Stuttgarts Hochhäuser

  • Und alles darunter (200) ist Möchtegern. Entweder man spielt wirklich ganz vorne mit, 500+ Meter und gewagte Formen in der Seitenansicht, oder man läßt es bleiben.


    Mit diesem Hochhaus (12 Stockwerke) beweist unser Haus, daß es eine auf internationalen Märkten agierende und dynamische Bank ist. Es ist nur peinlich. Gott sei Dank liest kaum jemand Geschäftsberichte und Redakteure kürzen die Pressemitteilungen gnädigerweise.

  • Zitat von derstuttgarter

    New York und Hongkong haben andere Grundstückspreise als Stuttgart-Mitte oder Möhringen. Aber selbst in NY ist bei 200 Meter die Grenze der Wirtschaftlichkeit.


    derstuttgarter, langsam kommen wir uns näher: Deine Behauptung, HHer seien pauschal unwirtschaftlich, ist, wie Du selber einsiehst, falsch, aber dieses Vorurteil herrscht durchaus selbst bei guten deutschen Architekten vor. Die Antwort auf diese Frage kann regelmäßig nur lauten: Es kommt darauf an.

    Es wird in der Innenstadt deshalb keine Türme mehr geben, weil sie sich keiner leisten kann.


    Das LBBW-HH/A1 liefert den Gegenbeweis. Die Höhe der S21 HHer wurde nach meinen Informationen auf politischen Druck zurück gestutzt auf max. 80m. Es war von Investorenseite durchaus mehr gewünscht worden.

    Zitat von Puntagorda

    Es käme auch niemand auf die Idee, ein Hochhaus ins Barri Gotic von Barcelona zu setzen, oder in die Verbotene Stadt in Peking. (Wobei ich den Chinesen noch alles zutraue...)


    Das verstehe ich, obwohl ich mich frage, ob die größten Teils funktional-nüchterne Stuttgarter Mitte in Talkessellage wirklich mit einem wunderbaren Altstadtviertel und einer monumentalen Anlage von Weltrang vergleichbar sind.
    Für Stuttgarts Mitte scheint mir der HH-Verzicht nicht zwingend und überzeugende wissenschaftliche Argumente hierfür sind mir bislang nicht bekannt, daher bin ich der Auffassung, dass es sich hierbei um eine rein ästhetische Geschmacksfrage handelt :)
    Außerdem, Keiner spricht davon, Manhattan an die Königstraße zu holen (In Deutschland ist man ja bei jedem bescheidenen HHäuschen gleich bei der Negativ-Assoziation mit Manhattan oder Chicago), was ja vollkommen absurd ist. Nein, es geht um eine einer Großstadt wie Stuttgart angemessene Architektur. Imo ist Stuttgart unter seinen Möglichkeiten geblieben, wie ich finde, ohne Not.

    Zitat von derstuttgarter

    Und alles darunter (200) ist Möchtegern. Entweder man spielt wirklich ganz vorne mit, 500+ Meter und gewagte Formen in der Seitenansicht, oder man läßt es bleiben.


    Ein gewagter Vorstoß von derstuttgarter ;) , aber für Mitte stelle ich mir höchstens 100-120m vor. Wenn das "Möchtegern" ist, soll' s mir recht sein, Hauptsache, es schaut irgendwie gut und interessant aus.

  • Der LBBW-Turm ist wirklich ein Turm. Einer mit breiten nutzlosen Flügeln, mit dicker Erschließung bei minimaler Nutzfläche. Ein unwirtschaftliches Zeichen mit dem eine Bank zeigt, daß es ihr (zu) gut geht. Vor allem ein politischer Turm. Es war ja auch der Wunsch der Stadtverwaltung und in der LBBW Führung (zu der auch die Stadt zählt) ging es ja nach der Fusion recht 'interessant' zu.
    Ich bin nach wie vor der Meinung, in den Talkessel gehören keine Hochhäuser. Das ist in Frankfurt oder München anders. Man sieht die HH aus 20 Kilometer Entfernung und die Stadtsilhouette konkurriert mit den Alpen und nicht dem Ameisenberg.
    Bleibt es bei Einzelfällen, dann muß man sich fragen, was sind oder waren die Kriterien? Das Stadtbild kann es nicht gewesen sein, denn eine Bereicherung waren die Klötze alle nicht. War es meist Erpressung mit Arbeitsplätzen, die mit den Pendlern dann noch mehr Belastung in die Stadt brachten? Ob es wirtschaftlich war hier stets nachzugeben? Doch nur weil man zugelassen hat, die Infrastruktur nicht der höheren Belastung anzupassen. Den Dreck hat der Bürger.
    Würde die Bausatzung geändert, würde es nicht bei Einzelfällen bleiben und alle Bauherren würden wie in NY eine höhere Marke anstreben. Das Stadtbild wäre endgültig zum Teufel. Die Kirchen würden sich ducken wie in NY und Hanglage heißt nur noch Blick bis zum übernächsten Haus, Licht, Luft und Sonne endgültig ausgeschlossen. Die Verkehrsbelastung würde sich vervielfachen, eine Feinstaubdiskussion lächerlich.
    Auf den Fildern, am Pragsattel ist die Topografie besser, aber nicht einmal auf den Fildern reicht die Infrastruktur, und vom Pragsattel will ich hier gar nicht reden. Der wird, wegen der falschen Bevorzugung des Durchgangsverkehrs, noch öfter zusammenbrechen auch mit Tunnel und mit Maut.

