Messestadt Riem (10.000 WE) [im Bau]

  • Hier noch zwei Fotos aus Riem, vom 03.01.10:



    Diese Bereiche zählen nach meinem Empfinden zu den Problematischeren in Riem. Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, diese Häuser stehen schon länger, sind also frühere Bauabschnitte. Diese Bauten wirkten auf mich wenig hochwertig, das schaut wirklich nach „sozialem Wohnungsbau“ aus und erinnert irgendwie auch an die geschmackliche Unsicherheit, wie man sie vom Arnulfpark her kennt. Das ist natürlich mein rein subjektives Empfinden.

  • ich glaube, das waren mit die ersten bauten des 3. bauabschnitts, also noch nicht soo alt.
    soweit ich weiß, sind es tatsächlich sozialwohnungen (dafür spricht auch die lage direkt an der hauptstraße; dein foto ist wahrscheinlich vom innenhof aufgenommen).
    die häuser sind in der tat ziemlich monoton und werden den üblichen vorurteilen wieder neues futter liefern - andererseits ist doch ein gewisses bemühen spürbar, aus den rahmenbedingungen im geförderten wohnungsbau (extremer kostendruck, rigide bauvorschriften, zugleich riesiger bedarf an diesen wohnungen) noch etwas erträgliches rauszuholen. ich finde es zumindest weniger schlimm als vergleichbare wohnblocks etwa aus den 70ern. trotzdem ist gut sicher was anderes.

  • "Monotonie" und Kostendruck sind kein Grund warum sozialer Wohnungsbau unästhetisch aussehen muss. Hier ein Beispiel sehr monotoner und sicher auch billiger Sozialbauweise in Riem, die ich persönlich sehr ansehnlich finde (allerdings muss man dafür echt eine hohe Akzeptanz für schnörkellose und nüchterne Moderne mitbringen); Bilder vom 03.01.10:


  • einverstanden, gefällt mir auch gut. diese blocks sind tatsächlich wesentlich ästhetischer (allerdings werden das hier sicher nicht alle so sehen...).
    ich hatte den kostendruck auch nicht als rechtfertigung für unästhetische architektur erwähnt, aber er macht gutes bauen sicherlich nicht einfacher.

  • Sieht aus wie 70er Jahre Platte modernisiert...wurde eben erst bei mir um die Ecke gemacht...sieht genauso aus...

  • Die aktuell als "modern" bezeichnete Architektur ist in meinen Augen gröbster 1970erizismus. Es existiert derzeit schlicht keine Architektur die unverwechselbar für das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends stünde, das zweite Jahrzehnt hat bereits begonnen und nach wie vor zeichnet sich nichts außer "20. Jahrhundert Retro" ab - mal Bauhaus, mal 1970er Betonbunker ... ab und zu auch eleganteres angelehnt an die 1920er.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Aich weiß auch nicht, was an diesem Klotz schön sein soll. Ok, sowas ist Geschmackssache, aber man muss auch an die Bewohner denken. Und diese wohnen einen einem eintönigen haus, mit dunklen Balkonen, auf diese dunklen Balkone gehen nicht mal gro0ße Fensterfronten, sondern zwei einzelne Fenster bzw. Türen. Und wenn man dann auf den Balkon hinausgeht, hat man oben, unten, rechts und links Beton und sogar das "Geländer" ist auch Beton. ich kann mir nicht vorstellen, dass dort wirklich jemand gerne lebt.

  • besonders gelungen finde ich das ensemble auf dem vorletzten photo.:daumen:
    meines wissens handelt es sich um das projekt einer (oder mehrerer?) baugemeinschaft(en), das auch schon beim wettbewerb mit dem verführerischen titel "jung, schön und noch zu haben" prämiert wurde.

  • Tötet mich, aber ich finde die Messestadt - mit Ausnahme von vielleicht 1 % - zum kotzen hässlich, fies, monoton und UNMODERN! Wer sich da noch über die Plattensiedlungen der DDR lustig macht, hat Tomaten auf den Augen!! :lach:
    Gründe wie Kostendruck leuchten mir vielfach nicht ein - ob ich jetzt "Trostlosgrau" oder "Freundlichgelb" für den Anstrich verwende ist kostenmäßig fakking sch***egal! Das alte und (etwa in der SZ schon beschriebene) bekannte Münchener Problem ist, dass immer die selben Bauträger mit ihrem immer selben Brei zum Zuge kommen - neue, frische Ideen von außerhalb haben gar keine Chance. Kostendruck ist eine lächerliche Verschleierung von Gewinnmaximierung nach dem Motto: Wir wissen um die Wohnungsnot, also beziehen die Leute für teures Geld auch den ranzigsten Kasten, mit denen können wirs ja machen Amigo! Hallo SPD, wo bist Du, wenn man Dich mal braucht? :confused:


    Ergänzung: ok, ich muss todasch recht geben, das Ensemble auf dem vorletzten Bild sieht gar nicht so übel aus. Ist wohl das erwähnte 1 % ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Baukunst () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • mir sind die gelblichen fassaden lieber als das übliche weiß. überleg mal, wie die heute weißen bauten in 10, 15 jahren mit grauschleier aussehen. da finde ich es allemal besser, wenn die patina sozusagen schon mitgedacht ist.

  • was ich allerdings völlig daneben finde, sind diese bonbonfarbenen balkone und schiebeelemente aus plastic (sehen jedenfalls so aus) auf dem 3. bild. einfach geschmacklos!:Nieder:

  • Krank! Jetzt zahlt man schon in so einem 08/15 Bau am Arsch der Münchner Welt 4000 Euro pro m² für eine Wohnung. :nono: Ude absetzen - sofort! Stadtplanung statt Abzocke.