Straßenbau & -planung

  • ^wo ist eigentlich das problem nur 40 km/h fahren zu dürfen wenn man eh im stau steht? bzw. kurz darauf eh ne 40er Zone kommt bedingt durch die baustelle?


    Einzig sinnvolle Lösung weiterhin besteht darin die Anzahl der Kfz zu reduzieren. Ob durch Fahrverbote oder City-Maut is egal, aber das würde allen Verkehrsteilnehmern und Anwohnern zugute kommen.

  • ^Ich muss ehrlich gesagt sagen, so langsam geht mir das Thema ziemlich am A**** vorbei. Sollen sie halt überall Tempo 40 einführen. Wie schon gesagt, es geht sowieso nichts vorran, überall Stau. Und das gilt nicht nur für den Verkehr, sondern für eigentlich alle Themen in der Stadt. Man verliert sich nur noch im klein/klein, kein Thema wird wirklich noch vorran gebracht. Das gilt für Wohnungsbau genauso wie für die Themen Oper,Kulturmeile, ÖNV, Verkehr, Kultur, Rosensteinviertel, Neckarpark usw. Die aktuelle Stadtverwaltung bekommt nichts, aber auch garnichts gebacken. Es scheint überall nur noch der kleinste gemeinsame Nenner möglich. Ich könnte ja sagen es ist Enttäuschend, aber ich habe es genau so kommen sehen!

  • Sollen sie halt überall Tempo 40 einführen. Wie schon gesagt, es geht sowieso nichts vorran, überall Stau.


    Volle Zustimmung, das wäre für alle Beteiligten das beste.



    Und das gilt nicht nur für den Verkehr, sondern für eigentlich alle Themen in der Stadt. Man verliert sich nur noch im klein/klein, kein Thema wird wirklich noch vorran gebracht. Das gilt für Wohnungsbau genauso wie für die Themen Oper,Kulturmeile, ÖNV, Verkehr, Kultur, Rosensteinviertel, Neckarpark usw. Die aktuelle Stadtverwaltung bekommt nichts, aber auch garnichts gebacken.


    Hm hier den schwarzen Peter der Stadt zuzuschieben finde ich schwierig. Nehmen wir mal das aktuelle Beispiel. Die Stadt wollte Tempo 40 einführen und dann kommt die JU aus (Achtung!) Nürtingen mit ner Petition um die Ecke. a) was geht die das an was in Stuttgart am Neckartor passiert (haben die keine eigenen Themen in Nürtingen?) und b) müssen sich nun Ämter, Behörden der Landtag etc. mehrere Monate mit dieser sinnlosen Petition die nur aufschiebend wirkt beschäftigen und man verliert Zeit für sinnvolleres.


    Wenn man persönlich betroffen ist schön und gut wenn die Gesundheit beeinträchtigt ist auch, aber hier gehts um 10-20km/h für nen Kilometer. Es gibt wahrhaftig andere Probleme wo sich die JU einbringen könnte.

  • Ohlsen
    Du fragst, wo das Problem liegt. Die Antwort ist recht einfach und eigentlich offensichtlich, 56% der Bürger haben es auch begriffen: In der wohl unfähigsten Stadtverwaltung der Stadtgeschichte seit Gründung (s.o.). Mit einem OB-Greenhorn an der Spitze mit exakt 0,0 OB/Verwaltungserfahrung, nur mit umso blasengewaltiger Berufsoppsitionellen-Rhetorik. Es wurde leider seit Amtsantritt auch leider nie besser, die Lernkurve zeigt selbst aus Sicht aller Zweckoptimisten weiterhin und konsequent nach unten, wie sich auch hier an diesem kleinen, aber wie so oft untauglichen Versuch wieder zeigt. Stuttgart, wir haben ein Problem.


  • Hm hier den schwarzen Peter der Stadt zuzuschieben finde ich schwierig. Nehmen wir mal das aktuelle Beispiel. Die Stadt wollte Tempo 40 einführen und dann kommt die JU aus (Achtung!) Nürtingen mit ner Petition um die Ecke. a) was geht die das an was in Stuttgart am Neckartor passiert (haben die keine eigenen Themen in Nürtingen?) und b) müssen sich nun Ämter, Behörden der Landtag etc. mehrere Monate mit dieser sinnlosen Petition die nur aufschiebend wirkt beschäftigen und man verliert Zeit für sinnvolleres.


