Leipzig: Kleinere Projekte in der Innenstadt

  • ^ Kretzschmann's Hof: ich gehe mal ganz stark davon aus, dass der Ladeneinbau nur temporär ist. Wäre ja bei der sonstigen Sanierungsqualität des Gebäudes absurd.


    Schön auch, dass jetzt eine der ältesten Bauruinen der 90er Jahre jetzt tatsächlich verschwunden ist und dort auch noch Wohungen entstehen. Konnte man erkennen, ob im Erdgeschoss Läden oder Gastronomie eingerichtet werden soll? Die Magazingasse liegt zwar versteckt, dies muss aber nicht unbedingt ein Nachteil sein.

  • Ausbau Universitätsstraße


    Von April bis November 2010 soll die Universitätsstraße zwischen Grimmaische Straße und Schillerstraße saniert werden. Nachdem bereits die Fußwege der Ostseite erneuert wurden, soll nun auch die Westseite dran glauben. Außerdem ist es geplant, die dortigen Gehwege zuverbreitern.


    Quelle: Stadt Leipzig

  • Eine weitere Perle wird aufpoliert, wie schon länger angekündigt beginnt jetzt die Sanierung des Gemeindehauses am Dittrichring 12 mit der Einrüstung des Gebäudes. Wie weiter vorn schon zu lesen war, werden der Neorenaissancegiebel und die Dachlandschaft originalgetreu rekonstruiert. Das erhaltene (lediglich das nördliche Eck-Gebäude, Teil des sog. "Trifugiums", ist eine Komplettrekonstruktion oberhalb des ersten Geschosses, der Rest wurde im Krieg zerstört) und außergewöhnlich qualitätvolle Ensemble zum Dittrichring mit Bauwerken u.a. von Peter Dybwad (Bankhaus Meyer & Co, Thomaskirchhof 20) und Paul Möbius (Dittrichring 10) wird damit seine ursprüngliche Schönheit und Geschlossenheit zurückerhalten.

  • Salzgässchen wird wohl vorerst nicht umgebaut

    Laut heutiger LVZ wird das Salzgässchen vorerst nicht umgebaut (Diskussion siehe #186 ff.) und auf die alte Straßenbreite gebracht. Dies berichtet heute die LVZ in ihrer Printausgabe. Unbemerkt vom Forum hatte sich Anfang Oktober bereits der Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau gegen die 515.000 Euro kostende Maßnahme ausgesprochen. Nun hält auch die CDU-Ratsfraktion den Umbau für nicht vordringlich und in der Sinnhaftigkeit für zweifelhaft.


    Was zunächst vernünftig klingt, da ja bisher keine Pläne für einen Abriss und verdichteten Neubau des Pinguinhauses bestehen, birgt bei genauerem Hinsehen aber keine guten Neuigkeiten: die Borde würden laut Ratsfraktion die regelmäßigen Märkte nur behindern, die derzeitige Oberflächengestaltung sei zweckmäßig. Klingt so, als ob uns das Fußgängerzonenflair dort noch eine Weile erhalten bleibt...

  • Das Trafohäuschen an der ehemaligen Klinger-Treppe wird seit Montag/Dienstag abgerissen. Als ich gestern vorbei gefahren bin, war bereits ein Viertel verschwunden.


    Als ich heut Nachmittag wieder vorbei gefahren bin, war die hälfte bereits verschwunden.

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  • Das sieht ja schon mal ganz gefällig aus. Ich würde mir bei den meisten typischen Investorenbauten vor allem der frühen 90er einen solchen Facelift wünschen. Die wirken wirklich z.T. extrem billig, kaum besser als Plattenbauten, zumal die Materialien (die immer gleichen Glasplatten, farbige Lochstahlgerüste, Zinkplatten auf dem Dach) keine Patina ansetzen, sondern nach zehn Jahren einfach nur abgelebt und mies aussehen: westlicher Brühl (gegenüber Blechbüchse - hier stimmt aber wenigstens der Maßstab), östlicher Brühl (Ergänzung des Quartiers mit der "goldenen Kugel"), große Fleischergasse zwischen Jägerhof unf Antikhaus, das pseudohistorisierende Gebäude Ecke Grimmaische/Ritterstraße, Perdata, HLkomm und -städtebaulich besonders schlimm- die Keksdose im Alu-Look an der Ecke Löhrstraße/Ring. Der Nachwende-Schandfleck schlechthin ist für mich übrigend die "Dussmann-Passage".

