Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Sanierung Rittergutsstraße 11

    Die LVZ berichtet heute, dass das noch erhaltene Fachwerkhaus in der Rittergutsstraße 11 im Stadtteil Wahren (an der Einfahrt zu den Wendischen Höfen) von einem Anwohnerpaar denkmalgerecht saniert werde. Entstehen soll ein Cafe mit Weinstube zum Verweilen für Anwohner und Besucher des Auensees.
    (Bemerkenswert ist, dass die zwei Eigentümer das Projekt allein stemmen, so war es z.B. recht abenteuerlich, als sie zu zweit das Fundament für einen kleinen Anbau (für die Küche) gossen.) Wo sie selbst nicht weiterkommen, seien Fachleute engagiert.
    Die LVZ gibt als Baujahr um 1700 herum an, bis zum Winter soll alles kältegeschützt sein. Nächstes Jahr erfolgt dann der Innenausbau und Ende 2015 die Fertigstellung.
    Äußerlich hat das Ganze in den letzten Wochen erhebliche Fortschritte gemacht. Sorgen macht mir eher die Lage an der (Noch?-)Hauptverkehrstraße, an der minütlich Busse oder LKWs vorbeirattern.
    (bei Google Maps ein Stück anch links gehen. Das Fachwerkhaus links von der Einfahrt zu den Wendischen Höfen stand damals auch noch.)
    http://https://www.google.de/maps/place/Rittergutsstra%C3%9Fe+11,+04159+Leipzig/@51.3722742,12.3202282,3a,75y,136.86h,90t/data=!3m4!1e1!3m2!1sROIKLuBtQjIEFtUPpLPHHQ!2e0!4m2!3m1!1s0x47a6f62a9cb97625:0xa896de1e4d810e63!6m1!1e1

  • ^ Danke für die Zusammenfassung. Die Lage für ein Café an einer Hauptstraße finde ich nicht verkehrt, die Idee ohnehin gut. Ein paar Aufnahmen von heute von besagtem Fachwerkhaus Rittergutstraße 11.


    Dacherneuerung und der Anbau für die Küche davor ist schon gemauert.




    Blick in die Wendischen Höfe, die vor einiger Zeit saniert und in ein Wohnensemble mit Eigentumswohnungen und Reihenhäuser umgebaut wurden.




    Eingangs zu den Wendischen Höfen das im Umbau befindliche Fachwerkhaus.




    Selbiges von der anderen Seite fotografiert.




    Nur ein Stück weiter oben steht anstelle dieses Fachwerkhauses jetzt ein Stadthaus. Nunja...








    Sehr erfreulich wiederum das soeben fertiggestellte Eckgebäude in der Georg-Schumann-Straße/Erika-von-Brockdorff-Straße. Mustergültige Sanierung mit Dach-Rekonstruktion.






    Bilder: Cowboy

  • Der Umgang mit dem Bauerbe in der Pfaffendorfer Straße ist momentan tatsächlich etwas undurchsichtig. Aktueller Stand:


    Mal sehen, was aus dem Haus wird. Vielleicht sucht der Investor auch einfach einen neuen Auftragnehmer ... :)

  • ^ Vielleicht kannst du und ChemLE die Bilder von der Pfaffendorfer Straße sowie jene von der Sternwartenstraße an die Dolphin Capital schicken, damit sie die in ihre Referenzen aufnehmen können. Das ist schon ein starkes Stück, was dieses Unternehmen in Leipzig "leistet" und es ist traurig, dass sich das öffentliche Interesse darüber so in Grenzen hält. Ich bin dafür, die Goldene DAF-Himbeere an das Unternehmen mit der "langjährigen Immobilien-Kompetenz" zu vergeben. Hoffentlich halten die sich mit weiteren "Engagements" in Leipzig zurück.

  • ^
    Die Firma ist für mich dubios und ein trauriges Kapitel für Denkmalimmobilien. Auch am Wilhelm-Liebknecht-Platz schläft ein Gebäude seit Jahren vor sich hin, das Plakat von D.C. ist seit mind. 1 Jahr ab. Heißt das nun, es wurde verkauft oder es gehört denen, aber es wird trotzdem nix dran gemacht ...
    Ich schließe mich an, hoffentlich hält sich D.C. mit weiteren tollen Referenzen zurück. An der Pfaffendorfer Straße ist es umso trauriger, da das Gebäude fast komplett abgerissen wurde, dann nach langer Pause neu gemauert und nun steht es halb fertig und komplett entstuckt herum. Glanzleistung für den Denkmalschutz.

  • Pfaffendorfer str.

    ... dafür waren heute Aktivitäten im Eckhaus Pfaffendorfer/Emil Fuchs Str. zu sehen. Offensichtlich begann dort die Entrümpelung, wenn auch keine Plane oder große Schuttcontainer aufgefahren waren. Aus den Fenstern waren die Bretter/Plakate entfernt und eine (sichtbare) Person muddelte irgendwas ... beim Vorbeifahren konnte man nicht mehr sehen ...

