Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Novaearion: Ja Du hast Recht. :daumen: Ich habe gerade bei Netzspinnen-Berlin.de nachgeschaut (m.E. sozusagen das Standardwerk in Sachen Berliner U-Bahn, kann ich jedem nur empfehlen) und da steht sogar folgendes: Im Zusammenhang mit dem Bau der U5 ("Kanzler-U-Bahn") ist vorgesehen, unter der Straßenkreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße einen U-Bahnhof zu erstellen, um günstige Umsteigebeziehungen herzustellen. Es soll ein Bahnhof mit Seitenbahnsteigen für die U6 werden. Da dieser neue Bahnhof sehr nahe zum Bahnhof Französische Straße liegt, ist vorgesehen, jenen Bahnhof stillzulegen. Dies ist auch der Grund, warum der Bahnhof Französische Straße bei dessen Renovierung 1992-1996 keinen Aufzug erhielt, wie dies bei den benachbarten Bahnhöfen in jener Zeit üblich war.


    Zitat von stativision

    Man kann natürlich auch erst dann zählen, wenn es einem beigebracht wurde


    Danke auch... :wein:



    (Ich hab das gerade zum Infrastruktur-Thread verschoben, weil mit Regierungsviertel hat das nicht mehr viel zu tun.)

  • Zitat von Manuel

    Was Spandau betrifft: Es gibt auch z.B. einen S+U Pankow, obwohl es mehrere U-Bahnhofe in Pankow gibt. Warum also nicht auch einen S+U Spandau? Zumal der U-Rathaus Spandau praktisch unter dem S-Rathaus Spandau liegt. - Ist aber nun in der Tat nicht sooooo dramatisch.


    Also für mich klingt es logisch und der Orientierung förderlich, U+S Umsteigebahnhöfen einen einheitlichen Namen zu geben. Ist in Hamburg nicht anders. Im übrigen finde ich es überhaupt nicht schlimm, wenn der im jeweiligen Stadtteil zentrale Bahnhof den Namen des Stadtteils trägt und alle anderen Bahnhöfe im jeweiligen Stadtteil eben anders heißen. Beispiel aus Hamburg: U+S Barmbek, obwohl es in Barmbek 5-7 U-Bahn-Stationen und 2-3 S-Bahnstationen gibt (U-Mundsburg, U-Borgweg und S-Rübenkamp sind wohl Grenzfälle. Deshalb diese "Schätzung").

  • Zitat von Das Tier

    Ich weiß ja nicht wie das bei Dir ist, aber mir ist auch die Umgebung nicht unwichtig, sprich es müssen Bars, Cafes, Restaurants, Imbisse, Clubs etc. in der Nähe sein.


    Die Umgebung ist defintiv sehr wichtig für mich. Hab hier in HH vor kurzem den Fehler gemacht in ne piekfeine Gegend zu ziehen. Ist wunderschön hier mit Wald um die Ecke, nur Einfamilienhäuser, schönem Park etc...
    Dafür gibt´s im Umkreis von 50km keinen einzigen Supermarkt, geschweige denn Cafés oder Bars. Nachtbusse fahren hier nichtmal ansatzweise in die Gegend, so dass ich immer um 5Uhr morgens 2km durch die Kälte stapfen darf (Hatte zumindest seitdem nie wieder einen Kater:D ). Dabei ist das nicht Umland, sondern einfach nur zwischen mehreren hervorragend angebundenen, lebendigen Zentren. Isolation zwischen den Menschenmassen...na klasse. Daher hab ich Angst, dass mir sowas auch in Berlin passieren könnte. Der Blick auf die Stadtkarte und den Fahrplan hilft da herzlich wenig.


