Jüdisches Museum - Erweiterung, Umbau und Sanierung (realisiert)

  • Vier Wochen später geht es in die Höhe. Die Unterkante des Erdgeschosses befindet sich bereits ca. 0,5 Meter über dem Niveau der (EDIT: Danke, Megaxel) Hofstraße:



    Bild: epizentrum

  • Wettbewerb für Skulptur im Lichthof

    Für ein Kunstwerk im Lichthof des neuen Jüdischen Museums wurde ein internationalen Wettbewerb ausgerichtet. Ziel war die Realisierung eines Kunstwerks "von prägender Gestalt" im neuen Lichthof zwischen dem Rothschild-Palais und dem Neubau des Jüdischen Museums, wie es in einer Pressemitteilung des Museums heißt (PDF). Die Entscheidung in diesem Wettbewerb fiel auf Ariel Schlesinger. Der israelische Künstler wurde mit der Realisierung seines Entwurfs für die Skulptur "Untitled" beauftragt.


    Das Kunstwerk besteht aus zwei ineinander verschränkten Skulpturen, die von ein- und demselben Baum abgenommen und in Aluminium gegossen wurden. Eines dieser beiden Baumskelette wird im Boden verankert sein, während das andere seine Wurzeln kopfüber dem Himmel entgegenstreckt und mit seinen Ästen mit der Krone des unteren Baums verwoben ist. Die gesamte Skulptur ist etwa 11 x 5 Meter groß und hat eine matte, sandgestrahlte Oberflächenstruktur. Modellfoto:



    Bild: Marcus Schneider / Jüdisches Museum


    Anfertigen der Abgussformen vom Originalbaum in Italien, laut heutiger FAZ ein 60 Jahre alter Feigenbaum:



    Bild: Ariel Schlesinger / Jüdisches Museum


    Lageplan mit Aufstellungsort (Ziffer 21):



    Plan: Staab Architekten / Jüdisches Museum

  • Auch wenn der Rohbau weiterhin aus mir unerfindlichen Gründen in Zeitlupe wächst, zeichnet sich langsam die Form ab, die wir von den Visualisierungen her kennen. Über die Obermainanlage in die Hofstraße geschaut:



    Von der anderen Seite:



    Zu einem kleinen trapezförmigen Platz wird zukünftig auch der Eingangs- bzw. Durchgangsbereich entlang Nassauischer Heimstätte (NH Projektstadt GmbH) zum Rothschild-Palais:



    Bilder: epizentrum

  • Das Rothschild-Palais wird einen neuen Putz erhalten. Der alte kommt gerade ab:



    Der Rohbau des Neubaus steht frei von Hilfskonstruktionen. Bemerkenswert sind das Beton-Patchwork und die versetzten Geschossdecken. Trotz großer Flächen eine komplizierte und kleinteilige Angelegenheit (aus welchen Gründen auch immer):



    Bilder: epizentrum


    P.S.: Danke an den Schlaumi-Kommentator. Dass die Komplexität der Außenfläche mit dem "Innenleben" zu tun haben muss, ist mir schon klar. Aber welches sind die Gründe? Die oben gezeigten Schnitte und Grundrisse machen mich nicht schlauer.

  • Ich habe dieses Gebäude mal von westen aufgenommen und hoffe auf einen schicken ausgefallenen Fassadenputz. Man sieht ja an der Nordseite (mit EINEM ganzen Fenster!) Absätze, die auch im Putz zu sehen sein werden, welchen Grund sollten die sonst haben? Eigentlich dachte ich, dass Bunker in Frankfurt abgebrochen werden ... ich freue mich aber schon auf Eure Erkärungen, warum das Gebäude trotz allem eine Augenweide sein wird. :)


  • Auf dem Entwurfsbild von Staab-Architekten fehlt das Glasdach des Treppenhauses am Altbau. Wenn ich mir die aktuellen Fotos betrachte, scheint es doch zu bleiben.


    Man kann ja einen Betonanbau machen, aber man sollte dann wenigstens das historische Gebäude wieder in den Originalzustand versetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von frank353 () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • ^ Ja, eine echte Wiederherstellung des Rothschild-Palais, wie auf den Visualisierungen angedeutet, wäre schön. Andererseits laufen die Arbeiten am historischen Bauteil ja noch auf Hochtouren. Bisher ging es im Inneren an Herz und Nieren, zur Zeit ist die Fassade dran. Leider knausert die Museumsbausteine GmbH auf ihrer Website mit aktuellen Informationen. Das letzte Update liegt bald 2 Jahre zurück.


    Zwei Bilder von der Palais-Vorderseite, wo der alte Putz abgeschlagen wird. Am östlichen Palais-Teil kommt eine Blendmauer aus Backstein-Ziegeln zum Vorschein:



    An der westlichen Hälfte gestaltet sich die Arbeit schwieriger. Seine Fassade ist reich verziert. Unter dem Putz kommen hier größere Sandsteine ans Tageslicht:



    Bilder: epizentrum

  • Jetzt wird es spannend. Die Fassade wird verkleidet. Was nach Überlappung ausschaut...



    ... sind in Wirklichkeit geschickt geformte Fertigteile:



    Die Muster dazu stehen seit längerer Zeit an der Ecke zum Untermainkai:



    Bilder: epizentrum

  • Weiter geht es mit der Fassade. Sie wächst in die Höhe und legt sich über Öffnungen, und rechts auf dem nachfolgenden Bild ist auch schon das eingravierte Museumslogo zu sehen:



    Bild: epizentrum

  • Weiter, als bis zur Ostseite des Erdgeschosses ist die Fassade zwischenzeitlich nicht vorankommen. Am Rothschild-Palais fehlt das Dach (siehe Behelfsabdeckung im Hintergrund):



    Bild: epizentrum

  • ^ Nichts Spektakuläres. Die Bleche auf der Dachkante dienen nur der Halterung eines Schutzprofils, das jetzt montiert ist:



    Weil sich an der Fassade nichts tut, hat man zur Unterhaltung der wartenden Bauarbeiter Zahlenrätsel aufgemalt:



    Bilder: epizentrum


    Mit Hilfe der Aufschriften dürften demnächst die fehlenden Fassadenteile frei nach "Malen nach Zahlen" angebracht werden.

  • Der Platz zwischen dem ehemaligen Rothschild-Palais und dem neuen Erweiterungsbau wird "Bertha-Pappenheim-Platz" benannt, nach Bertha Pappenheim (1859 – 1936), Frauenrechtlerin, Sozialarbeiterin und Gründerin des Jüdischen Frauenbundes (Amtsblatt 2018, Seite 1507). Der Benennung liegt ein Beschluss des Ortsbeirats 1 zugrunde.



    Grafik: Stadt Frankfurt am Main