Domumgebung

  • Interessant wie die Vorschläge sich in der Grundaussage gleichen - inakzeptable Situation am Dionysoshof, inakzeptables Erscheinungsbild des RGM und seine Nähe zum Domchor. Mein Ansatz in dieser Diskussion:


    ML: Kompletter Abbruch der "Brücke" über "Am Domhof" inklusive der Verwaltungs- und Büchereigebäude des ML. Freilegung des Werkstattgebäudes am Bahndamm entlang bis zum Ansatz der großen Freitreppe zum Rhein. Da ich nur einmal als Kind im ML war, kann ich wenig zur Situation im Inneren sagen, aber eine vom Strassenniveau hochaufragende (Stadthaushöhe) Fassade am "Domhof" als Haupteingang des Museums mit direktem Zugang zum Treppenhaus fände ich reizvoll. Nicht auszudenken, sollte das Vorhaben Busmanns realisiert werden, sogar noch den Bereich zum Wartesaal hin mit einer Piazetta zu schließen.
    Da wahrscheinlich zu radikal und nicht realisierbar, zumindest wie von ASW geplant, größtmögliche Verkürzung des Tunnels unter dem Museum.


    RGM: Umgestaltung der Fassade mit römisch-historisierenden Verweisen - hier mal nicht negativ besetzt, es ist ja eindeutig ein Gebäude der Neuzeit - ohne Disneyland-Charakter, analog zu den Gebäuden auf der Museumsinsel in Berlin, die auch auf ihren "Inhalt" hinweisen (im Bewusstsein, dass es sich dort um historische Gebäude handelt): Zum Beispiel Sandsteinfassade, stilisierte Kapitelle an den Säulen, Friesansatz. Verkleinerung oder Verlegung des Forschungsgebäudes, offenerer Zugang zur Römerstraße. Einheitliche, neue Treppe am Kurt-Hackenberg-Platz, Verlegung des Parkhauszugangs in den Trankgassentunnel.


    Domplatte: Freilegung des Sockels der West- und Nordfassade. (gleiche Höhe wie Südfassade, ca. 5 Stufen, Parkhaus darunter wird nicht beeinträchtigt) Abriß der Betonpilze an der Trankgasse und Schaffung einer neuen Treppensituation. Umgestaltung der Lüftungsschächte "Trankgasse" und "Am Hof".

  • @Lunke/Citysurfer/RebellHAI


    ML:
    Die von Lunke vorgeschlagene, weitreichende Veränderung (Abbruch der Brücke zwischen RGM und ML) kann ich mir praktisch irgendwie nicht vorstellen - und die Architekten des ML würden hier erst recht kaum mitspielen. Die breite Treppenanlage vom Rheingarten zum Heinrich-Böll-Platz wäre dann nur noch Zugang zum ML - ohne dass dort noch ein Eingang wäre. Zudem würde das ganze Museumskonzept mit der wunderbaren Innentreppe ad absurdum geführt.
    Aber ein interessanter Ansatz für eine "große Lösung", die auch die Vorkriegssituation spiegeln könnte. Deinem weniger radikalen Ansatz (größtmögliche Verkürzung des Tunnels unter dem Museum) würde ich dennoch eher folgen wollen.


    Die vorgeschlagene Verlegung des Eingangs Richtung Roncalliplatz sollte eigentlich relativ problemlos möglich sein. Dort befindet sich heute der Museums-Shop. Die Fassade müsste nur geöffnet und der Shop verlegt werden.
    Weder Nord- noch Südeingang zum ML profitieren von einer (von fast allen favorisierten) Verkürzung des Tunnels unter dem Museum, weil kurioser Weise gerade auf dem Tunnel die Eingänge liegen. Aus meiner Sicht ließe sich auch der Südeingang zum ML nicht ohne Verbreiterung des Tunnels wirksam attraktivieren.


    RGM:
    Dort konnte ich heute Morgen vorbeigehen und musste auch feststellen, dass das Grabmal und das Mosaik im äußersten Nordosten des Gebäudes, zum Dom hin, liegen. Würde man zumindest die Auskragungen des Museums entfernen oder Grabmal und Mosaik in einem (vielleicht transparenten) Schutzbau freistellen, so wäre schon viel erreicht.