    Zu deinen konkreten Vorschlägen. Kreuzberg wäre für mich doch sehr interessant. Man munkelt, dass sich da in den letzten Jahen so einiges zum Positiven entwickelt haben soll. Da werde ich wahrscheinlich wohl bevorzugt suchen. Prenzl ist nicht so ganz mein Fall. Schöneberg schon eher, da war ich als kleiner Pups auch sehr oft. Komme ja aus dem Hansaviertel (wo ich nicht unbedingt wieder hin will, ebensowenig wie nach Mitte)


    P.S. Was hast du eigentlich gegen Zugezogene? ;)

  • Das mit den Kreuzen macht ja auch Sinn und hat auch eher organisatorische, als "kosmetische" Hintergründe. Das mit der Verlängerung der Kanzlerbahn zum Alex klingt allerdings plausibel als Erklärung für die Umbenennung.


    Der Umbennenungsvorschlag bez. der Bahnhöfe "Wilmersdorfer Str." und "Charlottenburg" in "Stuttgarter Platz" in Manuels Zeitungs-Link ist doch lächerlich. 1. liegt die Straße "weit" weg vom Platz und 2. macht es ja wohl keinen Sinn, gleich beide Bahnhöfe umzubennnen...


    Das Brandenburger Tor ist für jeden ein Begriff.


    Unter den Linden etwa nicht?

  • Was diesen Stuttgarter Platz betrifft, gebe ich Dir allerdings Recht. Einen S-Bahnhof Stuttgarter Platz fände ich auch Sinnlos.


    Ich denke allerdings tatsächlich, dass "Brandenburger Tor" tatsächlich mehr Menschen ein Begriff ist, als "Unter den Linden". Berliner haben da gerne auch eine gewisse Arroganz. Die Straßennamen und speziell deren Zuordnung kennt nun tatsächlich nicht jeder. Es dürfte einem sehr großen Teil der Deutschen Bevölkerung tatsächlich nicht klar sein, dass das Brandenburger Tor am Pariser Platz steht und dass darauf Unter den Linden folgt. Das von einem ausländischen Touristen verlangen zu wollen, wäre dann sogar vermessen. UdL ist (noch) nicht Champs-Elysées.

  • ^^Ich finde man sollte im Namen der Station sämtliche Sehenswürdigkeiten in der Umgebung mit Entfernung angeben.
    Nein mal im Ernst: Gut Berlin mag im Gegensatz zu Paris eher provinziell erscheinen, aber irgendwie find ich es auch toll, wenn ich höre, das mein zug mal nicht zu einem Hauptbahnhof fährt. Mich nervt vor allem diese vollautomatische Bahnhofsansage, die laufend bekannt gibt, über welche 1000 Hauptbahnhöfe der nächste Zug fährt. Wenn man "Berlin Hauptbahnhof" hört, dann empfindet man Berlin aber eher als provinziell, als wenn man "Berlin Lehrter Stadtbahnhof" hört. Dann hat man das Gefühl, in Berlin gibt es mehrere große Bahnhöfe (gibt es ja auch). Ein bisschen Unübersichtlichkeit finde ich auch gut, weil es eine Stadt größer erscheinen lässt. Eine richtige Metropole sollte schliesslich auch nicht auf einen Blick zu überblicken sein. Das finden dann auch die Touris eher beeindruckend. Aber ich bin vielleicht eher einer der wenigen, die so seltsam denken ;) .

  • Wie wärs mit "Zentralbahnhof" ;)


    Edit: Wobei, wenn Zoo und Ostbahnhof als ICE-Halt wegfielen, könnte man ihn auch einfach "Berlin" nennen. Ich stell mir grad die Ansage vor: "Nächster Halt: Berlin. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts."

  • Ui, das mit dem Stuttgarter Platz habe ich ja noch gar nicht gelesen. Ist doch wirklich eine fabelhafte Idee. Wieso findet Ihr das alles so sinnlos? Ich hab mich schon oft gefragt, warum nicht beide Stuttgarter Platz heißen - liegen ja schließlich beide direkt dran (und da zählt auch das Argument wie bei Spandau nicht - ein einheitlicher Name sollte hier auf jeden Fall sein). Und wenn Touristen in Charlottenburg aussteigen meckern sie immer rum, wie schlimm das dort aussehen würde, das hätten sie sich ganz anders vorgestellt...


