Festspielhaus (nicht realisiert)

  • Festspielhaus in die Rheinaue?!

    Das Festspielhaus am Trajektknoten zu platzieren scheint mir nur unwesentlich besser als ein Standort an der Autobahnauffahrt.
    Der einzige Vorteil wäre die Nähe zu den Museen, von denen das Festspielhaus aber durch den "Graben" Trajektstraße getrennt wäre. Ob man diese so einfach überdeckeln könnte ist fraglich und selbst wenn: dies würde nur das Festspielhaus mit der Rückseite der Bundeskunsthalle verbinden, vom Museumsplatz als Herz des Quartiers wäre das Festspielhaus aber abgeschnitten. Eine Brücke über die B9 in Richtung Posttower klingt zwar interessant, würde aber das Festspielhaus auch nicht näher an diesen heranführen. Zudem bleibt die Frage, wer diese bezahlen sollte und wie man die Brücke technisch um und über den geplanten Trajektkreisel herumführt.
    Den Trajektkreisel zum "Beethovenplatz" zu erheben erinnert mich allerdings sehr an den ursprünglichen "Platz" der Vereinten Nationen! Ein richtiger Platz kann meines Erachtens auf einem Großkreisel nicht entstehen. Außerdem würde dieser Platz wiederum abseits des Museumsplatzes liegen und sich daher schwerlich mit Leben füllen.
    Wenn nun aber das Festspielhaus partout nicht an die Stelle der Beethovenhalle treten soll, warum baut man es dann nicht an den Rand der Rheinaue? In der Anfangsphase der Planungen war das schon einmal (ich glaube von einer Stadtratsfraktion) vorgeschlagen worden. In Betracht käme der Parkplatz unterhalb des Posttowers oder die neue Grünanlage zwischen Deutscher Welle und Rhein. Das wäre ein halbwegs zentraler und recht belebter Ort. Zudem könnte das Gebäude dann wie geplant am Rhein stehen und seine stadtprägende Wirkung entfalten.

  • http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=687816


    Letzter Absatz: "Was auch für das Beethoven-Festspielhaus gilt, das zwar ein architektonischer Diamant ist, nicht aber an diesen Verkehrsknotenpunkt gehört. Dass sich Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch inzwischen von diesem Vorschlag seiner Verwaltung distanziert, ist zu begrüßen."


    Wie dezent doch der GA das Festspielhaus an richtiger Stelle pusht :D


    Wie metropolitan ja schon schrieb ist es ohnehin aufgrund von Betriebs- und Sanierungskosten eine entweder-oder-Entscheidung...beides jit et nu ma nit

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    Hab ich auch gelesen. Hätte mich auch sehr gewundert, wenn ein derart schwachsinniger Vorschlag ernsthaft verfolgt würde. Andererseits erscheint es mir zweifelhaft, dass die Stadtspitze sich nicht abstimmt, ehe jemand mit so einer Idee vorprescht. Und die "Distanzierung" unseres Oberbürgermeisters war mir bisher auch entgangen! Insgesamt bin ich enttäuscht über die Umgangsweise der Stadt mit dem Thema Festspielhaus. DAS jedenfalls war in der Dieckmann- Zeit besser!

