Neubebauung am Schinkelplatz/Werderscher Markt

  • Schön, daß die Prinzengasse wiederkommt und daß kleinteilig bebaut wird. Warum aber alle Häuser die gleiche Breite von 16 Metern haben müssen (und die gleiche Höhe von 19 Metern) ist mir schleierhaft. Das ist doch kein Platz für Reihenhäuser...

    Einmal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • Oje...also wenn mich ich mir einige der aufrechtstehenden Bauhausschuhkartons des Friedrichswerder am Schinkelplatz vorstelle, wird mir schon jetzt schlecht. Ich hoffe inständig, dass die Fassadengestaltungen diesem Ort angepasst werden.

  • Man hätte auch genausogut die alten Parzellen zur Grundlage des B-Planes machen können. Wenigstens werden alle Grundstücke an unterschiedliche Bauherren vergeben. Aber wenn da wieder so eine Baumusterausstellung bei heraus kommt wie bei den "Townhouses" am Friedrichswerder (Carline-von-Humboldt-Weg) wird's dröge.

  • Ha, witzig. Einfach in Immoscout eingestellt, wie eine Bauparzelle in Berlin-Buch.
    Sehenswert auf dem Exposé: der Schinkelplatz fertiggestellt aus der Luft!

  • Interessante Neuigkeiten zum Grundstück neben der Friedrichswerderschen Kirche. Laut Immobilien-Zeitung.de hat sich eine Gruppe verschiedener Privatleute zur Baugesellschaft Am Schinkelplatz zusammengeschlossen mit der Absicht das Grundstück von der BIMA zu erwerben um ohne Projektentwickler vier Stadthäuser in Eigenregie zu errichten.


    Hier ein paar Visualisierungen:




    Bildquelle: BERLINER BAUGESELLSCHAFT AM SCHINKELPLATZ MBH IG


    Artikel Immo-Zeitung
    Projektseite


    Auch die Bauakademierekofreunde dürfte die Nachricht beglücken.

  • Schön, dass man sich darüber klar zu werden scheint, um was für eine hochwertige, exzellente Lage es sich hier handelt - und mit welch enormem Zukunftspotenzial.
    Das einzige, was ich befürchte, ist, dass es (erfolgreiche) Klagen von anderen Interessenten geben könnte, denen der Bauakademie-Deal Angriffspunkte wegen Ungleichbehandlung liefert.

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

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    Die Baugesellschaft jedenfalls schreibt:


    "Die Grundrisse und die Gestaltung sind orientiert an den hohen Qualitäten der
    klassischen Berliner Wohnungsbauten. Die Gebäude nehmen die Höhenkanten der Kommandantur und der Bauakademie ganz selbstverständlich auf. Die heute verschwundene Prinzengasse wird als öffentlicher Fußweg hergestellt und bildet so ihren Beitrag zur Reaktivierung des Stadtgrundrisses im Zentrum Berlins."



    Irgendwie lustig, aber sicher mit einem wahren Kern:


    "Es besteht die Hoffnung, dass die zuständige Politik das Potential des Projektes und insbesondere die einmalige Chance zur Errichtung der Bauakademie erkennt und daher nicht allein nach fiskalischen Kriterien entscheidet. Sollten andere Interessenten einen höheren Preis bieten, würde
    das Finanzministerium das zusätzliche Geld vermutlich nicht zur Errichtung der Bauakademie verwenden, sondern das Ticken der Zinsuhr der Bundesrepublik nur um einige wenige Sekunden oder Minuten aufhalten können."
    (Projektseite Berliner Baugesellschaft)

  • Schinkelplatz

    Die Gebotsfrist für den Schinkelplatz ist gerade erst vorbei (ich meine am 13.1.2011). Offenbar haben die Herrschaften den Parzellenplan nicht zur Kenntnis genommen und auch die festgesetzte Gestaltungssatzung für ein Kreuzworträtsel gehalten. Stadtdessen präsentieren sie allfällig bekannte Berliner Langeweile mit Flachdach und Staffelgeschoß.


    Nach den Regeln der Ausschreibung werden sie nicht zum Zuge kommen können. Ein PR-Gag also, oder/und ein Versuch den Verkäufer mit einem Komplettangebot zu übertölpeln.


    Der Einzelverkauf wird für die BIMA viel mehr bringen. Und für die Stadt Berlin auch.

  • Hm, so für sich gesehen sind die schon ganz hübsch. Aber fänd ne Blockstruktur besser, als diese "Villen". Zumal die auch wieder aussehen, wie alle anderen dieser Art, z.B. diese neue Siedlung am Tiergarten bei den Botschaften (weiß den Namen grad nicht). Hoffe mal, Konstantin liegt richtig.