    Zitat von Manuel


    Danke auch... :wein:



    Oh, sorry, so war das nich gemeint :lach:

  • Zitat von Johnny

    irgendwie find ich es auch toll, wenn ich höre, das mein zug mal nicht zu einem Hauptbahnhof fährt. (...) Wenn man "Berlin Hauptbahnhof" hört, dann empfindet man Berlin aber eher als provinziell, als wenn man "Berlin Lehrter Stadtbahnhof" hört.


    Ich weiß ja nich :D
    Ehrlich gesagt fühle ich mich beim Namen "Lehrter Stadtbahnhof" immer - und sicherlich nicht ganz zu Unrecht - an dieses Kaff namens Lehrte erinnert (wo die ICEs von Berlin aus immer vorbeiziehen). Wahrlich provinziell.

  • Es steht doch ohnehin in jedem Reiseführer wie der jeweilige U-Bahnhof in der Nähe von Sehenswürdigkeit X heißt.


    Eben. Und auf den Schildern auf dem Bahnsteig steht auch noch Mal, welchen Ausgang man nehmen muss, um zu welcher Straße oder Sehenswürdigkeit auch immer zu kommen.


    Ich hab mich schon oft gefragt, warum nicht beide Stuttgarter Platz heißen - liegen ja schließlich beide direkt dran


    Nein, tun sie nicht! Der U-Bhf. Wilmersdorfer Str. liegt mind. 5 Min. entfernt und ist durch einen großen Häuserblock vom Stutti getrennt. Und der neue/zukünftige Bhf. Charlottenburg ja liegt auch eher an der Wilmersdorfer, als am Stutti (wie es der alte tat). Dann lieber beides Wilmerdorfer Str.. Das würde geographisch passen und es würde keine Muisverständnisse geben.


    "Berlin Lehrter Stadtbahnhof"


    Wie ich schon Mal irgendwoanders erwähnte: das "Stadt" bezieht sich nicht auf die zentrale Lage in der Stadt, sondern darauf, dass die S-Bahn (S=Stadt) dort hält/hielt. Ein ICE würde also im "Lehrter Bahnhof", eine S-Bahn im "Lehrter Stadtbahnhof" halten...Nur Mal so nebenbei ;)

  • stativision: Ja sicher, durch die Umschwenkung des S-Bahnhofes sind die beiden Bahnhöfe sich näher gekommen und S+U Charlottenburg würde vielleicht schon Sinn machen (den Teil des Artikels hate ich zuerst auch gar nicht gelesen). Mit S+U Stuttgarter Platz allerdings würden sich wohl nur die wenigsten anfreunden können. Was Deinen Einwand betrifft, gebe ich Dir allerdings Recht. Was die Menschen überhaupt an der Wilmersdorfer Straße und der ganzen Ecke dort so toll finden, war mir stets unergründlich.


    Ben: Wäre dann aber wirlkich einfacher, wenn alle im Berliner Hauptbahnhof halten.


    Also insgesamt würde ich ja plädieren, die Benennung von Bahnhöfen schlicht so praktisch und sinnvoll wie möglich zu halten. Bahnhofsnamen sind keiner Tradition verpflichtet, stehen nicht unter Denkmalschutz und es wäre schon traurig, wenn nur sie Identität stiften. Man sollte m.E. schon wissen, wo es sich es sich lohnt, für den Erhalt von Tradition zu kämpfen und wo man doch Gefahr läuft, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Für den Erhalt von traditionellen Bahnhofsnamen würde ich wirklich nicht kämpfen wollen. Btw.: die Benennung nach Straßennamen ist in Berlin darüberhinaus ohnedies aus mehreren Gründen nicht so einfach. UdL U5/U6 liefert ein schönes Beispiel.

  • Zitat von Manuel

    stativision: Mit S+U Stuttgarter Platz allerdings würden sich wohl nur die wenigsten anfreunden können.


    Ja, wahrscheinlich weil mit Stuttgarter Platz das Schmuddelimage des nördlichen Platzes verbunden wird. Tja, so isses nunmal. Kurfürstenstraße heißt ja auch Kurfürstenstraße. Ich fänds auf jeden Fall orientierungstechnisch und Namens/Platztechnisch am logischsten.