  • eine Nummer zu groß

    Der Vorschlag das Festspielhaus in die Rheinaue zu platzieren, ist genau der richtige Ansatz. Natürlich wäre der jetzige Wettbewerb hinfällig und müsste wiederholt werden, denn selbst die Architektur von Zaha Hadid ist nicht an jeden beliebigen Ort reproduzierbar. Aber die werbewirksame Ausstrahlung die Post und Telekom erzielen wollen, wäre in der Rheinaue am ehesten zu erreichen. Die Ausrichtung zum Rhein mit einer pathetischen Geste, die Einbindung in ein weiträumiges Landschaftsbild, die Kulisse Posttower, Deutsche Welle, WCCB und Langer Eugen würden dem Diamanten den richtigen Rahmen verleihen. Zudem ist hier der Aufwand der Erschließung relativ gering, da Parkmöglichkeiten und der Beanspruchung entsprechende Fahrbahnbreiten vorhanden sind.
    Denn wenn man ehrlich ist, sind die beiden diskutierten Grundstücke an der B9wie auch der Ort der Beethovenhalle mit mehr Problemen als Vorteilen behaftet. Die fußläufige Anbindung an die Innenstadt ist für das Klientel der Konzertbesucher in beiden Fällen nicht gegeben. Im Gegenteil der Bruch durch den Kopf der Kennedybrücke ist eigentlich zu stark, um das Festspielhaus als zentral zu bewerben. Der Aufwand für eine ausreichende Erschließung entspräche der Summe des Hochbaus.
    Das angestrebte architektonische Niveau ist nur auf einer grünen Wiese zu erreichen und nicht in der sozialproblematischen Nordstadt oder aber der ’silhouettenfernen’ B9.


    Mit fehlt in der öffentlichen Diskussion die ehrliche Einsicht der Bonner, dass die favorisierten Entwürfe eine Nummer zu groß für die Stadt sind. Durch die breite Einbindung der Bürger ist ein Abriss der jetzigen Halle nicht denkbar, bei der leeren Stadtkasse sind nicht zwei Festspielhäuser möglich.
    Ein charismatischer Bürgermeister würde den interessierten Konzernen Geld zur Modernisierung der bestehenden Beethovenhalle nach heutigen Qualitätsansprüchen entlocken, das Beethovenfest fördern und darauf hoffen, dass sich Bonn vergleichbar mit den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen zu einer Musikmetropole entwickelt. Wenn dann in 10 Jahren die Zuschauerzahlen nachweislich ein Festspielhaus und keine Multifunktionshalle in der diskutierten Größe verlangen, kann ein neuer Wettbewerb mit einem adäquaten Raumprogramm ausgelobt werden. Dies wäre ein angemessener Weg mit einem kalkulierbaren Risiko und nicht ein viel zu großes Geschenk von oben, ähnlich dem WCCB.

    2 Mal editiert, zuletzt von vincent vegas () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Ich halte die Rheinaue nicht für den idealen Festspielhaus- Standort, sondern sehe sie als Notlösung, für den Fall dass die Beethovenhalle nicht abgerissen werden kann. Grundsätzlich ist der Standort der jetzigen Beethovenhalle nicht so schlecht: er mag zwar nicht in der engeren Innenstadt liegen, ist aber wenigstens von dieser aus fußläufig erreichbar. Zudem kann eine, ja ohnehin geplante Aufwertung des Areals nördlich des BvS- Platzes, den Standort enger an die Innenstadt binden. Entscheidend ist aber, dass das Festspielhaus dann in der gewachsenen und belebten Stadtstruktur angesiedelt würde und nicht losgelöst in der Retortenstadt an der B9 oder eben in der auch nicht gerade zentralen Rheinaue. Zudem sollte man bedenken, dass letztere Standorte zur Zeit Beethovens noch weit jenseits dessen lagen, was man damals als Bonn bezeichnete. Zuletzt: die Rheinaue muss nicht unbedingt zur Abstellfläche für Bauten verkommen, die die Stadt dummerweise nirgendwo anders unterzubringen vermag (caesar).

  • gerade den letzten Satz kann ich voll unterstreichen!!
    Bitte nicht die Fehler der letzten 20 Jahre wiederholen: Während in anderen Städten mit Kulturbauten und hochwertigen Bürobauten Innenstädte aufgewertet wurden, hat Bonn sein gesamtes Potential ind die wenig homogene und tote südliche Vorstadt gestellt. Urbanität und Aufenthaltsqualität hat sich dort trotzdem nie breit gemacht!
    Das Arreal der Beethovenhalle ist perfekt: ein derart tolles Grundstück auf dem Hochufer über dem Rhein für ein Konzerthaus gibt es am ganzen Rhein nicht. Und wenn sich im Anschluss zwischen Festspielhaus und Innenstadt nicht ein neues Erfolgsviertel etabliert, liegt das nicht an wirtschaftlichen Gründen oder mangelndem Interesse der Investoren, sondern allenfalls an Unfähigkeit und mangelndem Planungsmut im Rathaus.

