Graffiti-Hauptstadt Berlin

  • Könnte man einen guten Teil zusätzlich in die polizeiliche Verfolgung der Schmierer investiern und diese dann auch zur Graffitientfernung verdonnern. Das hätte einen schönen Abschreckungseffekt wenn man aus dem Job geholt würde und dann Schmierereien wieder zu entfernen hätte. - Ob man beim Berliner Jobmarkt dann noch seine Stelle hat wäre nämlich fraglich. Mich nervt des ungemein. Da sind neue Brücken, Tunnels, Bahnhöfe oder Gebäude noch nicht mal ihrer Nutzung übergeben, dann sind die schon vollgetextet. Sich derartig zu befriedigen haben sozial Unglückliche in anderen Städten nicht nötig. Noch schlimmer finde ich das Scheibenzerkratzen bei Ubahnen. Wer macht denn sowas - und wieso kriegt das anscheinend kein Mensch mit? Man kann doch nicht ungestört eine komplette Ubahnscheibe von oben bis unten mit einem scharfen Gegenstand verkratzen ohne dass das jemand bemerkt? Und kaum ist sie ausgetauscht - wird sie sofort wieder beschmiert oder zerkratzt. Die Instandsetzung kommt dem Vandalismus in Berlin einfach nicht mehr hinterher...

  • Man muss das aber schon differenzierter betrachten. Vandalismus mit Street Art in einen Topf zu werfen finde ich problematisch. Zerkratzte U-Bahnscheiben und wahrlose Schmierereien sind auf jeden Fall ein großes Ärgernis. Jedoch würde ich auf Graffiti im Stadtbild eigentlich nur ungern verzichten. Es gibt durchaus qualitativ hochwertige Graffities, die das Stadtbild meiner Meinung nach unheimlich bereichern. Quasi umsonst-und-draußen Kunstgallerien. Gerade an Tunneln und Brücken, wie es Andi 777 geschrieben hat, oder entlang von S-Bahnstrecken stören die mich überhaupt nicht. Auch an Brandwänden sind sie oft eine Bereicherung. Auf Fassaden von neu errichteten Gebäuden wiederum sind natürlich auch schöne Graffities ärgerlich.

  • ^ Sehe ich ähnlich. Verärgerung über Tags oder Scratches an Häusern, an U-Bahnscheiben usw. kann ich absolut nachvollziehen, frage mich aber, wieso sich manche beispielsweise durch vollgeschmierte Sichtbetonbrücken oder Bauzäune persönlich belästigt fühlen. Streetart ist sowieso nochmal ein anderes Thema und hat mit Graffiti per se erst mal recht wenig zu tun.

  • Ja aber hat sich schon einmal jemand die Graffitis in der City Ost Berlin angeguckt die man überall an neuen Häusern findet wenn man mit der S5 zum Hauptbahnhof fährt das sieht doch grausam aus und Touristen die aus London oder Paris kommen kennen das nicht so exessiv wie in Berlin und vorallem nicht an tollen Fassaden direkt in der City!

  • Ich kann da eigentlich Andi nur beipflichten, zumal ich mich in Berlin kaum an ein Graffito erinnern kann welches ich als Kunst bezeichnen würde. Das Meiste (vor allem an den Bahnwagen und entlang der Strecken) ist hilfloses Gekrakel, das seinen Untergund leider überhaupt nicht aufwertet und anscheinend oft auch während Bauphasen und kurz nach nem neuen Anstrich drübergeschmiert wird, nur um das Neue kaputtzumachen.
    Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn es qualitativ hochwertige Graffiti irgendwo in Berlin gibt die nicht angebracht wurden um irgendwas kaputtzuschmieren.

  • Naja wenn es aber schon so viele "hirnlose" Grafittibilder in der Berliner Innenstadt gibt wieso bekommt es dann dort gerade wo alles dicht bebaut ist keiner mit! Oder auch das zerkratzen der Scheiben was ja auch zum Teil mit dazugehört Wenn sich junge Leute in die S oder U-Bahn setzen denken sie müssen cool sein und vor den anderen Mitfahrern aus Lust und Laune die Scheiben mit ihren Messer oder anderen Gegenstand zerkratzen um dabei tolle Bilder hinzubekommen, das ist doch wahrhaftig "krank" um es mal so auszudrücken und den Mitfahrern stört es noch nicht mal, weil sie es nicht wahrnehmen wollen oder wirklich nicht gesehen haben was aber ziehmlich selten ist! In was für eier rücksichtlosen Gesellschaft voller Ergeiz, Neid und Ignoranz leben wir denn heute bitteschön:nono:

  • ^ Ähm, dann sitz du mal in der U-Bahn neben solchen Gestalten und erhebe das Wort des Protestes...viel Spaß...im Krankenhaus!