  • Apropos Möchtegern:
    http://deutsches-architektur-f…rum/showthread.php?t=1113
    Immerhin kann es sich Stuttgart noch leisten, eine solche Hochhaus-Diskussion zu führen und Mehrheiten GEGEN HH in der Innenstadt zu finden (damit meine ich südlich des Hbf, das A1-Areal zähle ich schon halb zur Peripherie wegen seiner besonderen Lage).


    Und natürlich kann die Stuttgarter City keinem Vergleich mit em Barri Gotic oder der Verbotenen Stadt standhalten, aber für deutsche Verhältnisse finde ich das Stadtbild (West, Süd, Ost eingeschlossen) noch relativ intakt und erhaltenswert.

  • Zitat von derstuttgarter

    Ein unwirtschaftliches Zeichen mit dem eine Bank zeigt, daß es ihr (zu) gut geht.


    Das lass mal Sorge der LBBW sein, ist doch schön, dass sie in Stuttgart groß investiert.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, in den Talkessel gehören keine Hochhäuser. Das ist in Frankfurt oder München anders. Man sieht die HH aus 20 Kilometer Entfernung und die Stadtsilhouette konkurriert mit den Alpen und nicht dem Ameisenberg.


    Das scheint mir nur vordergründig ein sachliches Kriterium zu sein. Entsprechend könnte man nämlich entgegen halten, dass man von den umliegenden Bergen und Hügeln Stuttgarts etwaige Cluster sehr schön sehen könnte. Nach meinem Geschmack :) wäre das noch reizvoller als eine "Flachland-Skyline".


    Doch nur weil man zugelassen hat, die Infrastruktur nicht der höheren Belastung anzupassen. Den Dreck hat der Bürger.


    Ein paar HHchen sind sicher nicht Schuld am hohen Verkehrsaufkommen in Stuttgart.
    Wenn Dir der Stau stinkt: Man kann auch das Auto zu Hause stehen lassen und den ÖPNV benutzen, aber wenn es ums eigene Auto geht, kennen die Deutschen ja keinen Spaß ;) .


    Würde die Bausatzung geändert, würde es nicht bei Einzelfällen bleiben und alle Bauherren würden wie in NY eine höhere Marke anstreben...Die Kirchen würden sich ducken wie in NY und Hanglage heißt nur noch Blick bis zum übernächsten Haus, Licht, Luft und Sonne endgültig ausgeschlossen. Die Verkehrsbelastung würde sich vervielfachen, eine Feinstaubdiskussion lächerlich.


    Auch nur vordergründig einleuchtend, weil unrealistisch, dass auf absehbare Zeit ein HH-Wald in Stuttgart-Mitte entstehen könnte. Außerdem hält das deutsche Baurecht feindetaillierte Regelungen bereit, um mögliche, jedem einleuchtende Auswüchse mit etwaigen Umwelteinbußen zu verhindern.
    Deine Sorgen sind demnach imo unbegründet.
    Das mit den Kirchen, da habe ich auch ein bisschen Probleme: Warum sollen eigentlich im Jahre 2005 ausgerechnet Kirchen die Höhe der Bebauung einer Stadt in einem säkularen, demokratischen und pluralistischen Staat diktieren?
    Natürlich darf dabei die stadtgestalterische Stimmigkeit und Rücksichtnahme auf historische Bausubstanz nicht vernachlässigt werden. Das darf aber nicht dazu führen, dass deswegen alle Räder still stehen, während andernorts Zukunft gestaltet wird, und zwar im Eiltempo.


    Zitat von Puntagorda


    Immerhin kann es sich Stuttgart noch leisten, eine solche Hochhaus-Diskussion zu führen und Mehrheiten GEGEN HH in der Innenstadt zu finden


    Ich bin niemandem böse, wenn er einen andern Geschmack hat ;).


    ...aber für deutsche Verhältnisse finde ich das Stadtbild (West, Süd, Ost eingeschlossen) noch relativ intakt und erhaltenswert.


    Im Grundsatz hast Du Recht, aber die Betonkisten in Mitte halte ich nicht für intakt und erhaltenswert, sondern für abrisswürdig, gepaart mit Neukonzeption. Imo wären schöne HHer, konzentriert in Mitte, eine stadtgestalterische Bereicherung. Der jetzige Zustand und der Blick auf Mitte gefällt mir nicht und ist stark verbesserungswürdig imo.

  • Entsprechend könnte man nämlich entgegen halten, dass man von den umliegenden Bergen und Hügeln Stuttgarts etwaige Cluster sehr schön sehen könnte.


    Der Besucher Stuttgarts will und soll die umliegenden Berge und Hügel sehen. Kein Mensch will diese blöden, scheußlichen, arroganten, langweiligen Cluster sehen.

  • Lass das doch die Besucher entscheiden, derstuttgarter ;) .
    Als ich noch "Besucher" war, habe ich mich über die langweilige Betonarchitektur in Mitte mehr geärgert als über die schöne Hügellandschaft gefreut, und ich bin wahrlich nicht der Einzige, dem es so ging, beim Barte des Propheten :)


    Puntagorda hat sich die Mühe gemacht, die von ihm befürchtete Gefährdung des "Talkesselblicks" anhand dieser Bilder aufzuzeigen:



    Danke für die Bilder, Puntagorda.
    Das erste Bild gefällt mir gut, den Kontrast zwischen Alt, Neu und Bergen finde ich ziemlich klasse und interessant (auch wenn mir das höchste Gebäude arg hoch vorkommt). Das zweite spricht mich nicht so sehr an, das mag aber auch daran liegen, dass Du einander sehr ähnliche Gebäude ;) reinkopiert hast und diese mir auch ein bisschen zu dicht auf dem wohl eher schmalen Grundstück zu sein scheinen.


    Meine Wunschstandorte wären (bislang ;) ) Friedrichstr., Theo-Heuss-Str., Hospitalviertel, Rotebühlplatz, Berliner Platz, Österreichischer Platz (zwei HHer) sowie weitere (wenige) geeignete Orte entlang der (weitgehend hässlichen und langweiligen) B14, S21/A1 und das Rosensteinviertel.


    Man sollte sich aber jedenfalls für einen zentralen einigermaßen im Zusammenhang stehenden Cluster-Standort (imo um die Theo-Heuss) entscheiden, damit nicht überall Solitäre vereinsamt rumstehen.


    Das dritte ist wohl das, was Du Dir so vorstellst. Stimmt, der Blick hat was, aber ich mag HHer lieber, die aus einem Häusermeer ragen und schöne Akzente setzen, sprich aus der Dichte einer Innenstadt herauswachsen :)

  • Erstmal ein Dankeschön an Wagahai für das Posten meiner in stundenlanger Detailarbeit ;) entstandenen Bilder.


    Mit Bild 1 und 2 wollte ich einfach mal veranschaulichen, wie sich Hochhäuser im Kessel machen würden, wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass in Stuttgart der Blick auf die vielen schönen Villen der Halbhöhen wertvoller ist als eine Skyline, die vor einem solchen Hintergrund eh nicht richtig zur Geltung kommt.
    Bild 3 ist schon vor einiger Zeit entstanden, war so ein Hirngespinnst für eine Miniskyline am SI/Daimler, die ich auch gar nicht so schlecht finde, da auf diese Weise dem unstrukturierten Hochhausbrei auf den Fildern ein optischer Mittelpunkt verliehen wird.

  • Zitat von Puntagorda

    dass in Stuttgart der Blick auf die vielen schönen Villen der Halbhöhen wertvoller ist als eine Skyline


    Du meinst, der Blick von den Bonzen-Villen ;)

  • Zur **-Diskussion

    Gute Diskussion. Ich will versuchen, das Niveau etwas zu senken.


    Puntagorda
    Im Kern teile ich Deine Meinung zum Stuttgarter Kessel. Zahlreiche eigene Bildbeiträge und auch von Wagahai belegen, dass hier Niemandem daran gelegen ist, dem Osten, Süden oder Westen ein anderes Gesicht zu geben.


