Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • ^


    Sicher, und es gab in den 70ern deutlich mehr Auszubildende, heute wollen immer mehr junge Menschen studieren (aus nachvollziehbaren Gründen). Ich hätte auch wenig Lust, mich als Heizungsinstallateur hauptsächlich in ungemütlichen Kellern abzumühen. Man muss heute wirklich um jeden Handwerker froh sein. Aber wir brauchen uns im Umkehrschluss auch nicht über steigende Mieten und längere Bauzeiten wundern. Die Handwerkermisere trägt dazu ganz gehörig bei.

  • Und wo genau sehr ihr jetzt das Problem? Das wir nicht genug Leute haben, um mehr Wohnungen zu bauen? Nicht genug Handwerker?


    Wie ist das dt. Wirtschschaftswunder in den 5oer und 60er Jahren entstanden? Zuerst durch 100.000de italienische Gastarbeiter, danach kamen dann die Türken, Portugiesen, etc.!


    Warum nicht jetzt für den Wohnungsbau in München ausländische Bauabeiter/Handwerker holen? In Warschau wurde innerhalb kürzestes Zeit eine Skyline hochgezogen, die fast mit FFM konkurrieren kann. Da waren aber auch mehere 10.000de polnische Arbeiter beschäftigt. Ok, Megaprojekt Skyline beendet. Jetzt viele ohne Job.


    Warum holt man sich nicht 20.000-30.000 polnische Bauarbeiter/Handwerker nach München? Dann wird man aber mal sehn, wie schnell man auf 20.000-30.000WE/Jahr kommen kann!


    Problem, man will nicht. Man hat nur Ausreden, während Leute monatelang auf Wohnungssuche sind, um dann frustriert von MUC abzuwandern. Da rede ich jetzt nicht von 1.000 Hanseln. Das sind 10.000de! Man bekommt hier so gut wie keine Wohnung! Die Stadt schaut lächelnd dabei zu!


    Zum Kotz..!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()

  • @Munich2030,
    wollte nur berichten, was man mir geantwortet hat.


    Sehr viele sind im Umbau beschäftigt.


    Außerdem ist es auch so, dass bei einem hohen Anteil von gehobenen/ Luxus
    Wohnungen der Arbeitsaufwand wesentlich höher ist.


    Hier sieht man auch, dass der Wirkungsgrad in München Wohnungen zu bauen
    im Vergleich sehr sehr niedrig ist.

  • munich 2030


    Die Baustellen haben doch eh schon einen hohen Anteil an Osteuropäern. So ganz kann ich das Gejammere auch nicht verstehen. Wenn man vernünftig zahlt, sollte man in Europa genügend Arbeitskräfte finden.
    Wo sind die ganzen Arbeiter hin, die den spanischen Bauboom vor dem Platzen der dortigen Immobilienblase hochgezogen haben?

  • @Munich2030,


    Für sehr viele Leute ist die Erhaltung/ Bewahrung der Umgebung bzw. die Optik
    der Stadt wesentlich wichtiger als das Wohnungsproblem. Eher plädiert man den Zuzug von weiteren Einwohnern und Firmen zu stoppen.
    Selbst Mieter, die dann noch mehr von der Verdrängung betroffen wären, denken
    in die selbe Richtung, bzw hat man für diese Denkweise gewonnen.

  • LugPaj:


    Wenn man vernünftig zahlt, sollte man in Europa genügend Arbeitskräfte finden.


    Das ist doch der springende Punkt!


    Was heißt denn "vernünftig" zahlen? Um das Handwerk attraktiver zu machen, müssten die Löhne für Angestellte (nicht Meister) drastisch angehoben werden. Immer mehr Realschüler gehen über die FOS / BOS oder direkt nach der Ausbildung an die Hochschule. Bei den Abiturienten verbleibt so gut wie niemand im Handwerk. Werden aber die Löhne deutlich angehoben, steigen die Baupreise ebenfalls drastisch an.