  • Ich würde mir wünschen, dass die Innenstadt insgesamt ansprechender wird und mehr zum verweilen einlädt. Bänke, Bäume, tolle Cafes und somit urbanes Leben; all dies ist in der City eindeutig Mangelware.

  • Die neue Schrödterhausfassade sieht im Detail wesentlich besser aus als die Alte :daumen:. Es gibt nur einen kleinen Grund zu maulen: Im "Mezzanin"bereich (4.OG) wäre eine Unterteilung dieser Fensterbänder in Fenstergruppen optisch vorteilhafter gewesen, das sah bei der alten Fasssade fast besser aus.

  • @ Lipsius: das mit der Dussmann-Passage kann ich nicht nachvollziehen. Das Gebäude selber ist doch einwandfrei saniert und auch in Sachen Erdgeschossgestaltung gibt es weitaus schlechtere Beispiele. Was die anderen Nachwendebauten betrifft, halte ich persönlich nichts davon, die alle 10 Jahre an den jeweiligen Zeitgeschmack anzupassen. Die Gebäude stehen halt für eine bestimmte Epoche und sind zwar nicht perfekt, im Vergleich zum vorhergehenden genormten sozialistischen Städtebau aber doch um einiges hochwertiger. Die Leipziger Innenstadt lebt ja auch ein stückweit von dieser architektonischen Diversität.


    Auf die Sanierung des Schrödter-Hauses bezogen: die halte ich momentan für eine absolute Verbesserung, würde mich aber nicht wundern, wenn man in 10 Jahren erneut das Bedürfnis hat, daran etwas zu verändern.

  • Den von Lipsius miterwähnten Eck- bzw. Rundbau der HL komm in der Nonnenmühlgasse, bzw. Ecke Martin-Luther-Ring/Harkortstrasse, fand ich seit jeher nicht gelungen. Noch dazu an solch exponierter Stelle.


    So sehr es nachzuvollziehen ist, dass nicht an jedem Nachwendebau in Abständen von 10 bis 15 Jahren ein Facelifting erfolgen muss, so ist sicherlich auch nicht jedes nach der Wende entstandene Gebäude per se schützenswert, allein weil es für eine bestimmte Epoche steht.


    Die Sanierung des Schrödterhauses stellt auf jeden Fall eine Verbesserung dar!

    Einmal editiert, zuletzt von Valjean ()

  • Es gibt und gab in allen Stilepochen originelle, gelungene Lösungen, die sich mit dem Umfeld in Bezug setzen, dafür gibt es in der Innenstadt auch aus den 90ern genug Beispiele: Peek & Cloppenburg, Bauwenshaus, Hansahaus, der Lückenschluss in der nördlichen Nikolaistraße (zwischen Selter & Weinert und Gloecks Haus), der "Strohsack", die "Zigarre" im Barfußgässchen. Und es gibt zu jeder Zeit (aber offenbar mit zunehmender Tendenz) uninspirierte Standardfassaden. Es ist nicht die Frage der Bauzeit oder des vorherrschenden Geschmacks, sondern inwieweit eine gute und anspruchsvolle Idee umgesetzt wurde.


    Was die Dussmann-Passage angeht, spreche ich nur von der Passage selbst, die verwinkelt ist und auf mich ausgesprochen kleinlich und schmuddelig wirkt. Einen schlechteren Eindruck hinterlässt nur die Theaterpassage, die nicht mal behindertengerecht passierbar ist, das ist ja aber eine DDR-Bausünde.