  • Sanierungsankündigung Eisenbahnstr. 176-182 (Sellerhausen)

    Der deutsche Ableger der Schweizer Stiftung Edith Maryon ( http://www.maryon.ch/ ) hat vor einer Woche vier Häuser mit einem Baujahr um 1910 und ein Hinterhaus am hinteren Ende der Eisenbahnstraße, genauer die Nummern 176-182, sowie ein großes Grundstück gekauft und wird sie im Erbbaurecht an das kollektive Hausprojekt SchönerHausen ausgeben, das wiederum Mietglied im Verbund des Mietshäuser Syndikats werden will. Nun sammelt die Gruppe noch Direktkredite und es geht parallel an die Detailplanung. Die Sanierung wird im Frühjahr 2015 beginnen.


    http://schoenerhausen.wordpress.com/
    https://www.facebook.com/pages…nerHausen/490417481102094


    Lage: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2941&mt=4&zoom=16


    Ein ähnliches Modell mit einer Kombination aus Stiftung, Mietshäuser Syndikat und zwei Hausgruppen, dem KlausHaus und der Wurze, wurde bereits etwa anderthalb Kilometer weiter in der Wurzner Straße 2 und 2a realisiert:
    http://wurze.de/
    http://www.syndikat.org/de/projekte/klaushaus/
    http://www.maryon.ch/foundatio…ner-strasse/#.VDtshiVCHtQ


    Und in Neustadt feierte das Pöge-Haus am Wochenende "die große Pöge-Haus Auftakt-Feier" zum offiziellen Abschluß der Sanierungen:
    http://www.neustadtraeume.de/
    https://www.facebook.com/pages…s/159552344083701?fref=ts

  • Auf der Homepage der Limes Wohnbau GmbH findet man eine Sanierungsankündigung für das Haus Täubchenweg 1.
    Damit wird tatsächlich eines der letzten unsanierten Wohngebäude in Zentrumsnähe angepackt. Meinen Beobachtungen nach war bzw. ist das Gebäude bisher bewohnt.


    Das Objekt wird unter dem Namen Palais Hugo Wolff vermarktet, "Palais" darf dabei wie immer in der Namensgebung nicht fehlen. ;)



    http://www.limes-leipzig.de/ve…r/taeubchenweg1/vis_2.jpg



    Vorzustand: Google Maps


    Während die Fassade des Eckbaus entsprechend originalgetreu rekonstruiert wird, verzichtet man beim im Krieg zerstörten Gebäudeteil (Täubchenweg) auf eine "historisch korrekte" Rekonstruktion.
    Die fehlenden Etagen werden lediglich in Bezug auf die Traufhöhe nach historischem Vorbild ausgeführt. Meiner Meinung nach wirkt das Ensemble damit weiterhin zerstückelt und "unfertig". Schade um die vertane Chance.


    Quelle: http://www.limes-leipzig.de/verkauf_taeubchenweg1.html

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    Ohne Diskussionen losbrechen zu wollen, können wir dann wohl auch dieses Objekt unter Verdrängung einsortieren.
    LIMES vermietet bekanntlich selbst im Altbausegment für bis zu 11 Euro kalt.


    Die "halbe" Wiederherstellung des Altbaus, welches z.Z. nur als 2-Geschosser da steht, finde ich auch schlecht gelungen. Vor allem, was soll der eine "Mini"Balkon am (Wieder)Aufbau? Da es sonst keine Balkone am Haus gibt, sieht das irgendwie gezwungen aus.


    Noch weniger verstehe ich den Namen.
    Wikipedia sagt:
    Hugo Wolff (* 25. Mai 1909 in Grünheide, Ostpreußen; † 1. Oktober 1967 in Hamburg-Neugraben) war ein deutscher Politiker (SPD) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages.


    Was hat dieser Mann also mit dem Gebäude zu tun?

  • altbaufan:
    ohne auf die diskussion eingehen zu wollen: gleich um die ecke kann man im gerichtsweg sanierte lwb-wohnungen für 4,09 euro (!) mieten. daher kann man wohl auch dieses objekt unter aufwertung des viertels einsortieren.


    zur modernen aufstockung: die sieht von außen etwas eigentümlich aus, scheint aber dennoch sinn zu machen. zumindest zeigen die visualiserungen und der grundriss des dachgeschosses, dass sich dadurch hellere raume und eine wirklich traumhafte dachterrasse verwirklichen lassen.


    Saxonia: danke für den hinweis auf die namensgebung!