    Nicht umsonst kommt es am Bau doch gehäuft zu Schwarzarbeit und Lohndumping.


    Zudem: Die steigenden Standards und Ausstattungsextras treiben Kosten und Bauzeit nach oben, da hat Schachbrett völlig Recht.


    Eine große Zuwanderungswelle aus besagten Ländern gibt es aktuell nicht, die Länder verbuchen selbst wieder eine bessere Wirtschaftsleistung. So attraktiv ist es nicht, als qualifizierter Handwerker für einen Hungerlohn und eine schlechte Unterkunft die Heimat und Familie zu verlassen (vgl. Link unten).


    Wo sind die ganzen Arbeiter hin, die den spanischen Bauboom vor dem Platzen der dortigen Immobilienblase hochgezogen haben?


    Viele sind im Zuge der Krise zurück in ihre spanisch sprechende Heimat nach Südamerika:
    https://www.welt.de/politik/au…-fliehen-aus-Spanien.html


    3 Millionen Wohnungen stehen in Spanien leer (Deutschland: 1,8 Millionen), in Barcelonas Zentrum sind 60 % der leerstehenden Wohnungen immer noch Spekulationsobjekt der Banken: https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=417457

  • Die Bezahlung in der Bauindustrie ist für technische Angestellte relativ gut. Weit besser als z.B. in der Pflege. Das Problem ist zunächst, dass der Beruf parktisch ausschließlich von Männern ausgeführt werden kann/will. Ferner schrecken die wechselnden Einsatzorte ab. Dass die Preise durch die Decke gehen, liegt auch daran, dass die Preisbildung aufgrund der Nachfrage total eingebrochen ist. Und die Hürde ein Unternehmen zu etablieren ist in der Bauindustrie - auch anders als in der Pflege - aufgrund der nötigen Investitionen in Geräte und Fahrzeuge hoch. Ich meine, dass in keiner Branche der Unterschied in der Bezahlung des akademischen Personals und des technischen Personals so gering ist wie in der Bauindustrie. Das Einstiegsgehalt eines Universitätsingenieures pendelt aktuell zwischen 45 und 55 Tausend, wobei man 55 nur als sehr guter Absolvent bei großen Baukonzernen bekommen wird. Die Masse wird irgendwo eher bei 45 pendeln. Bei den FH Ingenieuren oder Architekten geht es dann rapide bis sagen wir 35 Tausend pro Jahr ab. Der Mittelwert aktuell vielleicht bei 40 Tausend. Dagegen bekommen Facharbeiter selten weniger als 35 Tausend pro Jahr. Selbst Hilfsarbeiter sind mit gut 30 Tausend pro Jahr dabei. Alleine die Auslösen im Tariflohn sind sehr lukrativ.

  • ^


    Eine Person, die nicht ins Handwerk geht, arbeitet ja nicht gleich als Akademiker in der Baubranche.


    Nur ein Beispiel: Ein potentieller Elektriker, der lieber Elektrotechnik studiert, kann in jeder anderen Branche arbeiten und wird dort mitunter dann deutlich besser bezahlt.


    Bauingenieur ist beliebt - auch wenn die Gehälter in der Baubranche für Akademiker deutlich geringer sind, als in den meisten anderen Branchen -, hilft nur nichts beim Mangel der Handwerker. Der Rohbau allein nutzt wenig, wenn der Innenausbau nicht vollzogen werden kann - und genau hier hapert es ja (Elektriker, Installateure, Bodenleger, Maler, Steinmetze, Schlosser, Spengler, Schreiner, Glaser etc.).


    bei den FH Ingenieuren oder Architekten geht es dann rapide bis sagen wir 35 Tausend pro Jahr ab.


