Alexanderplatz Blöcke E2 + E3 (Banane)

  • ...Graetz und Nöfer...


    Die beiden Entwürfe kann man mit dem Derzeitigen nur bedingt vergleichen, da sich die Nutzung verändert hat. Damals waren vorwiegend Büro/ Hotelnutzung angedacht, jetzt soll ein Wohnhaus entstehen. Mir kommen diese klassizistisch anmutenden Entwürfe von Nöfer und Graetz keineswegs zeitlos vor. Ich finde sie langweilig und altbacken, auch wenn der jetzige Entwurf nicht der große Renner ist, so ist er doch klar strukturiert und von zeitloserer Gestalt als die beiden "Klassiker". Ich fände es besser, wenn der kleinere der Blöcke 2-4 Stockwerke niedriger und der größere Block dafür 3-5 Stockwerke höher wäre.

  • Im Vergleich zu diesem mutlosen Langweiler ist das Alexa ja geradezu ein Glücksfall! Man kann über das Alexa ja geteilter Meinung sein. Aber mir sind rosafarbene Art-Deco-Elemente hundertmal lieber als diese gepflegte Langeweile!


    Nee – und zwar weil das Alexa eine abscheuliche ArtDeco-Fake-Lüge ist (vergleicht diesen Schrott mal mit echten ArtDeco-Gebäuden z.B. in New York - erbärmlich!), während die Renderings für diese Blöcke zumindest gepflegt-aufgemotzten International Style versprechen. Außerdem würde der Entwurf auch städtebaulich recht gut in seine Umgebung passen. Ich weiß, dass es hier Leute gibt, die den ganzen Block zwischen Alexanderstraße und Strausberger Platz am liebsten abreißen würden (auch ich finde ihn nicht gerade gelungen) – aber die Wahrheit über den Berliner Städtebau scheint mir zu sein, dass dieses Areal noch auf lange Zeit so bleiben wird, wie es ist.


    Vor diesem Hintergrund finde ich die neuen Entwürfe für E2 und E3 ziemlich gelungen. Da ich fast täglich mit dem Fahrrad oder der S-Bahn an diesem Grundstück vorbeifahre, täte ich sagen: Die Umsetzung wäre ein riesiger Schritt gegenüber dem status quo – und einen besseren Vorschlag für diese Gegend habe ich bislang nicht gesehen...

  • ^ Ich denke auch. Lieber ein bisschen Ernst-Reuter-Platz in der Ost-City als weiterhin diese Brachen. Auch ich fahre dort oft mit dem Fahrrad lang und staune über die Ödnis zwischen Jannowitzbrücke und Ostbahnhof. Da müssen Häuser und Leben hin und zwar schnell. Man sollte den gegenwärtigen Bauboom nutzen. So schlimm wie die Alexa ist diese Wohnmaschine noch lange nicht. Ich fürchte mich eher vor einem missglückten Volt-EKZ. Der gezeigte Entwurf lässt ja noch viele Fragen offen.

  • Nee – und zwar weil das Alexa eine abscheuliche ArtDeco-Fake-Lüge ist


    Falsch. Das Alexa ist Pop-Artige Postmoderne, das sich an Art-Deco Elementen bedient. Da ist nichts Fakes und nichts Gelogenes dran. Das Alexa will genau das sein was es darstellt. Rosa Bonbon Pop.


    Finde ich mit seiner Vulgarität wesentlich spannender als die konservative Architektur die nun enstehen soll.

  • Was am Alexa "gelogen" sein soll erschliesst sich mir auch nicht. Ich hatte an diesem Ort mit der 08/15-Architektur eines ICE-Einkaufszentrums gerechnet - da ist das rosa Ortner-und-Ortner-Teil doch wirklich eine Wohltat dagegen. Hier ist doch wenigstens ein Gestaltungsanspruch zu erkennen.

  • Na jut, dann ist es halt ein grundehrliches rosa Bonbon. Hässlich finde ich es trotzdem... ;)

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  • Das Volt wird nun auch ein Hotel bekommen. Wie das DM berichtet plant die Lindner-Gruppe ein Hotel mit ca. 165 Zimmern welches die sehr hochwertige Einrichtung und modernste Kommunikationstechnik, den Urban-Lifestyle des Standorts Berlin aufgreife und die Erlebnisorientierung des “VOLT” fortführe.

  • Ich finde alle vorherigen Entwürfe besser als den aktuellen. Selbst der letzte Entwurf von Giorgio Gullotta hatte eine gewisse, filigrane Eleganz, welche ich bei diesem Entwurf, einem plumpen, tristen Kubus, völlig vermisse. Ich stimme Malyan zu: In ein paar Jahren sieht der Bau wie die versifften Platten rund um den Alexanderplatz aus.

