Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • ÖPNV in Berlin

    ^Da muss ich aber etwas widersprechen. Die Kritik ist nicht völlig falsch und bei einzelnen Projekten, kann man sich nur wundern. Insgesamt wurde in den angesprochenen 20 Jahren aber nahezu das gesamte Streckenentzt (U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und große Bahn) saniert, neue Knotenpunkte errichtet (HBF, Südkreuz, Gesundbrunnen, noch austehend Ostkreuz) und die S-Bahn wurde zum großen Teil quasi neu gebaut. Das Netz ist sehr gut und ein Erhalt und insbesondere ein zuverlässiger Betrieb sind hier wichtiger als ein rasanter Ausbau. Für 3,5 Mio Einwohner ist das System Top und braucht nur an einigen Stellen Ergänzung.


    PS natürlich wünsche ich mir auch, dass vieles schneller ginge.

  • ^Da muss ich dir auch etwas widersprechen (auch wenn nicht alles völlig falsch ist, was du schreibst :) ) Die von dir angesprochenen neuen Knotenpunkte sind fast alle noch nicht fertig: Dem HBF fehlt die Nord-Süd-S-Bahn, die "richtige" U-Bahnanbindung und die Straßenbahnanbindung, sodass von einem wirklichem Knotenpunkt nur auf Grund des Fernverkehrs (selbst der Nord-Süd-Regionalverkehr ist noch sehr "dünn") gesprochen werden kann; Gesundbrunnen fehlt noch immer als einzigem ICE-Halt Deutschlands ein Eingangsgebäude, Ostkreuz ist wie von dir schon geschrieben immer noch nicht fertiggestellt und in Südkreuz (dem "Bahnhof mit Autobahnanschluss") fehlt der größte Teil des geplanten Parkhauses und die Fern- und Regionalbahnanbindung über die Dresdener Bahn. Klar, Berlin musste auf Grund der Teilung einiges nachholen, trotzdem sind beispielsweise der Lückenschluss Leinestraße-Hermannstraße und Vinetastraße-Pankow (jeweils nur eine Station) die einzigen U-Bahn-Neubauten seit der Wiedervereinigung (die nicht wirklich ernst zu nehmende U55 lass ich mal außen vor). Ich gebe dir aber auch Recht, dass einiges entstanden ist, jedoch meiner Meinung nach noch viel zu langsam.

  • und die S-Bahn wurde zum großen Teil quasi neu gebaut. Das Netz ist sehr gut und ein Erhalt und insbesondere ein zuverlässiger Betrieb sind hier wichtiger als ein rasanter Ausbau. .


    Also gerade zum heutigen Zustand der S-Bahn gibt es wohl doch recht widersprüchliche Auffassungen... von einem zuverlässigen Betrieb kann wahrlich nicht mehr die Rede sein.

  • ^^ Sehe ich auch so. Die Bahn hat in den letzten Jahren durch Einspaarungen die Wartung der Triebwagen systematisch vernachlässigt.

  • Das liegt aber wohl eher am Fuhrpark und nicht am Netz, oder?


    Auch das. Für einen 'zuverlässigen Betrieb' wird aber beides benötigt. Ansonsten kann ich zum Netz nur sagen, dass ich mich nicht entsinnen kann, dass früher wegen irgendwelcher Wartungsarbeiten ganze Streckenabschnitte tagelang lahmgelegt wurden.

  • Netzausbau versus Zuverlässigkeit

    ^ Als ich vom zuverlässigen Betrieb sprach, meinte ich natürlich, dass hier etwas zu verbessern wäre. Ich bin davon ausgegangen, dass dies nicht extra erläutert werden muss.


    Wir alle lesen doch zumindest einmal im Jahr Zeitung; oder? ;)

  • Es ist schon der absolute wahnsinn, wie lange in Berlin die Weiterentwicklung der Infrastruktur dauert. In der gleichen Zeit haben andere Städte komplette Straßenbahnnetze neu gebaut.


    Wenn Du schon 95 nach Berlin gezogen bist, sollte Dir ja nicht entgangen sein, welche Höchstleistungen seitdem und auch vorher im Berliner ÖPNV erbracht werden mussten - und das bei chronisch klammen Kassen. Alleine die Neuerschließung der Ringbahn und der Ost-West-getrennten U-Bahnen dürfte mehr als das sein, was andere Städte in die Neuerrichtung von Straßenbahnnetzen gesteckt haben. Bei vielem in Berlin scheinen die Meisten zu vergessen, dass es eine Situation gegeben hat, die auf der Welt seinesgleichen sucht: Die Rückverknüpfung von zwei 30 Jahre lang getrennten Städten... Ist doch vollkommen logisch, dass da einige Strecken auf der Strecke geblieben sind. Nicht zu vergessen natürlich auch die Verknüpfung von Westberlin mit dem Umland, die Strecke nach Potsdam, nach Teltow und Blankenfelde. Moabit ist aber auch ausgerechnet der einzige Stadtteil, der in Berlin eher unterdurchschnittlich von West nach Ost angebunden ist - wohl aber auch durch die doch recht gute Anbindung durch Buslinien (bei allen Nachteilen).

  • Neubau Wohlrabedamm

    Für mich völlig neu ist diese Straßenverbindung, die noch nicht lange fertiggestellt sein kann:


    Es handelt sich um den Wohlrabedamm in der Siemensstadt. Früher bestand er aus zwei nicht verbundenen kleinen Stichstraßen zu den Gewerbebauten der südöstlichen Siemensstadt. Jetzt wurde sie als breite zweispurige Verbindungsstraße zwischen Rohrdamm (gegenüber Motardstraße) und dem Siemensdamm unmittelbar westlich des ehem. S-Bahnhofs Wernerwerk neu gebaut.


    In Open Street Map ist die Straße schon korrekt eingezeichnet, Google Maps zeigt noch die alte Situation.


    Bei den Autofahrern scheint sich die neue Verbindung noch nicht so richtig rumgesprochen zu haben. Während am Siemensdamm und Rohrdamm der übliche Feierabendverkehr herrschte, hatte ich den neuen Wohlrabedamm so gut wie für mich alleine.


    Ein paar Bilder, beginnend am Siemensdamm. Nach rechts zweigt der neue Wohlrabedamm ab:



    Vorne Reste der alten Straße, rechts der ehem. Bf. Wernerwerk, links hinter dem Zaun die neue Straße:



    Blick zurück vom Wohlrabedamm zur Kreuzung Siemensdamm:



    Recht kurviger Straßenverlauf parallel zur Siemensbahn, ganz hinten der Siemensdamm:



    Der Wohlrabedamm auf Höhe des Technoparks. Blick nach Osten, hinten sieht man den Viadukt der alten Siemensbahn:



    Vom Wohlrabedamm wird dieses schöne Gebäude erschlossen, das ich in diesem Beitrag mal ausführlich von der Spreeseite gezeigt hatte. Es handelt sich um das "Technologiezentrum Wäschepflege" (kein Witz!)



    Der Stichkanal zur Spree:



    Weiter durch den Technopark:



    Zufahrt zu Nokia Siemens Networks:



    Hier die Einmündung in den Rohrdamm. Blick von der Motardstraße nach Osten, geradeaus geht es über den neuen Wohlrabedamm weiter:


  • 600 Mio-Investition in die Schiene

    Rechnet man die bereits bestellten Züge hinzu kommt die BVG auf 138 Trams und 26 Kleinprofil-U-Bahnen für die Linien U1-U4. Die modernen U-Bahnzüge werden zunächst getestet und gehen ab 2017 in den Betrieb. Laut Experten sind diese Anschaffungen sehr sinnvoll bzw. unbedingt nötig, um Pannen wie bei der S-Bahn zu vermeiden. Die bisher auf den benannten Linien genutzten U-Bahn-Züge seien bereits sehr alt und die Tatra-Trams verursachen wohl immens hohe Wartungskosten. Da sind 600 Millionen also eine wichtige Investition in die Zukunftsfähigkeit der BVG. Für die U-Bahn-Linie 5 kommen bekanntermaßen mind. 433 Mio hinzu...


    Quellen mit genaueren Infos zu den Zügen:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…o-neue-zuege/6789024.html
    http://www.stadtmorgen.de/wirt…ubahnfahrzeuge/34465.html

  • gibt es denn eigentlich irgendwo eine visualisierung der neuen u-bahn züge?
    würde mich schon interessieren wie die aussehen. oder handelt es sich um die bereits fahrenden durchgängigen kleinprofilbahnen? aber dann bräuchte man ja nichts mehr vorher testen .....

  • @Olaf


    Das würde mich auch mal interessieren. Die aktuellen Kleinprofilzüge (HK) stammen von Bombardier. Die neuen sind wohl von Stadler Rail in Pankow. Derzeit scheinen die auch gar keine U-Bahn-Züge herzustellen.

  • Naja, da die Prototypen erst 2015 fertig werden sollen, kann man wohl noch nicht mit der Veröffentlichung von Visualisierungen rechnen zudem es sich wohl ähnlich wie bei den Flexity-Straßenbahnen um Spezialanfertigungen handelt. Denn die neuen Fahrzeuge sollen das Tunnelprofil wohl optimal ausnutzen, um mehr Platz im Innenraum zu erzeugen. Das typische Gelb (nicht etwa Silber wie auch mal überlegt) ist aber sicher, ebenso dass sie durchgehend begehbar und mit einer LED-Innenraumbeleuchtung sowie einem Infotainment-System ausgestattet sein werden. Ich rechne also weitgehend mit einer kleinen Schwester der aktuellen Großprofil-Bahn. Die angekündigte Luftfederung sollte sie zudem deutlich leiser und komfortabler aber vermutlich auch teurer machen, als die alten Züge.


    Wenn doch bald Visualisierungen veröffentlicht werden, dann vielleicht beim Radler-Rail Stand bei der nächsten Innotrans in
    Berlin (18. bis 21. September 2012
    Halle 2.2, Stand 207)
    vgl. http://www.stadlerrail.com/

  • Ausschreibung

    @Olaf


    Das würde mich auch mal interessieren. Die aktuellen Kleinprofilzüge (HK) stammen von Bombardier. Die neuen sind wohl von Stadler Rail in Pankow. Derzeit scheinen die auch gar keine U-Bahn-Züge herzustellen.


    Moment, nicht so schnell: Die BVG hat die Lieferung der Vorserienzüge ausgeschrieben, d.h. der Lieferant ist noch überhaupt nicht klar! Das ist ja genau der Sinn der Ausschreibung, den geeignetsten Hersteller zu ermitteln.


    Die grundlegenden Parameter lesen sich aber in der Tat wie eine Neuauflage der Hk-Züge. Luftfederung und Infosysteme haben die ja auch schon.


    Gruß


    Thrax

  • Eine Gondelbahn nach Tegel

    Es gibt Überlegungen zwischen dem Bahnhof Jungfernheide und dem Tegel Sechseck-Terminal eine Seilbahn zu bauen. Für die Projektplaner der Tegel Projekt GmbH könnte auch die gute alte M-Bahn-Technik wieder aus der Mottenkiste geholt werden. Den nötigen Platz für die Infrastruktur würde die ursprünglich geplante Trasse der U-Bahn bieten. Um Investoren nach Tegel zu locken wird eine attraktive ÖPNV-Anbindung zum Sechseck-Terminal benötigt.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-nach-tegel-/6853644.html

  • ^ Das ist sicher richtig, mit der benötigten Anbindung. Aber trotzdem erscheint es wie ein Witz, dass man den Flughafen zu macht und danach eine Anbindung für eine höchst fragliche Nachnutzung baut. Im Sechseck könnte man auch ein forstwirtschaftliches Institut aufmachen und auf dem Areal verschiedene Bewaldungsprogramme testen. Da würde eine Seilbahn auch gut passen :lach:.

  • ^ Der Artikel erscheint mir doch sehr als reiner Sommerloch-Füller.


    Da ist von vagen Ideen und Vorstellungen die Rede. Und manches wie das Statement des Herrn Bouteiller (reine Bus-Anbindung des Geländes ist zu unattraktiv) ist doch sehr fraglich.


    Wenn man jahrzehntelang den Flughafen über Busse bedienen konnte (natürlich wäre eine U-Bahn besser gewesen), wird das auch bei einer wie auch immer gearteten Nachnutzung des Geländes gehen. Sollten dort wirklich mal viele Arbeitsplätze entstehen (30.000 halte ich aber für mehr als optimistisch), kann man weiterdenken.


