Projekt "Flare of Frankfurt" - Neuentwicklung FR-Areal (fertig)

  • Hallo in die Runde! Ich muss sagen, ich bin echt begeistert von diesem Gebäude. Ich weiß, ich weiß: hier sieht das Stimmungsbild eher anders aus. Aber ich musste mich nun hier registrieren, um auch mal den anderen Standpunkt zu vertreten ;)


    Ich liebe das Leben mitten in der Stadt - eine Wohnung dort wäre ein absoluter Traum für mich. Falls jemand ein bisschen Kleingeld übrig haben sollte... ;)

  • Der Bau kommt flott voran. Entlang der Großen Eschenheimer betoniert man das 3. OG und setzt Fenster ein. Verspieltes Detail sind kleine Öffnungen in Form der Loggia-Waben des Wohngebäudes:



    An letzterem erhält das Erdgeschoss seine Glashaut, und zwar nur einen Hauch zurückgesetzt, sodass kein hässlicher Überhang entsteht. Das EG wirkt aus der Bodenperspektive einigermaßen licht und (noch) nicht gedrängt:



    Bilder: epizentrum

  • Ja, Adama, optisch Weiss hätte besser ausgesehen als dieses Altweiss. So fügt es sich allerdings auch etwas zurückhaltender in die Umgebung ein und man sieht nicht so schnell die Ablagerungen von Schmutz und Wetter. Allerdings ist der Chick des Gebäudes mit der extravaganten Fassade auch auf eine extravagante Farbe angewiesen.
    Fazit: besser ist es tatsächlich nicht geworden. Vielleicht schaffen die schwarzen Kontraststreifen noch etwas Besserung.

  • Die Fassade vom Wohnhaus wächst. Mir gefällt sie! Ich dachte, das Ganze wirkt viel gedrungener. Aber tatsächlich sind die Loggien aus die Waben-Ausschnitte großzügiger als von mir erwartet.


    Was ich nicht verstehe: Warum bringen sie die Fassade an, obwohl wenige Meter weiter am Bürogebäude noch fleißig gebaut wird? Die müssen die Fassade danach ja direkt grundreinigen.


  • Der Blick von hinten verdeutlicht den Aufbau der Fassadenelemente. Auf einem Stahlblechträger sind über Winkel die mineralischen Platten angeschraubt, die aus drei Lagen bestehen:



    Außen die sichtbare helle Schicht (die in der Tat schon an einigen Stellen ordentlich schmutzig geworden ist), in der Mitte eine Mischung:



    Bilder: epizentrum


    Die Fächer unten könnte man als Stauraum für Gartenutensilien verwenden ;)

  • 3 aktuelle Bilder von heute, jetzt kann man schon ein wenig erahnen wie die das Endprodukt mal aussehen wird. Irgendwie kann ich mich mit der Fassade nicht so richtig anfreunden, vielleicht weil ich die 1970er Jahre mit viel Sicht- und Waschbeton und den Woolworth- Kaufhalle- Hertie- Fassaden miterlebt habe und daher kommen bei mir keine positiven Retrogefühle auf.




    und eine neue Ansicht vom Eschenheimer Turm, auch hier ist die Endhöhe bald erreicht


  • Vielen Dank für die aktuellen Bilder, die sehr anschaulich zeigen, wie unglaublig deplaziert das Ensemble bereits jetzt und nach Fertigstellung umso mehr wirken wird. Letztendlich ist es ja auch nichts Neues und viele hier im Forum haben auch genau dies bei Vorstellung der Entwürfe und Renderings bemängelt und vorausgesagt. Der eklatante Bruch mit der Umgebung wird insbesondere auf thomasfras zweitem Bild besonders deutlich. Das unmittelbar benachbarte, filigrane Thurn-und-Taxis-Palais wird geradezu erschlagen von der allein auf Show bedachten Fassade. Das Ganze ist in meinen Augen ein Zurückfallen in die alten Muster der 70er Jahre, die mit Freude und in brutaler Weise neben wunderbar erhaltene Nachbargebäude aus der Gründerzeit Betonfassaden plaziert haben. Allesamt Gebäude, die heutzutage jeder Passant am liebsten wegsprengen würde und bei denen man sich zuvorderst Stadtreparatur wünscht. Unvorstellbar, wieso Ähnliches hier an zentralster Stelle in Frankfurts Innenstadt im Jahre 2018 wieder geschieht verbunden mit dem Anachronismus, dass gerade das benachbarte Thurn-und-Taxis-Palais vor ein paar Jahren von demselben Bauträger fein säuberlich wiederaufgebaut wurde. Das einzig Positive, das ich dieser Scheußlichkeit abgewinnen kann, ist, dass die Fassade nur oberflächlich ist und jederzeit wieder abmontiert werden kann.

  • Ich sehe es anders. Mein Eindruck ist, dass das Ensemble mehr stilistisch zum MyZeil und den dazugehörigen Hochhäusern des Palais Quartier passen soll. Und die Bilder von ThomasFRA zeigen dies auch, z.B. auf Bild 1.
    Klar ist der Kontrast zum T&T Palais enorm, aber dieser Kontrast ist bereits jetzt schon vorhanden.

    Einmal editiert, zuletzt von Sascha86 ()

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    Dem schließe ich mich an. Ich bin vor einer Stunde vorbeigelaufen und finde, dass es in Realität filigraner wirkt als auf den Fotos. Das Profil - sowohl von der Hauptwache als auch vom Eschenheimer Turm aus - wirkt auf mich total spannend.


    Ich (Jahrgang 86) habe diese Assoziationen zu den angesprochenen Kaufhäusern nicht. Vielleicht war das vor meiner Zeit ;)

  • Es bleibt aber einfach das Problem, dass das "Flare" zwei extrem schwierige Apsekte zeitgleich auf sich vereint. Es ist erstens sehr modisch und zweitens retro.
    Ich habe noch nirgends erlebt, dass diese Kombi auf Dauer ein zufriedenstellendes Erbegnis erzielt hätte, weil der Bau so sehr auf einen aktuellen Zeitgeist ausgerichtet ist, dass die große Gefahr besteht, dass man diesen Stil in fünf Jahren nicht mehr mag. Hinzu kommt noch, dass man in Deutschland aufgrund der 70-er Jahre Kaufhäuser ähnlichen Stils kaum positive Assoziationen gegenüber diesem "Futurismus-Stil" hegt.
    Ich bin einfach der Meinung, etwas Zeitloseres und Klassischeres hätte dem Aral besser zu Gesicht gestanden, auch weil das Hochhaus daneben schon sehr plastikartig daherkommt.
    Zudem wird dieser Bau nicht gut altern, der Bau ist rein auf den kurzfristigen Aha-Effekt ausgelegt, berücksichtiget aber kaum Aspekte wie Nachhaltigkeit oder Zeitlosigkeit. Ich glaube, dass ist die falsche Strategie, aber mal schauen, wie man in 5 Jahren über das Projekt denkt.

  • Wieso etwas was stärkere Anleihen an vergangene Epochen nimmt, zeitloser sein soll, erschließt sich mir nicht. Lasst doch mal die Siebziger ruhen und lasst Euch auf die Fassade ein. Die Annahme, dass diese "schlecht altert" oder nicht nachhaltig sei, ist doch substanzlos, so lange man mit dem hier verwendeten Material noch keine Erfahrungen gemacht hat.

  • Gestern war Richtfest. Spannend: Die Preise der Wohnungen begannen bei 7.500 pro Quadratmeter* (also wohl im 1. OG) - als Strabag Anfang Januar 2017 für eine Stunde Wohnungen bei Immoscout inserierte, lag der Preis für diese Wohnungen bei 4.600 Euro pro Quadratmeter ;) Was die Kollegen damals geritten hat, war mir auch unerklärlich! Der Vermarkter hatte die Inserate ja auch entsprechend schnell wieder offline genommen: "Wir wollen das kontrollierter angehen," hieß es in einer Mail.


    *Quelle Preis: https://www.journal-frankfurt.…-Wabenstruktur-31773.html

  • Passend zum Richtfest ein paar Blicke auf das Werk:



    Die Waben in dieser Form werden bekanntermaßen fast alle Flächen überziehen – mit Ausnahme u.a. der Stirnseite im Vordergrund, bei der die Fassadenelemente in der überarbeiteten Fassung nach dem Wettbewerb wie stark gedehnt ausgeschaut hätten, in der wohl endgültigen Version etwas weniger stark, aber immer noch gestreckt. Das wird einen nette Wirkung ergeben. Auf der Rückseite wiederum werden sie in Reih und Glied angeordnet, siehe die Visualisierungen hier bzw. dort. Von unten und aus der Ferne wirken die Waben fast brutal plastisch:



    Der Durchgang zwischen Hotel- und Wohngebäude zum Eingang des Hotels:



    Der Komplex vom Eschenheimer Tor aus gesehen:



    Bilder: epizentrum