Projekte rund um das BND-Areal

  • Diese ganzen schiefen Fenster und Wände stelle ich mir als Bewohner ziemlich nervig vor, wenns ans Einrichten geht. Es zielt vor allem aufs Auffallen und aus der Reihe tanzen ab.


    Ein in Bau des Historismus mit diversen Giebelchen, Erkern, Rundtürmchen und Mansarden im Dach ist auch nicht überall einfach einzurichten. Vor allem wenn dann auch schon mal das Grundstück schief ist und das Gebäude auch noch unwinklige Zimmer hat.


    Nun, es wird ja keiner gezwungen in dies neue Gebäude einzuziehen - und so wie es aussieht hält sich die Zahl schiefer Wände in Grenzen. Aber es stimmt schon, der Dekonstruktivismus war am Anfang noch interessant, als er was neues an Architektur bot. Nun ist es nur noch rein effektheischeinde Architektur. Ist das schlimm? Nein, finde ich nicht, hier und da ein solches Gebäude, welches aus der Reihe tanzt, lockert die Bebauung auf und stört nicht.


    Nur wenn man in erster Linie effektheischende Architektur baut, sollte man sich mit Kritik an historisierenden Bauten oder an Rekonstruktionen zurückhalten - auch da geht es in erster Linie um den Effekt.


    Bei den Museumsanbauten von Libeskind kann man den Dekonstruktivismus ja noch irgendwie mit der Zerissenheit des Ortes begründen, solche "Haudrauf"-Einschnitte wie beim Militärhistorischem Museum in Dresden finde ich aber eher zweifelhaft.


    Bei dem jetzt zu bauendem Wohnhaus aber mit ehemaligen jüdischen Eigentümern und Nähe zur Berliner Mauer zu agumentieren - ist im Grunde nix als an den Haaren herbeigezogener Bullshit! Wenn die jetzigen Besitzer dort extravagante Architektur bauen wollen - es sei ihnen gegönnt, als Störfaktor wirkt dies Gebäde jedenfalls nicht. Auffallen um jeden Preis - in dem Sinne steht es aber diversen Bauten in früheren, bzw historistischen Baustilen nichts nach.


    Alles andere ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.;)

  • Anthroposophische Architektur

    Ich mag mal hier eine streitbare Meinung einfügen. Den Bau von Herrn Liebeskind könnte man M.e. durchaus als Anthroposophische Architektur bezeichnen, da er (zugegeben keine organischen) aber durchaus geometrisch, verschachtelte Formen verarbeitet.


    Kurzer Link zu Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophische_Architektur


    oder http://commons.wikimedia.org/wiki/File:GK-Herdecke-3-W.jpg

  • Wie stellt sich eigentlich Liebeskind vor, wer und vor allem wie man die Fenster im Penthouse putzen soll?


    Richtig wichtige Frage/Kritikpunkt, wie ich finde! Ist wahrscheinlich gerade heutzutage ein Ding der Unmöglichkeit. Welche Bauprojekte haben sich daran nicht schon die Zähne ausgebissen. Man munkelt ja, dass auch der Turmbau zu Babel am Fensterputzen gescheitert ist...

  • Wie stellt sich eigentlich Liebeskind vor, wer und vor allem wie man die Fenster im Penthouse putzen soll? :confused:


    vielleicht werden ja speziell ausgebildete Fensterputzer angestellt die vorher nur rechteckigen Fenster reinigen durften!


    Ach ja ich denk mal die reinigen die mit Putzmitteln....

  • @ Notration + Knochenjochen:
    Fenster über 1 1/2 Stockwerte, die noch dazu nach oben auskragen und unten keine ausreichende Leiterstellfläche haben, sind mumpitz!
    Will man für diese Glasflächen Putzroboter anschaffen oder extra einen Kran von oben?
    Gardinen oder sonstige Beschattungseinrichtungen sind ebenfalls schlecht anzubringen.
    Das Ganze mag Künstlern wie Liebeskind und andere Architekten befridigen, für den Nutzer ist es nicht lebbar.
    Merke: Ein Haus muß den Bewohnern gefallen, nicht den Architekten!

  • Es soll ja heutzutage XL Teleskopstiele aus Alu geben mit denen man auch über 10 Meter entfernte Flächen noch erreichen kann.
    Aber vielleicht schickt der Hausbesitzer auch einfach monatlich eine Reinigungsfirma rum die die Fenster über eine Hebebühne putzt :keineahn:

  • Fenster über 1 1/2 Stockwerte, die noch dazu nach oben auskragen und unten keine ausreichende Leiterstellfläche haben, sind mumpitz!
    ...Gardinen oder sonstige Beschattungseinrichtungen sind ebenfalls schlecht anzubringen.


    Das Fensterputzproblem sehe ich nicht. Es gibt a) genug technische Lösungen und b) genug Fensterputz-Dienstleister.


    Gardinen sind auch kein Problem, die meisten Fenster (mit Ausnahme des Dachgeschosses) sind auch hinter den schrägen Fassadenteilen senkrecht. Das kann man in den Visualisierungen auch erkennen. Wenn das Fenster zur Seite schräg ausläuft, zieht man die Gardine eben entsprechend weit rüber. Ansonsten gibt es auch hier Lösungen wie z. B. für Veluxfenster.


    Das Ganze mag Künstlern wie Liebeskind und andere Architekten befridigen, für den Nutzer ist es nicht lebbar.
    Merke: Ein Haus muß den Bewohnern gefallen, nicht den Architekten!


