Bahnhofsviertel: Sanierung, Um- und Neubau

  • Studentenwohnheim am Wiesenhüttenplatz

    Einen habe ich für heute noch im Bahnhofsviertel. Das Heidesche Studentenhaus am Wiesenhüttenplatz ist entkernt (siehe #210-#211), und die konstruktiven Arbeiten haben begonnen. Verantwortlich ist die Stand-Bau GmbH:



    Das Gebäude sieht heute sogar noch ein wenig nackter aus als letzte Woche. Von vorne rechts:



    Und der erste Stahlträger ist auch schon in Sicht:



    Bilder: epizentrum

  • rako, im Beitrag spreche ich vom jetzigen (alten) Eigentümer. Wer ein Gebäude zum Verkauf anbietet, nimmt nur sehr selten noch zwischen Angebot und Verkauf Geld für eine Sanierung oder größere Baumaßnahmen in die Hand. Manchmal - gerne bspw. bei Objekten, die für Privatkäufer bestimmt sind, Eigentumswohnungen - führt er Schönheitsreparaturen durch, bevor er es auf dem Markt anbietet, damit er einen besseren Preis erzielt.

  • ^^^Ach so jetzt verstehe ich, der neue kann es nach Erwerb machen. Schließlich ist das kein Liebhaberobjekt und er wird seine Investition wieder reinholen wollen, da kommt so eine städtische Förderung wie gerufen.

  • Der Preis beträgt 4.1 Mio EUR, die 5 Mio sind in Dollar. Laut Website hat das Gebäude 2450 sqm Nutzfläche, das erscheint mir etwas hoch, oder?

  • Etwas hoch ist nett gesagt. Ein Einstiegspreis von über 1.800 € pro Quadratmeter inkl. der Erwerbsnebenkosten für eine wohl zu grundsanierende Immobilie ist sehr üppig. Bei den zu erwartenden hohen Denkmalschutzauflagen verdoppelt sich da ganz schnell das Investmentvolumen. Dann seriöse Nutzer zu finden, die auch noch Wagnis und Gewinn honorieren, wird nicht ganz einfach werden...


    Also eher was für einen Frankfurter Mäzen, der dynastisch denkt und dem Bahnhofsviertel mit eine andere Prägung geben will. Drücken wir die Daumen, dass diese Sorte sich nicht nur um dem Dom rum austoben wird!

  • Bei der Kaiserstraße 48 (letzter Beitrag von project) ist erkennbar, dass die Mansarde wohl weitgehend entkernt ist. Ansonsten kann man wegen der dichten Planen nicht viel vom Baufortschritt sehen.



    Der Ordnung halber noch eine kleinere Meldung: ein Stück weiter, an der Kaiserstraße 67, fallen nach ca. 4 Monaten die Gerüste. Die Fassade wurde gereinigt und (abgesehen von der Mansarde) die dicken Plastikfensterrahmen durch filigranere Fenster mit (Holz-?)Rahmen ersetzt.



    -Bilder von mir-

    Einmal editiert, zuletzt von Robbi () aus folgendem Grund: Links repariert

  • Kaiserstraße 48

    Der Dachbereich ist komplett entfernt, an der Fassade ist bisher wenig passiert, soweit man das durch die Planen erkennen kann.


    By thomasfra at 2010-07-26


    By thomasfra at 2010-07-26

  • Sanierung der Weissfrauenkirche


    Der zur Zeit eingerüstete und von einer Schutzplane verdeckte Turm der Weissfrauenkirche (Gutleutstraße) wird bis Jahresende für insgesamt 600.000 Euro saniert. Die Stadt steuert 235.000 Euro bei, das Landesamt für Denkmalpflege 100.000 Euro sowie der ERV 265.000 Euro. Ein Teil letzterer Summe sei ursprünglich für den Abriss vorgesehen gewesen. Der Turm der Weissfrauenkirche leidet unter gravierenden Betonschäden.


    Für den Fall einer Frostperiode ist das Frühjahr 2011 als Datum der Fertigstellung angedacht. Ein Abriss kam aufgrund des bestehenden Denkmalschutz nicht in Frage. Das Glockenspiel ist nach wie vor in Ordnung - wegen der Schäden am Beton konnte es jedoch zuletzt nicht geläutet werden.


    Zunächst werde der Beton so weit saniert, dass er wieder stabil ist. Anschließend werde eine weitere Verschalung angebracht und der Turm ergänzt, bis er seinem ursprünglichen Zustand von 1956 entspreche. Ob die ursprünglichen kreuzförmigen Eisenstreben im Turminnern erneuert werden, steht noch nicht fest.


    Bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand die 1228 gegründete Weißfrauenkirche in der Innenstadt. Dort, wo heute die die Berliner Straße verläuft. Erst 1956 wurde sie an ihrem heutigen Standort in der Gutleutstraße als Kirche der Hoffnungsgemeinde neu errichtet. Wegen zurückgehender Mitgliederzahlen übergab der ERV das Gotteshaus im Jahre 2005 an das Diakonische Werk für Frankfurt. Heute wird sie als Diakoniekirche genutzt (Quelle).

  • Die Weißfrauenkirche war übrigens eine der am geringsten beschädigten Innenstadtkirchen. Sie wurde nur für den Bau der Berliner Straße geopfert.

  • Falls es hier noch nicht erwähnt wurde, in der Taunusstraße 19 scheint es bald ein weiteres Umwandlungs- und Sanierungsprojekt zu geben, nähere Info unter: Scout ID-Nr.: 56600642 oder auch suma-immobilien.de ....


    5 große Wohnungen soll es geben mit fetter Denkmal Afa. Schön, denn das Haus und gerade auch das EG machen einen stark abgewirtschafteten Eindruck und die Büropipeline sollte es wahrlich nicht weiter verstopfen.


    Wenn dann noch die Straßenverhübschung, wie in der Entwickler-Homepage angekündigt, kommen sollte, dann hätte hier in dieser Bahnhofsviertel hardcore-Ecke das Wohnen wirklich wieder ´ne Chance.

  • zur Weißfrauenkirche:
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    Auch wenn die Kirche von außen seit längerem einen jämmerlichen Eindruck macht kann ich nur jedem empfehlen bei Gelegenheit mal das Innere zu besuchen (der Hauptraum der Kirche befindet sich im 1. OG die Aussentreppe hoch) Ein wirklich beeindruckendes Beispiel von einem gelungenen Nachkriegskirchenbau....


    Das Äussere wird nach Sanierung hoffentlich wieder ähnlich ansprechend.

  • Weißfrauen Diakoniekirche

    So wie im Titel heißt die Kirche offiziell. Die Weißfrauenkirche existiert ja nicht mehr, wie RMA richtigerweise anmerkte. Da das kleine Sanierungsprojekt in meinem Tagesrevier liegt, möchte ich noch ein paar aktuelle Bilder beisteuern. So präsentiert sich die Kirche zur Zeit in ihrer Umgebung:



    Recht trostlos. Passend zum Wetter. Dabei ist das Hauptgebäude überaus ansehnlich. Zu den Seiten hin dominieren große runde Bullaugenfenster, die mit buntem Glas gefüllt sind. Das Gebäude hat einen dezent geschwungenen Abschluss und einen halbovalen Grundriss, was man auf der Karte (auf "Satellit" schalten) und aus der Bing-Vogelperspektive sehr schön sieht. Die Stirn ist tortenartig mit verschiedenen Natursteinstreifen in Ocker- und Grautönen strukturiert. Davon ein Detail:



    Über den Gemeinderäumen, welche seit einiger Zeit die Kirche für das "Tagestreff"-Projekt nutzt, liegt nur der helle und weite Innenraum mit halboffen abgetrenntem Eingangsbereich, Podium und Orgel auf der einen Seite und dem Altar auf der gegenüberliegenden runden Seite. Der Raum hat einen Bodenbelag aus großen Bruchsteinen. Sichtbare Betonkreuze tragen das Dach. Die Bilder auf dieser Kirchen-Webseite vermitteln einen guten Eindruck des Raumes. Man betritt die Kirche über eine lange Treppe am Nebengebäude (Pfarrhaus, Gemeindehaus?), dessen wellenförmiges Dach nach vorne zum Schutz der Treppe verlängert ist. Lange, runde und eher dünne Stützen tragen das Vordach zur Straße hin:



    Bilder: epizentrum


    Insgesamt finde ich die Proportionen der Wellen und Schwünge sehr gelungen. Allerdings sind alle Bauteile recht heruntergekommen. Auf ein Bild vom Turm hatte bereits Project verwiesen, ein anderes, kleines, findet sich hier. Eine Nahaufnahme findet man auch auf einer Projektseite der Stadtimkerei, die 2008 im 2. OG des Turmes als Zubrot der "Tagestreff"-Besucher einen Bienenstand aufstellte. An der Turmarchitektur finde ich persönlich wenig Begeisterndes. Auffällig ist die Untergliederung mit rechteckigen Löchern (oder anders gesehen: mit Balkonen) in Geschosse, das leicht angeschrägte und vor allem zur Straße überhängende Kupferflachdach und vor allem der Standort: Der Turm steht mitten auf bzw. über dem Gehweg und nötigt sich damit fast ein wenig auf. Man könnte auch sagen: Der Turm fordert den Vorbeigehenden zum Kirchenbesuch auf.


