Alexanderplatz - Abkehr vom Kollhoff-Plan?

  • Auszug aus dem Artikel:


    "..."


    Das ist ja eine fast schon zynische beschönigung und euphemisierung der planlosigkeit von Frau Lüscher.
    Das auch noch als konzept darstellen zu wollen ist eine Frechheit ohne gleichen.


    Planung, insbesondere Stadtplanung war schon immer das Durchsetzen eines konzeptes(dessen erstellung aufgabe des Planers ist) gegen all jene, die es aufgrund ihrer eigenen Defizite bzw. ihrer Position im System verwässern wollen.
    Das ist keinesfalls Hans Stimmans Idee bzw. "Erfindung" gewesen.


    Wenn man den Dialog bereits als Ziel ansieht wird nichts entstehen als Chaos.


    Hinweis der Moderation: Die Einbindung des Zitats wurde editiert. Grund: Unerlaubtes Pressezitat.
    Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten. Vielen Dank.
    Bato

  • In Frankfurt (M) wurden die Hochhäuser vor dem Bau merhheitlich abgelehnt, als sie dann standen, wurden sie von der Mehrheit gefeiert.


    :)


    (Das ist aber normal. Dumm ist nur, wenn die Medien so etwas als aussagekräftig interpretieren bzw. das Thema damit politisieren)

  • laut einer Forsa Umfrage der Berliner Zeitung sind 69% der Befragten Berliner gegen Hochhäuser am Alex (insbesondere gegen Wolkenkratzer" http://www.berliner-zeitung.de…tz,22289878,22608396.html


    In der Umfrage steht auch, dass nur 16 Prozent aller Berliner auf die Frage "Was gefällt Ihnen am Alexanderplatz" den Fernsehturm angeben. Muss der deshalb aufgegeben werden?

    Einmal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • Oder die Restlichen wissen, daß der Fernsehturm nicht am Alex steht. Mir gefällt der Eiffelturm übrigens auch nicht in Aachen. :)

  • Die Umfragewerte im Auftrag der Abendschau ergaben kürzlich etwas ganz anderes, dort sprachen sich 45% für HH und 46% dagegen aus (Gleichstand also), Rest ohne Meinung.
    Wieviel Stuss muss man eigentlich ertragen, Umfragen wo ein nicht unerheblicher Teil der Befragten noch nie vor Ort war!? :nono:
    Das ist ja echt BZ - Niveau!
    "Was halten sie als Unbeteiligter vom Thema Intelligenz" :D

  • Ich war in der Nacht vom Sonntag zum Montag gegen 0.00 Uhr am Alex.Er war noch recht belebt,ebenso das Rathausforum.Der Alex wirkt durch den Bau der sog.Neuen Mitte m.E. recht klein.Wenn er von mehreren Hochhäusern umstanden wäre,könnte dies erdrückend wirken. Als großer Freund der klassischen Moderne muss ich sagen,dass die beiden Behrends Bauten (Berolina und Alexanderhaus) den Platz einengen und mit ihren gesprossten Fenstern überhaupt keinen weltstädtischen Glanz versprühen.Die beiden Häuser sind für sich genommen beeindruckende Zeugnisse der Moderne,aber sie schotten den Platz zu sehr ab.Sie passen eher in das Zentrum einer mittleren Großstadt wie Kiel,denn an den Alex. Die neue Mitte sieht IMHO wirklich scheusslich aus.




    http://www.pic-upload.de/view-19137416/IMG_1747.jpg.html


    Weiss jemand,welche Nutzung das ehemalige Haus des Reisens heute beherbergt ? Es brannte in zwei Stockwerken Licht,gelbes Licht,sieht eher nicht nach Büronutzung aus.


    eigene Bilder,gemeinfrei

  • Die Berliner Zeitung lädt am Mittwoch um 19 Uhr zu einem Leserforum ins Verlagshaus am Alexanderplatz ein. Unter dem Titel „Ist der Alexanderplatz noch zu retten?“ diskutieren Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Bauhistoriker Thomas Flierl, Architekt Jan Kleihues und der Geschäftsführer von Hines Deutschland, Christoph Reschke, der das erste Hochhaus am Alexanderplatz errichten will. Moderiert wird die Veranstaltung von Nikolaus Bernau (Berliner Zeitung). Ort: Karl-Liebknecht-Straße 29 in Mitte. Der Einlass erfolgt ab 17.30 Uhr, nicht schon um 16 Uhr, wie fälschlicherweise vermeldet wurde. Der Eintritt kostet drei Euro pro Person.


    Hier mehr Infos: http://www.berliner-zeitung.de…n-,22289878,22889758.html

  • Die Berliner Zeitung berichtet über die Ergebnisse des heutigen Leserforums.