    Die Fassade des RGM ist sicherlich insgesamt ein Ärgernis - für Besucher und Kölner. Der ganze Bau atmet den Mief der Sechziger oder Siebziger Jahre, eher ein Schandfleck, denn ein Schmuckstück, das es eigentlich sein sollte und müsste, gerade an diesem Ort. Ich war noch nie im RGM und habe auch keine Lust das Museum zu besuchen (alleine wegen des Gebäudes, trotz großen Interesses).
    Ob die Fassade eines Um- oder Neubaus architektonische Zitate aus römischer oder germanischer (gab es da schon "Architektur"?) oder mittelalterlichen Zeit aufnehmen muss, will ich nicht fordern. Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg z. B. kommt auch ohne solche Zitate aus. Mir geht es dabei mehr um einen gelungenen und restlos überzeugenden Entwurf für diesen prominenten Ort, passende, souveräne und gleichwohl faszinierende Architektur als Gegenentwurf zum heutigen Situation. Schließlich wird der Bau dort ein paar Jahre stehen und soll uns auch später nicht so enttäuschen wie die Ausgangssituation.


    Domplatte:
    Dass die Betonpilze und die Verkaufspavillions an der Nordseite des Doms weg müssen, unterschreibt Dir jeder Kölner (ceterum censeo...).

  • Zum ML: Eine Verlegung des Eingangs des ML zum Roncalliplatz wurde in der Tat schon einmal konkreter in Erwägung gezogen. Es gab dazu ein Konzept von REM Kohlhaas Architekten (was mich persönlich nicht so überzeugte). Habe hierzu nochmal einen älteren koelnarchitektur - Beitrag ausgegraben:
    http://www.koelnarchitektur.de…ome/museumsspezial/23.htm
    Den von Lunke vorgeschlagenen Komplettabriss der Brücke kann ich mir nicht vorstellen, eine Verkürzung, wie derzeit geplant dagegen schon.
    Der Einwand, dass ein südlicher Eingang ohne Verlängerung des Tunnels nur schwer zu attraktivieren ist, ist nachvollziehbar - wie ich vor Ort feststellen musste. Die Attraktivität liegt aber nicht nur an der Breite der Fläche vor dem Eingang - sondern zu einem nicht geringen Teil auch an attraktiven Zuführung zu diesem Bereich.


    Zum RGM: Eine Freistellung des Grabmals und des Mosaiks außerhalb des Museums kann ich mir nicht vorstellen. Schließlich handelt es sich um die Kernstücke des Museums. OttCgn, was verstehst du unter den "Auskragungen des Museums". Ich kann keine Auskragungen entdecken.
    Ich war gestern auch noch einmal vor Ort und habe mir die Situation angesehen. Eine Verkürzung des RGM an der südlichen Seite, wie von mir zuerst vorgeschlagen, ist nicht möglich. Ich hatte nur den ebenerdigen Appendix südlich des Durchganges vor Augen, nicht aber die darüberliegende, durchgehende Ebene. Bestenfalls könnte man den Erdgeschossbereich südlich des Durchganges wegnehmen, müsste dann jedoch das OG durch Stelzen stützen.
    Das Werkstattgebäude ist m.E. verantwortlich für die höchst unbefriedigende Situation in Bezug auf einen Übergang von Roncalliplatz zu Hackenbergplatz. Um hier einen attraktiven Übergang (Freitreppenanlage) zu schaffen müsste dieses weichen.
    Das Gebäude des alten Diözesanmuseums würde ich nicht nur erhalten, sondern dem RGM zuschlagen. Hier müsste die Stadt versuchen, dies von der Kirche zu erwerben. Hier könnten nicht nur die Werstätten Platz finden, sondern auch der Ticketshop, sowie Museumscafè samt großzügiger Außengastronomie u.a..


    Die Fassade des RGM (hier besteht wohl ungeteilte Einigkeit) bedarf dringend einer Überholung. Auch ich präferiere eine Natursteinverkleidung und würde gerne das gleiche Material, wie in dem von Kaspar Krämer entworfenen neuen Zusgang zur Dombesteigung und den Ausgrabungen verwendet sehen.
    http://www.koelnarchitektur.de…home/news_archiv/2280.htm
    Die Idee mit dem angedeuteten Fries und den Säulen in stilisierter, moderner Form (Abstützung des südlichen 1. OG) könnte man hier gut einbinden. Die Fassade des alten Diözesan-Museums (wenn zum RGM gehörig) würde ich mit dem gleichen Material ebenfalls neu gestalten.


    Wie ich gestern vor Ort feststellte, müsste die angeregte Freitreppe zum Hackenberg-Platz mindestens 2 Zwischenebenen haben (eine in Höhe der alten Hafenstr.) was aber kein Problem, sondern eher positiv ist.


    Lunke: Das mit der Niveauangleichung (Freilegung des Sockels) auf der Domplatte verstehe ich nicht ganz. Kannst du das mal genauer erklären?
    Zu den Pilzen ist ja wohl alles gesagt ...

  • RGM:
    Eine Sandsteinfassade wie von den Neubau wie Citysurfer bemerkte, wäre in der Tat DIE Idee.


    btw. du verpasst in den Museum nicht wirklich was. 3 Euro eintritt sind zwar ok, dafür gehst du in rund 20 Minuten durch und hast nix gelernt. Hier müsste mehr Interaktivität rein, so das die Attraktivität vor allem für Jugendliche deutlich gesteigert wird. Man sehe im Schokoladenmuseum. Es soll Leute geben die gehen da min. 1-2 im Jahr rein. Einfach weil es auch ein Erlebnis ist, man kann Anfassen, sehen, hören und schmecken... sicher letzteres kann man im RGM nicht realisieren, aber die anderen genannten sachen sind sicher eine sache wert.

  • ottcgn1: in der Tat ist der Vorschlag eines kompletten Abrisses zu radikal, sie entspringt eher dem Traum einer Wiederherstellung der Vorkriegssituation – der Domchor völlig frei. Mit einer maximalen Verkürzung des Tunnels habe ich mich aber auch angefreundet, außerdem wäre dies eine von zwei Möglichkeiten (die andere ist der Trankgassentunnel) für eine unauffällige Verlegung des Parkhauszugangs, wenn ein Stück Unterführung erhalten bliebe.
    Deine Idee mit der Freistellung des Pobliciusgrabmals und des Dionysosmosaiks finde ich sehr reizvoll – ein Glaskubus der den Baukörper des RGM asymmetrisch aufbricht, und sich auch an eine hochwertig (und wie gesagt – evtl. stilisiert und möglichst sanft historisiert) erneuerte Fassade wunderbar angliedern könnte…


    Citysurfer: … eine Fassade, wie von Dir angeregt als eine Anlehnung an Krämers neuen Turmzugang – sehr schöne Vorstellung! In letzter Konsequenz könnte man sogar nach dem Abriss der Pilze und der Kioske an der Nordfassade des Doms, anstelle der Pilze einen neuen Kiosk von der Straßenebene bis auf Platzniveau, ebenfalls im „Krämer“-Style errichten, der gleichzeitig einen weiteren Aufzug zum erreichen der Domplatte beherbergt. Deinen Vorschlag, das RGM-Werkstattgebäude abzureißen und die Forschungseinrichtung in das alte Diozesanmuseum zu verlegen, finde ich klasse, ein teurer Neubau fällt weg, und die räumliche Nähe zum Hauptbau ist gegeben.
    Zum Sockel: das Dom-Parkhaus hat kein Gefälle, daher nehme ich an, das eine Wiederherstellung des Sockels und eines Treppenzugangs zum Dom (wie am Südportal und übrigens auch vom Domkapitel gewünscht) auch an der Westfassade des Doms möglich wäre, ohne eine komplette Parkhausebene zu opfern. Wenn man von der Strasse „Burgmauer“ auf die Westfassade zugeht, hat die Domplatte oberirdisch eine deutliche Steigung. Diese scheint jedoch nur die Funktion des barrierefreien Zugangs zur Kathedrale zu haben. Eine Korrektur dieser Steigung, und man hätte Treppe und Sockel wieder, ohne die infrastrukturelle Aufgabe der Domplatte zu zerstören.
    Am Nordportal ist es natürlich unmöglich, den „Deckel“ tiefer zu legen, aber wenn man eins der Portale als stufenlos erreichbar akzeptiert, reicht am Seitenschiff entlang eine sanfte Steigung auf ca. 50 m Länge, um das Niveau wieder anzugleichen. Am Domherrenfriedhof und an der Dombauhütte ist der Sockel eh freigelegt.