  • Aus der Welt: BVG spart an Investitionen und Tramlinien : Auch das Vorziehen des U-Bahn-Nachtbetriebs auf 22 Uhr könnte die Kosten senken
    [...] Für Kaczmarek wäre die letztgenannte Maßnahme "ein Armutszeugnis für eine Stadt, die den Anspruch hat, eine Metropole zu sein".


    Lieber spart der Senat den ÖPNV in Berlin zu Tode, als dass er die BVG privatisiert und damit die Möglichkeiten schafft, überhaupt wirtschaftlich arbeiten zu können. :Nieder: Es ist der Schwarz/Rot/Rote Etatismus, an dem die Stadt zugrunde geht.

  • Ben: Bzgl. "Stadt"bahnhof auch nicht ganz richtig.
    Schau mal hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrter_Bahnhof


    Muss leider jetzt los, sonst würde ich mehr zu erzählen.


    Manuel: Auch wenn ich dem Senat nicht viel abgewinnen kann, hat die Morgenpost (= Springer) natürlich gerade jetzt vor der Wahl ein Interesse daran, die Weichen für die CDU zu stellen.
    Seit Jahren wird nun schon von Einstellungen der Straßenbahnlinien berichtet und der geplante Kauf der neuen Bahnen war vor kurzem noch beschlossene Sache - und zwar mehr als zehn Stück.


    Ich denke man poltert ein wenig herum, so dass am Ende entweder mehr Geld fließt oder der Wegfall z.B. einer Linie auf weniger Protest stößt. Die Strecke nach Mahlsdorf z.B. soll eigentlich auf einen 10-Minuten-Takt ausgebaut und mittelfristig bis Hellersdorf verlängert werden, etwaige Einstellungspläne sind mE wirklich weit hergeholt.


    Grüße

  • "Direkt am nördlichen Ende der Halle des Lehrter Bahnhofs entstand im rechten Winkel zu dessen Gleisen und aufgeständert auf einem Viadukt der Lehrter Stadtbahnhof als Station der Stadtbahn."
    Quelle: http://www.wikipedia.de


    Habe ich denn was anderes gesagt?

  • Zitat von Novaearion

    Seit Jahren wird nun schon von Einstellungen der Straßenbahnlinien berichtet


    Berlin sollte froh sein, die Straßenbahn noch zu haben. In Hamburg wurde die letzte Straßenbahnlinie Anfang der 70er Jahre eingestellt. Die Straßenbahn wurde dabei in den meisten Fällen durch Busse und nicht durch U- oder S-Bahn ersetzt. Seitdem wünschen sich viele die Straßenbahn zurück, sehen aber auch, dass es dafür zu spät ist (sämtliche Straßenbahninfrastruktur ist entfernt worden).

  • http://www.tagesspiegel.de/ber…iv/24.02.2006/2373941.asp


    "BVG setzt auf Doppeldecker


    Berliner Verkehrsunternehmen will 400 bis 500 neue Fahrzeuge anschaffen


    Von Jörn Hasselmann


    Der Doppeldecker kommt zurück, das Straßenbahnnetz wird vermutlich ausgedünnt. Und schon in diesem Jahr wird es in Berlin das elektronische Ticket geben – zunächst für Abonnenten und Schüler. Damit wird ein großer Teil der Kunden in der zweiten Jahreshälfte mit einer so genannten Smart-Card in Busse und Bahnen steigen, einer Plastikkarte, in der ein Chip Namen und Gültigkeit gespeichert hat. Das kündigte der im vergangenen Herbst angetretene BVG-Chef Andreas Sturmowski am Mittwochabend an.


    ..."


    Gott sei Dank scheinbar hat diese unselige Umstellung auf einstöckige Busse und die damit verbundene Reduzierung des Doppeldeckerbestands ein Ende:daumen:. Wäre ja auch dumm gewesen schließlich ist der Doppeldecker sowas wie ein "Wahrzeichen" von Berlin.