Lebensdauer von Gebäuden

  • Lebensdauer von Gebäuden

    Leider sind Wohngebäude in Deutschland auf eine Nutzung von 80 Jahren ausgelegt, so auch die Platten....
    Es wird so oder so noch dauern bis die sdtadtdominierende Plattenlandschaft verschwunden ist- was ich sehr bedaure, aber man kann die Menschen nicht auf die Straße setzen

  • 80 jahre??? die gebäude, wenn sie gut geschützt sind, besonders die altbauten mit gebrannten zeigeln, die können jahrhunderte überleben. sie dürfen nur der witterung nicht ausgelegt sein.
    guckt euch die römischen bauten an, manche gebäude sind fast 2000 jahre alt und sind in sehr guter verfassung. also, 80 jahre ist gar nichts.

  • Leider sind Wohngebäude in Deutschland auf eine Nutzung von 80 Jahren ausgelegt, so auch die Platten....


    Wo hast du denn das her? So lange ein Haus bewohnt und gepflegt wird, hält es ewig. Viele Fachwerkhäuser stehen schon seit Jahrhunderten. Ich wohne in einem recht jungen Altbau BJ 1908, der sich in einem hervorragenden Zustand präsentiert.
    Was du meinst ist wohl wie lange ein Bau stehen bleibt wenn er nicht gewartet wird. Ich denke aber man wird feststellen, dass sich die alten Platten v.a. in Berlins Mitte besonderer Beliebtheit erfreuen, und deswegen noch sehr sehr lange stehen bleiben.

  • Er meint sicher nicht, dass es quasi nach 80 Jahren von allein in sich zusammen fällt, sondern eher, dass man Wohnhäuser mit dem Hintergedanken baut, dass es 80 Jahre seinem Zweck zu dienen hat, bevor mans - eventuell - wieder abreißt. Nur ne Vermutung...

  • vermutlich. wirtschaftl. Gesamtnutzungsdauer von Wohngebäuden wird regelm. auf 80 Jahre festgesetzt

  • Aber in Schöneberg soll doch jetzt ein Nachkriegsgebäude am Barbarossaplatz abgerissen werden, wo sich noch ein paar Gallier gegen wehren. Da wohnen noch vier Leute drin oder so. Ist vermutlich erst 50 Jahre alt. Sicherlich ist das ein formales Zielkriterium.


    Wann wurde denn die Platte am Hackeschen Markt gebaut. Ich denke, wenn die 40 oder 50 Jahre alt ist, wird man da großzügig sein. Im Moment ist es einfach noch deplatziert, das Haus abzureißen. Diese Dinge müssen sich ganzheitlich entwickeln. Dieses angestrebte Viertel oder auch das Marienviertel müssen erst mal "diskursiv" wachsen. Es muß ein Bewußtsein entstehen und die sonstige Stadtentwicklung erst mal abgewartet werden. Ich denke, es geht viel um das historische Stadtgefühl, das sich erst mal wieder einstellen muß. Dann sieht man die Möglichkeiten und die "Falschheit" und Deplatziertheit vieler Plattenbauten kommt immer mehr ins Bewußtsein.


    Das ist halt ein ganzheitlicher Prozeß, den man nicht herbeizwingen kann. Deshalb: Existenzrecht für Platten und würdiges Altern.

  • Ich meinte damit, dass man Wohnhäuser der 60er-80e mit einer " Mindestnutzdauer " von 80 Jahren geplant hat.
    Mit Römern und historischen Bauten hat das nicht viel zu tun es sollte nur verdeutlichen, dass wir noch eine sehr schön lange Zeit mit den lieben Platten vor uns haben :D

  • Ja und wieso werden dann diese Wohnhäuser auch mal abgerissen, siehe Schöneberg? Und was ist mit den bereits abgerissenen Platten in Ost-Berlin? Also das mit den 80 Jahren scheint wohl nur ein Vorsatz zu sein, mehr nicht. Nichtsdestotrotz sollen die Platten noch ein paar Jahrzehnte altern. Sie gehören zur Identität Berlins. Berlin hat genug Veränderungen und Vergewaltigungen hinter sich. Deshalb verstehe ich auch nicht, wieso manche Leute einen Abriß um jeden Preis wünschen wie z.B. bei der Wilhelmstraße. Man muß die Nachkriegsarchitektur temporär akzeptieren und respektieren - so unpassend und entfremdend sie auch gewesen sein mag.