  • Den Weg zum Dom ERFAHRBAR machen

    Den ersten großartigen Blick auf unseren Dom hat ein Köln-Besucher, wenn er die Stadt über eine der zahlreichen Autobahnen ansteuert. Es ist immer wieder ein tolles, erhabenes Gefühl, zu sehen, wie dieses mächtige Gotteshaus im Meer der Häuser empor ragt. Leider verliert man an den Stadtgrenzen schnell den Blick und damit auch das Gefühl, dem Gebäude immer näher zu kommen.
    Der 2. Sichtkontakt kommt leider erst zustande, wenn man aus den stinkenden Katakomben der Dom-Tiefgarage heraus steigt. Der Eindruck, der sich bei dieser Mixtur aus Trabantenstadt-Tiefgarage und gotischer Größe bietet ist zu gewaltig, es besteht keine Möglichkeit, das Gebäude in seiner Gesamtheit zu erfassen. Ich schätze, der Kölner Dom ist das einzige gotische Gebäude der Welt mit angegliederter Tiefgarage.
    Denkt man an die Situation in italienische Sienna, so muss man feststellen, dass den Besuchern einiges mehr an Kondition abverlangt wird; das Auto kann nur außerhalb der Altstadt geparkt werden, der Gang zum Dom von Sienna muss zu Fuß zurück gelegt werden.


    Ich bin der Meinung, dass der Dom nicht nur eine Eingangstreppe braucht, um den Besuch des Dom für Touristen, Pilger und Kölner zu einer auch spirituellen Erfahrung werden zu lassen. Vielmehr gehört hierzu auch der bewusste Weg zum Gebäude und dem Dom-Areal insgesamt.


    Einige Straßenzüge am Dom haben nach meiner Überzeugung das Potential zu einer „Dom-Sicht-Straße“, zu einer Prachtstraße umgebaut zu werden. Bspw. die Komödienstraße / Trankgasse. Die Straße ist breit und die Gebäude weisen eine hervorragende 50iger-Jahre-Architektur auf. Würde man den Hauptverkehr zum Rhein über die Nordsüdfahrt/Breslauer Platz verlegen, könnte man zwischen Dom und Tunisstraße mit wenigen baulichen Mitteln einen schönen Boulevard anlegen – mit einem kleinen Platz/Kreisverkehr über der Nordsüdfahrt. Quasi als Eingangssituation zum „Dom-Areal“.


    Zustand heute: http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/55015#59313


    Aber auch in der Marzellenstraße steckt Potential – mit der Kirche „St. Maria Himmelfahrt“ als erste Sehenswürdigkeit. Es würde sich z.B. anbieten, das seit Jahren ungenutzte riesige Post-Gebäude unmittelbar an der Nordsüdfahrt/Ursulastraße (http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/1252#59139) durch ein Parkhaus für Dom-Besucher zu ersetzen und den Dom für Fußgänger über die Marzellenstraße zu erschließen (http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/94014).


    Um eine ganzheitliche Lösung für eine würdige Dom-Umgebung zu schaffen, sollte diskutiert werden, wie das enge Areal von seinen infrastrukturellen Aufgaben entlastet werden kann. Dazu gehört m.E. vor allem die Verlegung der Tiefgarage. Wenn die weg ist, ist vieles möglich.

