Gutenberg-Museum (Erweiterung und Modernisierung)
zu der Seite Echte Meenzer: Ja, toll, was da an historischen Aufnahmen (Bild und Video) zusammengetragen wird! (Mod: Verschoben, bezieht sich auf diesen Link aus diesem Beitrag der sonstigen Projekte in der Altstadt)
Außerdem:
Zum Gutenberg-Museum gab es ja einen Wettbewerb für einen Erweiterungsbau. Die Situation ist recht kompliziert, da dieser Bereich mit bereits drei recht verschiedenen Gebäuden zugebaut ist. Nach hinten Richtung Brand kann die Gasse nicht zugebaut werden. Es bleibt hier also nur die Bebauung in den Liebfrauenplatz hinein, wenn der Hof erhalten werden soll. Der Hof ist meiner Ansicht nach wichtig, weil er der historischen Situation hinter dem römischen Kaiser entspricht.
Dementsprechend war in der Ausschreibung nur eine eingeschränkte Bebauung und eine teilweise Anpassung des Schell-Baus erlaubt (Ausschreibung).
Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden nun veröffentlicht; ein Artikel der AZ stellt die Ergebnisse vor. Auf competitionline (Link: s.o. -> Ausschreibung) sollen auch die Ergebnisse vorgestellt werden, der Link ist aber noch nicht mit Inhalten gefüllt.
Die ersten drei Plätze des Wettbewerbs sind recht unterschiedlich.
Der erste Platz soll einen (sehr dominanten) Turm in dem Ensemble ergänzen. Die Schau-Fassade soll mit Bronze belegt und mit Buchstaben-Reliefs gestaltet werden. Der Turm wirkt auf mich fast schon zu massiv, ich finde die Idee aber aus mehreren Gründen nicht so schlecht. Die Idee eines Turms greift historische Ideen mittelalterlicher europäischer Städte auf (mit dem Turm der Zeit, dem 7° oder auch der Synagoge gibt es in Mainz einige schöne Beispiele für moderne Türme). Die eine schräge Fassade kann, wenn sie wirklich mit Bronze verkleidet UND mit Details gestaltet wird, ein Hingucker werden.
Der zweite Platz wirkt auf mich wie ein gemeinsames Kind von C&A und dem Allianz-Haus. Vom C&A hat das Gebäude das große Schaufenster und vom Allianz-Haus die ungestaltete Sandsteinfassade. Das sieht für mich eher nach einem Shopping-Center aus. Problematisch ist für mich auch, dass das Gebäude sich über die Fassade des römischen Kaisers hinaus in den Platz schiebt und ihn so noch mehr verdeckt.
Der dritte Entwurf sieht nach einer Werkshalle aus. Okay, die Dachgestaltung der Rheingoldhalle wurde (unbewusst) zitiert Nach meinem Geschmack zu weit in den Platz hinein geplant.
Die Plätze 2 und 3 erscheinen mit bieder und langweilig. Alle drei Entwürfe sind recht dominant. Hier würde ich den ersten bevorzugen, weil er bei aller Dominanz den größtmöglichen Gestaltungswillen zeigt.