  • Wer noch Fragen zum Festspielhaus hat:
    Die Stadt gibt Antworten.


    Ein Alternativstandort scheint noch immer nicht gänzlich ausgeschlossen zu sein.


    13. Das Festspielhaus ist eine gute Idee, aber warum wird es nicht an einer anderen Stelle gebaut?
    Das wäre eine Möglichkeit. Die Stadt hat jedoch aufgrund städtebaulicher Überlegungen insbesondere im Hinblick auf die Aufwertung der Bezirke nördlich der Innenstadt diesen Standort als geeignet angesehen (Ratsbeschluss vom 13.06.2007) und für diesen Standort sind die Entwürfe in dem sehr aufwändigen Auswahlprozess geplant worden. Dennoch werden auch weiterhin Alternativstandorte betrachtet. Dabei würde jedoch u.a. der Unterhalt von Festspielhaus und Beethovenhalle parallel deutlich mehr, nämlich mindestens 1,2 Mio € jährlich kosten.


    Die Stadt sollte endlich klare Aussagen zum Projekt machen.
    Sie muss deutlich machen:
    Entweder die Beethovenhalle wird abgerissen und ein neues Festspielhaus wird gebaut, oder die Beethovenhalle bleibt, und die Stadt darf den Bau mal von grundauf sanieren - mit Geld, das sie nicht hat. Ich kann mir kein anderes Szenario vorstellen - auch wenn hier fleißig diskutiert wird.
    Sie kann beide Objekte nicht unterhalten, und ich als Bürger fände diese Variante auch völlig verantwortungslos.


    Also: Ein Kompromiss ist in dieser Sache einfach nicht angesagt.
    Die Stadt sollte ferner - und diese Frage-Antwort-Geschichte ist ja zumindest mal ein Anfang - endlich offensiv für das Festspielhaus und auch den von ihr favorisierten Standort werben. Ich habe den Eindruck diese Stadverwaltung und auch der OB haben den Kampf schon aufgegeben.

  • Ich finde auch, dass die Stadt sich nicht hinreichend zu dem Projekt bekennt. Der Oberbürgermeister versteckt sich hinter der geplanten Bürgerbefragung, scheint aber nicht den Mut zu haben, eine eigenständige Position zu dem Thema energisch zu vertreten. Man hat fast den Eindruck als sei es der Stadtspitze egal, ob das Festspielhaus nun kommt oder nicht. Wie kann man denn von den Bürgern ein entschiedenes Votum für das Projekt erwarten, wenn dessen Vorteile nicht hinreichend kommuniziert werden?
    Ich verstehe ja, angesichts der WCCB- Problematik eine gewisse Scheu, sich politisch zu weit vorzuwagen. Wenn aber das WCCB- Scheitern jetzt zum Totschlagargument gegen das Festspielhaus wird, dann hat Bonn möglicherweise am Ende weder Kongresszentrum noch Konzerthalle und beide wären sehr nötig!
    Wie man ernsthaft den Fortbestand der Beethovenhalle in Erwägung ziehen kann, ist mir unverständlich. Bonn kann sich weder die Sanierung leisten noch deren Fortbetrieb parallel zum Festspielhaus. Auch wäre ja die Beethovenhalle mit der Betriebsaufnahme des Festspielhauses ihrer Kernfunktion beraubt und würde somit betriebswirtschaftlich kaum noch Sinn machen. Statt immer neue Alternativplanungen aus dem Hut zu zaubern sollte die Stadt besser konsequent alle rechtlichen Barrieren für den Abriss der Beethovenhalle aus dem Weg räumen.