    Beiträge aus diesem Thread hierher verschoben.
    Bato

  • Es geht ja auch gar nicht darum, ganze Architekturepochen aus dem Stadtbild zu tilgen das ist ja zum Glück auch kaum möglich. Ich bin aber sehr dafür, sich stärker an dem vorherrschenden Maßstab zu orientieren. Das heißt in einer Gegend, die mehrheitlich von klassischer Blockrandbebauung beherrscht ist, muss es das Ziel sein, Viertel durchschneidende 12 Geschosser oder maßstabssprengende Punkthochhäuser abzureissen. Parallel dazu macht es auch keinen Sinn im Bereich der Karl-Marx-Allee jetzt mit 5 Geschossern anzukommen.


    Ich weiß auch nicht warum man Nachkriegsarchitektur die unpassend und entfremdend ist, akzeptieren muss, aus welchem Grund denn? Gerade da wo man das erkennt sollte es das Ziel sein diese durch sinnvollere Objekte zu ersetzen. Das ist wohl eine historische Kontinuität, denn wenn wir uns umschauen, dann sehen wir heute noch die Gebäude früherer Epochen die sich als besonders wertvoll, nützlich oder kulturell bedeutsam herausgestellt haben ohne den direkten Interessen anderer Generationen im Weg zu stehen. Was der Architekt zum Zeitpunkt der Erbauung natürlich nicht vorausahnen konnte und man ihm auch nicht zum Vorwurf machen kann. Dennoch ist niemanden geholfen im hier und jetzt wider besseren Wissens zu Handeln.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Genau! Ein dominierender Zweckbau, der soziale Probleme hervorruft und dazu auchnoch hässlich ist soll akzeptiert werden?!? Leider nein, auch nicht tempörär...

  • Architektur, die für sich keinen ästhetischen Anspruch erhebt und lediglich funktionalen Charakter hat, muss niemand dauerhaft konservieren. Sie wurde gesichtlos konzipiert und errichtet und wird auch genauso wieder entsorgt. Es ist quasi systemimmanent.

  • Lesen bildet

    Es geht ja auch gar nicht darum, ganze Architekturepochen... (Mod: Zitat gekürzt, für den gesamten Text bitte auf das blaue Quadrat mit Pfeil klicken.)


    Ich finde es immer sehr unbefriedigend, wenn Beiträge inhaltlich nahezu vollständig ignoriert werden. Lies doch bitte noch mal meine Beiträge hierzu.


    Das ist schon irgendwie sehr merkwürdig.


    Mir geht es allein um den zeitlichen Aspekt. Ich kann eine Vergewaltigung nicht durch eine andere wiedergutmachen. Der Abriß vieler Platten würde heute eine Vergewaltigung darstellen. In 10, 20, 30 Jahren sieht das je nach konkreter Situation anders aus.


    @Bato: Sollte dieser Thread aufgrund seiner Berlin-Orientierung nicht etwas prominenter in der Berlin-Lounge untergebracht werden?

  • Wieso sollte das eine "Vergewaltgung sein"? Es wurde ja schon angesprochen, dass man die Menschen nicht auf die Straße setzen kann und darf. Was zweifelsohne gut ist.


    Aber sollte man für das selbe Gebäude eine Lanze brechen wenn es merheitlich leer steht? Solche Wohnsilos sind nicht mal eben Saniert wie ein gewöhnlicher Altbau. Sie haben ihre Funktion komplett verfehlt wenn sie nicht ausgelastet sind.