    Du musst ja nicht einziehen und es "leben". Ich bin aber sicher, dass es den Bewohnern, die dort einziehen werden, durchaus gefallen wird. Die evt. vorhandenen Nachteile durch diese Form des Hauses werden sie in Kauf nehmen, dafür leben sie ja in einem "besonderen" und ungewöhnlichen Haus, in dem man bestimmt nicht schlecht wohnen wird. Es gibt ja auch viele Menschen, die sehr gern in uralten verwinkelten Fachwerkhäusern in historischen Altstädten wohnen, trotz enger Stiegen, kleiner Fenster und schiefer Wände usw.

  • Entschuldigung wenn ich das auch nochmal aufgreife, aber ich finde die vorgetragenen Argumente sind nichts als "mumpitz"!
    Das ist Kritik um der Kritik willen. Soll jetzt nurnoch das gebaut werden, was leicht zu putzen ist? Ästhetik, ob sie gefällt oder nicht, spielt also keine Rolle mehr. Warum lassen sich Leute überhaupt Parkettboden in ihrer Wohnung verlegen. Der schicke PVC ist doch viel leichter zu putzen! Billiger wäre er auch. Lasst uns doch gleich einfach jedes Haus so langweilig wie möglich aussehen lassen, hauptsache praktisch!


    Wie schon gesagt, es wird genug Leute geben, die am dem Haus gefallen finden werden oder allein aus Prestigegründen in einem Liebeskindbau wohnen wollen würden. Und wer sich dann auch noch das Dachgeschoss leisten kann, der wird auch jemanden finden, der seine großen Fenster Putzen kann!
    ReinhardR warum hast du selbige Kritik nicht am Stadtschloss angesprochen. Die Fenster dürften dort auch locker über 1,5 m hoch sein? Und bei dem Projekt trägt die Kosten für die Reinigung die Allgemeinheit, ob es ihr gefällt oder nicht.

  • Wie stellt sich eigentlich Liebeskind vor, wer und vor allem wie man die Fenster im Penthouse putzen soll? :confused:


    Och, keine Sorge. Wer sich so eine Wohnung kauft, kann es sich auch leisten, für's Fensterputzen ein Gerüst errichten zu lassen. ;)


    Aber im Ernst – ich schätze Libeskind wegen seiner Solitäre. Das jüdische Museum ist ein Meisterwerk. Was den Einsatz seiner Instrumente für ein Blockrand-Eckhaus angeht, kann ich allerdings sagen: gefällt mir nur so mittel...

  • Das jüdische Museum ist ein Meisterwerk.


    Aber leider für seinen Zweck, nämlich ein Museumsgebäude, ungeeignet. "Meisterwerke" der Architektur zeichnen sich nicht nur durch ästhetische Befriedigung aus sodern auch durch Funktionalität. Das betrifft auch das Großraum-Büro für Bacardi, das unter dem Namen "Neue Nationalgalerie" bekannt wurde und bald zur Eingangshalle degradiert wird. Schön, aber leider für den Zweck (Museum) nur stark eingeschränkt nutzbar.

  • ^^^ Die Funktion eines Museumsgebäudes ist ja nicht nur die Sammlung optimal zu präsentieren und sich geänderter Nutzung möglichst gut anpassen zu können.
    Sondern ein Museumsgebäude soll auch erstmal Interesse zu einem Besuch erwecken. Ich gebe zu, dass ich das Jüdische Museum, wenn ich vor allem an der Sammlung interessiert bin, eher suboptimal finde. Da allerdings ein guter Teil der Besucher dieses Museums in erster Linie deswegen kommt, um Libeskind Architektur zu sehen, dann hat hier die spezielle Architektur voll ihre Funktion erfüllt!


    Zurück auf den Neubau des Wohngebäudes bezogen. Vom rein "technisch Funktionalen" gibt es sicherlich wesentlich bessere Möglichkeiten ein Haus zu bauen. Viele davon werden zwar hinreichend ästhetisch als angenehm empfunden werden, allerdings auch als langweilig.


    Mit der Architektur hier kommt sicherlich keine Langeweile auf. Dies wird Interesse wecken und es werden sich Leute finden, die genau deswegen in diesem Gebäude wohnen wollen. Womit sich die teuren Wohnungen dann noch besser verkaufen werden.


    Das hätte man sicher auch mit anderen Mitteln schaffen können - bei solchen Projekten gibt es ja auch Kritik: "Kitsch".:D Das sind dann sozusagen die beiden Extreme. Immerhin das Gros der Neubauten sieht eher ziemlich langweilig aus. Ein paar Extreme in der breiten Masse hält Berlin schon aus ...und belebt hier die Diskussion.;)

  • Update 1: BV Scharnhorst-/Kieler Straße

    Mal wieder eine Update-Runde rund um das BND-Gelände.


    Der Neubau an der Scharnhorststraße, Ecke Kieler Straße (zuletzt #137) wird langsam endgültig fertig. Erfreulich finde ich, dass in das EG auch Läden kommen:




  • Update 4: Ehem. Kaiserin-Augusta-Krankenhaus

    Zuletzt #139


    Hier ist jetzt auch die Nordseite mit dem markanten Fachwerk-Wintergarten bzw. Erker fertiggestellt. Sieht gut aus:



    Dazu die Rückseite des Gebäudes:



    Vorne zur Scharnhorststraße ist der neue Treppenaufgang in Bau:



    Und südlich angrenzend wird dieser komische Flachbau umgebaut, in G. Street View hinter Blattwerk versteckt zu sehen:



  • Update 6: Merika Hotel Chausseestr. und Wohnbauten dahinter

    Zuletzt #122 bzw. #134


    Die Baugrube sah heute so aus:





    Der Zugang zu den dahinterliegenden neuen Wohngebäuden und z. T. auch deren Außenanlagen sind weitgehend fertiggestellt: