Kulturforum

  • die entwürfe haben nichts mehr mit der idee eines „forums" zu tun... aber besser als der jetztzustand sind sie allemal. auch schade dass keiner der beteiligten auf die idee kommt die potsdamer strasse in diesem bereich in einem tunnel verschwinden zu lassen.


    Und wohin dann mit den Rampen?
    Das Problem wird doch hier nur durch ein anderes ersetzt.


    Abgesehen davon ist es irrsinnig, wenn eine notorisch klamme Kommune in Verkehrsinfrastruktur investiert, die keinerlei verkehrlichen Mehrnutzen erbringt sondern aus rein kosmetischen Hintergründen realisiert werden soll.
    Solche Luxustunnel kann sich München leisten (siehe: Untertunnelung mittlerer Ring + Englischer Garten), Berlin definitv nicht.

  • @flyn


    die stadt ist voll von luxustunnels wie du sie nennst.. auf anhieb fällt mir der tunnel unter dem adenauerplatz ein und auch unter den eichen oder die tunnelkaskade auf dem weg zum flughafen tegel.. aber das war eine andere zeit in der die subventionen nur so flossen. allerdings wenn mann sogleich bei jeder kreativen idee die kostenschere im kopf hat, hat es auch nicht viel sinn kreativ zu sein... sage ich mal als kreativer. immerhin würde mit einem tunnel die abschnürung der stabi vom restlichen forum aufgehoben und man könnte die idee des forum ganz neu denken. wäre doch auch ein ansatz.
    100 meter weiter funktioniert es ja auch mit dem tiergartentunnel der direkt vor dem landwehrkanal rauskommt... ohne rampen.


    necrokatz
    ich wage sogar mal die these, dass nordeuropäer mit einem „forum" nicht allzuviel anfangen können. die funktion und die art wie man sich dort darstellt sind ihnen fremd. insofern hast du vielleicht recht.

    Einmal editiert, zuletzt von ARCADIEN ()

  • Naja, fast alle bisherigen Freiflächen mehr oder weniger 1:1 bebaut. Vom Konzept her nicht grad das einfallsreichste, aber allemal besser, als dieser "Steingletscher", wie es treffend bezeichnet wird. Die Neubauten sollten vielleicht nicht zu hoch werden, sodass man die "Gipfel" der Philharmonie erkennt, aber die Neugier doch irgendwie geweckt wird. Und dann muss natürlich nicht nur der Bestand überzeugen, sondern auch das neue.
    Die Überlegung, ob man hier überhaupt etwas mit der Idee eines "Forums" anfangen kann. Und selbst wenn...Schon allein die Lage, geographisch zwar in der Mitte, aber im Grunde - heute wie zu Mauerzeiten - doch gewissermaßen am Stadtrand gelegen, widerspricht der ursprünglichen Lage und Funktion eines Forums als zentraler Versammlungsort. Ein Versammlungsort für die Bürger, nicht für Kultureinrichtungen.
    "(...)das hässliche sei 'Ausdruck der Zeit' und als solches erhaltenswürdig." Ick lach mir tot! Sowas kann man auch nur hierzulande (oder hierzustadte) bringen. Ich verstehe eh nicht ganz, wieso man Herr Scharoun so viel Bedeutung zukommen lässt. Pionier, Visionär...Sicher sind die beiden Gebäude sehr speziell, aber wenns nach ihm und seinem Kollektivplan gegangen wär, hätte man das noch bestehende Berlin gänzlich plattgemacht.

  • Auch der Tagesspiegel thematisiert Stimmanns Idee der Verdichtung des Forums. Interessant sind die Kommentare diverser Foristen weiter unten.
    Während sich die einen eine Verbesserung analog Stimmann allein durch Verdichtung versprechen, befürchten andere eher banale Bauten die das Quartier nicht wirklich voranbringen. Innovativ sei dies nicht.
    Ein anderer Forist spricht dem Forum eine wunderbare einzigartige Atmosphäre zu. Für einen anderen ist es ein großstädtischer Ort der mal nicht von Menschenmassen überrannt werde und dadurch sowie durch seiner Freizügigkeit eine hohe Aufenthaltsqualität besäße. Eine Verengung der Potsdamer Straße und deren Einrahmung mit Gebäudemassen würde eben nicht zu mehr Urbanität führen sondern mache den Ort noch weniger attraktiv (Stichwort Lärm, Autoabgase).


