^ Noch mal zur Frage, ob überhaupt umgewandelt werden kann:
Grundvoraussetzung dafür, dass die Situation nicht nur graduell, sondern qualitativ eine andere wird, ist die planungsrechtliche Ausweisung. Das Bahnhofsviertel liegt im Geltungsbereich von acht B-Plänen: 526, 527, 274, 391, 391Ä2, 529, 500 und 528)
Daraus ergibt sich , dass der gesamte Bereich nördlich der Kaiserstraße durchgängig als "MK" ausgewiesen ist, wo gem. § 7 Abs. 2 BauNVO quasi nur Hausmeisterwohnungen allgemein zulässig sind, andere Wohnungen nur ausnahmsweise. Um dieses Regel-Ausnahmeverhältnis umzudrehen, müssten die MK-Bereiche wenigstens zum MI-Bereichen (an WA ist gar nicht zu denken) "umgezont" werden, womit die Verwertungsinteressen sozusagen der "MK"-Eigentümer tangiert werden. Das heißt konkret, über die Hälfte des Viertels, nämlich der Bereich Kaiserstraße – Am Hauptbahnhof - Düsseldorfer Str. - Mainzer Landstr. – Taunus- und Gallusanlage sowie Gallusanlage – Gutleutstr. – Weserstraße – Kaiserstraße (= B-Pläne 526, 391 und 391Ä2) fällt schon mal raus, weil hier überhaupt erst die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssten. Ob das funktioniert? Und in welchem zeitlichen Rahmen? Auf jeden Fall wird’s nicht leicht und ich würde sogar die These wagen, es geht nicht.
Im restlichen Bereich siehts teilweise genauso aus (etwa entlang von Gutleut und Wilhelm-Leuschner-Str. Baseler Str), teilweise besser, weil dort in großem Umfang die Besonderen Wohngebiete gem. §§ 4a, 7 Abs. 4 BauNVO schon ausgewiesen sind (beiderseits der Münchner Str. und entlang von Weser, Elbe, Mosel, Mainlust (= praktisch der gesamte, zugleich fast durchwegs denkmalgeschützte Altbaubestand). Das, was vom Gebäude her überhaupt noch zum Wohnen taugt, ist planungsrechtlich weitgehend schon gesichert und im übrigen muss auch hier erst "umgezont" werden (z.B. Eisenbahnbundesamt/Untermainkai, ehem. Siemens-Verwaltung/Gutleut-Wilh.-Leuschner Str. , Interconti-Hotel, Wiesenhüttenplatz und –straße, Gewerkschaftshaus).
Bei Lichte gesehen schnurren die Flächen, auf denen man in überschaubaren Zeiträumen wirklich was im hier diskutierten Sinne bewegen kann, auf kleine Teile zusammen, was die Erwartung Richtung Einwohnerzuwachs natürlich stark dämpft. Dass die Stadt sich daran wirklich versuchen wollte, wäre mir neu; B-Plan-Verfahren sind dort nicht sonderlich beliebt, und schon gar nicht, wenn Konflikte drohen.
Am ehesten käme noch der Block Gutleut-Wiesenhütten-Münchner-Moselstr. in Frage, weil dort mit A.-Henze-Schule und Karmeliter-Schule und der Gutleut 40 (FAAG) eine große, zusammenhängende Fläche in städtischem Eigentum steht.