Basel: 178-Meter-Büroturm "Bau 1" für Roche (09.2015 eröffnet)

  • update 09.08.2015

    Während man gespannt auf den Baubeginn der anderen Hochhäuser wartet (insbesondere den Bau 2 mit 205m), wird auf dem Gelände der Roche AG munter weiter gebaut. Fertig ist nun auch unter anderem dieses Gebäude.









    Bilder: Silesia

  • Schöne Bilder!
    Der in der Bauphase oben genannte Handymast war allerdings die Betonpumpe.


    Bau 1 wird bald fertig, die Eröffnung naht.




    VG
    Solaris

  • Vor knapp 6 Jahren habe ich zu diesem Projekt geschrieben:

    Also dieser Entwurf ist m.E. eine städtebauliche Katastrophe. In einer eher beschaulichen Stadt wie Basel (knapp 170.000 Einwohner) sprengt das doch jeden Rahmen, von der bescheidenen Architektur ganz zu schweigen. Dazu kommt der nahezu gänzlich fehlende Bezug zu den angrenzenden Gebäuden. Da sollte Roche lieber zwei oder drei niedrigere Türme bauen und so ein Ensemble formen.


    Ich kann dazu nur ergänzen dass der Turm noch hässlicher geworden ist, als schon zu Beginn gefürchtet. Basel hat ein neues Landmark. Nur leider wird dieses Landmark auch bald als die #1 Architektursünde der Schweiz bekannt sein.

  • ^


    Ich freue mich jedes mal, wenn ich den Turm sehe. Sieht aus jedem Winkel und zu jeder Zeit anderst aus. Genial. Dank an die Architekten.
    Und zu Deiner missbilligenden Meinung, vermutlich einfach neidisch, dass man in München so ein Hochhaus nicht hinbekommt.:nono:

  • ^


    Glaubst Du denn im Ernst dass ich eine solche Meinung nur vertrete, weil es an meinem aktuellen Wohnort München kein derart hohes Gebäude gibt? Entschuldige mal, aber das ist jetzt schon fast eine Beleidigung - für wie primitiv hältst Du mich?

  • Ich sehe das ähnlich wie Jai-C, bin aber der Meinung, dass selbst niedrigere Hochhäuser dort nichts zu suchen haben. Dieser Fehler wurde mit dem Messeturm schon in der Vergangenheit begangen, man aber wohl nichts dazu gelernt hat. Die Innenstadt Basels ist derart von Kleinteiligkeit geprägt, so dass ich selbst mit Flachbauten (bis zu 7 Stockwerken) dann ein Problem hätte, wenn sie überdimensioniert wären.


    Vollständig gegen Hochhäuser bin ich selbstverständlich nicht, ganz im Gegenteil. Selbst das Design dieses Hochhauses könnte ich ertragen, wenn es denn nur am Rande des Zentrums stehen würde (wie z.B. die Hochhäuser von Novartis). Schade, dass man sich für die Innenstadt entschieden hat.


    Die an sich beschauliche Stadt Basel hätte dank seiner enormen Wirtschaftskraft sogar das Potential eine beachtenswerte Skyline zu entwickeln. Leider stimmen aber die Umstände nicht. Zum einen, weil Roche (dieses und die geplanten noch folgenden Hochhäuser) und Novartis ihre Hochhäuser an unterschiedlichen, weit voneinander liegenden Standorten realisieren wollen bzw. schon realisiert haben. Und zum anderen auch deshalb, weil diese Unternehmen eine Campus-Lösung verfolgen, d.h. die Bauten jeweils auf abgeschotteten großen Unternehmensarealen stehen (werden). Dies verhindert, dass sie dicht an dicht oder gar benachbart stehen können (ähnlich wie in Frankfurt die Hochhäuser in der Neuen Mainzer Straße).

  • @Jay-C: Erstens frage ich mich wie mich ob und wie häufig du den Turm schon vor Ort gesehen hast um ein solches Statement bezüglich falschem Standort, Hässlichkeit und angrenzender Gebäude etc machen zu können.
    Ich kann dir nur sagen, dass ich von Leuten in Basel noch nie direkt gehört habe, dass sie den Turm missbilligen. Es kann sein, dass gewisse linksgeschaltete Medien wie die Tageswoche kritisch mit dem Turm, seiner Höhe und Form umgehen.
    Aber ich denke, wir Basler sind mal progressiv eingestellt und in
    merlinammain
    Frankfurt hat man zu den Anfängen vermutlich sich auch eher kritisch zu den Wolkenkratzer Kulturen geäussert, insbesondere als es noch Lücken und nicht Cluster gab, wie heute.