    Dieser extreme Sprung kann nur zwischen einem Dipl. Ing und einem Bachelorabsolventen auftreten, oder? Zu beobachten ist - Ausnahmen bestätigen die Regel - dass nach zehn Jahren Berufserfahrung Uni-Absolventen mehr verdienen als FH-Absolventen (~ 5.000 Euro / Jahr), sich die Unterschiede der Örtlichkeit allerdings stetig verringern und sich zunehmend eher ein Unterschied zwischen Bachelor- und Masterstudenten herausbildet.
    Teilweise verdienen FH-Absolventen bei Berufseinstieg gar mehr als ihre Uni-Kollegen, da zu Beginn i.d.R. mehr Praxiserfahrung.

  • München ist weiterhin die Region mit der größten Dynamik bei den Immobilienpreisen in Süddeutschland. Eigentumswohnungen in der bayrischen Landeshauptstadt verteuern sich im Jahresvergleich um 11,24 Prozent und liegen nun im Mittel bei 6.361 €/qm. Das sind 276 Euro mehr als noch im ersten Quartal 2018. Damit zahlen Wohnungskäufer 2,83 Prozent mehr als zu Anfang des Jahres. Der Preisindex ist für Münchner Wohnungen traditionell hoch. Aktuell liegt er bei 238,21 und sichert der Stadt somit erneut eine bundesweite Sonderstellung.


    Quelle: https://www.drklein.de/immobil…ueden-steigen-weiter.html

  • ^


    Die Demonstration ist gut geeignet, um die Notwendigkeit des politischen Handelns zu verdeutlichen, dass die Forderungen des Bündnisses aus Sicht verschiedener Experten aber nur bedingt zur Lösung der Wohnraumproblematik beitragen, wird hier ab #1866 erläutert.
    Wie viele der Demonstranten wohl auch mehr Angebot = mehr Bautätigkeit fordern? Wie viele Mitläufer sind gegen weitere Neubauten, gegen Hochhäuser? Wer wirklich an der Situation etwas ändern möchte, muss bei Forderungen wie Spekulationsstopp, einer scharfen Mietpreisbremse und einem Umwandlungsverbot von Miet- zu Eigentumswohnungen zugleich auch offen für eine stadtweite, aktive statt reaktive Neubaupolitik sein. Diese Forderung vermisse ich bei dem organisierenden Bündnis.


    Dazu passt auch, dass die Freien Wähler, nun vier Wochen vor der Landtagswahl ein Bürgerbegehren gegen die "maßlose Nachverdichtung in München" starten wollen:
    https://www.sueddeutsche.de/mu…ss-1.4130328?reduced=true


    Billiger geht's nicht, lösungsverachtende Propaganda vor der Wahl, die zu allem beiträgt, nur nicht zur Linderung der Wohnraumproblematik. Darüber kann ich nur noch lachen, sollen die Unterstützer doch zahlen bis sie nichts mehr haben, selbst Schuld, leiden leider nur alle drunter... Noch krasser: In einem Berliner Bezirk erwägt ein Grüner, die Enteignung von Eigentümern, wenn sie aus Sicht des Politikers zu viel Miete verlangen...:lach:

  • Die Hauptlösung heißt nach wie vor: DEUTLICHST mehr Wohnungen bauen! Nachverdichten, dichter bauen, höher bauen, wo es nur geht!


    Wann kommen endlich mal diese Projekte heraus?

  • Bei der Demo am Samstag waren ca. 10.000 Demonstranten in München unterwegs. Wer war live vor Ort? Ich war leider verhindert.


    Wurde denn auch das Problem an der Wurzel benannt? Das in München immer noch viel zu wenig gebaut wird? Immens wichtige Großprojekte kommen schwer, bis fast gar nicht, in Gange (Freiham, Bayernkaserne, Nachverdichtung der PS Schwabing, Überbauung von Parkplätzen+Supermärkten, etc., etc.!!!)


    https://www.tz.de/muenchen/sta…-teilnehmer-10240230.html

  • Bei der Demo am Samstag waren ca. 10.000 Demonstranten in München unterwegs. Wer war live vor Ort? Ich war leider verhindert.