    Eine Seilbahn klingt ja immer ganz lustig, aber ob das eine leistungsstarke Anbindung wäre? Und wenn: Dann müsste sie in den VBB-Tarif integriert werden, um auch preislich attraktiv zu sein - oder allenfalls 1 - 2 Euro pro Fahrt kosten. Ich wäre jedenfalls nicht bereit, täglich extra zu bezahlen, um zu meiner Arbeits- oder Ausbildungsstelle zu gelangen.


    Und eine Seilbahn ist immer dann interessant, wenn sie eine möglichst spektakuläre Panoramafahrt bietet mit Aussicht auf interessante Gegenden (in London fährt die Seilbahn demnach ja in 90 m Höhe, in Koblenz über ein Buga-Gelände und in Barcelona oder Lissabon über moderne Hafen- bzw. Expo-Gelände - dort sind sie vor allem Touristenattraktionen).


    Von Jungfernheide zum TXL-Gelände müsste eine Seilbahn nicht nur über den Westhafenkanal (wie der TS behauptet), sondern auch über Autobahnen, 60er Jahre Siedlungen, Kleingärten und den Hohenzollernkanal geführt werden, alles nicht soo prickelnde Attraktionen... oder es müsste eine Schneise in den VP Jungfernheide geschlagen werden, dann man will die Seilbahn ja "knapp über dem Boden" halten...


    Naja, Sommerloch halt.

  • Teilsanierung Putlitzbrücke

    In der Quitzowstr. unter der Putlitzbrücke, die aus Moabit Richtung Wedding führt, war vor ein paar Jahren ein Auto ausgebrannt. Dabei wurde die Stahlbeton soweit erhitzt, dass die Statik längere Zeit untersucht wurde. Jetzt endlich wird der Korrosionsschutz unter der Brücke erneuert (ohne Foto).


    Die südwestliche Fahrbahnrampe derselben Brücke ist nun gesperrt und wird komplett erneuert, inklusive Stützwand:




  • Rechnet man die bereits bestellten Züge hinzu kommt die BVG auf 138 Trams und 26 Kleinprofil-U-Bahnen für die Linien U1-U4. Die modernen U-Bahnzüge werden zunächst getestet und gehen ab 2017 in den Betrieb. Laut Experten sind diese Anschaffungen sehr sinnvoll bzw. unbedingt nötig, um Pannen wie bei der S-Bahn zu vermeiden. Die bisher auf den benannten Linien genutzten U-Bahn-Züge seien bereits sehr alt und die Tatra-Trams verursachen wohl immens hohe Wartungskosten. Da sind 600 Millionen also eine wichtige Investition in die Zukunftsfähigkeit der BVG. Für die U-Bahn-Linie 5 kommen bekanntermaßen mind. 433 Mio hinzu...


    Quellen mit genaueren Infos zu den Zügen:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…o-neue-zuege/6789024.html
    http://www.stadtmorgen.de/wirt…ubahnfahrzeuge/34465.html


    Jetzt soll auch in die S-Bahn-Flotte ca. 1 Milliarde investiert werden. Der neue Betreiber der S-Bahn muss wohl zunächst kräftig in die Tasche langen... Durch die Verzögerungen bei der Ausschreibung wird es aber erst einmal dauern und die Probleme mit dem schlechten Bestandsmaterial andauern. Ramsauer kritisierte deshalb sowohl den Berliner Senat als auch die S-Bahn selbst.


    http://www.berliner-zeitung.de…at,10809308,16807168.html
    RBB-Text: s. 120


    Übrigens wird Gesundbrunnen länger auf ein neues Empfangsgebäude warten müssen, da gegenwärtig Umplanungen durchgeführt werden. Ich habe gerade aber leider keine Quelle mit genauen Daten zur Hand...


  • Übrigens wird Gesundbrunnen länger auf ein neues Empfangsgebäude warten müssen, da gegenwärtig Umplanungen durchgeführt werden. Ich habe gerade aber leider keine Quelle mit genauen Daten zur Hand...


    Die Morgenpost hat ein bisschen was dazu.


    Was hat sie denn dazu? Bitte Punkt 1 unserer Richtlinien beachten und bei Posts, die nur aus Links zu externen Artikeln bestehen, stets etwas Inhalt in eigenen Worten wiedergeben. Sie bleiben nicht ewig online. Besser noch: Selbst etwas texten.
    Bato