  • Ich habe ja auch nicht gesagt das man immer selber eingreifen sollte, denn es wäre auch sinnvoll das bei der BVG deren Fahrzeuge am meisten betroffen sind zu melden, indem man einen Brief schreibt und mehrere Unterschriften sammelt. Also wie eine Art Volksbestätigung! Und dann wird man sehen ob sich der Betreiber dafür interessiert Wachmänner der Polizei oder anderer Form eizustellen:daumen: Und wenn alles nicht hilft muss man der Schadtat einfach Vorrang lassen:nono:

  • ^ Ich glaube aus Kostengründen hat man sich für Letzteres entschieden. In Leipzig setzt man übrigens 1-EUR-Jobber in den Trams ein, um zum einen Gewalt und Zerstörung vorzubeugen, als auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Kunden zu erhöhen.

  • Ob man das schön findet sei dahingestellt, dem Hausbesitzer hats offenbar gefallen, er hat den entsprechenden Teil bei der Sanierung ausgespart:

    Zu sehen in der Krausnickstraße


    Bilder von mir.

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  • Weltgrößtes Tape-Art-Kunstwerk im Wedding


    Ist zwar nicht Graffiti, aber ein, wie ich finde, sehr interessantes Street-Art-Projekt, und passt deshalb vielleicht ganz gut in diesen Thread:


    Die Fassade des leerstehenden Stadtbad Wedding wird derzeit von dem Tape-Art-Künstler El Bocho mit einem riesigen Kunstwerk aus Klebeband gestaltet. 11000 Quadratmeter wird es groß und am Samstag der Öffentlichkeit präsentiert.
    Ich glaube das wird das Gebäude optisch stark aufwerten, werd mir das demnächst auf jeden Fall mal persönlich anschauen.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…g-Tape-Art;art125,2836610

  • danke mescha, werd ich mir sogar mal anschauen, der wedding macht sich.
    vielleicht sollte man diesen thread in sowas wie "urban art berlin" umbennen oder street art oder was weiß ich, nur weil halt graffiti allein es nicht mehr alles beinhaltet.

  • ^
    eine Umbenennung wäre bestimmt angebracht. Hier ist übrigens ein kleiner Blog mit Werken von EL Bocho:
    http://www.elbocho.net/


    Schon krass wenn man mal bei einem Spaziergang die Augen offen hält wie omnipräsent manche Künstler wie El Bocho oder Alias sind. Für einige Gebiete ist das schon eine Bereicherung. Besser als diese stupiden Kritzeleien in Kreuzberg oder Prenzlauer Berg, die man an dort leider an jeder Hauswand findet.


    eine sehr ergiebige Flickr Gruppe, gefüllt mit tausenden Streetart-Aufnahmen aus Berlin

  • Gibt halt genug talentfreie Leute die den "Lifestyle cool" finden, ist ja auch so "undergroundig" und so, und uns darum mit häßlichen Tags und Gekrakel auf die Nerven gehen und die Kritik daran auch noch als "Adelung zum Rebell" überinterpretieren. Straßenkunst, bei der man sieht da macht sich jemand Gedanken, gibt es selten.

  • Den Anspruch haben Tags auch nicht. Sie sind mit "Kunst" nicht gemeint, das werden dir auch Sprüher so sagen.
    Allerdings macht die diese Tatsache auch nicht besser...

  • Was wirklich eine Sauerei ist, wenn Denkmäler und Baudenkmäler mit diesen Tags beschmiert werden. Das ist in Berlin ja auch ganz groß... das ist einfach nur Vandalismus und Beschädigung von Kulturgut. Es sollten härtere Strafen her und eine bessere Überwachung stattfinden.

  • Ich danke dass die Problem liegt auf der Management in Berlin. Ich habe selbst bei der Bezirksamt Friedrichshain (Abteilung für Bauen, Wohnen u. Immobilienservice) gefragt fuer die graffiti entfernung, und das war die Antwort:


    Um Masten, Pfosten und Laternenpfähle von Graffities und Stickern reinigen zu lassen fehlen uns leider die nötigen Finanziellen Mittel.


    Das Problem liegt einfach hier, weil mit eine gute Sorgfalt kann alles besser werden.
    Ich habe mich selbst ingagiert, und ein Jahr vor habe ich verschinene Informationschilder zwischen Platz der Vereinten Nationen und Otto-Braun-Strasse (hier eine Beispiel) sauber gemacht, und in fast eine Jahr keine neu Graffiti sind zueruckgekommen.

  • Das Problem mit den sogenannten Tags ist nicht einfach zu lösen.Da kann man m.E.nicht nur von falschem behördlichen Management schreiben,dass ist einfach ein gesellschaftliches Phänomen.Da hilft nur Zivilcourage und nicht wegsehen.Zivilcourage muss natürlich durch entsprechende behördliche Unterstützung flankiert werden.Nur wer sich sicher ist,dass die Rechtsorgane auf seiner Seite sind,der wird auch beherzt eingreifen.