  • Nun wird es doch keine Befragung im Zuge der Landtagswahl im Mai zum Thema Festspielhaus geben. Stattdessen soll in einer gesonderten Befragung, die bis Mitte Juli stattgefunden haben soll, die Bürgermeinung abgefragt werden. Der OB argumentiert, die Sachlage inklusive Abriss der Beethovenhalle sei so "komplex", dass es einer besonderen Form der Meinungserhebung bedürfe.
    Bedeutet: Da Herr Nimptsch ja die Entscheidung über das Festspielhaus von der Meinung der Bürger abhängig machen will, verzögert sich die Grundentscheidung weiter. Schwarz/Grün hält im Übrigen auch den vom OB auf Sommer verschobenen Termin für zeitlich zu ehrgeizig...
    Quelle


    Ich empfehle sehr den Kommentar zu dieser Meldung im GA von Andreas Mühl, dem aus meiner Sicht quasi nichts mehr hinzuzufügen ist. Leider kann man wohl auch dem ersten Satz nur zustimmen: "Dem Jahrhundert-Projekt Festspielhaus droht unter der Regie des neuen Oberbürgermeisters das schleichende Aus."


    Ich bin über das Verfahren und insbesondere über das Verhalten der Stadt seit Antritt von Herr Nimptsch in dieser Sache mehr als enttäuscht. Ich will nur noch einmal festhalten: Drei Bonner Konzerne wollen der Stadt ein Festspielhaus für 100 Millionen € bauen. Bund und Land haben bereits bemerkenswerte Geldversprechen für eine Stiftung zugesagt. In diesem Kontext ist das Handeln der "beschenkten" Stadt nur schwer zu ertragen.
    Da die Gefahr droht mich in diesem Thread zu wiederholen schließe ich hiermit.


    PS: Was ist eigentlich so "komplex" an diesem Thema?
    Es läuft doch auf eine ziemlich einfache Fragen heraus:
    Soll die stark renovierungsbedürftige Beethovenhalle abgerissen werden, um Platz für ein Festspielhaus zu schaffen, dessen Baukosten von privaten Spendern übernommen werden, und nach Fertigstellung von der Stadt unterhalten werden muss?


    GENERVT.
    HACKED OFF.
    ETRE AGACÉ.
    BONN.

  • Danke Joams!


    Präziser hätte ich es kaum ausdrücken können!
    Leider scheint es Herrn Nimptsch nicht bewusst zu sein, dass sein bisheriges Agieren der Stadt nur eines beschert hat: Schaden.

  • Neuste Entwicklung beim Festspielhaus:
    Die Stadt prüft Alternativstandorte zum Areal Beethovenhalle!


    Wie OB Nimptsch dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte, handelt es sich um drei Areale:
    - Alter Zoll
    - der Park zwischen Villa Hammerschmidt, Palais Schaumburg und dem ehemaligen Bundeskanzleramt
    - Rheinaue


    Hintergrund sei laut Nimptsch der wachsende Widerstand der Bonner Bürger gegen den ursprünglichen Plan, das Festspielhaus auf dem Gelände der Beethovenhalle zu bauen.
    Die Projektpartner würden gerade die Kosten für die potenziellen Standorte durchrechnen. Ein alternativer Standort verursache aber weitere Kosten, denn die Beethovenhalle müsse in jedem Fall mit rund 20 Millionen Euro saniert werden.
    Ferner ließ Nimptsch durchblicken, dass der Bau des Festspielhauses zulasten der übrigen Bonner Spielstätten gehen werde, wie das Theater samt Oper und die bezuschusste freie Kulturszene.
    -----
    Quelle 1
    Quelle 2


    Ich bleibe dabei: Das Festspielhaus steht vor dem Aus.

