Mediaspree: Quartier am Postbahnhof

  • Die Steinfassade des Meininger Baus finde ich nicht dramatisch schlecht. Bitter finde ich grundsätzlich dass man bei der Entwicklung dieses Viertels absolut kein Gespür für die Umgebung zeigt und den Postbahnhof einfach mit grossklotzigen Türmen zubaut. Der Postbahnhof wird weithin das eleganteste und schönste Gebäude in dem ganzen Viertel bleiben...Einfach nur bitter...

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    Das sehe ich genauso. Zumal ja mit dem Neubau der Rosa-Luxemburg-Stiftung, und damit auch ja jede freie Fläche bebaut wird, der Postbahnhof zu einem großen Teil in eine Hinterhofsituation gedrängt wird.

  • Aber....Mal ehrlich, welche Umgebung meint ihr? Die Plattenbauten? Die Metro? Die Mauer? Die Benz-Arena? Den Postbahnhof? In die Ecke kann man hinklotzen was man will - siehe Moxy, da eben KEINE Bebauung an der man sich orientieren sollte, könnte, müsste besteht.

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    Hab ich doch geschrieben (bitte lesen). Zumindest den Platz vor dem Postbahnhof hätte man freilassen können wenn man schon überall sperrige Klötze hinstellt.

  • Ja das ganze Gelände war lange eine Brache... aber vor der Brache (also vor dem Todestreifen ab 1961 und WWII) lag dort ein Viertel geprägt von Industrie und Verkehrsbauten.
    Ich finde, bei Stadtplanung und möglicher Stadtreparatur geht es nicht immer darum Rekonstruktionen in die Landschaft zu stellen, manchmal hilft auch ein "hinfühlen"zu einer Atmsophäre, die ein ehemaliges Viertel mal gehabt hat und haben könnte um es für die Zukunft attraktiv zu machen.


    Man hätte eine große Klammer ziehen können von Resten der ehemaligen Bebauung die typisch war, z.B. Radialsystem V, Energieforum, Postbahnhof... bis hin zur Oberbaumbrücke deren Baustil hier ebenfalls dazugehört, und das Gelände mit etwas rauherer Architektur, angelehnt an Industriearchitektur, Hafenspeicher, etc. bebauen können und z.B. den POstbahnhof als kulturelles Zentrum in den Mittelpunkt bzw. als Eingangstor gestalten können.
    Statt dessen wird dieses Überbleibsel jetzt fast komplett umbaut (Frau Lüscher z.B. freut sich schon darauf auf der erhöhten Terrasse des Neubaus der Rosa Luxemburg Stiftung auf die Dächer des pittoresken POstbahnhof blicken zu können...) und zum "Dekostück"umfunktioniert innerhalb eines neuen Viertels welches absolut keine Verbindung zur Geschichte des Ortes hat.


    Gut, das hat der Penny Markt und die Metro auf der anderen Seite auch nicht, aber man hätte es ja diesseitig besser machen können.


    Als Besucher des Postbahnhofs war der etwas rauhe Charme der Umgebung früher anziehend und eben mit dieser Anziehung kalkulierten ja auch die Immobilienspekulanten, sorry die Investoren... Dass diese Rechnung nicht aufgehen wird, sieht man am Living Levels: Ist immer leer, es scheint doch schwieriger als gedacht, die Wohnungen dort im Luxussegment an den Mann zu bringen...

  • Ihre Beschreibung, wie man es hätte machen können, finde ich sehr schön.
    Dazu hätte es aber gewisse Vorraussetzungen geben müssen:
    - Regierende die Berlin als Hauptstadt respektieren
    - eine Identität als Stadt
    - eine Stadtplanung die sich nicht kaufen lässt, sondern mehr an Ästhetik orientiert ist


    Aber was soll man machen, wenn man eine Lüscher als Entscheiderin hat die erst seit 2016 deutsche Staatsbürgerin ist, genau Null Beziehung zu Berlin hat, Plattenbauten bevorzugt und Historische Bezüge zu Bautraditionenen und die Kontextualisierung zum Stadtbild vor dem Zweiten Weltkrieg sowie Rekonstruktionen (wiki) ablehnt. Die passt aber auch gut zur Rosa-Luxemburg-Stiftung die aus ehemaligen SED-Gößen besteht.

  • Ich glaube Sie reden ziemlichen Unsinn daher. Es tut mir leid, aber das Argument , dass Frau Lüscher erst seit einem Jahr Bundesbürgerin sei, erkläre die Bebauung von Berlin so wie sie ist, ist ja wohl absolut daneben, um es nicht deutlicher auszudrücken.


