S21-A1 Turm am Mailänder Platz, 66 m (fertig)

  • Wettbewerb entschieden

    RKW Architektur, Düsseldorf, hat den von Strabag Real Estate ausgelobten Architekturwettbewerb gewonnen. Den zweiten Rang belegt mhm architects, Wien, den dritten Platz das Büro Kleihues + Kleihues, Berlin. Die Entwürfe der Preisträger sollen noch überarbeitet werden. Erst danach fällt die endgültige Entscheidung, voraussichtlich im August. Der Baubeginn ist Mitte 2018 und die Fertigstellung im Jahr 2020 geplant. Ansicht des erstplatzierten Beitrags:



    Bild: Strabag Real Estate / RKW Architektur +


    Der 2. Rang des Wiener Büros:



    Bild: Strabag Real Estate / mhm architects


    Der drittplatzierte Beitrag von Kleihues + Kleihues:



    Bild: Strabag Real Estate / Kleihues + Kleihues


    Die zugehörige Pressemitteilung von Strabag Real Estate:


    Der von der Strabag Real Estate GmbH (SRE) für ihre Projektentwicklung „Turm am Mailänder Platz“ in Stuttgart ausgelobte Architekturwettbewerb ist entschieden. Die drei Preisträger gab das Unternehmen heute gemeinsam mit Bürgermeister Peter Pätzold, der Teil der Wettbewerbs-Jury war, und dem Jury-Vorsitzenden und Präsidenten der Architektenkammer Baden Württemberg, Markus Müller, bei einer Pressekonferenz bekannt. Der erste Platz ging an RKW Architektur +, Düsseldorf, der zweite Platz an mhm architects, Wien, und den dritten Platz belegte das Büro Kleihues + Kleihues, Berlin. Damit ist der Auswahlprozess jedoch noch nicht gänzlich abgeschlossen. Denn die Entwürfe der Preisträger sollen noch optimiert und die vom Preisgericht aufgeworfenen Themenstellungen geprüft werden. Die abschließende Entscheidung, welcher der Entwürfe Grundlage für die Realisierung des Gebäudes wird, fällt voraussichtlich im August. Das Baugesuch für den Turm am Mailänder Platz plant die SRE spätestens Anfang 2018 einzureichen. Der Baubeginn ist für Mitte 2018 und die Fertigstellung für 2020 geplant.


    Nach Ansicht der Jury gelang es den drei preisgekrönten Entwürfen am besten, die im Wettbewerb geforderten Aufgabenstellungen zu lösen. Als entscheidend sah das Gremium dabei nicht nur die gelungene städtebauliche Einbindung und deren gestalterische Ausprägung an, insbesondere im Kontext der beiden anderen Hochhäuser und hin zur Stadtbibliothek. Ebenso hoch bewertete sie die Erschließung und Anbindung an den öffentlichen Raum sowie die Funktionalität der Hotelnutzungen. Auch die gestalterische Qualität und Materialität der Fassadengestaltung einschließlich der horizontalen und vertikalen Begrünung hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidung der Jury.


    „Wir sind uns sicher, mit den Preisträgern überzeugende Entwürfe für den Standort und unser Projekt gefunden zu haben“, erläuterte Uwe Jaggy, SRE-Bereichsleiter Stuttgart und Mitglied der Jury. „Somit können wir nun in die Feinjustierung und bald auch in die Realisierungsphase starten.“


    Neben den Preisträgern waren fünf weitere Architekturbüros zu dem Wettbewerb eingeladen:


    • Auer Weber Assoziierte, Stuttgart
    • h4a Gessert + Randecker Generalplaner, Stuttgart
    • Itten+Brechbühl, Zürich
    • PSK Generalplaner, Stuttgart
    • Architekturbüro Wolfgang Kergaßner, Ostfildern


    Der Turm am Mailänder Platz entsteht auf einem rund 1.800 m² großen Grundstück im Stuttgarter Europaviertel, das die SRE im Mai 2016 von der Deutschen Bahn AG erworben hat. Der Bebauungsplan sieht dort ein bis zu 60 Meter hohes Gebäude vor. Es ist das letzte zu errichtende Hochhaus im Quartier. Die SRE plant hier, rund 20.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche zu schaffen. Der Standort zeichnet sich durch eine ausgezeichnete Verkehrsanbindung aus. Die U-Bahn-Haltestelle „Stadtbibliothek“ in unmittelbarer Nähe bietet zudem eine optimale Anbindung an das ÖPNV-Netz. Dank des guten Anschlusses an den Stuttgarter Hauptbahnhof und den Flughafen Stuttgart ist der Standort auch regional sowie international bestens angebunden.

  • Schade, dass man es in dieser Stadt nicht schafft mal nicht immer eckig zubauen :nono:. Hier wäre mal ein runder oder ein ovaler Grundriss nicht schlecht gewesen, dazu die Fassade komplett begrünt z. B. mit Gras oder kurzwachsendes Ziergrass. Ziergrass das im Sommer in der Farbe grün leuchtet und sich im Herbst rot färbt. Das wäre bestimmt ein Hingucker gewesen. Ein komplett begrüntes Hochhäusle. Hierzu gibt es bestimmt genug Beispiele in unserer schönes Welt.

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    Warum soll der Investor bei 60m rund bauen? Dadurch verringert sich die Platzausbeute und damit die Einnahmen.


    Komplett begrünte Hochhäuser gibt es in Mitteleuropa noch nicht viele. Dieses Experiment gerade nicht an einer derart exponierten Stelle zu wagen, halte ich für sinnvoll. Nachher heißt es wieder, wer hat das verbrochen. Die Kombination aus Grün, Naturstein und im oberen Bereich der Glasbalkone empfinde ich indes als recht ansprechend, wenn gleich mir natürlich auch die Kastenform nicht so gefällt. Aber wie gesagt, bei maximal 60m als Vorgabe ist eben nicht viel Spielraum. Bei Hochhäusern, die von einem Unternehmen genutzt werden, kann das aufgrund von Prestige und Außenwirkung wieder anders aussehen. Dies ist hier aber nicht der Fall.

  • Zur Begrünung der vorgeschlagenen Bruchsteinfassade sieht der RKW-Entwurf übrigens Weinreben vor, die in Nischen platziert werden sollen (Q). So soll ein Bezug zur "Stadt zwischen den Reben" geschaffen werden.

  • Mir sagt der Entwurf überhaupt nicht zu! Die Größenverhältnisse in der Visualisierung des Siegerentwurfs stimmen übrigens ganz und garnicht! Die Nachbargebäude Milaneo und Stadtbibliothek wurden hier in der Höhe gestaucht und würden in der Realität den flachen Teil des Hochhauses deutlich überragen!

  • Von der Heilbronner Straße her hat der erste Preis eine Hauch Elbphilharmonie in Stein: Aufgesetzt auf einen Sockelbau und von diesem durch eine gläserne Fuge getrennt, sowie die schmale Stirnseite. Oben halt ohne die Wellenform; Stuttgart hat ja auch nicht so viel Wasser.

  • ^^dafür aber Weinreben :)


    Erstaunlich, das mit Lösungen geworben werden kann, bei denen unklar ist ob überhaupt realisierbar. Etwas weniger eckig hätte auch ich mir gewünscht - aber ein Quader ist nun mal flächentechnisch am effektivsten.

  • Der Schock muss sich wohl erst bei mir setzen.


    Mein erster Eindruck: Eckige, schwermütige Eintönigkeit, aufgelockert durch Unkraut zwischen Steinplatten.


    Es war aber auch irgendwo klar, dass dieser Entwurf siegte, nachdem er vermutlich noch am besten PPs Vorgabe der Fassadenbegrünung eingearbeitet hat.


    Ich möchte noch die anderen Visualisierungen und Modelle abwarten, die man wohl ab nächsten Dienstag im Stadtplanungsamt anschauen kann.


    Mir fehlt jetzt schon - wie auch bei den meisten RKW-Bauten (so auch beim Milaneo) - hier die Leichtigkeit, die es zwischen den streng daher kommenden Bib und Milaneo dringend gebraucht hätte; die sklavisch nach Grundriss ausgerichtete Gestaltung finde ich zu einfallslos (klar gibt es wirtschaftliche Vorgaben und Zwänge).


    Mal schauen, was die anderen so eingereicht haben, wobei die eingeladenen insgesamt acht Büros ohnehin nicht per se große Erwartungen weckten, allenfalls Kergaßner.

  • Richtig. Entweder man überlegt sich eine geistreichere Fassade, die aus sich selbst heraus überzeugt oder man meint es mit der Begrünung so ernst, dass das Markenzeichencharakter erhält (habe ich nix gegen). Das, was RKW vorlegt, finde ich etwas halbherzig, so dass es nicht befriedigt.


    Was mir allerdings am RKW-Entwurf gefällt, sind die raumhohen Glasfronten im Sockel zur Bib und entlang der Londoner Straße. Ein schöner Kontrast zum etwas verschlossen wirkenden Milaneo. Wirkt klassisch mondän.