  • ^ Das die weiter oben genannten Beispiele zu den weniger gelungenen 90er Bauten zählen ist glaube ich unbestritten. Nur darf man auch nicht vergessen, wieviele Lücken noch zu füllen sind. Erhaltenswert sind die Bauten deswegen, weil ohne sie meist immer noch Lücken klaffen würden. Wenn dann mal die diversen Lücken im Innenstadtbereich gefüllt sind, können sie gern ersetzt werden. Die Bauten im hinteren Brühl (Neuer Wildschütz etc.) finde ich übrigens keineswegs Ersetzenswert, genauso wie das Eckgebäude Ritter-/Grimmaische Straße, letzteres hat einfach nur eine komische Farbe.

  • Bitte genau lesen, ich sprach nicht von ersetzen, sondern von Facelift der sichtbaren Fassade (wie eben beim Projekt Schrödterhaus). Technisch dürfte das kein Problem sein. Natürlich erfüllen diese Gebäude einige wichtige Funktion in der Wiederverdichtung der Innenstadt und der Stabilisierung der Blockstrukturen. Habe ich das je bestritten? Trotzdem sind die Fassaden eintönig oder wirken billig (die Gliederung insgesamt ist meist klassisch und passt sich damit gut an). Den Wildschütz meinte ich übrigens explizit nicht (guter zeitgemäßer Wiederaufbau - unter Verwendung einiger ornalentaler Elemente - eines gleichnamigen Gebäudes, das wegen baulicher Mängel in den 90ern abgerissen werden musste), sondern die zwei Bauten daneben. Das "pseudohistorisierende" Gebäude ist für mich ein Beispiel, wie traditionsbewusste Architektur nicht aussehen sollte.

  • Danke für die Bilder, Dave. Welch eine Verbesserung angesichts des Vorzustandes. Sogar die Gestaltung der Attika mit den gegeneinander schwingenden Bögen gefällt, soweit man das aus der Perspektive sagen kann - aber das war eventuell schon vorher so gestaltet, ich kann mich nicht genau erinnern. Ganz perfekt wäre es gewesen, wenn zwischen den Fensterachsen durchgehende schmale Lisenen eine vertikale Betonung geschaffen hätten. Die Sockelzone (Erd- und Zwischengeschoss) ist ziemlich beliebig und langweilig geworden. Gibt es eigentlich einen handfesten Grund dafür, dass die zwischen den Platten der Verkleidung immer so breite Fugen lassen?


    Bin ansonsten gespannt auf die angekündigte Passage.

  • Beim Umbau des Schrödterhauses ist außerdem die Spiegelung der gegenüberliegenden Gründerzeitbebauung aufgrund des höheren Glasanteils positiv anzumerken. Auch diese Ecke der Innenstadt hat sich in den letzten Jahren ordentlich gemausert. Nicht zuletzt wegen Karstadt. Ansonsten sieht das Gebäude auch nach seinem Umbau irgendwie nach einem leicht angegrauten 90er-Jahre-Bau aus. Aber bei einem Füllbau ist das sicher zu verkraften. Ich bin auf die neue Passage gespannt.

  • von der passage würde ich mir nicht allzu viel erhoffen. das wird ja nur ein besserer durchgang ohne zugänge zu den geschäften.
    die fassade ist okay und dürfte diesmal wohl etwas mehr als 15 jahre überdauern.

  • Max-Klinger-Treppe


    So wie es aussieht, geht es mit dem Bau der Max-Klinger-Treppe am Goerdelerring nun richtig los. Heute Vormittag wurde auf ein Bauschild aufgestellt. Die Entwurfsplanung für das Gebiet sind aus dem Blick der Bimmel ganz gut aus.


    Mal sehen, ob ich vom Amt für Stadtgrün & Gewässer noch nähere Infos dazu bekomme.