Wiederaufbau Berliner Stadtschloss

  • Ernst: Herr Adam von der Zeit argumentiert zwar klar, aber auch klar dogmatisch.


    Das ist die Sicht desjenigen, der dem Inhalt nicht zustimmt. Meiner Ansicht nach argumentiert er nicht dogmatisch, sondern schlicht richtig.


    Übrigens: es war die "Welt".

  • Original geschrieben von TowerCat
    Ernst schrieb:

    Der erste Satz klingt ja fast schon nach massivster Demokratieverdrossenheit;) ...so ein klein wenig mehr Nutzwert als eine nachempfundene bzw. "original" neugebaute Schloßfassade mit Mischnutzung im Inneren kann man dem Kanzleramt schon unterstellen...:D


    So war es nicht gemeint. Was ich meinte, ist das folgende: Das Gebäude Kanzleramt an sich hat keinen eigenen besonderen Wert (was kein abschließendes Urteil über die Qualität der Architektur sein soll). Die Qualität der Politik ist weitgehend unabhängig davon, ob der Kanzler im Palais Schaumburg, im Bonner Kanzleramt, im ehemaligen Staatsratsgebäude oder im neuen Kanzleramt sitzt. Nur wenige Menschen werden eigens nach Berlin reisen um das Kanzleramt zu besichtigen.


    Das Schloß hat dagegen einen eigenen Wert, eigenes städtebauliches, symbolisches und damit auch touristisches Gewicht. Seine bloße Existenz wird massenhaft Neugierige anziehen, Berlins Attraktivität als Reiseziel erhöhen und damit Geld in die Stadt bringen. Dabei ist es fast schon zweitrangig, was sich in dem Gebäude befindet. Seine Bedeutung beruht in seiner überragenden Architektur und seiner zentralen städtebaulichen Funktion.


    Den Spruch mit dem "Schröder-Gebashe" habe ich überlesen.

  • Original geschrieben von TowerCat
    Welfe: Ist Hamburg mehr als eine Stadt?


    Wie meinst du das? Rechtlich ist es auch ein Land, aber ich verstehe ned, worauf du die Frage beziehst.

  • Man muss sich bei deiner Statistik auch mal vor Augen führen, dass Berlin zwar rechtlich ein Land, aber de facto nur ne stadt ist, während die anderen 9Länder (exklusive Bremen) Flächenländer sind. Alleine Niedersachsen hat fast 8 Millionen Einwohner.


    Hier hast du HH vergessen.

  • Original geschrieben von Kampflamm
    Hier hast du HH vergessen.


    Er hat wohl Hamburg deswegen nicht aufgezählt weil es kein Nehmerland im Bund ist!

  • Original geschrieben von Volker
    Er hat wohl Hamburg deswegen nicht aufgezählt weil es kein Nehmerland im Bund ist!


    Ganz genau....zu sehen auch an der Anzahl. (9Flächenländer +Berlin und Bremen, macht 11Nehmerländer)

  • Bei all dem Geld, was Geberländer in die Hauptstadt pumpen, kann aus Berlin ja nie ein Geberland werden: die Summen sind einfach zu hoch. :D


    Was verschafft eigentlich HH den entscheidenden wirtschaftlichen Vorteil, welcher es zum Geberland macht? Der Meeresblick?


    PS: Wir sollten in Zukunft die Städte immer mit dem KFZ-Kennzeichen benennen, hat irgendwie was für sich. :cool:


  • Ich persoenlich empfinde diesen Artikel als gutes Signal an Berlin. Wie wir gesehen haben bekommt Berlin wirklich schon eine Menge Geld im Vergleich zu allen anderen Nehmerlaendern.

  • Original geschrieben von TheBerliner
    Was verschafft eigentlich HH den entscheidenden wirtschaftlichen Vorteil, welcher es zum Geberland macht? Der Meeresblick?


    LOL...hahahahaha......muahahahahaha....oh mein Gott.....hahahahaha :freude: :freude: :freude:
    Huhuuuu......*rumroflt und Saltos dreht vor Lachen* :freude:


    Ok, ich kenn noch einen:
    Frage:Was ist lang, schleimig, grün und riecht nach Schwein?
    Antwort: Kermits Finger :freude:


    Volker: Das sind ja wunderbare Neuigkeiten. Bald schon könnte schluss sein mit der Geldverbrennung ;)

  • volker:



    Original geschrieben von Volker
    Ich persoenlich empfinde diesen Artikel als gutes Signal an Berlin. Wie wir gesehen haben bekommt Berlin wirklich schon eine Menge Geld im Vergleich zu allen anderen Nehmerlaendern.


    es hatte auch jede menge industrie (u.a. uebrigens siemens), fast alle banken, fast alle versicherungen, fast alle verlage und und und unnatuerlich verloren - wovon u.a. bayern stark profitierte, das selbst eine sehr lange zeit nehmerland war. und?


