Stadtquartier 'Box Seven' (Friedrichshain | realisiert)

  • Block74 | Ehem. Freudenberg-Areal Boxhagener Straße

    In die Entwicklung des alten Fabrikareals Block 74 (alternativ) zwischen Boxhagener Straße, Holteistraße, Weserstraße und Neue Bahnhofstraße scheint Bewegung zu kommen. Seit März läuft ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für das 3,6 Hektar große Gebiet mit dem Ziel dies zu einem gemischt genutzten Stadtquartier mit integriertem Nahversorgungszentrum für die Planungsräume Traveplatz und Boxhagener Platz zu entwickeln (siehe Auslobung).


    Gewonnen wurde der Wettbewerb offenbar vom Architektenbüro Beyer-Schubert (siehe hier). Leider ist auf deren Seite keine Gesamtansicht über die geplante Kubatur. Einen Eindruck kann man zumindest vom Entwurf von Carpaneto.Schönigh Architekten & FAT KOEHL ARCHITEKTEN gewinnen.


    Wird auch mal Zeit, dass in der Ecke was passiert.

  • Weiß eigentlich jemand was zur Zeit auf der gegenüberliegenden Seite dieses Hotel passiert? Da wird dieser leerstehende (Technik?)-plattenbau gegenwärtig abgerissen.


    Bezieht sich hierauf.
    Bato

  • bin heute daran vorbeigefahren, das war wohl so eine art umspannwerk. da steht nicht mehr viel von, war positiv überrascht!
    ....es gab vor jahren mal pläne, die ganze ecke ordentlich zu bebauen, nehme mal an, das dies nun so langsam in die tat umgesetzt wird. Die Fabrik, welche dort noch steht soll ja wohl auch so bald wie möglich umziehen...

  • Weserstr./ Boxhagener Str./ Holteistr.

    Ich habe einen Schlenker gemacht um mir die Ecke ^ anzuschauen.


    Das Bio-Hotel sieht noch ganz schön ramponiert aus. Schlimm sowas! :nono:


    Interessant ist der weiträumige Abriss der Gewerbeanlage gegenüber.
    Hier die Vogelperspektive:
    http://binged.it/LxH3Lr


    Ein paar Fotos:
    http://img845.imageshack.us/img845/7677/cimg1459.jpg


    http://img228.imageshack.us/img228/9387/cimg1460h.jpg


    http://img189.imageshack.us/img189/6809/cimg1463kq.jpg


    http://img809.imageshack.us/img809/3757/cimg1464.jpg


    http://img833.imageshack.us/img833/8477/cimg1465d.jpg


    Da kommt, denke ich, eine größere Baustelle, die wohl kein "kleineres Projekt" mehr sein wird. Weiß jemand etwas über Planungen?


    Im Planwerk Innere Stadt des Senats findet man diesen Kartenausschnitt:

  • ^
    Bei diesem Gelände handelt es sich um den Block 74 (siehe Beitrag #26).
    Der städtebauliche Wettbewerb zur Entwicklung des Areals wurde seinerzeit von Beyer-Schubert Architekten gewonnen.
    Im Aufstellungsbeschluss für den B-Plan wurde die Planung nochmal angepasst (siehe pdf).
    Bis zu 450 Wohneinheiten können hier in den nächsten Jahren realisiert werden.


    Thomas Daily meldet heute, dass die Bauwert-Gruppe das Areal zu einem neuen Stadtquartier entwickelt. Konkrete Details oder Entwürfe gibt es noch nicht.
    Ich denke aber, dass bei den bisherigen Projekten der Bauwert nichts Banales zu erwarten ist.


    Artikel TD
    Pressemitteilung der Freudenberg-Gruppe
    Artikel Mopo

  • ^^^
    selbst die fabrikbauten wurden inzwischen abgerissen. das ganze ist ein ziemlich großes gebiet. aktuell werden die schuttberge abgetragen...



    mieses handybild...von mir...13.08.12

  • ^
    Bei diesem Gelände handelt es sich um den Block 74
    Im Aufstellungsbeschluss für den B-Plan wurde die Planung nochmal angepasst (siehe pdf).
    Bis zu 450 Wohneinheiten können hier in den nächsten Jahren realisiert werden.


    Schade um den Backstein-Industriebau, der auf meinen ^ Bildern noch im Hintergrund sichtbar war. Damit stimmt aber auch der B-Plan nicht mehr, der einen Erhalt vorsieht. Merkwürdig wieso diese Pläne nie lange halten, da kann man sich die Arbeit eigentlich auch sparen. Was nun kommt wissen wohl nur ein paar Insider. Wohnungen werden es ja auf jeden Fall überwiegend sein.