  • Wie bereits dargelegt, hilft die Flickschusterei am Dom gar nicht. Ein bisschen weniger Straßendeckelung dort, ein bisschen mehr Treppe hier. Das Problem ist grundsätzlich die Nutzung durch den automobilen, mehrspurigen, kreuzungsfreien Verkehr in unmittelbarer Nähe der Kirche. Die kreuzungsfreie Strasse wie natürlich auch die Tiefgarage, sollten verschwinden und die Kirche von allen Seiten frei zugänglich sein. Denn: Es gibt keine kunstgeschichtliche Hierarchie zwischen den einzelnen Flügeln des Doms! Es ist völlig unverständlich, wieso die Stadt den Ostflügel des Dom so stiefmütterlich behandelt bzw. auf der Stichstrasse unter dem Museum Ludwig beharrt. Inzwischen drängen auch die schönen, engen Städte am Mittelmeer den automobilen Verkehr konsequent aus den schönen Zentren. Köln dagegen kann selbst sein größtes Bauwerk nicht davor schützen.


    siehe auch den Link von Rebelhai


    http://www.historisches-koeln.de/

  • Man sollte ja mal wirklich eine Umfrage starten was der Rest von Köln denkt und dann eine dementsprechende Anfrage an die Stadt Köln starten... da sich hier alle soweit einig sind... nur der neue Zugang für den Dom wär dann wieder Sinnfrei hehe

  • Ja, RebelHai, aber wer startet sowas?


    Es ließe sich vermuten, dass eine starke städtebauliche Initiative für den Dom aus dem Umfeld der Dombauhütte oder anderer den Dom unterstützender Stiftungen ginge. Aber so weit ich weiß: Fehlanzeige. Auch gibt es in Köln - im Gegensatz zu den meisten anderen historischen Städten - keinen prominenten Altstadtbauverein o.ä., der sich für die Wiederherstellung punktueller historischen Lösung bemüht.


    Mir geht es nicht um die unbedingte Bevorzugung einer historischen Lösung, aber das Dom zeigt, dass die für den Ort optimale Lösung gefunden längst gefunden und im Zuge der Automobilisierung der Kölner Innenstadt aufgekündigt wurde. Seither wird der gegenwärtige Zustand bemängelt, aber nicht der Mut gefunden, einen Fehler einzugestehen und den daraus folgenden, vielleicht auch langen Weg zu gehen. Die Modernisten-Fraktion scheint in Köln nicht nur stark, sondern auch besonders dogmatisch zu sein. Oder dieser Umstand ist schlicht phänomenal.


    Ziel für den Dom sollte ein weitreichender Masterplan sein, der das gesamte Gebiet mit dem Bhf-Vorplatz, und den nördlichen Plätzen der Domplatte, bis hinein in die angrenzende Strassen aufgreift. Schließlich kann mit dem Verschwinden der Domplatte auch die Gestalt des Römisch-Germanischen-Museums und des etwas vernachlässigten Entrees des Museums Ludwigs verbessert werden.

  • Masterplan für rund um den Dom bis ende des Jahres. Das ist die bedingung um womöglich doch noch Gelder vom Bund zu bekommen.


    Jetzt wird es also nicht mehr bei den Südlichen Bereich des Doms bleiben sondern es wird komplett alles angeguckt von den Betonpilzen bis hin zur Domplatte.


    Es soll dann ein Treffen mit allen beteiligten Architekten, Hausbesitzern der Umgebung, Stadtverantwortlichen und der Dom Meisterei stattfinden (HBF, Hotels, Museum usw. alle dabei) und dann soll geguckt werden was sache ist.


    Ich hoffe sooooooooo sehr das es was bringt...
    Gesehen in WDR lokalzeit Köln.

  • Gibt es hierzu was Neues? Schon Mitte Dez. und man findet nichts. Man wollte doch zumindest mal Busmann & Haberer, Schaller und ASW an einen Tisch bringen?
    Bin immer noch fassungslos, dass man nur wegen Eitelkeiten der Zunft die Unterwelten im Osten (B&H) und die Pilze (Schaller) erhalten will. Zeichnet einen Architekten als kreativen Gestalter und Künstler nicht auch kritischer Umgang mit dem eigenen Werk aus?
    Unter welchen Gesichtspunkten der Ästhetik kann man diese Dinge noch rechtfertigen, Geschmack hin oder her? Dunkle Angsträume und sich vor einem der berühmtesten Bauwerke der Welt profilierende Betonstelzen sind keine Geschmacksfrage, oder sehe ich das zu subjektiv?

  • Nein Lunke, du siehst das vollkommen richtig. Aber ich befürchte, dass man angesichts der extrem angespannten Haushaltslage solche Projekte derzeit nicht in Angriff nimmt. Obwohl - planen kann man ja. Das Geld in die Hand nehmen und umsetzen kann man dann ja später.