    es reicht auch nicht auge mal pi in einer stereotypen generalvermutung zu sagen "naja die poliker sparen nicht", die sind schuld, wuerden sie nur dies und das tun.. wuerden sie das machen, was manchen vorschwebt, wuerde das foederalismussystem zusammenbrechen, weil ueberall negativspiralen entstuenden. man spart nicht hirnlos, das erhoeht lediglich die zinsenlast, bei gleichzeitiger reduktion von einnahmen und attraktivitaet und alles wird vorhersehbar immer schlechter. da bundeslaender miteinander vernetzt sind, geht das selbstverstaendlich auch auf deren wirtschaftlichkeit - auftraege etc...


    ganz so einfach ist das nicht, nur am stammtisch... und beides geht nicht: einerseits erwarten, dass berlin etwas gegen die schulden uebernimmt, auf der anderen seite jeden erfolg missgoennen und meinen, das braeuchte es nicht. so funktioniert das nicht.. von nix kommt nix... ansonsten muss sich berlin bei vielem schon alleine deshalb durchsetzen, damit bestimmte geschichten, die in wirklichkeit sonst ins ausland abwandern wuerden, inhouse bleiben (mtv waere so ein beispiel, die liebaeugelten zunaecht mit einer zusammenfassung in london. jetzt zockt berlin ein paar arbeitsplaetze von london ab - und das waren nicht die ersten und einzigen. auch sony hatte london als alternative) ... berlin muss aber noch mehr sogwirkung entfalten, um auch, wozu nun einmal keine andere deutsche stadt in der lage ist, international mehr bindungskraft fuer germany zu entfalten.. das geht von internationalen studenten los, ueber sonstige bindungen erzeugen, alles, was sonstwie rockt...


    nimm vom mechanismus her die diskussion um eliteunis bzw. begabtenfoerderung an sich.


    1. ein verteilen in die breite ist gut (= gutes uni-netzwerk, foederalismus etc.)
    2. reiner zentralismus = nicht modern, nicht gut (auch frankreich leidet z.b. darunter und aendert in wirklichkeit langsam seine strukturen... die kommunalen ebenen draengen naemlich auf mehr mitsprache - ausgeloest vor allem durch europa)
    3. reiner foederalismus = auch nicht gut! das entspraeche quasi lauter unis, die ganz ok sind, aber so farblos, dass die highlites von anderen laendern abgezockt werden. foederalismus ist aehnlich. das intelligenteste ist folglich eine kombination - genau die kristallisiert sich aber zum glueck auch raus, trotz egoismen und fehlendem uebern-tellerrand-aeugen ...


    usw. usw.


    gutes und interessantes bauen gehoert im uebrigen ebenfalls zu einem der bonus, den germany in die internationale waagschale werden "koennte". lebensqualitaetsunterschiede ist ein steter faktor ... das mein ich ganz allgemein.

  • Original geschrieben von trance-x
    es hatte auch jede menge industrie (u.a. uebrigens siemens), fast alle banken, fast alle versicherungen, fast alle verlage und und und unnatuerlich verloren - wovon u.a. bayern stark profitierte, das selbst eine sehr lange zeit nehmerland war.


    Das ist mir durchaus bewusst, und wenn Du fruehere Beitraege von mir gelesen hast, dann muesstest Du auch mitgekriegt haben dass ich einer der letzten bin der Berlin keinen Erfolg goennt, bzw. mit meinen Steuergeldern die Stadt nicht unterstuetzen will. Aber da kann doch was nicht in Ordnung sein wenn von 11 (!) Nehmerlaendern im Bund die Stadt Berlin 35% des Geldes im „Topf“ bekommt, UND dann vor’m Bundesverfassungsgericht noch mehr Bundesmittel einklagen will.


    Sicher, man kann jetzt nicht Berlin mit dem Land Niedersachsen vergleichen. Da es in den wirtschaftlichen Eckdaten viel besser dasteht als die Hauptstadt, ist es logisch dass Niedersachsen nicht so viel Bundesmittel bekommt.


    Auch ist bei der ganzen Geschichte viel Interpretationssache dabei. Es ist schwer zu entscheiden warum jetzt ein Land 2 Mrd. und das andere 0,5 Mrd. bekommen sollte. Nur ich persoenlich empfinde den Anteil den Berlin an diesen 7 Mrd. hat, als ein ganzes Stueck zu hoch. Egal wie oft ich das ueberdenke.


    Dann kommt noch dazu: Was soll das fuer ein Signal sein dass die Regierung mit dieser Geldverteilung z.B. an Sachsen setzt? Dieses Bundesland hat seinen Haushalt gewaltig saniert, die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung nach Bayern (hab gestern erst eine Tabelle gesehen, bin mir aber nicht 100%ig sicher ob Sachsen an 2ter oder 3ter Stelle steht), d.h. momentane Investitionen zurueckgestellt um fuer die spaetere Zukunft handlungsfaehiger zu sein (weniger Zinsen). Dabei ist Sachsen bei weitem kein Land dass keine Unterstuetzung mehr gebrauchen wuerde. Find ich absolut richtig dass in dem Zusammenhang Sachsen schon im November seinen Widerstand angekuendigt hat.