    Die Turmsanierung ist übrigens in vollem Gang. Gestern wurde massenweise Mineralisches über die Schuttrutsche nach außen gebracht. Der Turm wird sozusagen gerade entkernt, sofern das überhaupt noch möglich ist. Verantwortlich ist die Firma RIBA aus Alzenau.

  • Wiesenhüttenplatz, Gutleutstraße 14

    Es wird Zeit für ein Update in diesem Strang. Das Studentenwohnheim am Wiesenhüttenplatz (Karte, Beiträge #204, #205, #210 und weitere) nimmt Formen an. Die großen Löcher wurden gemäß des neuen Entwurfs wieder zugemauert, und die ersten Fenster wurden eingesetzt. So sah das Gebäude bereits am 10.8. von oben aus:



    Und so heute von der Straße:



    Fenster und Mauern im Detail:



    Auch an der Gutleutstraße 14 (Karte, Beiträge #206ff) geht es nun sichtbar weiter. Die Fassade erhält quadratische Platten aus einem Kunststein:



    Und auch dazu ein Detail. Schick ist etwas anderes:



    Bilder:epizentrum

  • Gebäudesanierung Windmühlstraße 2 / Untermainkai

    An der Ecke Windmühlstraße 2 / Untermainkai (Karte) tut sich was: Das fünfgeschossige Gebäude mit der Leuchtreklame "uniVersa Versicherung" (Website) zur Mainseite hin wurde in den letzten Tagen eingerüstet. So sieht es gerade vom Holbeinsteg bzw. von der Windmühlstraße (2. Foto) aus:




    Unter den ziemlich kleinen und ziemlich heruntergekommenen weißen bzw. schwarzen Steinplatten vermute ich Gründerzeit-Substanz. Eventuell soll mit der Sanierung die ursprüngliche Fassade freigelegt und wiederhergestellt werden. Eventuell ist das auch nur mein Wunschdenken. Die Platten sehen im Moment jedenfalls so aus:



    Bilder: epizentrum


    Auch für diesen Block gilt die Gestaltungssatzung des Bahnhofsviertels (G4-Text). Das lässt hoffen, dass kein Monsterdachaufbau herauskommt. Andererseits ist die Verengung des Untermainkais in http://www.mainziel.de an dieser Stelle nur bis zum 31.12.10 angekündigt. Zu einem Prunkstück wie dem an der Kaiserstraße 38 wird man es in dieser kurzen Zeit wohl nicht herausputzen.


    EDIT: Inzwischen ist die Baustelle bis 15. Januar 2011 angekündigt.

    2 Mal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: EDIT hinzugefügt und Karten-Link korrigiert

  • Studentenwohnheim am Wiesenhüttenplatz

    Nach einem Monat ein Update (letztes hier). Die Fenster sind eingesetzt, jetzt noch der Eingangsbereich, bisschen Putz drauf - fertig!


    By thomasfra at 2010-09-26

  • Ist zwar kein Schmuckstück, aber es ist schon erstaunlich wie viel allein französische Fenster ausmachen. So lange es so gepflegt bleibt ist es auf jeden Fall eine Bereicherung fürs Bahnhofsviertel.

  • Sanierung Untermainkai 23-25

    Schmittchen berichtete im April von der anstehenden Sanierung der Gebäude Untermainkai 23-25 aus dem Bundeseisenbahnvermögen (Satellitenbild). Jetzt ist es soweit. Vor ein paar Tagen begann man mit dem Aufbau eines Gerüstes. Das Gebäude mit dem markanten Eingangsportal sieht heute so aus:



    Saniert werden soll auch das kleine gelbe Gründerzeithaus, das links gerade noch auf dem Bild zu sehen ist. Der Bauzaun von der Firma Hagen Bau (Website) steht auch komplett vor dem Gebäude rechts im Bild in der Mainluststraße. Es gehört ebenfalls zum Eisenbahn-Dunstkreis.


    Das Eckgebäude sieht von hinten so aus. Auffällig ist die Treppenhaus-Rotunde:



    Bilder: epizentrum


    Auch auf diesem Bild sieht man das kleine Gründerzeit-Haus (rechts), dessen Staffelgeschoss mit Flachdach hoffentlich provisorisch ist und durch ein stilechtes Geschoss mit Satteldach ersetzt wird. Es wurde vermutet, dass das Haus im Original ein Stockwerk mehr besaß.

  • ^^ Das kleine Gründerzeithaus gehört allerdings nicht zum Bundeseisenbahnvermögen, sondern einer privaten Stiftung. Auf deren Homepage steht gerade eine Etage des Baus zur Vermietung an. Das Gebäude wird übrigens von der Wilhelm-Leuschner-Straße her erschlossen.