Opern- und Schauspielhaus der Städtischen Bühnen

  • Oha, die Schönheit entblößt sich:



    Detail mit gedrehter Kamera:



    Bilder: epizentrum


    Die Architekten dieses Werks mögen mir verzeihen, aber ich habe schon lange keinen Entwurf mehr gesehen, dem ich so wenig abgewinnen kann, wie diesem. Sicher liegt das daran, das ich die grundsätzliche Idee dahinter nicht verstehe. Aber bitte: Welcher Sinn steckt hinter dieser sich (insgesamt) ergebenden Opulenz an Linien, Fluchten, Sprüngen und Materialien? Mit jeder Erweiterung verliert der Gebäudekomplex an Prägnanz. Ich bin gespannt, womit der erweiterte Bühnenturm verkleidet wird. Ich will nicht polemisch sein, aber wie wäre es mit Schiefer?

  • Im Ernst, was konnte hier noch verschlimmert werden? Bei diesem grausigsten aller öffentlichen Gebäude in der Stadt, da sind wir uns wohl alle einig, ist es wohl einfach nur ehrlich und im Hinblick auf das absehbare Ende der Grundsubstanz wohl auch ökonomisch, es nicht gerade in Carrara-Marmor zu kleiden. Oder andersrum, wenn schon vorne pfui, warum dann hinten hui sein?

  • Nach der Kernschmelze

    Die Assoziation von epizentrum in Beitrag #74 möchte ich noch um eine weitere ergänzen, über die ich mir erst jetzt so richtig klar geworden bin. Nach dem nächsten An- , Auf- oder Umbau haben wir vielleicht die folgende Gesamtmassen-Verteilung: Klick zum WIKIPEDIA-Bild


    So langsam nähert sich das Schauspielhaus dieser Form an, finde ich. Damit wäre auch die Frage nach den Materialien beantwortet: Ein klein wenig Sichtbeton obendrauf?


    Im Ernst: Immer wenn man denkt "mehr verhunzen geht nicht", wird man (eines Besseren?) belehrt.

  • Bühnenturm

    In den vorangegangenen Fotos zeichnete sich schon das Stahlgerüst ab, das derzeit als Dachskelett auf dem Bühnenturm entsteht. Hier sind zwei Bilder von der Friedensstraße aus. Wie gesagt, bin ich vor allem auf die Kreativität der Architekten bezüglich der Verkleidung gespannt ;)




    Bilder: epizentrum

  • Es geht weiterhin nur sehr schleppend voran, vor Fertigstellung kann die Schweizer-National-Nationale-Suisse-Nürnberger noch locker dreimal ihren Schriftzug wechseln ;)











    Bilder: Gizmo23

  • Da war doch was? Ach ja, die Werkstätten und der Bühnenturm. An letzterem wird immer noch gearbeitet. Scheint sehr mühsam zu sein. Hier ein Schnappschuss von Dribbdebach:



    Bild: epizentrum

  • Der Bühnenturm ist im oberen Teil entrüstet, wird echtes Alu, wie die gesamte Front. Erinnert mich an einen Spruch: "sieht irgendwie nuttig aus, aber es passt zu Dir" :)


    By thomasfra at 2011-07-29

  • Der Vergleich zwischen Opern- und Schauspielturm hat mich interessiert:



    Die Architekten greifen also die Gestaltung des Opern-Bühnenturms auf, reduzieren und variieren sie mehr oder weniger großzügig. Ich vermute, da kommt noch der ein oder andere Schmuckrand, eine Lippe ein Flügel oder ähnliches hinzu. Und natürlich ein Schriftzug und vielleicht ein Poster, das die Preise des Schauspiels an"preist".


    Vorgestern hievte ein großer Teleskopkran Stahlträger entweder von der Baustelle oder hoch auf dieselbe. Das erschloss sich mir nicht ganz:



    Unten wartete ein Sattelschlepper:



    Für die Kranfans das Teil in voller Länge:



    Und hier noch ein Foto von der Rückseite des Gebäudekomplexes mit den aufgesetzten Werkstätten und dem fertig verkleideten Bühnenturm. Wie vorher schon einmal bissig angemerkt, lässt Tschernobyl grüßen:



    Bilder: epizentrum

  • Erweiterung Bühnen-Werkstätten

    Die Erweiterung scheint soweit abgeschlossen - Kran weg, Asphaltierung zum Schutz der Bodenplatten des Theaterplatzes am Samstag entfernt - warum für den Platz bei der Neugestaltung weisses Pflaster gewählt wurde ist mir nicht ganz klar - es sah bereits nach den ersten Wochen und jetzt erst recht einfach schmutzig aus (der Bremssand der Strassenbahnen hilft wohl auch nicht ungedingt die grossläufige Haltestelle gebleicht zu halten!)


    Der Materialmix der neuen Aufbauten ist befremdlich und absolut nicht harmonisch; während die Forderansicht des Turmes noch geht, wenn auch nicht so abwechslungsreich wie die benachbarte Oper, sieht das ganze von hinten wirklich phantasielos und langweilig aus - obwohl das doch das neue "Tor" zur Stadt werden sollte.


    Weiss eigentlich jemand, ob bei der restlichen Fassade jetzt noch Renovierungsarbeiten anstehen - da wäre noch seeeehr viel zu tun!
    Bilder von mir von heute....





  • Eines der nächsten Projekte der Städtischen Bühnen soll der Austausch der Glasfassade an der Nordseite werden. Das hat Geschäftsführer Bernd Fülle laut Rundschau beim Theaterfest am vergangenen Wochenende gesagt. Aus energetischer Sicht sei der derzeitige Zustand sehr ungünstig. Mittel für die Erneuerung der Fassade seien aber erst ab 2014 eingeplant.


    Nochmals Fotos des gegenwärtigen Zustands von thomasfra, weitere gibt es hier:



    Deutlich sichtbare Bauschäden:



    Bilder: thomasfra



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    Nach weitgehender Fertigstellung des Erweiterungsbaus für die Werkstätten und der Erneuerung der Obermaschinerie geht es erwartungsgemäß demnächst weiter mit Sanierung und Umbau der Städtischen Bühnen. Ich habe daher den Thread-Titel weiter gefasst als bisher. Allgemeine Informationen zu den Städtischen Bühnen gibt es u. a. auf deren Website und bei Wikipedia.

  • Ich finde es relativ erschreckend, wieviel Geld in diese entsetzliche Kiste mit ihren PdR-Reminiszenzen gesteckt wird und tatsächlich auch noch in die Ertüchtigung des gegenwärtigen Zustandes gesteckt werden soll. Anstatt für ein neues Museum der Weltkulturen fände ich es hier viel angebrachter, über einen kompletten Neubau nachzudenken.


    Könnte man bei der Ertüchtigung der Fassade nicht wenigstens mal über einen Wettbewerb zur Neugestaltung nachdenken?

    Einmal editiert, zuletzt von RMA ()

  • Apropos Fertigstellung. Am südlichen Teil wachsen gerade wieder Gerüste, allerdings nicht an der Fassade, die eine Fertigstellung dringend nötig hätte:



    Zum gegenwärtigen Zustand der "Schauseite" zum Willy-Brandt-Platz auch von mir eine Impression. Man gibt sich Mühe, mit plakativer Originalität vom Notleidenden abzulenken. Gelungen:



    Bilder: epizentrum

  • Weder noch. In der letzten Zeit fielen kleinere Stücke der Natursteinplatten herunter, man fürchtete deswegen, dass sich größere Teile der aus dem Jahr 1963 stammenden Fassade lösen könnten. Das steht heute in der FNP. Das Gerüst dient der Sicherung und Schadensaufnahme. Letztere hat ergeben, dass sich einzelne Muschelkalk-Platten nach außen gewölbt haben und auch Dehnungsfugen beschädigt sind. Nun soll ein Sanierungskonzept erstellt werden.

  • Das Opern- und Schauspielhaus wirkt wie ein Industriebau mit Bürotrakt, ohne Gesamtkonzept zusammengestückelt und ohne die Intention, dem Betrachter etwas für 's Auge zu bieten. Mag die moderne Technik im Innern die Besucher der Aufführungen beeindrucken, die Mehrzahl der Einwohner Frankfurts bekommt nur unansehnliches Stückwerk zu sehen. Ein Wiederaufbau nach dem Krieg wäre vermutlich ähnlich wie bei der Alten Oper möglich gewesen. Statt ein stimmiges Bild anzustreben, wurde jüngst wieder ein neuer Architekturstil (wenn man das so nennen kann) angebaut, der auf einem Foto von epizentrum gut zu sehen ist. Wieder einmal völlig unpassend zum Bestand und auch sonst nicht schön. Es bleibt zu hoffen, dass bei den anstehenden Sanierungsarbeiten diese Bastelarbeiten nicht fortgesetzt werden und ein schlüssiges Gesamterscheinungsbild entwickelt wird.


    Architektursammelsurium mit Märchenbrunnen im Vordergrund:



    Emotional betroffen könnte man bei der Vorkriegsansicht aus ähnlichem Blickwinkel werden:



    Bild: Alte Fotopostkarte (Urheberrechtliche Beschränkungen abgelaufen)

  • Unsere Lieblingsdauerbaustelle wächst wieder. Dieses Mal legt sich das noch junge Substanzschutzgerüst um die Ecke, und am Sockel entsteht eine beachtlich hohe Wand aus Holzlatten:



    Neu ist auch dieses Gerüst am Kammerspiel. Dahinter hat man ein großes Werbeplakat aufgehängt:



    Bilder: epizentrum


    Gerüstfrei bleibt hingegen die unfertige Fassade über der Hofeinfahrt (links im Bild). Vermutlich streitet man sich um die Kostenübernahme für die Abschlussarbeiten.

  • Vielleicht haben wir das Ganze bisher einfach falsch verstanden. Das hier ist wohl keine Baustelle! Hierbei handelt es sich wohl um ein - seitens Stadt, Architekten und Baufirmen - groß inzeniertes Trauerspiel!


    Anders ist dieses seit Jahren sich hinziehende geldverschlingende Rumwerkeln mit diesem desaströsen Ergebnis doch nicht zu erklären... :nono:

  • Anscheinend hat man nach zwei weiteren Monaten festgestellt, dass auch der im Januar noch gerüstfreie Streifen Schutz benötigt:



    Bei PAUL arbeiten übrigens "rüstige" Kollegen. Respekt:



    Bilder: epizentrum