  • Ich finde alle vorherigen Entwürfe besser als den aktuellen. Selbst der letzte Entwurf von Giorgio Gullotta hatte eine gewisse, filigrane Eleganz, welche ich bei diesem Entwurf, einem plumpen, tristen Kubus, völlig vermisse. Ich stimme Malyan zu: In ein paar Jahren sieht der Bau wie die versifften Platten rund um den Alexanderplatz aus.


    Von welchem Projekt sprichst du jetzt eigentlich. Maylans Kommentar bezieht sich hierauf.

  • Ich versuch ja wirklich jeder Spielart der Architektur etwas abzugewinnen, aber hier sieht mir das wie eine moderne Variante des Brutalismus aus. Obwohl auch dieser Baustil durchaus interessante Gebäude hervorgebracht hat, ist er in seiner Gesamtheit für mich Antischönheit.
    Der Ort ist jetzt nicht so prominent und kann den Bau eventl. verkraften, ausserdem soll es ja ein funktionelles Gebäude werden, aber warum so einen nichtssagenden Klotz?

  • Ich bin ganz unsicher, was diesen Entwurf angeht.


    Erster Gedanke: Uuääh, scheußlich!
    Zweiter Gedanke: Langweilig ist das jedenfalls nicht, denn vieles von dem, was auf den ersten Blick nach Beton aussieht, ist Lochblech und Milchglas, und die Statik scheint auch recht aufwendig zu sein.
    Dritter Gedanke: Ich mag keine Solitäre, die so eitel auf sich selbst bezogen sind und den städtebaulichen Kontext außen vorlassen.
    Vierter Gedanke: Die Projektseite mit ihrem hippen Marketinggefasel geht mir derart auf den Geist – das müsste man eigentlich aus Prinzip schon ablehnen.


    Ein Urteil spare ich mir erstmal und warte ab. Gut ist es jedenfalls, wenn endlich dieser Parkplatz verschwindet. Weiß denn jemand, was mit dem Gullotta-Projekt daneben passieren soll? Auf seiner Internet-Seite ist es prominent vertreten, aber sonst finde ich nichts aktuelles dazu...

  • Von welchem Projekt sprichst du jetzt eigentlich. Maylans Kommentar bezieht sich hierauf.


    Genau, und auf diesen Entwurf (ebenfalls von Giorgio Gullotta) bezieht sich auch meine Kritik. Mit dem vorangegangenen, "filigraneren" Entwurf meinte ich den Entwurf, der noch in Schwarz gehalten war.

  • Also das Volt, finde ich, sieht sehr gut aus. Das hätte prima am Fernsehturm gepaßt, wo wir jetzt zwar einen akzeptablen Kasten stehen haben, dessen Wirkung aber völlig abstürzt durch die lieblosen, gerundeten Aufbauten auf dem Dach. Dadurch geht jede Eleganz verloren, die das Haus durchaus beanspruchen könnte.


    Das Volt ist gewissermaßen Borg-Architektur. Die gefällt mir. So etwas hätte man auch gut anstelle des Saturn-Baus auf dem Alex bauen können.


    In der Einöde der Alexanderstraße wiederum kann es meiner Meinung nach seine Wirkung nicht so gut entfalten. Ideal würde dieser Bau wohl in einem dichten, urbanen Gebiet wirken, wo auch traditionelle oder klassisch moderne Formen zu finden sind.


    Man könnte eigentlich froh sein, wenn man sich bei zeitgenössischen Bauten eine derartige Mühe geben würde. Solche Fassaden sind ja sicherlich auch teuer. Von mir aus könnte man solche Projekte viel öfter bauen, denn sie leben von der Spannung der zumindest angedeuteten "normalen" Proportionen, also Blockrand, Traufhöhe, Staffelgeschosse, diese normale Form wird aber dann durch die Fassade massiv gebrochen und ironisiert.

  • Baukollegium 2 / 16

    Desweiteren tagte am 11.4. wieder der "Lüschersche Geheimbund". Dort wurde über das Nachbargrundstück vom VOLT beraten, wo das sog. Alex-Quartier entstehen soll.
    Was ich viel interessanter fand, auch ein Projekt namens "ABC-Tower Alexanderplatz" wurde besprochen, angeblich sogar wiedervorgestellt!?
    Vielleicht erinnere ich mich auch einfach nicht mehr richtig daran . . .