    Gegenfrage: Hat die Stadt Stuttgart keine wichtigeren Themen wie sich Tag und Nacht zu überlegen auf welchen Straßen man jetzt noch Tempo 40 durchdrücken kann? In meinen Augen fließt momentan einfach zu viel Zeit in kleinscheiß wie die symbolischen 10 kmh weniger – was im übrigen Käse ist, da zumindest bei normalen Schaltgetrieben alles unter 50 kmh eher zu höherem Verbrauch, Verschleiß und Emissionen pro gefahrenem Km führt.

  • Gegenfrage: Hat die Stadt Stuttgart keine wichtigeren Themen wie sich Tag und Nacht zu überlegen auf welchen Straßen man jetzt noch Tempo 40 durchdrücken kann? In meinen Augen fließt momentan einfach zu viel Zeit in kleinscheiß wie die symbolischen 10 kmh weniger – was im übrigen Käse ist, da zumindest bei normalen Schaltgetrieben alles unter 50 kmh eher zu höherem Verbrauch, Verschleiß und Emissionen pro gefahrenem Km führt.


    naja die stadt und das land versuchen ja fahrverbote (NOX Urteil kennst du ja) für euro 5 diesel zu verhindern. und das geht halt nur mit so "kleinscheiß". mir persönlich wäre aber ein direktes fahrverbot euro 5 lieber. dir wohl auch?


    Ohlsen
    Du fragst, wo das Problem liegt. Die Antwort ist recht einfach und eigentlich offensichtlich, 56% der Bürger haben es auch begriffen:


    Dachte wir sind hier im Strassenbauthread, du redest irgendwie am thema vorbei. Also ich stell die Frage gern nochmal. also wo liegt für dich das problem bei 40km/h auf diesem kleinen strassenabschnitt mit höchster Schadstoffbelastung in Stuttgart? Und wo liegt das problem für dich darin nur 40km/h fahren zu dürfen wenn man eh (Aussage von dir) nur im Stau steht an der stelle.

  • naja die stadt und das land versuchen ja fahrverbote (NOX Urteil kennst du ja) für euro 5 diesel zu verhindern. und das geht halt nur mit so "kleinscheiß". mir persönlich wäre aber ein direktes fahrverbot euro 5 lieber. dir wohl auch?


    Da ich keinen Diesel fahre wäre mir das ehrlich gesagt egal. Das Problem ist aber ohnehin das die Geschwindigkeitsbegrenzung diesbezüglich nichts bringen wird, da die 10 kmh weniger weder bei Feinstaub noch bei Schadstoffen eine Verbesserung bringen. Das einzige was etwas bringt wäre eine City-Maut + Nord-Ost-Ring, oder eine Untertunnelung.

  • ^ Es wären sicherlich Massnahmen, die weit mehr bewirken würden als ein paar Km/h mehr oder weniger an einer Stelle - wobei ich gleich schreibe, dass ich unmöglich was von einer Initiative halten kann, die sich einzig um die landesweite Bekämpfung der Tempolimits kümmert (gerade habe ich derer Webseite ergoogelt, die ich bewußt hier nicht verlinke).


    In einem der Berliner Threads ist in den letzten Postings vom Interview mit einem Rotterdamer Stadtplaner die Rede, der die Sache ganzheitlich sieht - eine Abkehr vom Autoverkehr (nicht komplett, aber eine geringere Rolle) wird genauso angesprochen wie ein Verzicht auf neue Satellitenstädte und möglichst kräftige Verdichtung im Zentrum. Über diese Themen redet die JU Nürtlingen genausowenig wie die Stuttgarter Stadtspitze. OK, die Stadtlage ist in Stuttgart eine andere als in Rotterdam, doch kürzlich verbrachte ich einige Tage in Bilbao mit 8.364 EW/Km² und einer hochverdichteten Bebauung im Zentrum - im engen Tal, der Stuttgarter Topographie ähnlich. Dass die Luft schlecht wäre, war nicht zu spüren.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^Das Thema heißt, wie bereits angeklungen, ganzheitliche Planung – etwas was den Grünen, zumindest in der Stuttgarter Stadtverwaltung fremd ist. Es wird immer nur in möglichst kleinen Kategorien gedacht, am Besten noch in Kombination mit pseudo-Bürgerbeteiligung und möglichst breit aufgestellten Arbeitsgruppen. Das Ergebniss – man kann es schon erahnen – ist gleich Null! Schön wenn man seine Entourage so billig mit Steuergeldern versorgen kann :drug:

  • Das Problem ist nicht, dass man zur unmittelbaren Reduzierung des Feinstaub-Problems auf manchen Strecken Tempo 40 einführt, sondern dass das die einzige Maßnahme ist und bleiben wird. An andere Lösungen denkt man gar nicht erst.
    Die Grünen und unser OB könnten ja auch (wenn es ihnen lieber ist) Stadtbahn-Stecken neu bauen anstatt Straßen, aber auch da passiert nichts nennenswertes. Und Beschleunigt wird da erst recht nichts.

