U-Bahn: Verlängerung U5 bis Europaviertel / Römerhof

  • ^ Hallo ole. Deinen Satz
    "Da am Platz der Republik keine weitere Baugrube erstellt werden kann, verbleibt der Schildmantel im Erdreich ..."
    verstehe ich nicht ganz.


    Die Schilde werden ja sicherlich nicht für alle Zeiten im Erdreich verbleiben, schließlich würden die Teile die Tunnelröhren blockieren. Heißt das, dass dann die Schilde erst nach dem "Auffahren" und dem Aushub der Station beide Teile geborgen werden können?


    Der Begriff "auffahren" wird in der von Schmittchen geposteten Pressemitteilung erklärt:
    "Aber erst nachdem beide Tunnelröhren im Rohbau fertig gestellt worden sind – in der Sprache der Bergleute spricht man von „auffahren“ – kann die Baugrube der Station ausgehoben werden."


    Und wie wird die Bergung erfolgen? Wird das Teil irgendwie zerlegt, zB in Teile geschnitten? Oder wird es als ganzes Stück herausgeholt? Bei letzterem müsste man dann aber wohl doch einen Schacht bauen (an dieser Stelle wahrscheinlich ca. 20 m tief).

  • ^
    Auch der Schildmantel hat einen größeren Durchmesser, als die ausgebaute Tunnelröhre. Somit blockiert er die Tunnelröhre nicht. Der Schildmantel ist nur die Hülle der Maschine, also im Prinzip eine Stahlröhre. Dass diese im Boden bleibt - und zwar für immer und ewig - ist nichts Besonderes.
    Ob das Schneidrad zerlegbar ist und wiederverwendet wird oder aber vor Ort zerlegt und verschrottet wird (um die zweite Röhre dann mit einem neuen Schneidrad aufzufahren), wird aus dem bisher Geschriebenen nicht klar. Aber das war ja auch nicht gefragt ...

  • Ich denke nicht, dass Teile der TVM zurückbleiben, sie ist vielmehr komplett zu entfernen. Das gilt auch für den Schildmantel. Damit bei dessen Zerlegung im Anschlussbereich an den Bestandstunnel das Erdreich nicht einbricht, wird es im Anschlussbereich großräumig vereist. Die TVM fährt in den bereits vereisten Endbereich ein und wird dann im Schutz des Eismantels zerlegt. Ob er danach wieder verwendet wird oder ein neuer Schildmantel verwendet wird, weiß ich nicht. Das Vereisungsverfahren war ursprünglich wohl nicht vorgesehen, die Ausschreibung ist entsprechend ergänzt worden.


    Die Anordnung der Gefrierrohre wurde durch den AG so gewählt, dass bei der Einfahrt der TVM in den Dichtblock sowie dem bergmännischen Durchbruch in das Bestandsbauwerk keine Gefrierrohre im Bereich des Ausbruchsquerschnitts liegen. (...)
    Im Zuge der Rückbaumaßnahmen der Schildmaschine sowie während der Arbeit im Anschlussbereich ist durch eine kontinuierliche Überwachung der Temperatur des Frostkörpers sowie durch entsprechende Maßnahmen im Tunnelbereich sicherzustellen, dass die dichtende Funktion des Frostkörpers infolge Temperaturanstieg (z.B. infolge Schweißarbeiten) erhalten bleibt.

  • Im Erläuterungsbericht zur Planfeststellung steht auf Seite 89 folgendes:



    Im Planfeststellungsbeschluss ist auf Seite 83 zum Dichtblock folgendes zu lesen:


    die Anschlüsse der Tunnelröhren (kreisförmiger Querschnitt) an den Bestand am
    Platz der Republik bzw. die Station „Güterplatz“ (Rechteck-Querschnitt) durch im
    Düsenstrahlverfahren und/oder durch Vereisung hergestellte Dichtblöcke zu gewährleisten,

    Quelle


    Damit erklärt sich auch, warum das Vereisungsverfahren in der Ausschreibung ergänzt wurde.

