Europacity Allgemeines

  • Also ich finde den Masterplan recht vielversprechend. Von Solitären kann ich nichts erkennen, es sieht doch alles nach einem dichten und urbanen Stadtviertel aus. Ich finde nur, dass man anstelle der "Hochpunkte" am Hauptbahnhof die gesamte Bebauung an dieser Stelle etwas höher planen sollte. Die Hochhäuser wirken etwas einsam und aus dem Zusammenhang gerissen.

  • ^^
    Wobei man ja im Bereich »Boulevard Süd-West« die fragmentarisch vorhandene Blockrandbebauung strukturell aufgreifen und ergänzen möchte. Auch der Bereich "Am Hauptbahnhof" wirkt mit den Sockelgebäuden ziemlich verdichtet und urban. Fragt sich natürlich wie die künftige Gestaltung der Gebäude aussehen soll. Zumindest das Gebiet nahe Hauptbahnhof wird wohl ein einigermaßen geschlossenes Stadtbild aufweisen können. Die kleineren Hochhäuser in Kombinationen mit dem Hochhaus vorm Hbf würden ein nettes kleines Cluster ergeben.


    Ich sehe eher die Gefahr, dass die Qualität der Gebäude abfällt je nördlicher die Bebauung fortschreitet. Im Bereich "Boulevard West" und Nordhafen gibts nichts als Wüste. Die Areale müssen komplett entwickelt werden (das müssen die Bereiche nahe Hbf zwar teilweise auch, nur der städtebauliche Kontext ist hier klarer vorgegeben und die Lage ist wegen der Nähe zur repräsentativen Mitte bzw. zum Hauptbahnhof attraktiver). Die Bereitschaft einiges mehr an Geld in die Hand zu nehmen um anspruchsvolle Architektur zu bauen, die sich von den gewöhnlichen Gewerbekomplexen abhebt, dürfte da wohl nicht so hoch sein. Solitäre wird es dann vor allem in diesem Gebiet geben. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...


    Auch der Bereich "Am Stadthafen" soll laut Masterplan einen Blockzusammenhang aufweisen. Ich vermute, hier wird eine Mischung aus Neubauwohnkomplexen wie es sie auf Stralau und in der Luisenstadt gibt entstehen. Durchaus ansehnlich, gediegen aber modern, ein bisschen urban aber letztenendes wenig spannend. Trotzdem alles besser als die Wüste, die es momentan dort noch gibt.

  • Europacity

    Ich möchte an dieser Stelle anregen, einen neuen Threat zum Quartier Europacity zu eröffnen. Dies ist das 40 Hektar große Gebiet, welches bisher als Quartier an der Heidestraße bekannt war.
    Es gibt zwar ein Thema "Masterplan Heidestraße" und auch beim Lehrter Stadtquartier wird ein wenig über das Gebiet der Europacity (bpws. Europaplatz) diskutiert. Ich denke eine klare Abgrenzung tut gut. Ist schließlich ein großes Entwicklungsgebiet mit einer eigenen städtebaulichen Bedeutung.
    :) W. Brandt


    Es handelt sich um das Projektentwicklungsgebiet formerly known as Heidestraße. Es ist mit 40 ha das derzeit größte Projektentwicklungsgebiet in Berlin. Mehr dazu hier: Europacity


    Beiträge zusammengeführt.
    Bato

  • mkwiteaux:
    Das Gebiet grenzt direkt an den Europaplatz, also ist die Bezeichnung "Europacity" eigentlich naheliegend. Mir würde jedoch sowas wie "Europaviertel" o. ä. persönlich besser gefallen, weil ich nicht so sehr auf Anglizismen stehe, aber was soll's.

  • oh mann, interessante neuigkeiten. da kommen natürlich fragen auf.


    einen anderen namen hätte ich mir auch gewünscht, obwohl es mit den "quartieren" langsam auch mal gut sein sollte.


    der "nördliche bahnhofsvorplatz" fällt ja nochmal deutlich größer aus als auf den alten planungen und ist meiner meinung nach auch besser mit dem neuen gebiet verzahnt. man fragt sich aber natürlich auch, ob es dafür gestaltungsideen gibt, weil das total-projekt (sollte es mit sockelbau errichtet werden) wäre ja der erste baustein des neuen platzes.
    der platz wird natürlich einseitig flankiert von der tiergartentunnelausfahrt, ich hätte irgendwie erwartet dass man dort auch baumassen plaziert...


    bin auf neuigkeiten aus dem workshop gespannt... wer da so mitmachen soll etc.


    ich persönlich würde nach dem senstadt-plan die höhe des hochhauses auf 70-80m schätzen, kann das hinkommen?

  • Steht denn schon fest wer die Architekten sind?
    Dieses City-Gehabe nervt mich auch ein bisschen - zumal deutsch/englisch gemischt finde ich immer etwas peinlich. Aber da saßen bestimmt Professionelle dahinter, die sich mit der Wirkung solcher Namen besser auskennen als ich. Für internationale Investoren ist das sicherlich ein "Hinhörer".

