafen.

  • Die Pfarrgemeinde St. Gereon erwägt eine Verwaltungsgerichtsklage gegen den Bebauungsplan und erhält dabei Rückendeckung vom Förderverein Romanische Kirchen sowie dem Aktionsbündnis Stadtbaukultur. Grund dafür, wie eigentlich immer, das Dauerbrennerthema Höhenkonzept. Die Neubauten westlich der Kirche zum Gereonskloster hin seien zu hoch und müssten sich an der viergeschossigen Randbebauung und nicht an der 20 Meter hohen Basilika ausrichten, so die Gegner.
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1246895326861.shtml
    Ich selbst habe dieses Höhenkonzept nicht gelesen, aber wie schwammig muss das eigentlich formuliert sein, wenn die Deutungen so weit auseinander liegen?


    Zum Vorwurf der zu massiven Randbebauung kann ich mir anhand der vorliegenden Visualisierungen kann endgültiges Urteil erlauben. Tatsächlich rücken wohl die Bauten dem alten Archivgebäude ziemlich auf die Pelle. Der Haupteindruck von St. Gereon erschließt sich doch aber von Gereon- und Christophstraße aus und sollte davon nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

  • großer Fehler. etwas Höhe und Enge kann in der Kölner Altstadt nicht schaden, zu niedrige Bauten wirken eher trist und verloren.
    Leider dreht sich die Diskussion nicht um Wirkung von Bauten welche auch durch Kubatur und Fassadengestaltung ausgemacht wird. sondern ausschließlich um Höhe

  • AAAAH.
    Dieser ganze Bürger schwachsinn wird die Stadt noch Teuer zu stehen kommen. Bürger gegen die Politik JA gerne, aber nicht auf Kosten der Stadt. Durch solche Aktionen werden es sich Investoren in der Zukunft vermutlich 3x überlegen in Köln zu investieren. Ihre Planungen, gerade abgeschlossen könnten ja von Bürgerwahnsinn gekippt werden. Wenn das zum Trend wird, wird das ganz ganz bitter für Köln. Was kommt denn jetzt?


    Bürgerbegehren "Pro Abriss der Kranhäuser"?

  • Ich versteh es nicht. Habe gestern nochmal eingehend recherchiert, mir die Visualisierungen auf der Projekt-Seite angeschaut und den Bebauungsplan und verstehe den Vorwurf der Gegner einfach nicht. Sind diese ganzen Informationen nicht mehr aktuell? Oder bin ich einfach zu blöd? An welcher Stelle muss man sich denn bitte platzieren, um den Vorwurf der "verstellten" Basilika nachvollziehen zu können?


    Einzig das mit dem alten Archivgebäude leuchtet mir noch halbwegs ein, welches in der Umgebungsbebauung ein wenig untergehen könnte. Dafür wird es allerdings auch fast komplett frei gestellt und in die Platzsituation integriert. Aber davon abgesehen, was hat das Archiv mit der Siuation St. Gereons zu tun?


    Wenn man sich das alles so durchliest, geht es den Gegnern hauptsächlich um die nicht haargenaue Auslegung des Höhenkonzepts. Womit wir zum x-ten Male bei diesem Thema landen. War dieses Konzept vielleicht ursprünglich mal dazu gedacht die Innenstadt und ihre herausragenden historischen Gebäude in ihre Wirkung zu schützen und zu bewahren, so scheint es jetzt mehr und mehr zu einem Instrument für Verhinderer und Fortschrittsgegner zu werden.


    Solange mir nicht jemand mal eine verständliche visuelle Gegenüberstellung der Bestandssituation mit den geplanten Neubauten zeigt (und zwar aus mehreren Perspektiven), bleibt dieses ganze Thema für mich ein Rätsel.

  • Salto rückwärts im Stadtanzeiger, allerdings zur Abwechslung mal mit einer guten Nachricht: Offenbar kann das Projekt Gerling-Quartier schon bald starten. Es wurde jetzt mit dem aktuellen Bebauungsplan ein Kompromiss gefunden, welcher in intensiven Vorgesprächen mit allen Beteiligten erarbeitet worden ist. Der Investor hat dabei die geplanten Bauten westlich des Gereonsklosters leicht verändert:
    http://www.ksta.de/html/artikel/1264185983431.shtml


    Noch vor wenigen Tagen klang es eher so, als würde die Bürgerinitiative weiter gegen das Projekt ankämpfen, da ihre Änderungswünsche nicht berücksichtigt wurden :confused: Anscheinend konnten man sich aber doch auf den kleinsten gemeinsamen Nenner verständigen.
    Der erforderliche Ratsbeschluss kommenden Montag sollte nur noch eine Formsache sein, dann steht der Umsetzung eines der wichtigsten städtebaulichen Projekte Kölns zumindest politisch nichts mehr im Wege :)

  • Nur ist hier die Bürgerinitiative immer noch nicht zufrieden wenn ich das eben richtig gelesen habe.


    Jedenfalls soll der Bau am 1 April starten. Also ist eig. keine Zeit mehr für großartige Initiativen. Hoffentlich.

  • Der wesentlich gehaltvollere Artikel zum gleichen Thema findet sich einmal mehr in der Rundschau (mit Visualisierung des alten Archivgebäudes):


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1268322649170.shtml


    Interessant [Streitbergers] Aussage bezüglich Höhenkonzept:
    Die Einbindung des Zitats wurde editiert. Grund: Unerlaubtes Pressezitat.
    Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten. Vielen Dank. rec


    So konkret habe ich das noch nirgends gelesen. Heißt doch also, dass sich die Ratspolitiker nur gegenseitig das Höhenkonzept um die Ohren hauen dürfen.
    Man bekommt übrigens auch zu lesen, dass es Planungen gibt, die Christophstraße in eine Allee umzubauen. Könnte ich mir sehr gut vorstellen, da der Straßenraum hier wirklich unverschämt viel Platz einnimmt.

  • Da ist ja endlich mal wieder eine positive Nachricht.


    Falls die Christopstrasse wirklich als Allee gestaltet werden sollte, wäre das für den Innenstadtbereich eine erhebliche Aufwertung.

  • Laut Kölner Rundschau liegen die Pläne für die Umgestaltung der Christophstraße in eine Allee bei Streitberger bereits in der Schublade! Ob bei der knappen Haushaltslage auch das entsprechende Geld dafür zur Verfügung gestellt werden kann?


    Die Christophstraße ist wie so viele Straßen in Köln völlig überdimensioniert. Ich hoffe das vor allem die Grünen ihr politisches Versprechen diesbezüglich einlösen und in Zukunft noch mehr Straßen zurückbauen.


    Ich wohne z. B. auf der Vogelsanger Straße in Ehrenfeld, die meines Erachtens genauso überdimensioniert geplant wurde. Hoffentlich tut sich dann auch wirklich mal was.