Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • Wenn ich die Position des Berliner Denkmalschutzes aus dem Artikel richtig herauslese, haben die aber ein Problem mit jeglicher Bebauung dieses Grundstückes. Die wollen eine direkte Sichtbeziehung zwischen dem Chor der Kirchruine und dem Rest der Stadtmauer.

  • Die Denkmalpflege erhebt den Zustand des 1. Mai 1960 zum Bestand und ist folglich gegen jede Neubebauung. Das ist absurd - der Bereich war vor 1945 dicht bebaut, die Klosterkirche natürlich in einen Baublock integriert. Auf der einen Südseite des Baugrundstückes schlossen am Bullenwinkel Häuser an, an der Nordseite stand die Turnhalle des Grauen Klosters (ein Meisterwerk Ludwig Hoffmanns).


  • Ich kann der Position des Denkmalschutzes auch nichts abgewinnen. Sie wollen hier etwas bewahren, dass so ja erst im Zuge des Baus der benachbarten Magistrale künstlich als romantische Mittelalterruine inszeniert worden ist. Der Bau gefällt mir auch gar nicht so schlecht. Jedenfalls auch nicht aufdringlicher, als der gelbe Kasten daneben.

  • Ich finde den Stil des Hauses ganz furchtbar und dann wirds wahrscheinlich auch wieder eine Styroprofassade. Gerade in anbetracht, dass es ein Haus für junge Leute werden soll passt hier hinten und vorne Nichts. Was die Stellungnahme der Denkmalschützer betrifft so verärgert sie mich wirklich. Einen Steinwurf entfernt wird die Friedrichswerdersche Kiche eingemauert damit man möglichst wenig von ihr sieht und hier bei einer Ruine die wie Konstantin es zeigt ebenfalls umbaut war soll es freies Sichtfeld geben? Es passt einfach mal wieder garnichts, also typisch Berlin.

  • Alles uralt. Das Grauer Kloster hatte vor vielen Jahren überlegt an den historischen Standort zurückzuwollen. Aber die Fläche ist für ein modernes Gymnasium viel zu klein, die Denkmalpflege will keine Veränderung und die Unterstützung einer kirchlichen Privatschule zählt in Berlin als Straftatbestand. Insofern kann man getrost vergessen.

  • Hier der Blick von der letzten Instanz aus: warum muss man da durchschauen können? Der Neubau wäre der letzte in der Reihe auf der rechten Seite.




    (C) akg-images

  • Die Kritik des Denkmalschutzes an dem Stiftungsneubau ist wirklich nicht gerechtfertigt. Erstens war das Umfeld der Klosterkirche auch vor dem Krieg dicht bebaut, zweitens wird sich der Neubau dank seiner klassischen Fassadengestaltung gut ins Stadtbild einfügen, und drittens soll er von einer gemeinnützigen Stiftung für ein soziales Projekt genutzt werden. Das Landesdenkmalamt sollte sich also besser um die wahren Probleme kümmern, wie z. B. den Umgang mit der Friedrichswerderschen Kirche, den Standbildern an der Neuen Wache oder dem Denkmalsockel am Schlossplatz.

  • Na, die Nutzung spielt denkmalrechtlich keine Rolle. Das städtebauliche Einfügen ist unbestritten - die Denkmalpflege aber mokiert die Verstellung des Blicks auf die Klosterkirchruine und begründet das mit deren Umgebungschutz. Zudem wird das Baudenkmal Stadtmauer, das zwar nach 1960 stark verändert wurde aber dennoch als Solitär sichtbar bleiben soll.

  • "Umbau des Molkenmarktes beginnt"


    Die immer wieder unterschätzte "Berliner Woche" hat mit dieser Überschrift bereits vor fünf Tagen berichtet, dass am 23.1. große Platanen, Linden und chinesische Wildbirnen von dem Roten Rathaus gefällt wurden und dies als Auftakt der Umwandlung des Molkenmarktes gedeutet. Wenngleich gefällte alte Bäume kein Grund zur Freude sind, so ist das doch eine sehr gute Nachricht. Für mich ist die Umleitung der Straßenführung (und die dadurch ermöglichte Bebauung des Molkenmarktes) das wichtigste innerstädtische Projekt überhaupt.

  • Der Grund ist der bevorstehende Beginn der Vegationperiode, der bis zum 30.9. das Fällen der Bäume verhindert hätte. Offenbar will man bis dahin mt irgendetws beginnen. Vermutlich mit den archäoligischen Grabungen und den hiermit verbundenen Fahrspurumleitungen, um den historischen Molkenmarkt für die Grabungen verkehrsfrei zu bekommen.

  • Alte Münze

    Es gibt mal wieder ein irgendwas-mit-"of Berlin" - konkret: das "Haus of Berlin". So nämlich nennt sich die Neukonzeption der Alten Münze am Molkenmarkt. Diese soll künftig ein hipper Ort für Kunst, Kultur, Bildung und Kreativwirtschaft und so zu einem vielseitigen Ort der Begegnung im Stadtzentrum, einer Pilgerstätte für Kreative, Touristen und Neugierige aus aller Welt im Meltingpot Berlin werden.


    Weiteres erfährt man im DM und auf der Projektseite.


    Weil es ja noch nicht genug Konzepte für die "Alte Münze" gab, soll laut Kultursenator Lederer in diesem Jahr ein Ideenwettbewerb durchgeführt werden. Irgendwas mit Kultur soll dort stattfinden - aber nicht nur Jazz. 35 Mio Euro sollen in die Sanierung des Gebäudes fließen, das sich hinterher allerdings selbst tragen soll. Ein Zeitraum von mindestens 7 (!) Jahren ist dafür vorgesehen.


    Artikel im Tagesspiegel.