  • Wusste man hier eig. davon das der Roncalli Platz erneuert werden sollte?


    Man wollte Privat Spenden sammeln, die Stifter sollten dann als "Stern" aufm Roncalli Platz verewigt werden. Dazu hätten Massive umbauarbeiten stattfinden müssen. Nat. auf Kosten der Stadt. Die Privaten Spenden sollten in eine Domstiftung wandern, um die jährlich 7 millionen unkosten des Doms zu minimieren.


    Wir reden von 11.000 Sternen...
    siehe ksta
    http://www.ksta.de/html/artikel/1260194905380.shtml

  • Wie der Kölner Stadtanzeiger in seiner heutigen Onlineausgabe berichtet soll das Domhotel erweitert und völlig neu gestaltet werden. Hinzu kommen sollen 41 Suiten im 4711 Haus direkt nebenan. Dieses Gebäude soll vollkommen entkernt und wieder neu aufgebaut werden:


    http://www.ksta.de/html/artikel/1262688305110.shtml


    Das Domhotel will damit zu den erlesensten Hotels in Deutschland aufsteigen.

  • Prima Nachricht! Das kann vielleicht auch wieder Impulse zur weiteren Verbesserung der Domumgebung bringen. Auch die Rundschau berichtet:
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1262692400394.shtml


    Hier ist etwas konkreter von einem geplantem Neubau (Geschäftshaus mit Büro- und Einzelhandelsflächen) auf dem Grundstück Wallrafplatz 6 die Rede, für den die eingeschossigen Nachkriegsbauten weichen sollen. Ein genauer Zeitpunkt wird aber nicht benannt. Hoffentlich ist man sich der sensiblen Lage bewusst und plant hier ein eher repräsentatives, nicht zu brachial futuristisches Gebäude.

  • Habe die Artikel auch verschlungen und mich sehr gefreut - die Baulücke am Wallrafplatz wird endlich in Angriff genommen. Leider wurde nichts zu einer evtl Reko der Kuppeln auf dem Dach des Dom-Hotels gesagt, das war vor Jahren von der damaligen Leitung schon einmal angedacht worden. Aber als Ensemble mit dem Blau-Gold-Haus wäre der Unterschied evtl. auch zu groß.
    Dennoch sollte zumindest das flache Nachkriegsdach durch einen ausgebauten Dachstuhl ersetzt werden, ein einfaches Mansarddach mit kleinen Gauben würde schon Wunder wirken.


    Aber wie auch immer, klingt alles sehr vielversprechend. Weiß allerdings jemand, warum das Nachbargebäude des Hotels auf "Am Hof" (das neue Nespresso) nicht auf Traufhöhe hochgezogen wurde, wenn man einmal dabei ist? Oder gehörte das noch nicht zu den geplanten Investitionen?

  • Und weiter geht’s: Der Präsident der IHK Köln Paul Bauwens-Adenauer schlägt vor, das Parkhaus am Dom um ein Geschoss zu reduzieren und die Domplatte auf dieser Seite entsprechend abzusenken, um der Kathedrale ihren früheren erhöhten Standort zurückzugeben, den Dom also wieder mehr auf seinen Sockel zu stellen. Die üblichen Reaktionen: Herr Streitberger reagiert skeptisch, die Architekten von einst ablehnend, die Dombaumeisterin begeistert.
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1262692400603.shtml


    Erwähnt wird in diesem Zusammenhang auch wieder die geplante Umgestaltung der Ostseite. Man ist bemüht alle Beteiligten mit ins Boot zu holen, laut Herrn Streitberger will man die Planung in einen größeren Zusammenhang stellen und Leitlinien für ein Gesamtkonzept entwickeln.