  • Weinreben finde ich gut, frage mich nur wer die in Schuss hält, die brauchen normalerweise sehr tiefgründige Wurzeln und haben sie diese, wachsen die schnell mal 5-6 m in einem Jahr und geißen in alle Richtungen aus. Auf der Visualisierung sieht es schwer nach Thujas aus, die wiederum mich mehr an Friedhof erinnern und sobald sie mal nicht gegossen werden ausdorren.


    Sonst haben wohl alle 3 hier gezeigten Entwürfe den Stadtplanungsentwurf genommen und eine neue Fassade davor gehängt.
    Das grenzt an kreative Arbeitsverweigerung.

  • Es wurde von allen Verantwortlichen übrigens schon gesagt das es definitiv keine Weinreben werden da diese nicht wachsen würden! Man müsse die richtige Pflanze erst finden :nono:. Für mich ein komplett verkopfter Entwurf der von der absoluten Ahnungslosigkeit aller Beteiligten zeugt, bzw. Architekten die offensichtlich erkannt haben das in Stuttgart nicht gute Architektur, sondern vor allem das hinterherdackeln der Politik siegt!

  • ^^


    Die Geometrie des Gebäudes ist doch von der Stadt bereits vorgegeben gewesen oder? Was soll der Architekt da dann anderes machen, als nur eine neue Fassade vorzuhängen?


    Zur Begrünung kann man auch einfach Efeu nehmen :D

  • ^Deshalb hab ich ja auch von ALLEN Beteiligten (an der Planung) gesprochen – die Stadt und Politik ausdrücklich eingeschlossen

  • Nunja, im Vergleich zum Cloud Nr. 7 mag das ja schon ein Fortschritt sein nur ein schönes Hochhaus das einem direkt ins Auge springt ist das auch nicht! Das klassische Modell hätte mir eher zugesagt oder mal etwas nur aus Glas aber das jetzt, unförmig und unruhig. Stuttgart hat da mit der Bebauung in dem Europavierte von der meiner Ansicht nach wirklich gelungenen Bibliothek mal abgesehen eine richtige dicke Chance verpasst mal einen schönen modernen Fleck zu bekommen.

  • Sehe ich anders. Der LBBW Tower und die Cloud haben doch nach vorläufiger Sichtung der zwei bekannten Visualisierungen eine ganz andere Qualität als dieser Hotelturm. Ein reiner Glasbau wäre hier im Übrigen überhaupt nicht passend gewesen, nachdem wir mit dem LBBW Tower eben so einen Glasturm als Nachbarn haben. Ansonsten hat sich das Europaviertel angesichts der schwierigen politischen Verhältnisse unterm Strich bisher ziemlich gut entwickelt, und auf die weitere Entwicklung und Bebauung der noch verbleibenden vier Flächen bin ich weiterhin ziemlich gespannt.

  • Der Bebauungsplan gibt ja nicht die "Geometrie" selbst vor, sondern die Grenzen der möglichen Bebauung. So waren die Architekten des LBBW-Towers z.B. innerhalb dieser (engen) Grenzen kreativ, die "Spitze" etwa zur Heilbronner ist nur architektonisches Beiwerk ohne räumliche Funktion. Hingegen stellt der Entwurf von RKW wohl die maximale Flächenausnutzung nach BBPl. dar. Der Stadt kann man allenfalls vorwerfen, nur mickrige 60m Höhe festgesetzt zu haben, bzw. von diesen Vorgaben nicht auf Antrag zu befreien (höchstwahrscheinlich). Der Bauherr hingegen hat es in der Hand, ob erdem Architekten innerhalb der Grenzen doch noch gewisse Freiheiten lässt statt des Diktats sklavischer Flächenoptimierung.

  • Ich kann mich mit keinem der Entwürfe anfreunden. Wenn es denn so käme, wäre es das schwächste der drei HH im Europaviertel. LBBW und Cloud haben jedes für sich genommen etwas besonderes. Die hier gezeigten Entwürfe sind mir zu beliebig. Einzig die Idee, die Fassade mit Naturstein zu verkleiden, kann mich etwas versöhnen. Hoffen wir auf die Überarbeitung der Pläne.



    ... Die Nachbargebäude Milaneo und Stadtbibliothek wurden hier in der Höhe gestaucht und würden in der Realität den flachen Teil des Hochhauses deutlich überragen!


    Zumindest B-Planseitig darf der flache Anbau zur Bib hin genau so hoch werden wie Bib und Milaneo. Für alle drei Gebäude gilt HbA 280,0 (HbA steht für Höhe baulicher Anlagen).
    vgl.: https://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDredsystem.nsf/dc5e48bde54b0b2941256a6f0036f408/e5fe58538f3de32cc1257b26004d18b4/$FILE/Anlage%201%20Bebauungsplan%20Teilgebiet%20A1%20n%C3%B6rdl.%20Osl.%20Str.pdf