    Der niedergemachte Backsteinbau müsste wohl dieses Objekt sein: Teile des Plangebiets werden in der Denkmalliste Berlin als Denkmalbereich (Ensemble), Gesamtanlage unter der Nr. 09045136 geführt. Im Plangebiet ist das um 1895 errichtete Wohn- und Bürogebäude der ehemaligen Fabrik für elektrische Geräte Paul Meyer (Boxhagener Straße 76-78, Weserstraße 44-
    45) Teil des genannten Ensembles. Oder?

  • Diesem Entwicklungsprojekt habe ich einen eigenen Thread gegönnt. Diskussionpotenzial sollte genug vorhanden sein.


    Auch wenn die Abriss- und Bodenarbeiten im vollen Gange sind, so ganz scheint man sich in Bezug auf die künftige Verteilung der Baumassen noch nicht geeinigt zu haben. Der Bürgerverein Travekiez-Ostkreuz e.V. fordert jetzt ein Werkstattverfahren an dem sich Interessenten mit ihren Wünschen und Vorstellungen beteiligen können. Der Verein hat derweil eine Alternativplanung dem Investor Bauwert vorgestellt. Bauwert seinerseits hat widerum eigene Studien anfertigen lassen die auch vom Bezirk unterstützt werden. Im Gegensatz zum bisherigen Planungskonzept gibt es deutlich Abweichungen in Punkto Bebauungsdichte.
    Zum Vergleich;


    der damalige Wettbewerbssiegerentwurf:



    (C) Beyer-Schubert Architekten


    die erweiterte Bauwert-Studie und vom Bezirk favorisierte Planung:



    (C) Beyer-Schubert Architekten


    die Alternativplanung des Bürgervereins:



    (C) Bürgerverein Travekiez-Ostkreuz e.V.


    Eine entsprechenden Antrag den Wünschen des Bürgervereins entsprechend ein Werkstattverfahren einzuleiten hat nun die Piratenpartei in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg eingebracht.


    Weitere Infos finden sich auf der Website des Bürgervereins:

  • Also ich muss sagen, daß ich den Bezirksvorschlag favorisiere, weil:
    1. eine viel klarere Kante zu den bestehenden umliegenden Straßen (wirk von eben diesen viel dichter) besteht.
    2. die von der Boxhagener Straße gehende neue "Straße" (wird das eine Fußgängerzone?) viel strukturierter ist, als im Vorschlag des Bürgervereins.
    3. Innenhöfe eine intimere Situation bringt, als die Durchgangs"höfe" des Vereins.


    Die Baustruktur des Bürgervereins erinnert mich eher an eine Plattenbausiedlung (was per se nicht schlecht sein muss) und ist meiner Meinung nach viel zu stark im Kontrast zu den Strukturen in der Umgebung. Auch wirkt der kleine Platz in der Mitte viel gefasster.

  • Bis auf die eine bleibende Brandmauer ist der vom Bezirk favorisierte Entwurf ganz großes Kino.
    Dagegen ist die Alternativplanung des Bürgervereins erstens reinste Flächenverschwendung und verhindert zweitens eine neues Viertel im Kontext zur Umgebung. Der Verein sollte vllt mal Google Earth ausprobieren.

  • Mir gefallen beide Entwürfe relativ gut,ich würde den des Bürgervereines leicht favorisieren wollen.Besonders gefällt mir am BV Entwurf,die Gebäudeanordnung.Am Entwurf des Bezirkes finde ich den Durchbruch zur Holteistraße besonders gelungen.

  • ^ Die beiden Studien umfassen nicht dasselbe Areal. Der Bürgerverein bezieht flächen mit ein, die in der Bauwert-Studie nicht enthalten sind, auf denen aber Neubauten eingezeichnet sind und zwar am Ostrand an Weserstr. und Boxhagenerstr. Deshalb ist der Entwurf des Bürgervereins so deutlich lockerer in der Bebauung, was ich eigentlich gut finde. Nur kann man die beiden Entwürfe dadurch wirklich schlecht vergleichen.


    Mein Favorit wäre aber der lebendigere Entwurf des Bürgervereins mit einer abwechslungsreichen und detailreichen Architektur. Den moderen Anforderungen entsprechen wohl eher die Quader von Bauwert.

  • Ich bin auch für den vom Bezirk favorisierten Entwurf, der Vorschlag des Bürgervereins gefällt mir nicht - aber gut, ist Geschmackssache und darum denke ich, muss man das hier nicht weiter ausweiten. Nur ein paar Anmerkungen, die mir so in den Sinn kommen:


    ^ Mein Favorit wäre aber der lebendigere Entwurf des Bürgervereins ...


    Worin erkennst Du die größere Lebendigkeit des Entwurfs des BV?