    Artikel Tagesspiegel

  • ^
    Da sind wirklich einige amüsante Kommentare dabei. Mein Favorit ist der Stullen essende Kommentator, der den Platz für sich ganz allein haben möchte.


    Da eine Verengung der Potsdamer Straße befürchtet wird und damit mehr Verkehr: ist denn überhaupt von einer Verringerung der Spuren die Rede? Im Artikel wird der viel zu breite Mittelstreifen erwähnt. Ich hoffe, daß ein schmalerer Mittelstreifen noch genug Platz für die geplante Straßenbahn bietet.


    Allgemein finde ich die Ideen zum Forum sehr gut, besonders die Einfassungen der Kirche und Nationalgalerie. Auch würde meiner Meinung nach die Philharmonie von einer umgebenden Bebauung profitieren, weil man dadurch mittels Cafes und Gastronomie die Aufenthaltsqualität und Verweildauer der Konzertbesucher erhöhen würde.


    Last but not least sehen die Planungen zwar eine Bebauung vieler Flächen vor, aber ein befürchtetes "zugebaut sein", erkenne ich nicht in den Visualisierungen. Schlussendlich ist auch die konkrete Architektur der Bauten wichtig, damit steht und fällt meiner Meinung nach der Zuspruch für dieses Vorhaben.

  • Von der Einöde zum Stadtraum

    Mir gefällt an dem Entwurf vor allem die Umbauung der Matthäikirche mit Häusern in der alten, passenden Kubatur (die "Klötzchen" stellen nur den Raum dar, nicht die Architektur). Vor allem aber gefällt mir die Torsituation am anderen Ende des Platzes vor der Kirche.


    Was mir allerdings fehlt ist eine höhere Bebauung in der Sichtachse vom Potsdamer Platz her. Ein Hochhaus als Endpunkt der Leipziger- / neuen Potsdamer Straße würde sich gut machen.


    Es wird wirklich Zeit, dass die zugige Einöde des Kulturforums wieder als Stadtraum erlebbar wird! :daumen:

  • Ich habe heute mal das Buch bei Dussmann gelesen, und ich finde die Entwürfe durchweg schlecht. Das Hauptproblem dieser Entwürfe besteht darin, dass sie allesamt keinerlei Bezug zu den ursprünglichen städtebaulichen Ideen von Hans Scharoun herstellen. Scharoun konzipierte dieses Areal ja als eine "Stadtlandschaft", also als eine grüne Parklandschaft mit eingestreuten Solitären. Auf diese Weise sollte der Tiergarten nach Süden erweitert werden.


    Dieses Konzept wurde bis jetzt nur fragmentarisch umgesetzt. Ein wichtiges Gebäude, das Gästehaus, wurde bis jetzt nicht gebaut. Dann gibt es mehrere Straßen und Parkplätze, die das Areal zerschneiden und die den angestrebten parkartigen Charakter verhindern. Und die Freiflächengestaltung lässt auch sehr zu wünschen übrig. Insgesamt fehlt ein ganzheitliches Herangehen. Angesichts dieser Defizite besteht im Kulturforum durchaus Handlungsbedarf.


    Die von Stimmann präsentierten Entwürfe versuchen aber nicht, die spezifischen Qualitäten und Besonderheiten dieses Ortes weiter zu entwickeln, sondern sie negieren diese. Sie versuchen stattdessen, diesen Stadtraum in ziemlich banale Blockrandstrukturen einzuzwängen. Dadurch werden die Gebäude der Philharmonie, der Staatsbibliothek und des Kammermusiksaales, die ja als frei stehende Solitäre konzipiert worden sind, in ihrer Erlebbarkeit beeinträchtigt. Zudem würde dieser Stadtraum, der ja zu den wichtigsten Stadträumen der Westberliner Nachkriegsmoderne zählt, zerstört. Daher halte ich den ganzen Ansatz für verfehlt.