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    Es gab noch gar keine Diskussion sondern lediglich eine Anmerkung, da dies hier der falsche Strang ist. Ansonsten kann ich nur vermuten, dass du den Sinn der Aussage nicht so ganz verstehen willst ;).
    Aufwertung des Viertels gab es mit Interdruck und diversen anderen Umnutzungs- und Sanierungsprojekten (Unterschied: niemand wurde verdrängt, da die Gebäude leer standen) wohl in der Ecke in 2011-2014 mehr als genug und es sind noch viele Dinge in der Pipeline, so dass sich das Zentrum-Ost um zu wenig Aufwertung (was am Ende momentan Luxussanierung heißt) keine Sorgen machen muss.
    Genauso könnte ich mich jetzt hinstellen und sagen, woanders vermietet die LWB sogar teilsanierte Bestände für 8,00 kalt ... als ob das preiswert (für Leipziger Verhältnisse!) ist.

  • zum Täubchenweg:
    Im Gegensatz zu Stiffler2207 finde ich es sehr angenehm, dass die ergänzten Obergeschosse nicht historisierend sondern modern (auch wenn das in diesem Falle langweilig glatt heißt) ergänzt werden. So kann man wenigstens den Hauch einer Ahnung von der Geschichte des Gebäudes bekommen. Ähnlich (wenn auch insgesamt auf einfacherem Niveau) wurde es vor ein paar Jahren an den obersten Geschossen des Eckgebäudes Coppi- / Virchowstr. an der Fassade Coppistraße gemacht. Für meinen Geschmack kann man sowas ruhig noch mehr betonen.


    zur Ecke Virchow- / Sammetstr.
    Das Haus war vor der Sanierung genau so einfach und schmucklos. Die (entsehenden) Eckbalkone sind neu.


    und nun zu etwas ganz anderem:
    Ist die Villa Ecke Friedens- / Eisenacherstr. hier schon mal in voller Pracht zu sehen gewesen?




  • zur Ecke Virchow- / Sammetstr.
    Das Haus war vor der Sanierung genau so einfach und schmucklos. Die (entsehenden) Eckbalkone sind neu.


    Ich meinte mit Ursprungszustand den Zustand beim Bau des Gebäudes. Sorry, war sicher mißverständlich.

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    Die Georg-Schumann-Str. 147 wird wohl auch bald wieder belebt:


    Auf der folgenden Seite das (aktuell) erste Objekt:
    http://www.denkmal-immobilie-leipzig.de/


    Wohneinheiten: 8
    Kaufpreise ab: 149.108 €
    Global 645 qm: 1.550.000€
    Wohnfläche ab: 63 - 113 qm
    Mieterwartung: 6,20€ - 6,60€


    Ob das Gebäude noch zu dieser Firma gehört?
    http://www.ad-immobilien-gmbh.de/verkauf.htm


    Ergänzung von heute, 17.10. An den Nachbargebäuden 145 und 143 sind zudem seit dieser Woche die "zu verkaufen"-Banner verschwunden.
    * * *


    Die Gorkistraße 7 wird wohl nur verkauft ...
    http://www.lion-holding-group.…io-item/gorkistrasse-7-3/


    Deutsch scheint nicht die Stärke des Anbieters zu sein, klingt extrem vertrauenswürdig :D
    "Auf Wunsch der Kunde kann die Planung mit Baugenehmigung und Sanierung mit unseren Bauunternehmen nach Verhandlung und für Extrakosten übernommen werden!"

    3 Mal editiert, zuletzt von Altbaufan_ ()

  • Tief im Westen der Stadt zwischen Lindenau und Leutzsch wird auch fleißig saniert. Der Standard für die relativ einfachen "Arbeiterbuden" aus der vorletzten Jahrhundertwende ist recht hoch. So stilvoll aussehend wie heute nach der Sanierung hatte man sie nach ihrer Erbauung bestimmt nicht empfunden. Ein paar Eindrücke von gestern und ein paar Vergleiche dazu.



    William-Zipperer-Straße 75 im Jahr 2009

    Bild: LE Mon.hist.




    William-Zipperer-Straße 75 gestern. An der Ecke kommen noch Balkone hin.








    Nachbarhaus William-Zipperer-Straße 77 im April 2014




    William-Zipperer-Straße 77 gestern



    Beide Gebäude noch einmal im Kontext zur W-Zipperer-Straße. Die Nachbargebäude (hier rechts angeschnitten) befinden sich alle bis zur Prießnitzstraße rauf in der Sanierung.




    Die Sanierung des Doppelhauses in der Georg-Schwarz-Straße 69/71 von der Immovaria GmbH steht vor der Fertigstellung. Angesichts des Vorzustandes kann man nur sagen: Klasse!






    Bilder: Cowboy

  • @ Cowboy


    vielen Dank für die aktuellen Bilder.


    Es ist höchst bemerkenswert, mit welcher Qualität flächendeckend in Leipzig saniert wird. Ich kenne mich in Leipzig leider nicht so aus, aber in der Qualität und Quantität, wie hier historische Bauten insbesondere der Gründerzeit gerettet werden, ist deutschlandweit einzigartig. Kann mir jemand erklären, warum dies gerade in Leipzig funktioniert und in Berlin, Köln oder München nicht. In Berlin z.B. stehen Massen an Gründerzeitbauten rum, aber da kommt noch niemand auf die Idee zur historischen Sanierung.