    Wurde denn auch das Problem an der Wurzel benannt? Das in München immer noch viel zu wenig gebaut wird? Immens wichtige Großprojekte kommen schwer, bis fast gar nicht, in Gange (Freiham, Bayernkaserne, Nachverdichtung der PS Schwabing, Überbauung von Parkplätzen+Supermärkten, etc., etc.!!!)


    https://www.tz.de/muenchen/sta…-teilnehmer-10240230.html


    Die Parkstadt soll verdichtet werden?


    Gibt es dazu konkrete Pläne, zwischen den Wohngebäuden oder der Grünstreifen zwischen Wohnungen und Büros?

  • Isek und ich waren bei der Abschlusskundgebung am Siegestor. Natürlich war der Protest nur sehr allgemein, aber ich denke das kann man auch nicht anders erwarten. Oft sind es ja die gleichen Leute, die einerseits extrem unter den hohen Wohnkosten und dem Mangel an Wohnraum leiden, aber gleichzeitig gegen weiteres Wachstum und intensive Bautätigkeit sind. Obwohl es glaube ich zunehmend in den Köpfen ankommt, dass die Wohnungsnot nur veringert werden kann, wenn sich grundlegend etwas ändert, beim Städtebau, bei den Baugesetzen und auch beim Mietrecht. Auch wenn diese konkreten Forderungen ausblieben, ist es denke ich wichtig, dass die Bürger Münchens hier ein Zeichen gesetzt haben, damit die Politik spürt, dass hier dringend Lösungen kommen müssen.


  • Ich hatte jetzt an eine Verdichtung gedacht nicht an die Bebauung vom Microsoft Parkplatz etc.

  • ^


    Es ist schade, dass viele global agierende Unternehmen in München selten Werkswohnungen bauen. Vor einiger Zeit wurde in der SZ über die Ausbeutung amerikanischer Metropolen durch die Digitalkonzerne berichtet. Eine scheinheilige Arbeitswelt 4.0 stünde einem einseitigen Nehmen der Konzerne ggü. der Stadtgesellschaft gegenüber. In München gut am angesprochenen Beispiel Microsoft zu sehen. Modernste, flexible Arbeitsplätze werden propagiert, an KI geforscht, aber die Realität im Unternehmen kann so intelligent nicht sein, wenn für den Firmenparkplatz drei Jahre lang wichtige Wohnbaugrundstücke blockiert werden. Natürlich ist hier auch die Stadt selbst Schuld, eine zu kleine TG zu genehmigen bzw. die oberirdische Parkplatzlösung. Hier haben die Politiker wohl nur noch die Gewerbesteuereinnahmen vor Augen gehabt.


    obwohl es glaube ich zunehmend in den Köpfen ankommt, dass die Wohnungsnot nur verringert werden kann, wenn sich grundlegend etwas ändert, beim Städtebau, bei den Baugesetzen und auch beim Mietrecht.


    Ich habe ehrlich gesagt wenig Hoffnung, dass sich im Bereich der Bauvorschriften auch nur irgendetwas zum Besseren ändert. Das Problembewusstsein diesbezüglich kann ich in der Politik überhaupt nicht erkennen, es gibt nicht einmal ein eigenes Bauministerium. Die eingesetzten Kommissionen und deren Vorschläge werden weitgehend ignoriert. Jede Behörde regelt anders. Es wird immer noch komplizierter und das Personal nicht mehr.

  • die Realität im Unternehmen kann so intelligent nicht sein, wenn für den Firmenparkplatz drei Jahre lang wichtige Wohnbaugrundstücke blockiert werden.


    Hervorragend herausgearbeitet dieser Punkt! Eine Peinlichkeit sowohl für Microsoft als auch für das Wirtschaftsreferat der Stadt, die ständig mit hohen Ansprüchen in die Öffentlichkeit gehen und es nicht schaffen, konsequent danach zu handeln :nono:


    Mod.: weiterer Austausch zum Microsoft-Projekt und der Umgebung bitte hier: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=613038#post613038