    Vielleicht erinnern Sie sich ja noch wie Berlin 1990 ausgesehen hat. Ich weiss nicht wie viel Prozent des Stadtgebietes vollständig neu geplant werden mussten und das meiste davon geschah mit ziemlich viel Überlegung, welche Bebauung, Nutzung usw man anstreben sollte
    Man kann den Beteiligten viel vorwerfen, aber ich denke selten wurde soviel geplant, überlegt, verworfen, neu geplant usw, wie es in Berlin geschehen ist und dabei im Mittelpunkt immer die Überlegung wie man mit der Geschichte der Stadt dabei umzugehen hat.

    Dass die Ergebnisse im Einzelnen vielleicht nicht jedem gefallen und heute teilweise anders aussehen würden, ist normal aber trotzdem wurde sehr viel Positives erreicht vor allem wenn man bedenkt dass Berlin jahrelang wenig Interesse bei Investoren hatte, weil einfach die wirtschaftliche Situation in der Stadt schwierig war und immer noch ist.


    In was die Gegend am Ostbahnhof betrifft, ist sie ja noch im Werden und ich denke in frühestens zehn Jahren wird sich zeigen ob das erfolgreich sein wird oder nicht und ich denke, das wird es.

  • Ein weiteres Projekt wirft seine Schatten voraus. Die Parkverbotsschilder verraten es, das Hochhaus am Postbahnhof geht wohl nun in die Bauphase über. Von der Firma Pollems waren Mitarbeiter auf dem Grundstück unterwegs.


  • Baubeginn am Postbahnhof. Zuerst die Gründungsarbeiten, im Herbst soll dann mit dem Rohbau begonnen werden.


  • Ich habe da mal eine Frage, auch auf die Gefahr hin, dass das hier schon oft thematisiert wurde (habe beim Suchen aber nichts gefunden).


    Im städtebaulichen Rahmenplan war ein weiteres Hochhaus am Stralauer Platz an der Straßenecke Mühlenstraße/Straße der Pariser Kommune vorgesehen. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Realisierung zweifelhaft war, es taucht aber immer wieder auf Visualisierungen auf. Wie ist denn da der Stand? Ermöglicht der Bebauungsplan noch die Errichtung und gibt es noch Interesse zur Errichtung.


    Der Stralauer Platz ist eine öde, unwirtliche Gegend. Das Hochhaus würde dem Platz eine Kontur geben und gleichzeitig einen Wiedererkennungswert erzielen.

  • ... Der Postbahnhof wird weithin das eleganteste und schönste Gebäude in dem ganzen Viertel bleiben...


    Na ja, der Postbahnhof hat mich optisch auch überrascht, da ich ihn noch nicht kannte. Er ist trotzdem nur ein Gewerbegebäude, das zwar als Kern des neuen Viertels durchaus einen hohen Wert hat, aber nicht als freistehende Sehenswürdigkeit taugt.

  • Es schaut so aus als wenn es für das neue Gebäude der Rosa-Luxemburg Stiftung auch bald zu einem Baubeginn kommt. Das Gelände wurde jetzt (heute oder gestern) mit einem Bauzaun umstellt.


  • Die Firma Züblin hat auf dem Gelände der neuen Rosa Luxemburg Stiftung mit den ersten Arbeiten begonnen.


  • ^ Ausgezeichnet! Zur Erinnerung hier nochmal die Bildergalerie des Entwurfs. Schlichte, klassische Moderne, die bei hochwertiger Umsetzung durchaus elegant aussehen kann. Auch städtebaulich wichtig, denn das Haus wird mit dem Kopfbau des Postbahnhofs und dem geplanten Hochhaus auf dem Eckgrundstück Mühlenstraße/Straße der Pariser Kommune einen neuen Stadtplatz bilden.


    Wenn es bei der RLS losgeht, ist das Eckgrundstück dann auch der letzte Teil des Viertels, der noch nicht im Bau oder schon fertig ist. Gibt es dafür eigentlich schon konkrete Pläne, oder ist das Zukunftsmusik? Kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, schon mal einen Entwurf gesehen zu haben.

  • Ich war vor ein paar Wochen dort und mir ist das Meininger sehr positiv aufgefallen, zumal ich dieses Gebäude sehr stark kritisiert habe. Ein Forumteilnehmer machte mich zudem darauf aufmerksam dass das Meininger ein toller Kontrast zum Postbahnhof ist, womit der Recht hat.