  • Zitat Regent:
    wie die symbolischen 10 kmh weniger – was im übrigen Käse ist, da zumindest bei normalen Schaltgetrieben alles unter 50 kmh eher zu höherem Verbrauch, Verschleiß und Emissionen pro gefahrenem Km führt.


    Jein, so pauschal kann das nicht vereinfacht werden ;).


    Zunächst ist es nicht möglich, verlässlich vorherzusagen, ob eine Reduzierung des Tempolimits von 50 auf 40 km/h die Staubildung begünstigt oder mindert. Das weiß die Stadt erst im Feldversuch. Sollte ohnehin permanent stockender Verkehr auftreten (dann, wenn die maximale Kapazität der Straße überschritten ist, z.B. Rushhour), ändert die Reduzierung des Tempolimits rein gar nichts - weder an der Stauauflösung noch am Verbrauch. Obwohl diese Tatsache alle weiteren Überlegungen zunichte macht, dennoch ein kurzes Beispiel, um auf obige Zitataussage einzugehen.


    Angenommen der Verkehr fließt halbwegs und wir betrachten ein Durchschnittsauto (VW Golf 7 1.4 TSI, 125 PS), das mit annähernd konstanter Geschwindigkeit eine Steigung von 2° hinauffährt. Im Falle der 50 km/h besteht die Wahl zwischen dem 3. (2.200 rpm) und 4. Gang (1.700 rpm), im Falle der 40 km/h steht nur noch der 3. Gang (1.800 rpm) sinnvoll zur Verfügung, der 4. Gang wäre hier für den Stadtverkehr meist zu niedertourig (1.350 rpm), um auf Lastwechsel noch angemessen reagieren zu können, die Beanspruchung der Lager infolge (wie du auch erwähnst) unnötig hoch bzw. wäre dann ohnehin ein Runterschalten notwendig und der 2. Gang wäre mit 2.500 rpm zu hoch. Wird bei 40 km/h aber im dritten Gang gefahren (2° Steigung), wüsste ich nicht, warum der Verschleiß höher sein sollte, als bei 50 km/h im dritten oder vierten Gang.


    Gemäß dem Verbrauchskennfeld des Fahrzeugs ergibt sich bei unserem Leistungsbedarf im Falle von 50 km/h ein bestmöglicher Verbrauch von 250 g Super / kWh innerhalb der Drehzahlbereichs von 1.500 rpm bis 2.600 rpm (die Gänge 3 und 4 sind möglich). Auf 100 km gerechnet, macht das 4,2 Liter (idealisiert).
    Fahren wir nur 40 km/h erreichen wir die 250 g Super / kWh nur zwischen den Drehzahlen 1.700 rpm und 1.900 rpm (nur der 3. Gang ist möglich), 3,2 Liter werden auf 100 km fällig. Andernfalls werden schnell 300 g Super / kWh benötigt, auf 100 km macht das dann schon 3,9 Liter.


    Trotz aller Idealisierungen bei den Verbrauchswerten (z.B. Beschleunigungen nicht berücksichtigt) lässt sich qualitativ festhalten, dass sich der niedrigere Verbrauch und damit der geringere CO2-Ausstoß bei 40 km/h ergibt. Dem erhöhten Leistungsbedarf bei 50 km/h steht dafür ein breiteres Drehzahlfenster, in dem mit geringerem Verbrauch / kWh gefahren werden kann, zur Verfügung. Die Differenzen zwischen 40 und 50 km/h sind - insbesondere, wenn wir bei 40 km/h die 300 g / kWh annehmen - zwar nur geringfügig, der Verbrauch liegt bei 40 km/h dennoch keinesfalls höher als bei 50 km/h.


    In der Praxis sind solche Überlegungen wenig nützlich, um zu entscheiden, machen wir ein neues Tempolimit oder nicht. Zwar geben sie grob eine Richtung vor, die tatsächlichen Effekte können bei so einem komplizierten Thema wie der Verbrauchsentwicklung wie gesagt nur im Feld festgestellt werden.


    Denn letztlich spielt hier natürlich die individuelle Fahrweise und die Frage, ob sich die Leute überhaupt an das neue Limit halten, eine entscheidende Rolle. Allein die Berechnung zeigt aber, dass die zitierte Aussage nicht vollumfänglich zutrifft - unabhängig von der potentiellen (!) Sinnhaftigkeit eines neuen Tempolimits ;).