    Besonders problematisch finde ich am BV-Entwurf die gefangenen Bereiche innerhalb der Blöcke, das sind tote Winkel - Sackgassen, sehr unschön auch, dass man da auf die Rückseite der straßenseitigen Bebauung schaut, sowas wirkt doch wie Hinterhof.


    Spontan erinnert mich die Anordnung der Gebäude auf dem großen Grundstück an die recht lockere Nachkriegsbebauung der 50er/60er auf den kriegsverwüsteten leergeräumten Bereichen in Westberlin etwa in der Umgebung der Otto-Suhr-Allee in Charlottenburg und die gelten nun nicht gerade als schön oder gar urban.

  • Warum ist eine lockere Bebauung denn lebendiger? Was heisst lebendiger in diesem Zusammenhang überhaupt? Der Entwurf des Bürgervereins wirkt mit seinen Sackgassen und abrupten Biegungen auf mich eher unruhig, anders als die klar definierte Blockstruktur im anderen Entwurf. Wie Gast14Jan schon schrieb, es erinnert eher an die unseelige antiurbane Idee der aufgelockerten "Stadtlandschaft" aus vergangenden Jahrzehnten. Solche Außen-Innenhöfe enden meist als Pinkelecken und Fixerstübchen. Warum muss man diese Fehler wiederholen? Offenbar hat man sich auf der Seite des Bürgervereins auf die Meinung verfestigt, dass eine dichtere Bebauung aif jedn Fall verhindert werden muss.

  • Meine Wenigheit würde auch den Enrwurf des Bezirkes favorisieren. Gleichwohl ich entsetzt bin, dass auf dem Gelände des alte Backsteingebäube "niedergelegt" wurde. Ich kann nicht begreifen, dass dieses Barbarentum immer noch keine Ende gefunden hat und immer noch alte Bausubstanz plattgemacht wird :Nieder:. Am Bezirksentwurf gefällt mir die Einhaltung des Blockrandes und die vernünftige Strassenführung besonders gut. Beim Entwurf des Bürgervereins wundert mich schon fast, dass sie nicht gleich eine Schrebergartenkolonie vorgeschlagen haben. Da hätte man viel Grün, viel Platz und kann mitten in der Stadt wohnen, wie auf'm Dorf :nono:. Bin wirklich gespannt, was dort passieren wird.

  • Artikel im Tagesspiegel

    http://www.tagesspiegel.de/ber…tueck-berlin/7466372.html


    In dem recht ausführlichen Bericht ist viel von preiswertem Wohnen und Bürgerbeteiligung zu lesen und leider wenig von gestalterischen Fragen. Alles in Allem hört sich es für mich so an, als könne es noch sehr lange dauern, bis der Bau dort losgeht.
    Ich würde mir ja mal eine Bürgerbeteiligung mit dem Ziel einer schönen und gut integrierten Bauweise wünschen, die zu individuellen und detailreichen Bauten führt und z.B. die Anwendung natürlicher Materialien fördert. Wenn man jedoch nur auf weniger Verdichtung und auf billige Wohnungen aus ist, so führt das wohl eher zum Typ sozialer Wohnungsbau: Quadratisch, praktisch, gut (oder auch nicht gut).


    Ich habe immer mehr den Eindruck, dass die Angst nicht mehr mitzukommen in Berlin extrem ist. Dass hingegen ist das Vertrauen, durch Steigerung der eigenen Leistung in einem verbesserten Umfeld auch besser zu leben, und an einem Aufschwung teilzuhaben, offensichtlich sehr gering ist. Deshalb ist "Investor" in Berlin inzwischen ein Schimpfwort.


    Ich wünsche Bürgermeister Schulz, dass sein Versuch, hier ein positives Beispiel zu geben klappt.

  • Der Artikel im Tagesspiegel sowie die meisten der dazu geschriebenen Kommentare machen mich ratlos.


    Wie "Rotes Rathaus" schon richtig sagte:
    Die Angst nicht mehr mit der Wohlstandsenwicklung mit zu kommen ist in Berlin extrem.
    Da wird gemotzt statt in die Hände zu spucken und ´ran zu klotzen.


    Aber vielleicht ist es ja auch so, dass die "Ranklotzer" keine Zeit haben um Kommentare im Netz zu schreiben...

  • Es ist wohl so, dass viele Menschen in Berlin wissen dass sie sich eine vergleichbare Wohnung in München, Frankfurt, Hamburg mit ihrem aktuellen Einkommen nicht leisten könnten. Und sie wissen auch, dass die Mehrheit der Menschen keine nennenswerte berufliche Karierre macht und abgesehen von Tariferhöhungen keine Lohnsteigerungen oder gar Rentensteigerungen zu erwarten hat.


    Daher erscheint es mir durchaus rational sich hier vor starken Mietsteigerungen zu fürchten.