  • Tweet von OB Jürgen Nimptsch am 26. Februar:


    Alle haben Probleme: Köln mit der U-Bahn, Berlin mit der S-Bahn und wir wissen nicht ob wir 120 Mio für ein Festspielhaus annehmen sollen.
    10:52 PM Feb 26th via web


    Quelle



    Es geht beim Festspielhaus -wie vermutet- nicht mehr (nur) um die Standortfrage.
    Es geht um das Projekt als solches.
    Das ist Rückzug auf Raten.


    Ich halte das alles einmal mehr für eine Unverschämtheit - insbesondere gegenüber der Post, die bereits einen hohen Geldbetrag investiert hat.
    Ich hielte es für angebracht, dass die Daxe der Stadt die Pistole auf die Brust setzen und eine Grundsatzentscheidung von Seiten der Stadt fordern.
    Generell halte ich solche Maßnahmen eher für ungeeignet, aber in dieser Situation erspart es viele Kosten, viel Zeit und einen hohen Glaubwürdigkeitsverlust der Politik.

  • Da stimme ich dir halbwegs zu.
    Die Post hat doch damals bei dem Streit über den Bau des Posttowers auch mit einem Weggang Richtung Köln gedroht.
    Außerdem bewerte ich das Baukostencontrolling der Post um einiges professioneller, als jenes von Kommunen. Wer ein solches Bauwerk wie den Post Tower für vergleichsweise nur 78 Mil. € errichtet, hat eindrucksvoll Expertise in diesem Bereich bewiesen.


    Auf der anderen Seite geb ich Nimptsch jedoch absolut Recht, dass man die Bürgerschaft mitnehmen soll und muß. Die kritischen Stimmen sind weit verbreitet - ein Haus für die Elitären mit Marketingeffekt für weitere Snobs. Auch mir fehlt z.B. ein schlüssiges und ganzjährig umfassendes Betriebskonzept, zumindest ist mir keins bekannt. Und das Beethovenfest erstreckt sich gerade mal über einen Monat.


    Bereits im September hat sich offenbar eine beträchtliche Mehrheit der Bürgerschaft (vom Anwohner über den Pilzesammler bis zum Mountainbiker), trotz politischen Konsens und Landmarken-Träumereien um einen „Nationalpark Siebengebirge“, ausgesperrt gefühlt.
    Dort wurde den politischen Entscheidungsträgern die aufgekommende Macht der Bürgerentscheide um die Ohren gehauen. In Hamburg ist den Grünen im Bezug auf die Schulreform vermutlich jetzt schon Angst und Bange, dass sie sich für erweiterte direkte Demokratie eingesetzt haben.


    In Bonn gibt es noch nicht einmal politischen Konsens und das trotz Koalition!


    Daher vermisse ich v.a. 1-2 Mil. € der Unternehmen für eine breit angelegte Marketingkampagne über die zahlreichen Vorteile, die ein Konzerthaus mit entsprechender Würdigung von Bonns berühmtesten Sohn bietet.

  • ^
    Ich stimme Dir vollkommen zu: Die Bürger müssen mitgenommen werden. Das wird aber - so realistisch muss man sein - immer nur zu einem Teil gelingen. Ich will keine Vergleiche zu großen politischen Debatten der letzten Jahrzehnte ziehen, aber manchmal muss Politik auch Entscheidungen - die unpopulär bis heftigst umstritten sind - treffen. Weil sie überzeugt ist, durch eben diese Entscheidung den Nutzen des Landes bzw. der Stadt zu mehren.


    Das Problem beim Festspielhaus ist aber, dass der Bürger zurecht fragt:
    Bei was soll ich eigentlich mitgenommen werden?
    Das Projekt ist doch nach jetzigen Stand (wieder) völlig in der Schwebe und viele Fragen sind immer noch und wieder ungeklärt. Das völlig konfuse und undurchsichtige Verhalten der Stadt (ich erinnere an den tollen "Plan B" :nono: ) führt doch vor allem zu einem: Völlige Verwirrung bei den "Spendern" und den Bürgern. Dass bei der Koalition in dieser Frage keine Einigkeit besteht, ist in der Tat wenig förderlich. Und auf das Betriebskonzept - von dem immer nur Einzelheiten durchsickern - warten wir alle, ja.