    Richtig, „man spart nicht hirnlos“, das es auch mit Hirn geht kann man oft genug sehen. Es gibt etliche Beispiele dafuer wie man selbst in wirtschaftlich schlechten Zeiten einen ordentlichen Haushalt aufstellen kann ohne gigantische Schulden aufzunehmen. So ein Verhalten zahlt sich in der Zukunft wieder aus, zum einen wenn die Konjunktur anspringt und erst recht wenn wieder mal eine Flaute herrscht und man dann einen erheblich groesseren Spielraum hat als stark verschuldete Regierungen. Hier mal das Wirtschaftswachstum der einzelnen Bundeslaender im ersten Halbjahr 2003 http://www.statistik-bw.de/Arbeitskreis_VGR/EilTab2003.asp. Ja Sachsen liegt da einsam an der Spitze, Respekt!


    Und all diese Punkte sehe ich ueberhaupt nicht als „Stammtisch“-Gerede an wie Du das nennst.


    Aber gut, jetzt hat Berlin schon mal seine gewaltige Verschuldung, was tun? Man kann die Mittel die Berlin schon bekommt, schwer kuerzen, dann wuerde dieses Land total im Chaos versinken. Was getan werden muss ist ein deutliches Zeichen zu setzen dass es so nicht weitergehen kann. Und der sich abzeichnende Widerstand von 11 Bundeslaendern ist da eigentlich schon ein guter Anfang.


    PS: Warum bezeichnest Du unser Land immer mit Germany? Weisst Du den richtigen Namen nicht? :D

  • Original geschrieben von Volker
    PS: Warum bezeichnest Du unser Land immer mit Germany? Weisst Du den richtigen Namen nicht? :D


    Ich glaube, er benutzt Anglizismen, um dich zu ärgern:freude:

  • Germania (oder -ien) hört sich auf jeden Fall besser an als "Deutschland".


    Wie sieht es eigentlich mit dem 1000 Tage Kulturprogramm im Palast aus? Sollte es klappen, muss man dagegen agieren, nachher heißt es nämlich wieder, der Palast wäre eine unverzichtbare Kulturinstitution.

  • Als Einwohner der FREIEN und Hansestadt Hamburg akzeptiere ich nur den Bund. Was anderes kommt ned ins Fischbrötchen!!! :freude:

  • denn bekanntlich gibt es in deutschland nicht nur germanen, sondern z.b. auch allemannen.


    Nur zur Klarstellung: Die Alamannen waren ein Zusammenschluß von Germanenstämmen, der sich wahrscheinlich Ende des 2. Jh. n. Chr. zusammengefunden hat. Deswegen werden sie auch bei Tacitus nicht genannt. Was Badener dabei besonders quält: darunter waren auch die Sueben, also die Leute, von denen der Name "Schwaben" abstammt. Die bittere Wahrheit ist also: Alemannen sind nicht nur Germanen, sondern - auch - Schwaben. Sagt's ihnen bloß nicht!

  • Äh, Ernst, habe ich da jetzt was falsch verstanden? So wie Du das geschrieben hast wären doch die Sueben (also die Schwaben) sozusagen eine Teilmenge der Alemannen (Die Alamannen waren ein Zusammenschluß von Germanenstämmen ... darunter waren auch die Sueben). Somit führt die Implikation in die andere Richtung: Schwabe => Alemanne, d. h. jeder Schwabe ist automatisch Alemanne, aber ein Alemanne ist nicht automatisch Schwabe.

  • Original geschrieben von Norimbergus
    Äh, Ernst, habe ich da jetzt was falsch verstanden? So wie Du das geschrieben hast wären doch die Sueben (also die Schwaben) sozusagen eine Teilmenge der Alemannen. Somit führt die Implikation in die andere Richtung: Schwabe => Alemanne, d. h. jeder Schwabe ist automatisch Alemanne, aber ein Alemanne ist nicht automatisch Schwabe.


    Ja. Genau so ist es. Aber wie Antiquitus schon sagte: Nach knapp 2000 Jahren kann man ruhig annehmen, daß im Zuge der allgemeinen Völkervermischung in jedem Alemannen auch ein bißchen "Schwabenblut" steckt. Von dieser sehr wahrscheinlichen Annahme sollte man allein schon deswegen ausgehen, weil man die Badener damit so schön ärgern kann. :D


    Antiquitus,


    natürlich gab es auch andere Stämme als germanische - nur kaum unter unseren direkten Vorfahren, wenn man von ein paar verbliebenen keltischen und römischen Einflüssen aus der Zeit vor der Völkerwanderung und einem kräftigen Spritzer slawischer Herkunft aus den jüngeren Jahrhunderten absieht. Natürlich gibt es zahlreiche Vermischungen aller Art. Aber im Kern sind wir Deutschen, gleich aus welcher Region, alle alte Germanen. :alt: