Luftreinhalteplan und daraus abgeleitete Maßnahmen

  • Erklärungsversuch:
    1. NOX ist schwerer als Luft, d.h. wenn der Verkehr nächstens nachlässt mindert sich vielleicht die Verwirbelung?


    2. Woher wissen wir, dass es immer der Fall ist? Wenn es mit der Verwirbelung zu tun hat, könnten sich auch Windverhältnisse auswirken. Wir müssten das wohl insoweit über einen längeren Zeitraum als nur zwei Tage wissen und vielleicht mit den Wetterdatten korrelieren.


    3. Vielleicht ist es ein statistischer Effekt, der daraus resultiert, dass die Werte zwischen 6 und 21 Uhr stündlich aktualisiert werden? D.h. zwischen 21 und 6 nicht, sind es dann kumulierte 2- oder 3-Stundenwerte?

  • Die Werte für PM-10 und CO sind ebenfalls um diese Uhrzeiten erhöht.


    - Veränderte Thermik (Boden kühlt ab, höhere Schichten sind wärmer --> Inversion, also kein Luftaustausch), spielt aber eigentlich eher im Herbst und Winter eine Rolle


    - Windstille / keine Verwirbelungen


    - Fehlende Sonneneinstrahlung unterbindet Reaktion von NO2 mit O2 zu Ozon und NO, letzteres wurde aber nicht gemessen. Effekt halte ich hier aber für unwahrscheinlich und vernachlässigbar.


    - Es fahren dort nachts besonders viele schmutzige LKW oder PKW


    - Ein LKW stand vor der Messstation und der Fahrer hat sein Essen gegrillt


    - Ein Blitz hat dort eingeschlagen


    - Die Messstation ist defekt


    Es gibt so viele Möglichkeiten, vermutlich weiß das zuständige Amt mehr über die Hintergründe.


    Vielleicht ist es ein statistischer Effekt, der daraus resultiert, dass die Werte zwischen 6 und 21 Uhr stündlich aktualisiert werden? D.h. zwischen 21 und 6 nicht, sind es dann kumulierte 2- oder 3-Stundenwerte?


    Wenn kumuliert, dann dürfte in dieser Zeit aber keine Bewertung der gemessenen Gaskonzentrationen erfolgen, welche lt. Grafik aber vorgenommen wird.

  • Interessanter Antrag von den Grünen im Stadtrat:

    Umstiegsprämie: Kostenloser ÖPNV bei Verschrottung alter Diesel-Kfz


    Antrag
    Die Landeshauptstadt München gewährt als Umstiegsprämie bei Verschrottung von älteren Dieselfahrzeugen bis Euro 5/V ein kostenloses Jahresticket des ÖPVN im Stadtgebiet für zunächst ein Jahr. Außerdem wird eine Kombination mit kostenlosen bzw. verbilligten Carsharing-Angeboten geprüft.


    Begründung:
    Ein wichtiger Schritt, um in München, der Stadt mit den höchsten NOx-Werten deutschlandweit, die Gesundheitsbelastung für die Menschen zu verringern, ist die Verminderung des Kfz- Verkehrs von alten Dieselfahrzeugen mit hohen Emissionswerten. Als Anreiz ist dazu ein kostenloses Angebot anderer Mobilitätsformen geeignet. Die Modellstadt für Luftreinhaltung Reutlingen hat eine solche Umstiegsprämie kürzlich vorgeschlagen. (http://www.faz.net/aktuell/wir…nach-berlin-15499993.html). Sie wurde auch als Maßnahme im Green City Masterplan München (Kapitel 4.10 Sonstige Maßnahmen, SoM 16, S. 47) aufgeführt. Aufgrund der EU-Regelungen und der daraus folgenden Gerichtsurteile drohen insbesondere älteren Dieselfahrzeugen in Zukunft Fahrverbote in den Innenstädten. Um eine Brücke zu alternativen Mobilitätsformen zu bauen würde sich gerade für die Besitzerinnen und Besitzer solcher Autos eine sog. Umstiegsprämie anbieten.


    Quelle: https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-10-02.pdf#page=18

  • Interessanter finde ich im selben PDF auf der Vorgängerseite, dass die CSU ein Pilotprojekt für Bahnsteigtüren an der U-Bahnstation "Olympiazentrum" fordert. Bahnsteigtüren würde ich mir für das gesamte U-Bahnstreckennetz wünschen. (mitsamt fahrerloser U-Bahnen)


    https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-10-02.pdf#page=17


    Alte Autos nur wegen zu hoher Stickstoffoxide zu verschrotten, halte ich umweltpolitisch für den falschen Ansatz.

  • 1.) Wie sieht die Umweltbilanz Nachrüstung Euro 5 vs. Verschrottung aus?


    2.) Gibt es die Prämie nur, wenn danach kein Auto mehr gekauft wird?


    3.) Wer finanziert das? Der Steuerzahler, der keinen Euro 5 besitzt?

  • HKW-Nord Abschaltung: Bürgerentscheid wohl hinfällig

    Bürgerentscheide erfreuen sich immer größerer Beliebtheit - manchmal sinnvoll, oft an der Sache vorbei. Immerhin erzeugen sie in unserer komplexen und globalisierten Welt eine Illusion der simplen Entscheidungen, gleich wie vielschichtig ein Problem sein mag. Ja oder Nein, ganz banal, ganz einfach, ganz ohne Konsequenzen. Trauriger Höhepunkt: Brexit.


    Blöd nur, wenn diese Illusion irgendwann "von der Realität" eingeholt wird.


    So wird die Bundesnetzagentur dem Netzbetreiber Tennet zufolge das HKW Nord als systemrelevant einstufen und einer Abschaltung folglich erst zwischen 2026 und 2028 zustimmen.


    Das Bürgervotum forderte eine Stilllegung bereits im Jahr 2022.


    Welche Folgen dies haben könnte, wurde nicht bedacht oder bewusst ignoriert, der politische Sieg war wichtiger, Meinungen statt Fakten, Ideologie statt Sachlichkeit.


    Der folgende SZ-Kommentar trifft es daher meiner persönlichen Meinung nach, völlig auf den Punkt:


    https://www.sueddeutsche.de/mu…cheid-kommentar-1.4510008

  • In diesem Zusamenhang stellt man Bürgerentscheide dann doch komplett in Frage. Bei einem abgesegneten HH Rahmenplan, würde es einem BE genauso ergehen. Sie werden keinen Sinn mehr ergeben! Und 2004 wird sich ohne eine Leitfigur, wie Kronawitter, niemals wiederholen!


    In diesem Sinne, auch freie Fahrt für HH über 150m!


    Ergibt doch eh keinen Sinn, wie man hier sehr schön sehen kann:


    https://www.sueddeutsche.de/mu…?utm_source=pocket-newtab

  • Was wurde da für ein populistischer Schlachtzug gegen das Kraftwerk geführt. Dabei wussten die ÖDP und Co. ganz genau, dass die Bundesnetzagentur letztendlich allein entscheidet. Der Bürgerentscheid war so gesehen nichts weiter als eine Alibiveranstaltung im Sinne der Parteienwerbung.

    Bei komplexen Themen wie diesem sollten eben keine Bürgerentscheide die nur ein Ja oder Nein kennen, durchgeführt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Initiatoren des Entscheids nicht einmal im Ansatz über ein Alternativkonzept im Klaren waren. Sieben 60m Gaskraftwerke über die Stadt verteilt, will natürlich auch niemand haben.


    So wäre es für die Zukunft doch sinnvoll, die Bundesnetzagentur gäbe ihre unnötige Geheimnistuerei endlich einmal auf und würde die Systemrelevanz auch ohne Entscheid kommunizieren. Bei grünem Licht der Agentur wäre ein Bürgerentscheid dann weitaus sinnvoller.

  • Nichtsdestotrotz halte ich BE für absolut überflüssig, in der heutigen Zeit. Geht es um wichtige, politische Dinge (Flüchtlingskrise 2015, Steuerhöhungen, etc.) werden die Bürger doch auch nicht in die Politik miteinbezogen.


    Warum sollten denn Bürger, in den Städten, über jeden Mist abstimmen? Und die wirklich wetlbewegenden Dinge in D. werden doch sowiseo über sämtliche Köpfe hinweg entschieden.

  • Wenn ich das richtig verstanden habe und es nur um die Stationen am Mittleren Ring geht, sollte man aber auch beachten, dass sich der durchschnittliche Münchner maximal 45min am Ring aufhält und die Bewohner von NSW derzeit rund um die Uhr unter der Luftverschmutzung leiden müssen.


    So sehr ich auch für die Verringerung von privatem Autoverkehr innerhalb des Mittleren Rings bin, die meisten Überschreitungen finden am Ring statt und ich kann mir beim besten Willen kein Fahrverbot (für wen auch immer) am Ring vorstellen. Es gibt halt keinerlei Alternative zum MR.

  • In München soll besonders Nachst die Luft sehr schlecht sein? Passt ja gut zur propagierten Korrelation Feinstaub zu Autoverkehr! Vielleicht sind es doch die Gartenstädter, die mit privaten Holzöfen Abends und Nachst bei Inversionswetterlagen gehörige Feinstaub produzieren. Wer hätte das gedacht, Gartenstädte als Luftverschmutzer.

  • Beim Feinstaub werden bei allen Messstationen in München die Vorgaben der EU fürs Jahr eingehalten. Was soll dieser dusseliger kachelmanntweet und TZ Meldung?


    Es geht wenn dann um die Stickstoffdioxidemissiomen, wo sich letztes Jahr die Situation um einiges verbessert hat.


    https://sz.de/1.4751688

  • München bekommt 16 neue Elektrobusse. Die E-Busflotte der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wächst damit bis 2021 auf mindestens 26 strombetriebene Fahrzeuge an. Derzeit hat die MVG sechs Batteriebusse auf der Linie 100 im Einsatz. „Wir wollen weg vom Öl und hin zu Null Emissionen im Betrieb. Deswegen setzen wir auf E-Busse“, sagt MVG-Chef Ingo Wortmann. „Die Hersteller drücken bei der Entwicklung der Elektromobilität inzwischen auf die Tube. Wir halten daher an unserem Ziel fest, unsere Flotte bis 2030 weitgehend auf Batteriebusse umzustellen.“

    Quelle: https://www.swm.de/dam/swm/pre…20200117-elektrobusse.pdf

  • Der Stadtrat hat heute die 8. Fortschreibung des Luftreinhalteplans beschlossen.


    Als Kernbestandteil wird der Mittlere Ring ab Februar 2023 zur Umweltzone hinzugenommen. Bislang fungierte er als äußere Grenze.


    Euro-4 Diesel dürfen auch diesen dann nicht mehr befahren, unabhängig von der Plakettenfarbe.


    Ausnahmen bestehen für Anwohner, Handwerker und Lieferverkehr, Beschäftigte im Schicht- und Pflegedienst, Arztbesuche und auf Antrag bei Härtefällen.

    Primär dürfte die Maßnahme daher den Durchgangsverkehr betreffen.


    Sollten die NOx Emissionen bis Oktober 2023 weiterhin die Grenzwerte überschreiten, werden auch Euro-5 Diesel ausgeschlossen (bei gleichbleibenden Ausnahmen). Bringt auch das keine Besserung, entfallen ab 01.04.2024 die Ausnahmen für Anwohner und Lieferverkehr.


    Vorausgegangen ist dem Beschluss eine Einigung mit dem Verkehrsclub Deutschland und der Deutschen Umwelthilfe, die die Stadt verklagt hatte.


    Einwände und Stellungnahmen der Bürger können vom 27.10.2022 bis 12.12.2022 beim neugeschaffenen Referat für Klima- und Umweltschutz vorgebracht werden.


    https://ru.muenchen.de/2022/20…eteiligung-startet-104001

    https://www.sueddeutsche.de/mu…rverbote-diesel-1.5681945