Palais Behrens/Theising/Varnhagen | DGUV-Zentrale [realisiert]

  • Also, so schlimm sieht es nun auch wieder nicht aus...aber auch mir fällt beim Betrachten ein "Missklang" in der Fassade auf. Ja, besonders an der Ecke. Ein weiteres Fenster im Obergeschoss oder ein Sims hätten dem vielleicht abgeholfen?
    Waren nicht Patzschke beim Entwurf beteiligt? Hier, finde ich, haben sie so ziemlich versagt. Dabei mag ich deren Arbeiten sonst sehr. (Die letzte Zeit aber immer weniger.)

  • Was isn daran modern, außer, dass es den Bestand ignoriert? Das ist einfach nur quadratisch, praktisch. Ein simples Kupferdach mit ein paar eckigen Gauben, die nicht passen. Man hätte ja den alten Giebel neu interpretieren können oder so. Aber das...

  • Konstantin
    Gegen die Modernität ist ja auch nichts einzuwenden cher Konstantin obwohl es etwas plump daherkommt. Nur.... der Dachaufbau betont eine Ecksituation, die das Haus darunter so nicht betont. Das macht den Mißklang aus.


    Deine Antwort, mon chèr Camondo, widerspricht nicht meiner Aussage. Der Partikel "Nur.." wird im Deutschen nur bei einem nachfolgenden Inhalt verwendet, auf den widersprechend Bezug genommen wird.


    Und, Ben, sicher, dass das ein Kupferdach ist und nicht schnödes Blech?

  • Keine Ahnung, jedenfalls ists rot-bräunlich-metallisch. Auch Blattgold würde es aber nicht spannender machen.

  • Konstantin
    Gegen die Modernität ist ja auch nichts einzuwenden cher Konstantin obwohl es etwas plump daherkommt. Nur.... der Dachaufbau betont eine Ecksituation, die das Haus darunter so nicht betont. Das macht den Mißklang aus.


    Doch dagegen ist schon etwas einzuwenden, wenn man es einfach nur architektonisch betrachtet und mal die historische Dimension außer Acht lässt. Die Wirkung ist einfach nicht harmonisch und man sieht meiner Meinung nach sofort, dass das Gebäude kein Entwurf aus einem Guß war. Wenn direkt nach dem Krieg Provisorien gemacht wurden, weil man möglichst schnell wieder nutzbare Gebäude haben musste ist die eine Sache. Aber hier hätte ich mir gewünscht dass im Sinne des Gesamtentwurfs des ursprünglichen Erbauers ergänzt worden wäre. Ob das jetzt bis in jeden Winkel "entwurfsgetreu" hätte sein müssen sei dahingestellt, aber die Proportionen insgesamt hätten es schon wieder sein dürfen. Indirekt räumst du das ja auch über den Komplex Ecksituation ein.

  • Ich weiß ja nicht, was mit mir los ist, aber ich finde das Ergebnis okay. Es wirkt eben wie eine etwas modernere Traditionalität. Weniger romantisch und - negativ interpretiert - altbacken. Dafür etwas rustikaler, stärker.


    Die Pluralität macht's wohl. Anderswo kann man's auch wieder altertümlicher machen.

  • Die Website zum Palais Varnhagen in der Französischen Straße 56-60 ist jetzt online. Die Baywobau und die Artprojekt-Gruppe errichten ein "neues Stadtpalais mit großzügigen Salonwohnungen und Penthouses", Entwürfe von Chipperfield sind allerdings noch nicht zu finden.


    Einige weitere Daten von der Website:

    • 40 Wohnungen (40 bis 275 m²)
    • 3 Penthouses mit 250 bis 320 m²
    • 7 Obergeschosse




    Quelle: Baywobau Baubetreuung GmbH


    http://www.baywobau.de/palais-varnhagen/




    @Bato: Thread in "Palais Behrens/Theising/Varnhagen | DGUV-Zentrale [im Bau]" umbennen, würd ich mal so sagen....

    Einmal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Die Materialität dieses schlichten Entwurfes ist ja nicht zu erkennen. Und "designed by..." kann ja alles heissen, vermutlich geht es den Bauherren nur um den Namen. Und wenn die Baywobau am Start ist kennen wir ja schon die Bauqualitäten.


    Stark ist schon die Lücke im Blockrand Richtung Süden um die Wohnungen in den zwei Seitenflügeln und im Quergebäude teuer verkaufen zu können. Keine wirklich überzeugende Lösung.