  • ^
    Wie Vivico schrieb findet in den nächsten Monaten ein mehrstufiges Workshopverfahren mit Architekten, Senat, Bezirk, TOTAL und Vivico statt um die Architektur des neuen Gebäudes zu erarbeiteten. Im 4. Quartal 2009 soll es dann abgeschlossen sein, so dass mit dem Bau im 2. Quartal 2010 begonnen werden kann. Die Fertigstellung des Gebäudekomplexes ist für das 3. Quartal 2012 geplant (Zitat Vivico).

  • So, erstmal Gratulation zur erfolgreichen Ansiedlung. Das hoert sich ja wirklich gut an und laesst auf ein schnelles und nachhaltiges Entwickeln des Quertiers schliessen.


    Aber zum Namen auch nochmal ein paar Worte: Europa, gerne! Aber wieso muss da ein x-beliebiges "City" hinten dran gehaengt werden? Das ist doch nur peinlich. Nicht nur, dass sich "Europacity" in Ohren von englischsprachigen Personen einfach nur falsch anhoert, nein, auch in deutsch hoert es sich bekloppt an.


    Wie waere es denn mal mit Europakiez? Immerhin sind wa in Berlin, wa...;)

  • Hier dazu der Artikel aus dem Tagesspiegel, der das Projektareal als "Eurocity" bezeichnet, was meiner Meinung nach noch fader kling als Europacity. Griffig ist der Begriff in der Tat, aber in keiner Weise prägnant.


    Der Entwurf von Barkow Leibinger (Berlin) soll im September 2009 fertig sein und die im Sockelbereich des Hochhauses geforderte "überzeugende, städtebauliche" Einbindung bieten. Die Repräsentanz des Unternehmens, das seit 1994 an der Schützenstrasse in Mitte sitzt, wird dann wohl leer werden.


    Das Hochhaus soll 17 Stockwerke haben und als verbindendes Element fungieren.


    http://www.tagesspiegel.de/berlin/art270,2833616

  • Wenn die Frau Senatsbaudirektorin schon eine "überzeugende, städtebauliche" Einbindung fordert, weiß denn jemand ob es schon Vorstellungen vom Europaplatz gibt?


    Ich wunder mich, dass für sowas nicht ein gesonderter Wettbewerb ausgeschrieben wird:


    große geste vor hbf / platzeinfassung
    verkehrskonzept für busse + tram (bald)
    evtl hochhaus ja oder nein


    wann, wenn nicht jetzt soll man sich darum kümmern, wenn angefangen wird zu bauen, die kunsthalle kommt etc...


    find es schade, wenn ein paar verteilte bauklötze auf den renderings den städtebaulichen anspruch an so einer prominenten lage widerspiegeln.


    wie kam es nochmal, dass der hauptbahnhofsvorplatz so kümmerlich geraten ist (also von seiner gestaltung), gabs da nicht wegen dem streit bahn/gmp die situation, das gmp es "mit absicht vermasselt hat" ?

  • der Europaplatz wurde, wenn ich mich recht erinnere, noch nicht gestaltet, da die Fläche bis zur Fertigstellung der u-Bahn/der Bebauung am Humboldthafen noch benötigt wird, erst danach soll neu gestaltet werden.

  • Im Tagesspiegel erscheint morgen ein großer Artikel betreffend das Gebiet um den Hbf., der Heidestrasse und der sonstigen Freiflächen. http://www.tagesspiegel.de/ber…uptbahnhof;art270,2956977
    Inhaltlich nichts Neues, dafür umso schwieriger zu lesen - eher Brigitte-Niveau - da es sich um einen mit wenig Fakten aufgeblähten Prosatext handelt. Deshalb gibt es für mich auch nichts zusammenzufassen :cool:

  • Ach wie froh wäre ich, mit einem knarzenden Holzfußboden, einem echten Hinterhof, einem schönen warmen Kachelofen und undichten Fenstern. Zentralheizung, Doppelfenster und niedrige Decken und man glaubt jeden Morgen, man müsse gleich ersticken. Aber ich will nicht meckern, schließlich leben wir heute in einer neuen Zeit.


    Ansonsten gibt es zum Namen des Geländes ja ein recht einhelliges Meinungsbild:


    mkwiteaux - Warum der Name? (nichts gegen Anglizismen, aber einen Bezug zu "Europacity" kann ich nicht wirklich legen)


    kaktus - Einen anderen Namen hätte ich mir auch gewünscht, obwohl es mit den "Quartieren" langsam auch mal gut sein sollte.


    million - Dieses City-Gehabe nervt mich auch ein bisschen - zumal deutsch/englisch gemischt finde ich immer etwas peinlich.


    PhilippK - Nicht nur, dass sich "Europacity" in Ohren von englischsprachigen Personen einfach nur falsch anhört, nein, auch in deutsch hört es sich bekloppt an.


    Stunden - Hier dazu der Artikel aus dem Tagesspiegel, der das Projektareal als "Eurocity" bezeichnet, was meiner Meinung nach noch fader kling als Europacity.