    P.S. Gesponsert wurde das Buch von der Groth-Gruppe, die im Tiergartenviertel bereits mehrere Luxuswohnanlagen gebaut hat. Stmrufstminmizu Gemützesab

  • Warum und wieso sollte man die städtebauliche Idee von Scharoun wieder aufnehmen oder gar vervollständigen? Berlin ist doch keine geteilte Stadt mehr, sie wächst schnell und das Gebiet liegt auch nicht mehr an der Westberliner Peripherie sondern mitten im Zentrum von Groß-Berlin. Dort stehen auch die Matthäikirche und die Neue Nationalgalerie. Gerade die Kirche würde von dem geplanten Gästehaus völlig ins abseits gedrängt.
    Eine Weiterführung der von vielerlei Fachleuten und Institutionen als gescheitert empfundenen Planung wäre wohl das denkbar schlechteste für dieses Areal.

  • Im Bezug auf deine Frage: weder noch. Was Stimman vorgeschlagen hat würde ich nicht als Anlehnung an die Vorkriegssituation bezeichnen. Die bestehenden Gebäude lassen sowas ja kaum zu und die Straßenführung ist von der Vorkriegsführung weit entfernt. Was nunmal zu beachten ist, sind die angrenzenden Quartiere die noch Vorkriegscharakter haben und an die muss man ja irgendwie logisch anknüpfen. Dass es da zu gewissen optischen Kontinuitäten kommt ist selbstverständlich.

  • Ich habe auch nie verstanden, warum man diesen Forumsplänen festgehalten hat. Mitten in Berlin klafft ein riesengroßes urbanes Loch das weiterhin Ost und West trennt. Wie ein Band zieht sich das ganze von Nord nach Süd. Da ist das Kulturforum nur ein kleiner Teil. Dazu gehört sicherlich auch noch das Gleisdreick oder im Norden das Gebiet der Europacity. Irgendwie hat man überall in der Mitte das Gefühl am Stadtrand zu sein. Auch der Tiergarten ist nun mal kein Central Park oder Englischer Garten, der ein verbindedes Element wäre. Auf dem von Ost nach West landet man immer irgendwo im nirgendwo. Das Kulturforum muss daher aus meiner Sicht zwingend ein urbaner Raum sein und nicht ein Forum wie es jetzt ist. Die grundlegendsten Fehler hat man aus meiner Sicht bei der Stadtplanung des Potsdamer Platzes gemacht. Auch wenn er touristisch ist, so ist er doch irgendwie urban. Das Problem, er ist eine Stadt in der Stadt und noch schlimmer: Der Potsdamer Platz hat ein Vorne und ein Hinten. Vorne ist der Blick vom Potsdamer Platz und Hinten, ja da ist das Kulturforum. Das ist aus meiner sicht die fatalste Fehlplanung seit der Wende gewesen. statt sich in alle Richtungen zu öffnen, öffnet sich der Potsdamer Platz nur nach Osten hin. Das wird man leider nicht mehr ändern können. Leidtragender ist das Kulturforum. Deshlab begrüße ich sehr, dass ganze durch Bauten mit Restaurants, Wohnungen etc. zu verdichten und städtischer zu machen. Ziel müsste es sein, dem Potsdamer platz dieses vorne und hinten zu nehmen und so die klaffende Lücke im stadtplan von Berlin zu lösen.

  • Die Frage ist, welcher Bezug legitimer ist: Der auf Scharoun oder der auf die Vorkriegsbebauung. Historisch sind beide Bezüge.


    Neben der historischen Berechtigung gibt es aber auch das Praktische - die Frage des Funktionierens als Stadtraum. Und hier sieht es meines Erachtens düster aus: Ich halte die Idee der "Stadtlandschaft" in Innenstädten für weltweit gescheitert. Alle wollen weg davon (man sehe sich zum Beispiel mal die Debatten in US-Grosstädten an: Wiedergewinnung "Walkability", Rückkehr zur "Highstreet" mit ihrer Dichte und ihrem Blockrand stehen im Fokus). Der Versuch, Vorstädte in Innenstädten zu inszenieren, hat in der Regel versagt, in der Ausnahme hingehauen. Der Berliner Versuch fällt leider in den Bereich der Regel - und nicht in den der Ausnahme.


    Trotzdem bin ich dafür, das Kulturforum nur verhalten weiter zu entwickeln. Wie der Bierpinsel: Missraten, aber ein wichtiges Dokument seiner Zeit und einer Ideologie. Berlin hält das aus.