  • Update Palais Theising

    Inzwischen hat man das Erdgeschoss fertiggestellt.
    Seite zur Glinkastraße:
    http://imageshack.us/a/img59/1358/ewfq.jpg
    Der Baufortschritt ist zur Behrenstraße hin analog - aus mir unerfindlichen Gründen hat imageshack mein dazugehöriges Foto extrem vergrößert, so dass ich es hier nicht einstellen konnte (ist mir in letzter Zeit bei imageshack mehrfach passiert).
    Bei der DGUV-Zentrale hat sich seit dem Errichten des Rohbaus und dem Einsetzen der Fenster äußerlich noch nicht viel getan, es fehlt noch die Fassade.
    Ansicht von der Glinka-/Ecke Französische Straße:
    http://imageshack.us/a/img29/3747/9sgo.jpg

  • Enttäuschend. Auf dem Niveau eines mittelmäßigen Füllbaus. Insbesondere das Staffelgeschoss wirkt unproportional hoch, auch die oben andere Fassadenfarbe erscheint unpassend. Die Fassaden ansonsten recht einfallslos, so tausend mal schon gesehen. Einzig positiv hervorzuheben vielleicht die nach der Visualisierung zu vermutende Natursteinverkleidung der Fassade und eine gewisse strenge, klassisch-einfach wirkende Fensterreihung, die sich in den Berliner Neubaukanon einfügt.

  • Ich kann mir nichr recht vorstellen, dass das Gebäude von Chipperfield geplant wurde. Der designt doc sonst durchgängig höherwertigere Bauten. Dass die Bauwobau, ein Masserwohnungsbauer aus München, tatsächlich Fenster aus Baubronze oder großflächig Naturstein als Verkleidung nutzt ist unwahrscheinlich. In der Visualisierung könnte der Travertin auf das EG beschränkt sein, der Rest ist dann wieder Spritzputz auf Polysterol. Und die Fenster könnten auch bronzefarbend lackiert sein...

  • Einzig positiv hervorzuheben vielleicht die nach der Visualisierung zu vermutende Natursteinverkleidung der Fassade und eine gewisse strenge, klassisch-einfach wirkende Fensterreihung, die sich in den Berliner Neubaukanon einfügt.


    Das ist wie so oft bei Chipperfield Sichtbeton. Die Visualisierungen sind leider recht klein und lassen das nicht so genau erkennen. Ich bin mir auch nicht sicher ob der farbliche Unterschied zwischen Sockel und den Obergeschossen so groß ausfallen wird.


    Ansonsten bin ich auch etwas enttäuscht. Der Bau wirkt eher wie ein Bürogebäude. Die Blocköffnung erinnert mich an das Charleston am Mendelssohn-Bartholdy-Park. Dem wurden aber wenigstens Balkone spendiert was ja beim Palais Varnhagen überhaupt nicht der Fall ist. Die Innenausstattung muss dann schon sehr überzeugend sein um die Wohnungen für Preise ab 6,5k€ pro m² anzubieten.

  • Also mich erinnert dieser doch eher mäßige Entwurf an den Ungers-Block in der Friedrichstr. - Nur, dass wir es hier mit liegenden, statt mit quadratischen Fensteröffnungen zu tun haben.

  • ^^Woher weisst Du denn, dass das "Sichtbeton" ist? Chippi macht doch sonst gern geschlämmte Klinkerfassaden. Auf der Website des Palais Varnhagen finde ich keine Baubeschreibung...

  • ^
    "Sonst"? Der macht doch auch viel mit Sichtbeton - in Berlin zuletzt bspw. Joachimstrasse 9.


    Aus der Broschüre (PDF:(


    With the Palais Varnhagen the office of David Chipperfield is creating luxury dwellings on an international level. The building is conceived in the style of a “hotel particulier” – a form which was originally widespread in France and which carried over the prestigious magnificence of the palace into the residences of the city aristocracy. It also presents an exceptional and absolutely individual facade which transcends mere architectural miscellany: coloured, surface-treated concrete faces the base of the ground floor walls and the entire penthouse area and, between these, a special, hand-applied, pigmented plaster is interspersed with a high proportion of windows!

  • Ist halt die Baywobau als Projektentwickler. Ich kenne kein einziges äußerlich wirklich hervorstechendes Projekt von denen. Die haben den Ruf solide zu bauen, aber mit dem Design ist es nicht weit her. Siehe Viktoria Park, Luisenstadt ... . Insofern konnte man hier m.E. nicht mehr erwarten.

  • Ahhh! Der Sockel und das Staffelgeschuss sind eingefärbter Beton und dazwischen Putz. Really "hand-crafted building" (Broschüre). Sozusagen die Versöhnung zwischer Stardesign und Billigbau, gell?

  • DGUV-Zentrale und Palais Varnhagen

    Ein Update der Baustelle.


    Am Rohbau der DGUV-Zentrale werden bereits hinter dem Gerüst die Fassadenteile angebracht. Hier die Südseite zur Französischen Straße:




    Östlich daneben die Baugrundstück des Palais Varnhagen, ebenfalls von der Französischen Straße aus gesehen:



    Hier der Baufortschritt entlang der Behrenstraße:



    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: sw