  • Ob Villa oder Blockrand kann man ausdiskutieren - tendiere zu Blockrand -, aber hier müssen sowas von Dächer (klassizistisch flachgeneigt, Kupfer- oder Zinkeindeckung) drauf statt Staffelgeschosse mit Dachterrasse oder begrüntem Flachdach. Gerade am (neu)historischen Schinkelplatz im Zentrum Reko-Berlins (ab 1950er bis heute: Oper, Kronprinzenpalais, Kronprinzessinenpalais, altes Palais, Kommandantur, Dom, hoffentlich bald die Bauakademie und das Schloss) könnte man doch großmütig und fair klassische Kubatur ohne Kontraste gewähren - gerade durch ein stets für die Gesamtwirkung unterschätztes Dach! Die neuen Gebäude werden auch Fernwirkung vom Dom und Lustgarten haben und dem Eosanderportal gegenüberstehen. Auch wegen der vielen Aussichtspunkte rund um den und auf den Standort (Domkuppel, Französischer Dom, Fernsehturm, sicher auch mal Schlossdachterasse) sollte man an eine Angleichung an die Dachlandschaft des Forum Fredericianum und der Friedrichswerderschen Kirche denken. Sonst blickt man auf Klimaanlagen oder bunte Sonnenschirme der Dachwohnungsterrassen. Das Meermann-Projekt ggü vom Pergamonmuseum machts straßenseitig gut vor.

    2 Mal editiert, zuletzt von Baukunst ()

  • @ Baukunst: völlig richtig. Deshalb wird das Gebot der "Baugesellschaft" auch keinen Erfolg haben.


    In der Ausschreibung stehen Richtung Schinkelplatz Häuser mit 16 Meter Breite, Richtung KPP-Garten sollen je zwei Stadthäuser mit je 8 Meter Breite entstehen: Der Parzellenplatz:



    Hier ein prototypischer Systementwurf von Theo Brenner (man beachte das vorgeschriebene Satteldach):



    Quelle: Ausschreibung BIMA

  • Auch wenn es natürlich begrüßenswert ist, dass an diesem Areal Interesse bekundet wird (wen wunderts) - so ist das dort Präsentierte doch völlig fehldimensioniert und deplaziert. 0815 Townhouse Solitäre wo dann wirklich nur noch der geschmiedete Zaun drum herum fehlt. Da ist natürlich klar, warum man die BIMA Pläne umgehen will.

  • Hier ein prototypischer Systementwurf von Theo Brenner (man beachte das vorgeschriebene Satteldach)


    Bei der Neigung von ungefähr 15% wird man nicht viel vom eher angedeuteten Satteldach sehen können (erst aus einer Entfernung von über 120 Meter). Immerhin vier Gebäude mit unterschiedlichen Fassaden, die nicht zu simpel entworfen wurden. Es könnte weit schlimmer kommen.


    Dafür wird die Bauakademie wiederaufgebaut. Die Kalkulation im Artikel berücksichtigt die möglichen Verkaufspreise und die Flächen der Wohnungen (15.000 Qm), aber nicht den möglichen finanziellen Nutzen der Flächen in der Bauakademie. Dürfen die Investoren diese Flächen nicht vermarkten?

  • Ich muss sagen, mir gefallen die gezeigten Entwürfe eigentlich ganz gut. Die relativ klassische Fassadengestaltung passt sehr gut in die Gegend. Blockrandbebauung ist hier meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig. Die Bebauung in der Umgebung besteht aussschließlich aus mehr oder weniger großen Solitären: Kommandantur, Zeughaus, F'werdersche Kirche und zukünftig Bauakademie und Schloss; sodass sich das so ganz gut einfügt. Das selbe gilt eigentlich auch für das Dach: die Nachbargebäude haben fast ausschließlich Flachdächer.

  • @ Mescha. Genau. Weil aber die von dir zitierten Bauten von staatlicher Bedeutung sind gehören die privaten Wohnbauten in den Blockrand.

  • Auch wenn die Entwürfe sehr gediegen sind, halte ich das Stadthauskonzept an dieser Stelle, wo die solitären Baudenkmäler rundherum zu rahmen sind, für ziemlich deplaziert.


    Mich stört die völlige Mißachtung oder vielleicht Nachlässigkeit gegenüber der auf maximale Dichte abzielenden Gassenstruktur (Wofür auch die Tatsache spricht, daß nur Visualisierungen zur Schauseite, also zum Schloss hin, zu finden sind).


    So wird die Niederlagstraße zur Garagenzufahrt, und im Erdgeschoss ist hier offenbar vor allem Wohnnutzung vorgesehen. Auch die Prinzengasse ist verzichtbar, wenn diese nur als Abkürzung zwischen Abstandsgrün dient.


    Kurz: Ich finde den Standort zu herausragend für einen solchen hübschen "Blankenese-Entwurf".

  • ^^ Stimme meinem Vorredner zu, die Entwürfe sind gefällig, gehören jedoch nicht an diese Stelle. Sie erinnern stark an die Gebäude im Diplomatenpark oder an die Bebauung an der Corneliusstraße am Landwehrkanal.


    Das ist ein Gebäudetyp für die vornehme Peripherie.

    Einmal editiert, zuletzt von rako ()

  • Grosser Artikel im Tagesspiegel

    Es geht um die hier besprochene Bebauung und das Angebot der 38 Privatleute ,u.a.Kleihues und Albers.
    Grosse Chancen werden ihnen nicht eingeräumt,es gibt ein Pro und Contra.Im Artikel steht,dass es mehrere hunderte Angebote für das Grundstück gibt.


    Man kann sogar abstimmen,ob man für oder gegen das Projekt ist.Insgesamt ein guter Artikel.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-bauakademie/3722544.html

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