    Der Norden ist ein anderes Thema. Er hat gar kein Gesicht, sondern ist durch ein Nebeneinander unterschiedlichster Areale und Nutzungen gekennzeichnet. Dazu ist die Topographie untypisch, weniger Halbhöhen. Bedeutet, dass gar kein geschlossenes, zerstörbares Gebilde S-Nord besteht. Deshalb existiert dort und genaugenommen ab Hbf gewissermassen eine "Experimentierfläche" und insbesondere keine Umgebung auf die höhenmässig entsprechend Rücksicht zu nehmen wäre.


    Die Ausdehnung von Mitte, Ost, Süd & West ist hinreichend, das typische Stuttgarter Kessel- und Halbhöhenbild zu erzeugen. A1 und das Rosensteinviertel haben dazu bisher sowieso nichts beigetragen, wenn man vom weitgehend unverstellten Blick auf die Heilbronner Strasse absieht. Von einigen Aussichtspunkten braucht es eh schon Verrenkungen, um hinter den Bahnhof blicken zu können. Und ganz ehrlich ist es die Verrenkung auch kaum wert. Wie ausgerechnet ein paar schicke Hochäuser schliesslich diesen Blick trüben sollten, erschliesst sich mir hoffentlich noch lange nicht.


    Allenfalls liesse sich darüber streiten, ob man diesen Bezirk statt mit Hochbauaktivität nicht besser allein mit der Abrissbirne aufwertet.


    Überhaupt: Wegen mir muss in die Innenstadt nicht unbedingt ein Hochhaus. Im Zentrum gar wäre ich sehr vorsichtig, also zB an der Theo Heuss. Man sollte sehr gute und realistische Renderings aus diversen Perspektiven erstellen und evtl. die Bürger abstimmen lassen. Jedenfalls würde eine solche Abstimmung ein paar Mal mehr Sinn machen als eine zu Stuttgart 21.




    Zu den drei **-Montagen

    Ich erkenne mein Foto, kein Problem ;)
    Das finde ich nun erträglich, ein kleiner Cluster im Kern, der den Charakter der Stuttgarter Innenstadt, nämlich dicht bebaute Kessellage i.V.m. locker bebauten Halbhöhenlagen eher noch betont und kaum einen Blick versperrt.




    S21-A1 wird wie Wagahai schon andeutet gestreckter und somit am Ende schöner als hier skizziert.




    Das wäre theoretisch noch machbar, EnBW-City und DC--HQ-Erweiterung....
    Dieser Cluster hätte den Vorteil, daß er neben der A8/B27 sowie Flughafen & Messe von vielen gesehen wird und gleichzeitig das Stuttgarter Zentrum unberührt bleibt.
    Nachteil vielleicht Sicherheitsbedenken so nah am Flughafen und dann gleich so hoch.




    **-Bestand in S
    Da teile ich die Meinung, der Bestand könne genausogut verschwinden nicht. Klar wären Cluster meist zu bevorzugen; nichtsdestoweniger bereichert manch Solitär das Stadtbild. Man sollte sich bisweilen nach dem Kritisieren nur mal überlegen, wie der entspr. Anblick ohne ** wäre.


    Besonders viele gute Perspektiven hat man auf den Bülowturm. Das neue LBBW-** ist in dieser Hinsicht auch ein Blickfang. Ebenso das weit sichtbare Colorado, welches zudem gute Orientierungshilfe bietet, weist es doch den Weg zum Vaihinger Bahnhof (mir ist bekannt, dass man den heute auch anders finden kann).



    Es gibt einfach noch andere Aspekte für Schönheit als nur gleiche Höhe. Wieder dient die Natur als Vorbild, man denke nur Gebirgsmassive, die schrecklich wirkten, wären alle Spitzen gleich hoch und symmetrisch.

  • Zitat von Max BGF

    Wegen mir muss in die Innenstadt nicht unbedingt ein Hochhaus. Im Zentrum gar wäre ich sehr vorsichtig, also zB an der Theo Heuss. Man sollte sehr gute und realistische Renderings aus diversen Perspektiven erstellen und evtl. die Bürger abstimmen lassen.


    Bei so einer Abstimmung ist es ja immer leichter HH- Gegner zu mobilisieren. Den meisten Abstimmungsberechtigten aber wäre diese Frage aber vermutlich ziemlich egal, bzw. die meisten wären wohl zu faul, sich hierfür extra zur Urne zu begeben. Gäbe es eine Abstimmungspflicht, wäre es sinnvoller (aber illusorisch).