    Jetzt geht es wieder um die Zukunft gibt einen kurzen Überblick über die Diskussionen im Leserforum. Knapp zusammengefasst verschiedene Positionen die dort vertreten wurden:

    • R. Lüscher ist für eine Anpassung des Planes und erhofft sich dadurch mehr Bewegung in der Entwicklung des Areals - auch mit Hochhäusern - aber unter Berücksichtigung und Erhaltung der DDR-Bebauung
    • Hines-Geschäftsführer Christoph Reschke machte klar, dass für den Wohnturm keine preisgünstigen Wohnungen vorgesehen seien.
    • Thomas Flierl lehnt ein Hochhaus neben dem Alexa ab.
    • Moderator Nikolaus Bernau stellte schlussendlich fest, dass alle irgendwie Hochhäuser lieben würden und dennoch die Geschichte der DDR bewahren wollten.


    Darüber hinaus wird noch über die bereits am Mittag abgehaltene Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im Abgeordnetenhaus.
    Theresa Keilhacker, Vize-Präsidentin der Berliner Architektenkammer, empfahl den Kollhoff-Plan komplett zu kippen, ihre Kollegin Christine Edmaier, Präsidentin der Architektenkammer, einen neuen Wettbewerb für den Alex.


    Und Kollhoff seinerseits will nun doch bei dem Hines-Wettbewerb teilnehm.


    In Bild und Ton auch beim rbb abrufbar.

  • ^^ Ich würde mir wünschen, dass man dem Staat das Recht entzieht sich dermaßen in die Acrhitektur selbst (nicht Stadtentwicklung) einzumischen. Ständig gibt es diese weltanschaulichen Debatten und alles-oder-nichts-Forderungen. Ich finde es ja sinnvoll, wenn man staatlicherseits die Infrastruktur regelt, aber ästhetische Fragen können und dürfen nicht von der Politik entschieden werden. Da ist mir der Wildwuchs von Tokyo oder London irgendwie sympathischer.

  • ^
    Sehe ich auch so. Solle man doch die Eigentümer und Bauherren mal was vorschlagen lassen.
    Nein stattdessen hat man sich nach 20 Jahren diskutieren dazu entschieden die nächsten Jahre zu diskutieren.


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke
    Bato

  • Ich denke auch, daß der Staat sich allgemein bei der Gestaltung zurückhalten sollte. Bei sensiblen Gegenden (Unter den Linden bspw.) sind gestalterische Rahmen bei den Fassaden zwar durchaus berechtigt (aber so wirklich etwas bringen tun sie ja auch nicht, wenn man bspw. den Entwurf für die polnische Botschaft betrachtet).


    Bei der Berliner Traufhöhe sollte man auf die Umgebung achten (macht diese direkt am und um den Alex Sinn?), ansonsten wären vielleicht noch Blockrand und Sicherheitsstandards als einzige staatliche Regelungen zu nennen.


    Oder ist das doch wieder zu überreguliert?

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    Deshalb hat man ja "Regulator Lüscher" im Einsatz.


    Unter Architekten soll es wohl schon die geflügelten Redewendungen "der Architekt wurde GeLüschert" oder "das Projekt wurde GeLüschert" geben.

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    Ehrlich, was soll diese Polemik bringen? Außer das du damit persönlich etwas Dampf ablässt kann ich für diese Diskussion keinen Mehrwert erkennen.


    So wie ich R. Lüscher bisher verstanden habe geht es ihr durchaus um eine Weiterentwicklung des Alex auch gerne mit Hochhäusern. Das ein gut laufendes Park Inn so schnell nicht für neue Hochhäuser weggeräumt wird ist vor allem aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich logisch.
    Insofern finde ich ihren Vorschlag die Planungen dahingehend zu ändern, dass Baurecht für zumindest ein Hochhaus zwischen Hines und Park Inn geschaffen werden kann eine gute Idee. Und dafür setzt sie sich nicht erst seit Beginn dieses Threads auseinander.
    Eine Dreier-Phalanx entlang der Alexanderstraße fände ich auch optisch recht attraktiv und hätte kein Problem damit, wenn man auf das Hochhaus auf dem Alexa-Grundstück verzichtet. Ich denke das würde das kleine Cluster nur unnötig auseinander ziehen. Frankfurt ist m.E. ein gutes Beispiel für zu weit voneinander entfernt stehende Hochhäuser.


    Warum verwirklicht Hines jetzt endlich den ersten Hochhausbau? Zum ein weil anscheinend die wirtschaftlichen Rahmenbedingen passen. Zum anderen aber auch weil der Senat sich bei der Änderung des B-Plans flexibel gezeigt hat. Mit dem alten B-Plan wäre das nicht möglich gewesen.