    Es wird beklagt, dass es keinen Bezug zu angrenzenden Gebäuden gibt. Wartets ab, wenn Roche seine 2 noch zusätzlichen Hochhäuser à 205 und 132 Meter dort bauen will, gibt es schon einen kleinen Cluster, geschweige denn von den angrenzenden "kleineren" Messe-, Clara-Turm und dem zusätzlich um die 90-100 Meter hohen Turm, der bei der Messen noch ziemlich wage geplant ist.
    http://www.skyscrapercity.com/…read.php?t=388554&page=23


    Und noch zu München, also ich finde bspw. der Uptown-Tower ziemlich fade, langweilig und unschön gegenüber dem Rocheturm. Der Roche-Bau 1 ist markant von seiner Form her, dadurch, dass die schmalen Seiten stufenförmig auf beide Seiten gebaut ist, sieht er von jedem Winkel anderst aus, vor allem die der stufenförmige steile Anstieg Richtung Osten gibt dem Turm einen schrägen Winkel drauf, den man bspw. im beiliegenden Video so ab 18 -30 Sekunden gut sehen kann.
    https://www.youtube.com/watch?…er_embedded&v=EzvzWiz8KPk
    Die weisse Fassade lässt schöne Spiegelreflexe zu, der Turm reflektiert Wolken und Licht schön, bspw. vom Bruderholz aus betrachtet.


    Jemand beklagt, dass dieser Turm vermessen an der Grösse der Stadt ist. Diese Argumentation klingt fast so, dass wenn man klein ist sich nicht entwickeln darf.
    Vergessen wir nicht, dass die Region Basel mit Agglomeration, Metropolregion um die 800`000 Einwohner hat. Lieber eine solche Stadt die vorwärts geht, als ein Stadtzentrum, welches sich nicht entwickelt und sich zu einem Rom verkommt.

  • BaslerDybli: Warum gleich so aufgebracht? Ist doch nur Geschmackssache...;)


    Ich selbst finde den Bau auch nicht schön, er wirkt auch in natura irgendwie zu "dick" und die Fassadenelemente sagen mir weniger zu. Aber er ist mutig und ich finde auch eine kleine Stadt wie Basel verträgt eine solche Höhe. Warum nicht?

  • ^ & ^^
    Richtig lesen bitte! Ich habe nichts gegen Hochhäuser in Basel (und ich denke auch Jai-C nicht), bei mir ist klar das Gegenteil der Fall. Und so klein ist Basel nun auch wieder nicht, wenn man das Umland miteinbezieht. Es geht hier vielmehr um den Standort.


    MiaSanMia, du solltest mal Basel besuchen und das Umfeld des Hochhauses dir ansehen, dann wirst du meinen und auch Jai-Cs Beitrag verstehen. Um es dir als Münchner besser zu beschreiben: Es wäre in etwa so, als wenn man in nur 1 km Entfernung zur Frauenkirche ein Hochhaus bauen würde ... würde dir das gefallen?

  • merlinammain:


    Ich war erst am Sonntag in Basel, wenn auch nur kurz. Ich fand die Lage des Hochhauses nicht weiter schlimm, der Bau liegt sowieso schon in einem Industrieareal.
    Zu München:
    Im Umkreis von 1km zur Frauenkirche stehen zwar keine 180m hohen Türme, eben nur Midrises bis zu 70m. Sofern es außerhalb des Altstadtrings ist, können von mir aus auch in München derart hohe Gebäude stehen, gerade westlich der Sonnenstraße würden sich diese wunderbar machen.

  • Grundsätzlich bin ich kein Gegner von Hochhäusern, sondern ganz klar ein Befürworter. Das heißt aber nicht, dass ich Hochhäuser pauschal gut finde. Hohe Gebäude stellen schließlich einen tiefen Eingriff in das Stadtbild dar und sollten nicht unüberlegt gebaut werden.


    Ich kann dir nur sagen, dass ich von Leuten in Basel noch nie direkt gehört habe, dass sie den Turm missbilligen. Es kann sein, dass gewisse linksgeschaltete Medien wie die Tageswoche kritisch mit dem Turm, seiner Höhe und Form umgehen.


    Das mag sein, ich erhebe aber auch gar keinen Anspruch auf objektive Beurteilung sondern äußere nur meine subjektive Meinung. Wenn die Menschen vor Ort den Turm toll finden, dann ist doch alles fein. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich diese Meinung teile.


    Es wird beklagt, dass es keinen Bezug zu angrenzenden Gebäuden gibt. Wartets ab, wenn Roche seine 2 noch zusätzlichen Hochhäuser à 205 und 132 Meter dort bauen will, gibt es schon einen kleinen Cluster, geschweige denn von den angrenzenden "kleineren" Messe-, Clara-Turm und dem zusätzlich um die 90-100 Meter hohen Turm, der bei der Messen noch ziemlich wage geplant ist.