    Ich werfe der Stadt und dem OB eines vor:
    Dass sie nicht klar machen kann/will bzw. nicht ausspricht, worauf es hinauslaufen muss:
    Entweder Festspielhaus oder Beethovenhalle.
    Diese Alternative ist und bleibt die einzig realistische Variante. Ich sage ganz klar: Ein Festspielhaus zusätzlich zur Beethovenhalle würde mich zum Gegner des Projektes machen - auch weil ich Steuerzahler in dieser Stadt bin! Die Stadt IST pleite, und jeder, der die Haushaltsrede von Kämmerer Sander vor zwei Wochen gehört hat, ist sich im Klaren, wie katastrophal die Haushaltslage ist und bleibt. Wie da noch eine dringende Renovierung der Beethovenhalle finanziert werden soll (auch wenn Bonn zumindest in diesem Jahr noch nicht ins Haushaltssicherungskonzept fällt und bei den "freiwilligen" Leistungen kürzen MÜSSTE)- ist mir mehr als schleierhaft.
    Wenn aber bei der Stadt und den Parteien die Meinung vorherrscht, die Finanzierung des Betriebes des Festspielhauses ist nicht zu machen, dann soll, dann MUSS das jetzt klar gemacht werden.
    Aber nichts ist klar. Es fehlt eine klare Linie, die es braucht, um Menschen zu überzeugen und mitzunehmen.
    Also: Die geplante Bürgerbefragung (wenn sie denn unbedingt sein muss...) mit vorherigem "Wahlkampf" durchführen, in der die klare Alternative Festspielhaus/Beethovenhalle zur Abstimmung steht. Vorher müssen aber alle Fragen geklärt sein, vor allem die des Standorts - der m.E. nur das Areal Beethovenhalle sein kann.
    Wenn die Stadt das klar macht, dann KANN sie verlieren, ja.
    Wenn sie weiter rumeiert und sich vor einer Aussage drückt, WIRD sie verlieren.


    Generell braucht Bonn nicht mehr, sondern bessere Veranstaltungsräumlichkeiten. Ein "Hallen"-konzept ist angesichts von u.a. WCCB (mit Plenarsaal, Wasserwerk, Neubau), Beethovenhalle, Stadthalle Godesberg, TelekomDome ..., und auch der Theaterbauten längstens überfällig.
    Mir ist die die Debatte um die mögliche Schließung der Kammerspiele in Godesberg noch in guter Erinnerung.
    Aber eine Frage habe ich an mögliche Experten:
    Wäre eine Kombination aus Festspielhaus und Oper (die ja auch einer dringenden Renovierung nicht nur Außen bedarf) theoretisch möglich?
    Wäre ein Szenario...
    - Opern- und Festspielhaus Beethoven in Bonn (Neubau)
    - Kammerspiele der Bundesstadt Bonn (im alten Opernhaus als Ersatz für die geschlossenen Kammerspiele in Godesberg)
    völlig abwegig?
    Ich mag das Haus der Kammerspiele sehr und ich bin mir bewusst, wie viel Widerstand das nicht nur in Godesberg provozieren würde, aber wenn ich so drüber nachdenke...


    Wieauchimmer: Der alte Lutz hätte für den Abriss gestimmt. So.

  • OB favorisiert Rheinaue

    Von den Prüfalternativen hebt der OB die Rheinaue klar heraus und fordert indirekt mehr Baugelder von den Sponsoren.


    Mit dem Standort Rheinaue würde das Projekt näher an die Firmensitze der Sponsoren rücken, die mit Ihren Gästen/Sitzungsteilnehmern die Veranstaltungen eines fußläufig erreichbaren Festspielhauses dann eher noch stärker nutzen würden.