  • Genau wie Sprotte es beschreibt ist eben genau dies auch mein von außen geprägter Blick auf Berlin, die noch immer gähnende Leere zwischen ehemaligen Ost- und Westgebieten, die bestenfalls eher Randydille bietet denn pulsierendes Großstadtleben. Dieser Eindruck kann kaum besser am sogenannte Kulturforum vermittelt werden, wohin man sich gelegentlich verirrt, um ein Konzert oder eine Sonderausstellung zu besuchen. Nebenbei bemerkt empfinde ich die Bezeichnung "Neue Nationalgalerie" für einen Glasbau, der bei mir als Flughafenterminal oder Autohaus noch duchgehen würde als eher lächerlich, selbst wenn er vom besten Weltarchitekten stammen würde...

  • @nordklinker
    na das ist ja schon fast blasphemie deine kritik an der nationalgalerie.
    könnte es nicht eher so sein dass sich die von dir aufgezählten gebäudetypen die nationalgalerie als vorbild genommen haben!
    auch wenn sie ursprünglich als brauereifirmensitz im amerikanischen mittelwesten geplant war.
    ausserdem verstehe ich deine kritik an der mangelnden urbanität nicht. wo solls denn herkommen? die millionen vom spiegel gleich nach der vereinigung prognostizierter neuberliner haben's sich's anders überlegt. würden nicht nur irgendwie total kulturell interessierte hungerleider und andere bohemiens nach berlin ziehen, sondern auch eine richtige großbürgerschicht wie es sie bis 1935 gegeben hat, würden wir auch anders dastehen. hätte man nicht von heute auf morgen alle subventionen gestrichen.. etc.... hätte-wäre-könnte. und ich bin heilfroh dass nicht alles in diesem klotzigen brutalen neunziger jahre stil zugebaut wurde. jetzt hat man zeit und vielleicht auch irgendwann das geld in wirklich gutes zu investieren. es gibt keinen druck und wir berliner sollten nicht auf die falsche fährte geraten nur irgendwelchen touristen zuliebe irgendeinen mist hierhin und dorthin zu stellen.

  • Brauchen wir überhaupt zwei Kulturinseln ?

    Oder kann man nicht das Marx Engels Forum mit Ausstellungsräumen bebauen und die Kunst in Mitte rund um das Humboldschloßforum zentrieren.


    Die neue Nationalgalerie und die Stabi können an ihrem Ort bleiben,die Philharmonie auch,der Rest wäre IMHO in Mitte besser aufgehoben als am Rand des Tiergarten.Die freigewordenen Flächen kann man mit Stadtvillen ohne Blockrand bebauen.Audrücklich befürworte ich die Parklandschaft mit Solitären.Berlin hat genug verdichtete Fläche im Zentrum.



    Hier ein Blick in den Rücken des Kulturforum,die Hitzigallee.Mir gefällt die realtiv niedrige Bauweise und der Grünstreifen vor den Häusern.Wirkt sehr licht und grün.Gerade auch in dieser Lage.



    eigenes Bild

  • es gibt keinen druck und wir berliner sollten nicht auf die falsche fährte geraten nur irgendwelchen touristen zuliebe irgendeinen mist hierhin und dorthin zu stellen.


    Aha. Stattdessen sollten wir also lieber den Zustand der Kriegsbrache als gottgegeben hinnehmen und auf irgendeinen fernen architektonischen Messias warten? Na dann... ich finde ja schon, dass man sich zumindest mal Gedanken machten könnte. Nichts anderes hatte Stimman im Sinn.

  • tel33


    das habe ich nicht auf die stimman-initiative bezogen.
    meine meinung dazu hatte ich schon vorher hier geäussert.
    immer den verlauf lesen bevor man rumpoltert.

    Einmal editiert, zuletzt von ARCADIEN ()

  • würden nicht nur irgendwie total kulturell interessierte hungerleider und andere bohemiens nach berlin ziehen, sondern auch eine richtige großbürgerschicht wie es sie bis 1935 gegeben hat, würden wir auch anders dastehen.