    1. Bild:

    Das finde ich nun erträglich, ein kleiner Cluster im Kern, der den Charakter der Stuttgarter Innenstadt, nämlich dicht bebaute Kessellage i.V.m. locker bebauten Halbhöhenlagen eher noch betont und kaum einen Blick versperrt.


    Nicht nur erträglich; ausgesprochen interessant, weil man eine "Mitte" erkennt. Das verleiht dem dichten Häusermeer einen Wiedererkennungswert und wertet die Stadt insgesamt auf.


    3. Bild:

    Das wäre theoretisch noch machbar, EnBW-City und DC--HQ-Erweiterung....
    Dieser Cluster hätte den Vorteil, daß er neben der A8/B27 sowie Flughafen & Messe von vielen gesehen wird und gleichzeitig das Stuttgarter Zentrum unberührt bleibt.


    Sicher, aber gerade das macht diesen Cluster für mich eher uninteressant (oder nicht vorzugswürdig). Man würde diesen höchtens als Außenbereichs- Pampa-Cluster mit Autobahnanschluss ansehen, ohne jede Beziehung zur Stadt.

  • Wagahai
    3. Bild:
    Sicher, aber gerade das macht diesen Cluster für mich eher uninteressant (oder nicht vorzugswürdig). Man würde diesen höchtens als Außenbereichs- Pampa-Cluster mit Autobahnanschluss ansehen, ohne jede Beziehung zur Stadt.


    Sehe ich anders. Stuttgart braucht m.E. keine stadtidentitätsstiftende Downtown-Skyline, S hat genug Charakter. (Wie gesagt nichts gegen einen architektonisch und v.a. für den Betrachter ansprechendes HH-Cluster am Pragsattel und anderngeeignetenorts)


    Eine brauchbare Skyline jedoch, die von weithin sichtbar wäre auf den Fildern hätte schon auch was, sie zeigt einfach an, jetzt ist Schluß mit Dorf und Kleinstadt, man befindet sich in der Großstadt eines Ballungsraums, der Hauptstadt einer Boomregion. Derzeit bestimmen dort Wohnhochhäuser aus Fasanenhof das Bild :( ...


    Wenn man beispielsweise Richtung Frankfurt fährt, erkennt man das auch an solchen vorgelagerten Bürozentren, noch bevor man die Skyline entdeckt. Ich finde das drückt im positiven Sinne Wirtschaftskraft und Ballungsraum aus. Ebenso wie man auf anderen Streckenabschnitten Land und Natur erwartet und sich daran erfreuen kann.



    Aus Stadtmarketingsicht könnte man sagen: "Leider" sieht der geneigte Autobahndurchfahrer nichts von Stuttgarts herrlicher Kessellage, Lebensqualität und kulturellem Angebot. Da wäre es wenigstens wünschenswert, daß er architektonisch ansprechend empfangen bzw. begleitet wird. Den Rest kann er sich bei einer Städtetour reinziehen.


    Und fürs Image wärs auch gut. Wenn dort eine ansehnliche Skyline steht, dann zieht das Dorfimage nicht mehr, es ist schlicht - und täglich hunderttausendfach besehen - widerlegt.

  • Zitat von Max BGF

    S hat genug Charakter.


    Mag sein, nur kriegt es der Außenstehende nicht so richtig mit. (Wenn selbst viele Stuttgarter und Zugroasten (etwa im Vergleich zu München) die Stadt in Grund und Boden reden, obwohl es hierfür imo keinen Anlass gibt, wird sich Keiner die Stadt anschauen, zumindest nicht in einem wünschenswerten Maße, aber das gehört wohl in einen anderen Thread.) Es geht mir um bessere Identitätsstiftung durch Citydesign. Da ist viel gemacht worden, das erkenne ich an. Dennoch sehe ich in interessanten HHern etwa an der Theo-Heuss eine Chance für ein attraktiveres Äußeres.

    Eine brauchbare Skyline jedoch, die von weithin sichtbar wäre auf den Fildern hätte schon auch was


    Ich bin ja auch nicht gegen eine "Filderskyline", es wäre nur für mich nicht vorzugswürdig. Für mich gilt: Lieber kernige architektonisch vielfältige Downtown als "Las Vegas Clusters" in der Pampa.

    Wenn man beispielsweise Richtung Frankfurt fährt, erkennt man das auch an solchen vorgelagerten Bürozentren, noch bevor man die Skyline entdeckt. Ich finde das drückt im positiven Sinne Wirtschaftskraft und Ballungsraum aus. Ebenso wie man auf anderen Streckenabschnitten Land und Natur erwartet und sich daran erfreuen kann.


    Der Unterschied bei Stuttgart ist, dass keine Skyline nach den vorgelagerten Bürogettos kommt.


    Da wäre es wenigstens wünschenswert, daß er architektonisch ansprechend empfangen bzw. begleitet wird. Den Rest kann er sich bei einer Städtetour reinziehen.


    Ich bezweifle, dass es eine Städtetour geben wird, aber prinzipiell ist es nicht verkehrt, einen sichtbaren Pampa-Cluster als Aushängeschild & Appetizer für die Innenstadt nutzen zu wollen. Nur fehlt möglicher Weise die Hauptspeise (in terms of HH!).


    Und fürs Image wärs auch gut. Wenn dort eine ansehnliche Skyline steht, dann zieht das Dorfimage nicht mehr, es ist schlicht - und täglich hunderttausendfach besehen - widerlegt.


    Ob eine Skyline ausreicht, um aus dem Jahrzehnte währenden und von Generationen zu Generation weiter gegebenen Vorurteilen gegen das Schwäbische rauszukommen, ist fraglich, dennoch wäre sie ein optisch wahrnehmbares Zeichen, zumindest ein Indiz, dass Stuttgart anders ist und überrascht. Leider unterstellt man bei solchen Gedanken und Visionen inner- und außerhalb der Stadtgrenzen Großmannssucht, gerade weil man ja provinziell sei. Man kann es Keinem recht machen.

  • Eine brauchbare Skyline jedoch, die von weithin sichtbar wäre ( ... ) hätte schon auch was, sie zeigt einfach an, jetzt ist Schluß mit Dorf und Kleinstadt, man befindet sich in der Großstadt eines Ballungsraums, der Hauptstadt einer Boomregion.


    Schon mancher hat daher aus Richtung Karlsruhe kommend Eltingen, das schönste Dorf Württembergs, mit Stuttgart verwechselt.


    Es geht mir um bessere Identitätsstiftung durch Citydesign.


    Ihr glaubt noch immer, daß ihr eine bessere Archietektur bekommt als den dicken Brauerei-Stumpen am Charlottenplatz? Euch ist nicht zu helfen.

  • Zitat von derstuttgarter

    Schon mancher hat daher aus Richtung Karlsruhe kommend Eltingen, das schönste Dorf Württembergs, mit Stuttgart verwechselt.


    Stimmt, auch ich gehörte dazu :). Gerade bei Nacht könnte man eine Großstadt hinter der Leonberger Skyline vermuten. Also wieder ein Grund mehr für eine ansehnliche Skyline in Stuttgart, um nicht mehr verwechselt zu werden.;)


    Ihr glaubt noch immer, daß ihr eine bessere Archietektur bekommt als den dicken Brauerei-Stumpen am Charlottenplatz? Euch ist nicht zu helfen.


    Ich zumindest glaube nicht, dass so ein bescheidenes Gerät wie am Charlottenplatz in der Innenstadt heutzutage bei der Stadtgestaltungskommission Zuspruch fände. Notfalls können wir ja abstimmen ;).

  • @derstuttgarter
    Schon mancher hat daher aus Richtung Karlsruhe kommend Eltingen, das schönste Dorf Württembergs, mit Stuttgart verwechselt.


    Leider hat der Täuschungstrick in WW2 nicht ganz funktioniert ;) (Nichts gegen Leonberg)



    Ihr glaubt noch immer, daß ihr eine bessere Archietektur bekommt als den dicken Brauerei-Stumpen am Charlottenplatz? Euch ist nicht zu helfen.
    LBBW, Colorado und Bülowturm beweisen es. Und selbst die zweite Garde in Degerloch oder Chausseefeld zeigen es.
    Die passendere Frage wäre daher: Bist Du nur sehschwach oder oder sehschwach und geschmacksverirrt? *




    Wagahai
    Ob eine Skyline ausreicht, um aus dem Jahrzehnte währenden und von Generationen zu Generation weiter gegebenen Vorurteilen gegen das Schwäbische rauszukommen


    Natürlich nicht. Aber diejenigen, welche in nicht sehr intelligenter Weise den Widerspruch, "Stuttgarter HH-Befürworter wollten HH, um Großstadt zu sein", pflegen, sind eh nicht Zielgruppe, man nutzt sie besser als Salz in der Diskussionssuppe.



    Der Unterschied bei Stuttgart ist, dass keine Skyline nach den vorgelagerten Bürogettos kommt.


    Nur fehlt möglicher Weise die Hauptspeise (in terms of HH!).


    Richtig! Das ist der Unterschied, aber nicht unbedingt der Nachteil. Selbst Frankfurt kommt ja außerhalb derartiger Foren nicht allzu gut weg, obwohl es einige architektonische Meisterwerke besitzt. Bei Stuttgart läge der Fall anders. Eine Skyline wie in ffm ist hier im Leben nicht zu erwarten, schon mengenmäßig. Eine Downtown-Skyline wäre kein Landmark, da allenfalls vom Kesselrand aus zu sehen - anders wäre das auf der Prag.


    Ich könnte mit einem - sogar gut getrennten - Nebeneinander leben, weil ja beides attraktiv sein kann.
    Ich gehöre immer noch zu den Unverbesserlichen, denen es auch die Stuttgarter Innenstadt angetan hat. Du ja gleichfalls. Wir sind glaube ich beide der Meinung, daß Ost, Süd und West plus Halbhöhen Nord keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Problemkind ist die eben stark kriegszerstörte City, die von Einzelbauten und Ensembles lebt, nicht vom geschlossenen Stadtbild.


    In der Regel sind genau solche Vorzeigebjekte das, wie Städtetourismus (verständlicherweise) funktioniert. Sonst könnte man ja mit Ausblicken und Gründerzeitspaziergängen locken.


    Nun, ganz schlecht steht Stuttgart an solchen Hotspots auch nicht da und erst jüngst ist wieder etwas hinzugekommen, auch wenn dabei ein unterirdisches Autobahnkreuz draufgegangen ist ;)



    -----------------------------------
    * wer das versteht, kriegt einen Punkt

  • Sag mal MaxBGF, diese fünf Dinger gefallen Dir? Das meinst Du doch nicht im ernst? Ist es vielleicht Lokalpatriotismus weil diese in Stuttgart stehen und nicht als Pförtnerhäuschen in New York? Die entwirft dort der Hund der Putzfrau des Architekturbüros.


    LBBW - In USA findet man so eine Konstruktion überall als Stütze jeder großen Reklametafel. Hier steht es nutzlos und billig im Weg rum. Daß es besser aussieht als der Flachbunker der sparda daneben macht den Klaschtr nicht hübscher.


    Colorado - hat nur noch drei Ecken statt vier und ist dafür etwas runder wie ein Cola-Automat. Lustig ist vor allem die viereckige hellgraue Betonkiste auf dem Dach mit der Stahltür - ein echter Kontrapunkt, der den Rest des Aufwandes für die Gestaltung ins absurd Lächerliche kehrt.


    Bülowturm - fett und kurz, vielleicht sollte man auf die Kiste am Charlottenplatz auch ein Segel setzen damit es MaxBGF gefällt.


    Degerloch - fett und kurz - das schönste Hochhaus Degerlochs.


    Chausseefeld - fett, kurz und stachelig. So wie das Chausseefeld stell ich mir ein Ghetto vor, zuwenig Spielplätze, zuwenig Parkplätze und das am Ende der Welt.


    Schauen wir dem Problem ins Auge. Bei den Stuttgarter Grundstückspreisen wird ein elegantes schlankes Hochhaus noch lange unwirtschaftlich sein. Es werden daher immer nur kleine dicke kurze Stumpen gebaut. Leute die zuviel Geld haben und sich ein Denkmal setzen wollen, tun dies woanders.

  • Zitat von Max BGF

    Aber diejenigen, welche in nicht sehr intelligenter Weise den Widerspruch, "Stuttgarter HH-Befürworter wollten HH, um Großstadt zu sein", pflegen, sind eh nicht Zielgruppe, man nutzt sie besser als Salz in der Diskussionssuppe.


    Gutes Rezept :)

    Eine Downtown-Skyline wäre kein Landmark, da allenfalls vom Kesselrand aus zu sehen - anders wäre das auf der Prag.


    Dieses Argument habe ich noch nie verstanden. Es ist richtig, dass bei der Stuttgarter Hügellandschaft je nach Standort HHer perspektivisch auftauchen und verschwinden würden. Aber warum soll das einen Landmark-Charakter von HHern in Mitte verhindern? Im Gegenteil: Gerade vom Kesselrand wäre die Perspektive auf solche HHer imo originell, da es mal etwas anderes wäre als die allgemein üblichen "Flachland-Skylines".