    Wenn man es in Basel schafft, einen Cluster von nahe aneinander stehenden Türmen zu bauen, die sich auch in Ihrer Dimension soweit ähneln, dann bin ich bereit meine diesbezügliche Meinung zu revidieren. Die Erfahrung in anderen Städten zeigt aber, dass Solitäre häufig Solitäre bleiben oder eben nur in lächerlich kleine Cluster eingebettet werden - z.B. der Posttower in Bonn.


    Wenn man dagegen eine Skyline aufbauen möchte, dann braucht man einen Masterplan. Ein solcher Plan muss die Entwicklungen kommender Jahrzehnte vorwegnehmen und sukzessive umgesetzt werden. Frankfurt hat und hatte beispielsweise einen solchen Plan.
    Wenn Basel ebenfalls einen solchen Masterplan hätte, dann würde man vermutlich nicht mit so einem Wolkenkratzer loslegen, sondern die Skyline entwickeln, also von "unten nach oben".


    Und noch zu München, also ich finde bspw. der Uptown-Tower ziemlich fade, langweilig und unschön gegenüber dem Rocheturm.


    Warum bringst Du jetzt schon wieder München ins Spiel? Hier geht es doch um Basel, nicht wahr? München sehe ich eher als Paradebeispiel für eine fehlgeplante, dadurch nicht von der Bevölkerung akzeptierte und somit gescheiterte Hochhausentwicklung. Diese Erkenntnis macht die Situation in Basel jedoch nicht besser. Das Uptown finde ich im übrigen auch nicht besonders, wenigstens ist es zu banal um hässlich zu sein.


    Jemand beklagt, dass dieser Turm vermessen an der Grösse der Stadt ist. Diese Argumentation klingt fast so, dass wenn man klein ist sich nicht entwickeln darf.


    Sagen wir es so - je größer die einzelnen Gebäude sind, umso schwerer wird es mit einer Clusterbildung. Die Größe einer Stadt (und somit ihre Wirtschaftskraft) korreliert dabei logischerweise mit deren Potential hinsichtlich einer solchen Entwicklung. Wenn Basel das trotzdem schafft - Hut ab! Ich glaube aber nicht daran.

  • Es mag vielleicht stimmen, dass für Deutsche Verhältnisse der Roche-Turm nahe (ca. 1km) von der Hauptkirche dem Münster entfernt steht, aber man kann auch auf google maps etc gut erkennen, dass der Roche-Turm ca. 500 Meter von der basellandschaftlichen Grenze zu Birsfelden steht.


    Das heisst wir verlassen dort schon wieder die Stadt und sind in Baselland politisch auf einer komplett anderen Ebene als die Stadtzone, bspw. könnte Basel-Stadt nicht mal mit Birsfelden fusionieren, da die beiden Gemeinden sich in anderen Kantonen befinden, etc.


    Basel-Stadt ist der kleinste (Halb-)Kanton der Schweiz. Roche ist organisch in Basel gewachsen. Gemäss Interview mit Severin Schwan, dem Roche CEO gabs anscheinend Bestrebungen ein Teil des Haupsitzes nach Kaiseraugst, ca. 14 km östlich am Rhein aufzubauen, hab dies aber verworfen.


    Ich denke ein Hauptsitz in der Stadt macht mehr Sinn als aufs Land zu ziehen. Das Roche-Areal ist flächenmässig arg beschränkt und wenn Roche darauf wachsen will, gehts halt in die Höhe.


    Wenn man sich ein wenig mit der Thematik befasst, scheint es zumindest mir zufolge logisch, auch wenn es so nahe bei der Altstadt Bedenken geben kann.


    Der Kanton Basel-Stadt hat vermutlich bis auf wenige Aren in Riehen, Chrischona, Bettingen und Bruderholz kein Grünland mehr, auf welchem man etwas von Null auf aufbauen kann, daher ist es logisch, dass auch die Stadt in die Höhe schiesst. Von Landreserven wie in Deutschland können wir nur träumen. Ist jetzt vermutlich für die meisten hier drin stinklangweilig, macht aber den Beschluss von Roche zumindest teilweise nachvollziehbar.

  • Auch bin kein Fan des Gebäudes. Wir sind letztens mit unseren Frankfurter Kollegen durch Basel gefahren und die spontane Reaktion der Mitfahrer war wenig positiv - Zitat: Das ist ja schlimmer als in Ludwigshafen.


    Vor allem die Fassade ist extrem trist und erinnert mich an die nicht-bewährte 70er Jahre Architektur in Teilen Deutschlands.

  • der Roche-Turm ist auf alle Fälle deutlich besser als der Messeturm!


    Interessant am Rocheturm ist auch, das einem viel mehr bewusst wird, wie der Rhein fliesst, wie sehr der Rhein um die Ecke fliesst an seinem Knie.


    Erstaunlich auch, dass er praktisch von überall her sichtbar ist. Immer wieder taucht er auf einmal in der Ferne auf.


    es grüsst
    das fräulein