    Ein Ansatz diese Schicht wieder in die Gegend des heutigen Kulturforums zu locken, wäre in die Bebauungspläne bewusst höherpreisige Wohnungen/Apartments einzuplanen, also auf neudeutsch "High Class-Living" dort ganz offensiv zu fördern und mit Gastronomie und Luxusgeschäften zu ergänzen.


    Das würde meiner Meinung nach dieser Gegend sehr gut tun.


    Denn meiner Meinung nach funktioniert das Kulturforum nicht wirklich (Frage: wie sähe eine funktionierendes Kulturforum konkret aus?)


    Es bleibt ja die Frage, was man in diesem Areal eigentlich haben will: Leere oder ganz bewusst mehr Leben und Wohnen?
    Ein weiteres Problem sehe ich in der Verkehrsanbindung. Gut, es fahren Busse dran vorbei, aber S- und U-Bahn sind ja doch ein wenig entfernt von dieser Gegend, was meiner Meinung den "Dorfcharakter" noch verstärkt. Ich hoffe, daß eine Anbindung der Straßenbahn vom Potsdamer Platz aus in Zukunft realisiert wird. Die Straßenbahn kann ja durchaus einen Schlenker in das Gebiet machen und nicht nur auf der Potsdamer Straße bleiben.

  • Also eine Straßenbahnhaltestelle wird die Einöde auch nicht beleben. Das Problem ist einfach, dass dort buchstäblich *nichts* ist, was irgendwie zum Verweilen einlädt. Weder für Besucher, noch Anwohner. Mit ein paar verirrten Sitzmöbeln zwischen wenigen abstrakten Skulpturen ist es eben nicht getan.
    Gerade im Umfeld der Matthäuskirche besteht m.E. wirklich dringend Handlungsbedarf und da finden sich bei den gezeigten Entwürfen durchaus einige schöne Ideen.

  • Schönes und informatives Interview mit Herrn Sattler. Es geht primär um den anstehenden Umzug der Gemäldegallerie neben die Museumsinsel, aber auch um die Architektur und das Konzept der Gemäldegallerie und eine mögliche Nachnutzung, etwas ums Schloss ("Ich war von Anfang an für das Schloss, nicht, weil ich ein fanatischer Rekonstruktionsliebhaber wäre oder aus politischen Gründen, sondern wegen der Ensemblewirkung." Quelle Welt), etwas ums Kulturforum ("Das hat nie funktioniert. Wir sehen doch seit Jahrzehnten, dass sich hier niemand gern länger aufhält." Quelle Welt) usw.

  • Da geht mit einigen Usern ganz schön die Fantasie durch! Mal im Ernst, niemand zweifelt an der Qualität der Gebäude und deren tatsächlich hoher Frequentierung. Philharmonie und Stabi haben stets volles Haus. Auch die Museen am Kulturforum sind ausreichend besucht. Niemand zweifelt ernsthaft an der Lage, die ist hervorragend.


    Was dem Kulturforum fehlt ist Aufenthaltsqualität und urbane Infrastruktur. Wie kann man das erzeugen? Indem man urbane Nutzungen zulässt, die eine möglichst ständige Frequentierung des Straßenraums jenseits des Durchgangsverkehrs und Parkens mit sich bringen. Das sind Restaurants und Cafés, Hotels, Geschäfte und Wohnungen. Wenn man das in einer vernünftigen Mischung ermöglicht, dann wird es auch am Kulturforum belebter sein. Allein die zahlreichen Besucher der Philharmonie haben genug Geld um Restaurants, Cafes und Hotels zu frequentieren. Momentan geht man vor oder nach dem Konzert eben an den Potsdamer Platz oder gleich nach Mitte oder in die City-West.


    Fürs erste wäre es schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, wenn der Bezirk die Grünflächen halbwegs pflegen würde. Wenn es nach Baustellenwildwuchs aussieht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn niemand bleiben will. Wer setzt sich schon gerne zwischen Brennnesseln und Abrosiahainen ins Freie.


    Das Problem des Kulturforums ist mal wieder die typische Berliner Gleichgültigkeit, die sich bis in die obersten politischen Etagen zieht. Wenn man dann die Verantwortlichen darauf anspricht, bekommt man anstatt pragmatischer Lösungsvorschläge fiebrigen Größenwahn aufgetischt.