  • MiaSanMia
    Dass die Reduzierung auf 40km/h den gegenteiligen Effekt hat, haben bereits schlaue Leute vor Jahren heraus gefunden, wie bereits mehrfach gepostet - aber konsequent von den üblichen Verdächtigen ignoriert. Da Wissenschaft und Technik bei dieser Stadtspitze leider keine Rolle spielen, kommt dann wie immer so ein Bockmist raus. Wir müssen an echten Lösungen arbeiten. Verlorene Jahre.


    Quelle: StZ
    https://www.stuttgarter-zeitun…b9-99c8-889f0ee31aa3.html

  • ^


    Wir müssen differenzieren zwischen dem Verbrauch, dem Verschleiß, den Schadstoffen.


    Im Artikel wird nur auf Schadstoffe eingegangen (CO2 ist anders als im Link dargestellt kein Schadstoff), nicht auf den Verbrauch. In meinem Posting habe ich diese Thematik nicht angesprochen - wie sollte ich auch die Bildungshäufigkeit dutzender chemischer Substanzen vorhersagen :).


    Dennoch: Fasst man die Aussagen im Artikel bzgl. der Folgen des Tempolimits zusammen, kommt heraus, dass man auch hier keine verlässliche Aussage über die genauen Effekte treffen kann. Der entscheidende Absatz wird im Artikel mit der Überschrift "Kaum jemand hält sich an das Tempolimit" eingeleitet und fasst schön zusammen, dass, wie oben bereits geschrieben, der Verkehrsfluss allein durch eine Temporeduzierung nicht deutlich verbessert, dessen Effekt aber auch nicht nachweislich völlig abgestritten werden kann. Es ist halt kein Thema für den Stammtisch.


    Offensichtlich wurden gleichzeitig noch andere Maßnahmen umgesetzt, sodass der Verkehr heute in der Tat flüssiger läuft. Völligen "Bockmist" kann ich da also nicht erkennen, aber ich betrachte die Situation auch nur aus der Ferne ;).

  • Ja, Ferndiagnosen haben oft eine gewisse Unschärfe.


    Aber genau das meine ich: Mit diesem Kleinbockmist ohne wissenschaftlich belastbare Grundlage ins gefühlsduslige Blaue hinein und mehr oder weniger abgesprochenen Pseudodiskussionen werden wirklich nötige Maßnahmen wie der Tunnel auf den Sanktnimmerleinstag verdrängt, entweder weil man die Verantwortung scheut oder tatsächlich (was allerdings schwer vorstellbar ist) so deppert ist zu glauben, dass das wirklich nachhaltig und spürbar etwas bringt. Kann man sich aussuchen. So kann man zwar die Amtszeit natürlich bequem verbummeln und (untaugliche) Aktionen protokollieren, aber ist den Bürgern und unseren Kindern damit geholfen?


    Man könnte ja mal eine Umfrage starten.

  • (...) Kleinbockmist ohne wissenschaftlich belastbare Grundlage ins gefühlsduslige Blaue hinein


    Finde ich toll, dass du so wissenschaftlich denkst.


    (...) wirklich nötige Maßnahmen wie der Tunnel auf den Sanktnimmerleinstag verdrängt


    Vergisst hier jedoch den wissentschaftlichen belastbare Grundlage anzugeben.


    (...) Man könnte ja mal eine Umfrage starten.


    Hmm wissenschaflich, jetzt kommen mir Zweifel.

  • Das mit der Umfrage bezog sich nicht explizit auf den Tunnel, sondern auf die Alibi-Bummelei. Aber Halt, die (wissenschaftliche) Umfrage gab’s ja schon.


    Quelle: NRZ
    https://www.rnz.de/politik/sue…tz-kuhn-_arid,380719.html


    Aber wen interessiert’s, neben der Wissenschaft waren auch demokratische Spielregeln gestern, s.u. So ruiniert man eben den Glauben der Bürger in die Politik. Die AfD freut’s. Gute Nacht, Stuttgart bzw. BW.


    Quelle: StN
    https://www.stuttgarter-nachri…f4-ba8c-05bc6bfb3c10.html

  • Es gibt so etwas wie die gefühlte richtige Geschwindigkeit, bei der man nicht dauernd daran denken muss sie einzuhalten und man fließenden Verkehr haben kann. Auf einer 3 spurigen Bundesstraße ohne Fußgängerwege ist diese eher 60 km/h als 40 km/h.


    Ich wette, dass zumindest ich mehr verbrauche, als vorher. Denn 40 km/h einzuhalten, ist wie eine Strafe und ich weiß dieses Geschwindigkeitslimit soll auch genau das sein, eine Maßregelung von Anderen, die entweder kein Auto fahren oder eben kein Problem damit haben, ein Verkehrshindernis zu sein.