    Wie sieht’s mit den anderen Investoren aus? Ich zitiere mich mal selbst:


    - Kaufhof - Mit dem umgebauten Kaufhof hat die METRO Group ein gut laufendes Warenhaus in direkter Innenstadtlage. Mit einem Hochhausanbau hängt man sich ein Risiko ans Bein da umfassende Bauarbeiten am Bestandgebäude ausgeführt werden müssten die eventuell stark den Geschäftsbetrieb negativ beeinflussen könnten. Da hier nicht „auf der grünen Wiese“ gebaut werden kann dürften die Baukosten schwieriger kalkulierbar sein. Ich schätze mal die Metro will sich lieber auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.


    - Haus des Reisens - Ein Abriss ist sehr wahrscheinlich. Seit Jahren investiert die Alexanderplatz 5 GbR nicht mehr großartig in die Instandhaltung des Gebäudes. Zwar hat die GbR in der Vergangenheit betont die Kollhoff'schen Planungen umzusetzen, passiert ist bisher nichts. Ich rechne eher mit dem Verkauf des Grundstückes an einen Neuinvestor.


    - Riegel Haus der Elektroindustrie - Vollständige Sanierung i.H.v. 60m€ 1998 - Vermietungsstand dürfte zufrieden stellend sein - Erhalt des Gebäuderiegels und Vermietung vorhandener Büroflächen wohl risikoärmer als Abriss und Neubau entsprechend des Masterplans - zudem ist offen ob die TLG nicht bald noch verkauft wird.


    Der Gewerbeteil der TLG wurde zwar mittlerweile an Lone Star verkauft. Dennoch habe man keine Ambitionen das Gebäude abzureißen.
    Und der Senat sollte hier auch niemanden zwingen endlich Hochhäuser zu bauen.


    HdR: Nach dem ganzen Bohei in den letzten Monaten war mein Eindruck, dass der Besitzer aktuell nicht den Bau eines Hochhauses plant. Anderseits verbessert sich durch den anhaltenden Sanierungsstau der Zustand des HdRs nicht. Ich denke wir sind uns zumindest in dem Punkt einig, dass hier Handlungsbedarf besteht um endlich eine Verbesserung herbeizuführen.
    Und wenn R. Lüscher das Gespräch mit dem Investor sucht um etwas Geschwindigkeit in diesen Prozess zu bringen dann sehe ich darin nichts Negatives.


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    Um mal noch zwei aktuelle Artikel in den Raum zu werfen. Die Berliner Zeitung lässt Befürworter wie Gegenpart des Kollhoff-Plans zu Wort kommen.


    Klaus The Brenner mahnt mit pathetischen Worten davor, dass ohne eine qualitativ hochwertige Rahmenplanung die sich an historische Vorbilder orientiert nur Leere und Banalität entstünden.


    Kommentar KTB


    Wolfgang Kil begrüßt den Vorschlag der Baudirektorin vom Kollhoff-Plan abzurücken. Dieser fuße auf Erwartungen und Träumen der Nachwendezeit die so nicht mehr zu erwarten seien. Nun könnten endlich auch ganz andere und zeitgemäßere Ideen von Stadt mit in die Entwicklung des Areals einfließen.


    Kommentar WK


  • So wie ich R. Lüscher bisher verstanden habe geht es ihr durchaus um eine Weiterentwicklung des Alex auch gerne mit Hochhäusern. Das ein gut laufendes Park Inn so schnell nicht für neue Hochhäuser weggeräumt wird ist vor allem aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich logisch.


    Und für diese sagenhafte Erkenntnis braucht man in dieser Stadt satte 20 Jahre?


    Wäre ja alles nur halb so wild wenn es andere Konzepte geben würde die uns Frau Lüscher präsentieren könnte. Gibt es aber nicht, also bleibt es bei einer ewigen Diskussion. Das ist es was so nervt und die Menschen hier ermüdet.

  • Und für diese sagenhafte Erkenntnis braucht man in dieser Stadt satte 20 Jahre?


    Das liegt wohl daran, dass der Senat den Investoren solange die städtebaulichen Verträge noch laufen Zeit geben wollte hier noch tätig zu werden ohne irgenwelches Störfeuer zu legen. Nach bald 20 Jahren nun scheint lediglich Hines die Absicht zu haben ein HH zu bauen.

    Wäre ja alles nur halb so wild wenn es andere Konzepte geben würde die uns Frau Lüscher präsentieren könnte.


    Hat sie doch wie w.o. geschrieben. Das sind erste Ideen aus denen neue Konzepte hervorgehen können. Das sie nicht gleich einen völlig neuen Masterplan aus der Schublade zaubert kann man ihr wohl kaum vorwerfen.