    Wie wäre es denn mit einer Überbauung der Kurve Franz Josef Strauß-Allee / Charles-de-Gaulle-Straße inkl. aller Tiefgarageneinfahrten und des Rheingarten-Pavillons, da hier die Flächen bereits überwiegend versiegelt sind und der Zusammenhalt von Gronau und Rheinaue nicht gefährdet würde, was ja bereits auch schon Kritiker auf den Plan ruft.


    Wenn sich allerdings Festspielstimmung einstellen soll, ist eine Anbindung an die Museumsmeile und die B9 durch einen Gründeckel mit repräsentativer Zufahrt oberhalb der nach Franz-Josef-Strauß benannten vierspurige Rennstraße hierbei allerdings schon angezeigt und entsprechend mitzufinanzieren. Die Sache ist sicherlich nicht trivial, aber eine ideale Symbiose aus infrastruktureller Anbindung, Musik, Kultur und Landschaftserlebnis durch Blickachsen über den Rheinauensee, den Rhein auf das Siebengebierge!

  • Die Daxe haben mit ihrer Ausschreibung und den architektonischen Entwürfen enormen Druck auf die Freizeitpolitiker ausgeübt. Diese kommen einfach nicht mit.
    Die Daxe müssten nun intern weiter Entscheidungen aller relevanten Fraktionen einfordern.
    Der Standort bleibt, dies ist die Chance Kostensynergien zu nutzen.
    Im Weiteren ist es bei dem folgenden Marketinggetrommel unbedingt notwendig den Bürgern Ängste zu nehmen, diese überwiegen nach? dem WCCB-Desaster => nicht zu vergessen, dass bisher niemand den Schaden für den Steuerzahler beziffert hat.


    Bei den anderen Grundsatzfragen bin ich voll und ganz bei dir. Hallenkonzept in jedem Fall. Eine geeignete Bleibe für Pop-Konzerte in der winterlichen Jahreshälfte sollte auch noch gefunden werden.


    Oper und Beethovenhaus zusammenarbeiten, warum nicht?!?
    Man muß nur mal beachten, dass die Stadt ca. 36 Mil. € pro Jahr für Oper und Beethovenorchester ausgibt. Jedoch gerade mal 10 Mil. € pro Jahr in die Sportförderung (Sportstätten + Bäder). Ca. 4 Mil. € kommen noch der freien Kultur zu Gute.


    Das finde ich unverhältnismäßig, jeder vierte Bonner ist in einem Sportverein.
    Unsere Oper bietet allerdings nicht die Kapazität des Dortmunder Westfalenstadions!


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=702124

  • Festspielhaus - Galerie

    Der Verein Fest.Spiel.Haus.Freunde hat gestern in einem Ladenlokal (ehem.China-Galerie) am Bertha-von-Suttner-Platz ein Informationszentrum zum geplanten Festspielhaus eröffnet.


    Das ist in meinen Augen ein sehr lobenswertes Unterfangen, das eigentlich Aufgabe der Stadt gewesen wäre!!!
    So besteht die Chance, in der breiten Bevölkerung Begeisterung für das Vorhaben zu wecken. Dann würde es sicher für den OB leichter, endlich mal aus seinem Angstversteck zu kriechen und dem Thema Festspielhaus die nötige Priorität einzuräumen!

  • Zum Festspielhaus fällt mir ein Satz von Angela Merkel ein, den sie gern in ausweglosen Situationen benutzt:"Wir müssen in dieser Frage zu einer gemeinsamen Lösung finden!"

  • Hier der Link zum Verein Fest.Spiel.Haus.Freunde.


    Öffnungszeiten der Festspielhaus-Galerie am Bertha-von-Suttner-Platz ab 14. April:
    Montag bis Freitag 11.00 – 18.30 Uhr
    Samstag 11.00 – 15.00 Uhr


    Jeden Samstag von 11.00 – 12.00 Uhr steht ein Vorstandsmitglied der Fest.Spiel.Haus.Freunde Rede und Antwort.