    Was wäre eingentlich so schlimm daran gewesen, wenn man das Bahnhofsviertel „Bahnhofsviertel“ genannt hätte?

  • Naja, um das Viertel einfach "Bahnhofsviertel" zu nennen, gibt es in Berlin einfach zu viele Bahnhöfe, das wäre dann schon irgendwie unpassend. Wenn dann müsste man es "Hauptbahnhofsviertel" oder -mit historischem Bezug- "Lehrter Bahnhofsviertel" nennen. Ich denke ein natürlich gewachsenes, und nicht auf dem Reißbrett geplantes, Viertel an dieser Stelle würde wohl am ehesten "Heidekiez" bzw. "Heideviertel" heißen. Da diese Bezeichnungen aber anscheindend nach Meinung der Entscheidungsträger nicht werbewirksam genug sind, haben wir jetzt mit diesem Unwort "Europacity" zu leben. Da sich der Europaplatz unmittelbar südlich an das Gelände anschließt, kann ich den Namensbezug schon nachvollziehen, und mit der Bezeichnung "Europaviertel" hätte ich auch gar kein Problem, aber "Europacity" hört sich einfach bescheuert an!

  • will das gerne auch mal hier vermerken.


    Ein paar news zur straßenbahn:


    Erfreulich, dass es zumindest vorangeht. das planfeststellungsverfahren für das legen der Schienen von nordbahnhof über invalidenstraße zum hauptbahnhof ist abgeschlossen. Einer der Kommentare beklagt zurecht, das jeder bauer mit seiner klage so ein wichtiges projekt ewig lange aufhalten kann.
    vor gericht gehen ist wichtig, aber das es immer SO lang dauern muss...


    naja, ich freu mich jedenfalls auf tram+ kleines leibinger-hochhaus und hoffentlich bald ein bisschen stadtflair.


    http://www.tagesspiegel.de/berlin/art270,3035813

  • Flexible Stadtplanung


    Spiegel Online berichtet heute von einem Wettbewerb des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Eingeladen waren Studenten von 6 Hochschulen, Kunstakademien und Fachhochschulen. Die genaue Aufgabenstellung findet sich hier.
    Der erste Preis ging an Studenten aus Stuttgart. In Kürze soll auf der Seite des Kulturkreises und der Uni Stuttgart mehr Material (Film) online stehen.

  • Aua

    Ausschnitt aus dem Spiegel Artikel: "Die Bewohner sehen das eher so: Alles wird baulich umgekrempelt, es wird schick und teuer, die Mieten werden steigen, und wenn die ersten Wohnkomplexe verkauft und Miet- in Eigentumswohnungen umgewandelt werden, dann ist der Masterplan auf den Weg gebracht." Wie peinlich, wenn sich noch nicht mal Mühe gemacht wird, das Areal zu besichtigen oder ins Internet zu schauen. Dann würde man auch feststellen, dass das Gelände größtenteils ungenutzt ist und selbstverständlich beherbergt der Hamburger Bahnhof keine Wohnungen (und die können dann auch nicht umgewandelt werden). Naja, Hauptsache man hat mal einen kritischen Artikel geschrieben.
    :nono: W. Brandt


    Flexible Stadtplanung


    Spiegel Online berichtet heute von einem Wettbewerb des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. ....

  • #81: leider ein etwas unsachlicher Konter. Es sind natürlich die Auswirkungen auf die umliegenden Moabiter Kieze gemeint. Diese werden bei einer Umsetzung des Masterplans logischerweise mit aufgewertet - ob man das nun gut findet oder nicht. Auch wenn man leicht den Eindruck haben könnte, baut man nördlich des Hauptbahnhofes eben nicht in der Wüste, sondern mitten in der Stadt.

  • Diese werden bei einer Umsetzung des Masterplans logischerweise mit aufgewertet - ob man das nun gut findet oder nicht.


    Sorgen um mögliche Aufwertung umliegender Stadtteile halte ich für ein Luxusproblem. Nach der seltsamen Logik des SPIEGEL-Artikels darf man keine Brachflächen bebauen und keine Slums sanieren, damit schlechtes Image des Stadtteils die Mieten niedrig hält. Würde man sie befolgen, säen unsere Städte so aus.


    Beunruhigend finde ich die "Leuchtturm-Ideen", die auf eine Simulation des Kiez abzielen. Ein Graffititurm? Das Freibad an der Stelle des künftigen Hafenbeckens gehört nicht ganz in diese Kategorie, doch ich kann mir die Protestwelle und kritische SPIEGEL-Artikel vorstellen, wenn die Zielinvestition kommt und das Bad geschlossen wird.


    Als problematisch könnte sich erweisen, dass für das Gebäude kein Architektenwettbewerb notwendig ist


    Einen Wettbewerb für jedes Gebäude mit 4500m² BGF halte ich für übertrieben. Erst wenn die Entwürfe veröffentlicht werden, wird man sagen können, ob ein Problem vorliegt. Ein innovativer Investor könnte sie frühzeitig veröffentlichen und die Reaktionen bei Bedarf korrigierend berücksichtigen.