    Zur Prag: Ich bin sehr dafür, dass die guten Bebauungsansätze weiter entwickelt werden zu einer "Stadtkrone". Gerade die Topografie an dieser Ecke würde im Hinblick auf die Heilbronner Str. höchst abwechslungsreiche Perspektiven bieten. Hier meine ich auch, dass recht hoch gebaut werden kann, d.h. über 150m. Der Pragsattel hätte aber (wie auch bei der besprochenen Filderskyline) "nur" Stadttorcharakter und keine Funktion als Downtown-Landmark.


    Ich meine nicht, dass es ein "Entweder-Oder" sein muss nach dem Motto, wenn HHer auf der Prag, dann keine in Mitte. Es muss nur in den jeweiligen Kontext passen, ein Nullsummenspiel der Standorte ist nicht zwingend, aber vielleicht ist es von Dir auch nicht so gemeint.


    Problemkind ist die eben stark kriegszerstörte City, die von Einzelbauten und Ensembles lebt, nicht vom geschlossenen Stadtbild.


    Daher denke ich, dass schöne HHer zu einer identitätsstiftende Charakterbildung für die in großen Teilen gesichtslose City beitragen könnten, aber ich wiederhole mich.


    Zitat von derstuttgarter

    Bei den Stuttgarter Grundstückspreisen wird ein elegantes schlankes Hochhaus noch lange unwirtschaftlich sein. Es werden daher immer nur kleine dicke kurze Stumpen gebaut. Leute die zuviel Geld haben und sich ein Denkmal setzen wollen, tun dies woanders.


    Wer fettflache Riegel bauen kann, kann u. U. genauso in die Höhe bauen, Frage ist nur, ob sich das mit Standort und Lokalkolorit der Eingeborenen verträgt. Was in Cincinnati, Ohio geht, geht auch in Stuttgart.
    Im Übrigen: Was hast Du gegen Denkmäler? Denkmal drüber nach :)

  • @derstuttgarter
    #46 ist gut geschrieben :lol:
    Doch, es ist mein Ernst, aber mehr Spaß würde mir auch machen, so wie Du drüber zu schreiben. Andererseits hab ich dafür den Spaß beim Betrachten.


    Noch ein Wort, weil das ja alles Geschmackssache ist:
    Du hast in diesem Forum neben umfangreicher Kritik immerhin folgende Dinge schon gelobt:
    - Asemwald
    - Marktplatz
    - Tagblattturm


    Ich glaube, das kann man so stehen lassen. In Trollhättan.


    Wenn ich das wohlwollend mit Deinen anderen Kommentaren zusammentue, komme ich drauf, daß Du ein Verehrer von Rechteck und Quader bist.




    Wagahai
    Ich meine nicht, dass es ein "Entweder-Oder" sein muss nach dem Motto, wenn HHer auf der Prag, dann keine in Mitte. Es muss nur in den jeweiligen Kontext passen, ein Nullsummenspiel der Standorte ist nicht zwingend, aber vielleicht ist es von Dir auch nicht so gemeint.


    Also momentan bin ich gegen HH im Kessel, Ausnahme S21-Areal, was ich nicht mehr als Kessellage bezeichnen würde. Allerdings könnte mich ein sehr guter Vorschlag umstimmen. Oftmals gehen HH-Projekte leider schief und dann wäre m.E. in S, d.h. im Kessel, besonders viel verloren. Wobei ich andererseits gestehen muß, dort unten stehen schon ein paar schiefgegangene Hochhäuser, Marke Wohnbau um die 50 m, und auch daran hat sich das Auge gewöhnt. Schlimmer als die würde ein neues Hochhaus auch nicht.


    Ist ja auch ein Streit um des Kaisers Bart. Wenn Entwürfe jemals da sind, bilde ich mir meine Meinung. Der Trump Tower wäre ganz nett gewesen. Jedenfalls bin ich nicht der Ansicht, solche vorgelagerten Hochhäuser machten nur als Teil eines Ganzen, dessen Haupt zwingend im Stuttgarter Zentrum liegen müsse, Sinn. Nein, gerade präferiere ich zweimal Skyline und zwar auf der Prag und in Möhringen(/Vaihingen). Das ist auf absehbare Zeit bei der Konjunktur reichlich.


  • re MaxBGF

    Deine Einschätzung meines Geschmacks liegt ziemlich daneben. Aber dein Architektur-Geschmack deckt sich ja auch nicht mit meinem.