  • Ja, Du hast recht, die Schildmäntel bleiben drin. In einer technischen Baubeschreibung stehts auch so drin:


    Der Maschinenvortrieb endet jeweils vor dem Bestandsbauwerk in dem vorab hergestellten Dichtkörper. Der Schildmantel verbleibt im Boden, die restliche Schildmaschine ist untertage zurückzubauen und abzutransportieren.
    ...
    Im Bereich des im Boden verbleibenden Schildmantels ist eine PE-Folie, 2-lagig als Trennfolie auf den Schildmantel aufzubringen. Der im Boden verbliebene Schildmantel ist an der Innenseite so glatt auszu-bilden, dass eine Verzahnung mit der Ortbetoninnenschale in Verbindung mit der aufzubringenden Folie auszuschließen ist.
    ...
    Das Schneidrad muss so konstruiert sein, dass eine Demontage untertage vom Tunnel aus, ohne Demontage-Kaverne, und ein Rücktransport durch die bestehende Tunnelröhre möglich ist.


    Dann wär das ja geklärt...

  • Beeindruckende Ausmaße hat das Teil. Schon das Einheben des Schneidrads wird sicherlich eine spektakuläre Aktion. Leider wird damit nur ein relativ kurzes Stück Tunnel erstellt. Da ist die Maschine ja fast länger .... :lach:
    Laut Pressemitteilung ist das Schneidrad ja eine Sonderanfertigung. Da wäre es doch schade, wenn damit nur 1700 m Tunnel gebaut würden. Es wäre zu hoffen, dass es eines Tages noch an anderer Stelle zum Einsatz käme (z.B. die Ginnheimer Kurve oder jenseits des Südbahnhofs ....).

  • Nach wie vor wird an den Schlitzwänden für die Startgrube der Tunnelvortriebsmaschine gearbeitet. Der Aushub hat also noch nicht begonnen.



    Eine eindrucksvolle Baustelle ist es jetzt schon. Zwei Seilbagger sind im Einsatz.



    Bilder: Schmittchen

  • Am Güterplatz im Bereich des "The Spin" wurden Holzzäune errichtet und der angrenzende Fußgängerweg an der Mainzer Landstraße gleich mit eingehaust. Aktuell ...


    Kann aber auch hiermit zu tun haben: Für die U-Bahn Station Güterplatz wird die Grundwasserleitung gelegt. Ich dachte auch, dass die Güterplatz-Bebauung erst nach dem Bau der Station erfolgt?

    Einmal editiert, zuletzt von KoeBe () aus folgendem Grund: Zitat eingefügt als Kontext

  • Ich bin mir nicht sicher, aber eventuell wurde mit dem Aushub der Startbaugrube begonnen. Da die Tunnelbohrmaschine in der zweiten Jahreshälfte 2018 ihre Arbeit aufnehmen soll, wird es eigentlich langsam Zeit für den Aushub. Die Seitenwände der Startbaugrube scheinen aber noch unvollständig zu sein, denn die Schlitzwandgreifer sind immer noch vor Ort.



  • Die an anderer Stelle angemerkte Untätigkeit auf der U-Bahn-Baustelle dürfte damit zu tun haben, dass der Vorhabenträger eine Planänderung beantragt hat. Anscheinend soll zur Optimierung des Bauablaufs die Startbaugrube für die TVM verlängert werden, was Änderungen im Bauablauf und Auswirkungen auf die Förderrate und Fördermenge der bauzeitlichen Wasserhaltung hat. Die Änderungen im Bauablauf führen zu teilweise höheren und längeren Förderraten und Fördermengen. Dies bedufte u.a. des Nachweises, dass es nicht zu Setzung in der Umgebung kommt, mithin einer wasserrechtlichen Prüfung und Genehmigung, die aber anscheinend erteilt wurde.
    Q:StAnz 2018, 657


    Inzwischen ist auch die lila-pinke Grundwasserpipeline fertig, die von der Baustelle über Güterplatz und durch den Hafentunnel zur Friedensbrücke führt.