    Im Großen und Ganzen wohl nicht viel Neues bzw. nichts, was in diesem Strang hier nicht schon eingehend diskutiert worden ist. Für mein Gefühl zeigt sich aber hier einmal mehr ein Hauptproblem des Dilemmas, nämlich, dass viel zu kurzfristig gedacht wird. Kleinteilige Lösungen, die an bestimmten Punkten wieder irgendetwas verbessern, sich allerdings in einigen Jahren wieder überholt haben und letztlich einer großen Lösung stets im Wege stehen. Selbst die neue Freitreppe, so sehr sie auch eine Verbesserung zur Vorsituation darstellt, ist in diesem Zusammenhang wieder kritisch zu betrachten. Mit ihr hat man den Status der Domplatte mit ihren erhöhten Ebenen an Nord- und Ostseite bis auf weiteres zementiert (oder eher betoniert :lach: ).


    Ich würde mir wünschen, dass für die Domumgebung eine langfristige städtebauliche Vision unter Beachtung der Vorkriegssituation entwickelt wird, die man dann konsequent, meinetwegen auch über Jahrzehnte, weiter verfolgt. Dabei sollten neben Domplatte und Tiefgarage auch die Themen Verkehrsführung, Bahnhofsunterquerungen, Neubauten entlang Domhof/Am Hof so wie der Status der Museumsbauten in unmittelbarere Domnähe unbedingt mit einbezogen werden. Macht natürlich nur Sinn, wenn nicht von allen Seiten gleich Denkverbote erteilt werden. Wie gesagt, eine ausgefeilte langfristige Idee. Wenn die einmal da ist, würde vielleicht mancher Widerstand schneller aufzuweichen sein.

  • Danke @ ottcgn. Tolle Bilder, die die Diskussion sicherlich bereichern.


    @ Tilou: ich verstehe Deine Befürchtungen und teile Sie, aber dass außerhalb dieses kleinen, aber feinen Forums die Wiederherstellung des Sockels und der Treppensituation überhaupt angesprochen wird, ist schon ewig her – also ein Riesenschritt in die richtige Richtung. In meiner Erinnerung war Domprobst Henrichs der letzte, der öffentlich die Treppen wieder gefordert hat, Schock-Werner sprach zuletzt auch nur von der Ostseite. Zum Glück hat sie die Anregung von Bauwens-Adenauer sofort aufgegriffen.


    Bestandsaufnahme: die Südseite des Doms hat eine 7-stufige Treppe, die wohl als Maßstab dienen würde, da man dort den Boden nicht mehr absenken kann (es gab doch die Diskussion um die neue Pflasterung am Roncalliplatz, und dass diese wg der dünnen Decke des PH nicht zu schwer sein dürfte). Eine Absenkung am südlichen Seitenschiff entlang dürfte kein Problem sein, weil erst an der Ecke zur Westseite ein sichtbarer „Hubbel“ die Domplatte auf eine Ebene mit den Westportalen bringt.


    Anders, wie von Tilou und Architekt Schaller auch angemerkt, die Nordseite: ich bin kein Statiker, aber ist die Überquerung der Trankgasse nicht zwangsläufig eine durchgehende Platte? Die man dementsprechend auch absenken kann? Die Stufenanzahl der Freitreppe am Bahnhof zu reduzieren müsste doch auch machbar sein. Momentan 10-10-10, Vorstellung 13-10-7, wenn man den Bahnhofsvorplatz vor der Treppe minimal abträgt (am Wartesaal sind es auch noch 13 Stufen, die Treppe verjüngt sich dann).


    Auf jeden Fall gibt es Hoffnung für eine massive Aufwertung der Domumgebung innerhalb der nächsten 2-3 Jahre.

  • @ Lunke: Alle Achtung, du kennst die Situation vor Ort aber offenbau genau. Ich denke auch, dass die Überquerung der Trankgasse das größere Problem darstellt. Man wird ja kaum plausibel machen können, warum man die Dom-Nordseite schon wieder verändert, wo man vor Jahren schon so viel Geld in die Neugestaltung investiert hat. Tatsache ist jedoch - und die Bilder machen es ja deutlich - dass die die Freitreppe vor dem Dom die Wirkung der Portrale enorm verstärkt und die gesamte Westseite durch den Bau des Parkhauses verloren hat. Hier eine Lösung zu finden, um sich dem alten Zustand wieder anzunähern, wäre schon der Mühe wert - schon allein dieser komischen Betonpilze auf der Domplatte wegen, die das Bild vollends verschandeln und dringend beseitigt gehören. Davon dürfte Herr Schaller dann aber auch nicht begeistert sein.