    Bild: SBEV GmbH

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • ^ dazu muss jemand/wird einer noch "bedenken" müssen, dass das gesamte Areal im Umkreis leergepumpt wird. U-Bahnhofgrube, Spin... und der ONE.

  • Bombensuche - Verzögerung um ein halbes Jahr

    Die schleppend vorangehenden Arbeiten am Startschacht der Tunnelbohrmaschine sind deutlich sichtbar. Die Lokalpresse nennt heute den Grund für die Verzögerungen, die die Fertigstellung des Tunnels um ein halbes Jahr bis Mitte 2023 verzögern könnten. Nach dem Fund einer Brandbombe wird der gesamte Bereich zum bereits vierten Mal vorsichtig untersucht. Der Erdaushub wird in Container geladen und später im Osthafen weiter kontrolliert.


    Die Baustelle ist abgeriegelt und wird gut überwacht, der Bagger ist mit einer Panzerglasscheibe ausgestattet. Somit erklären sich auch die weiter oben beschriebenen zaghaften Aushubarbeiten. Vorraussichtlich im Januar soll die Tunnelbohrmaschine geliefert werden. Sie wird in einer Tiefe arbeiten, in der zum Glück keine Bomben zu befürchten sind.

  • Wenn man bedenkt, dass die Stadtbahn ursprünglich 2019 eröffnet werden sollte, ist das schon ein starkes Stück. Wenn das so weitergeht, wird die Bahn wahrscheinlich erst 2029 eröffnet.

  • Wie mir meine kleinen Spatzen zugezwitschert haben, lag es daran, dass die Stadt die Kampfmittelräumung nur bis etwa 4m durchführen lies, die Baufirma sich [aber nach dem Fund] weigerte fortzufahren und eine viel tiefere Kampfmittelräumung nun durchführen lassen möchte.
    Falls das ganze den Tatsachen entspricht, verwundert es mich stark, dass man die Kampfmittelsuche auf 4m Tiefe begrenzt hat, wenn man doch weiss, dass die Baugrube dort wesentlich tiefer gehen wird...

  • ^ Man weiß nicht nur dass die Baugrube sehr tief wird, man weiß aus über 70 Jahren Kampfmittelräumung in Frankfurt auch, dass Funde tiefer als 4,00 m eher die Ausnahme sind. Die Eindringtiefe hängt weniger von der Tiefe der Baugrube ab als von der Art und Beschaffenheit des Bodens. Kampfmittelsondierung wird in Frankfurt auch nicht erst seit gestern gemacht, von daher gibt es Erfahrungswerte. Aufgrund der Erfahrungen wird man eine Tiefe von 4,00 m für ausreichend erachtet haben. Nur in Sand- und Mergelböden dringen Bomben bis zu 6,00 m tief in den Boden ein, aber solche Böden gibts dort nicht.

  • Klingt plausibel das nur bis zu einer Tiefe von 4 Metern sondiert wurde wenn sich das bisher für die auf Frankfurt abgeworfenen Bombentypen und Bodenbeschaffenheit als ausreichend erwiesen hat.
    Jedoch wird im verlinkten Artikel der FNP der Geschäftsführer von der SBEV Wendelin Friedel mit der Aussage zitierte das Versäumnisse bei der Dokumentation für diese vierte Sondierung ursächlich sind. Was mich jedoch wundert, zumindest liest es sich so, das dieses Versäumnis schon dreimal bei den Sondierungen gemacht wurde. Das wäre sehr erstaunlich und schlechtes Projektmanagement seitens des Auftraggebers. Andererseits könnten auch die vorherigen Sondierungen nur partiell ausgeführt worden sein, so dass evtl. nicht die gesamte Fläche untersucht wurde bzw. die Dokumentation diesbezüglich nicht eindeutig ist.

  • Ich muss sagen, bin auch geschockt. Das ist schon ein starkes Ding, wenn man bedenkt welche Firmen dahinter stecken und wie viel Geld das ganze kostet. Schade ist es auch für die Bewohner, die jetzt noch länger mit der Baustelle kämpfen müssen und nicht die neue U Bahn nutzen können.