Projekt "Omniturm" Große Gallusstraße, 190 m (realisiert)

  • Bis jetzt dachte ich, die Baugrube stecke noch in den Kinderschuhen, und dennoch wird der Bereich zur Deutschen Bank hin bereits mit Bewehrungsstahl für die Bodenplatte ausgestattet. Wird demnach unter dem Platz zwischen dem Omniturm und dem Groß&Partner-Projekt keine Tiefgarage entstehen? Frankfurts August-Mysterium:



    Bild: epizentrum

  • Ich tippe eher darauf das hier die gleiche Baumethode wie beim Maintower und Myzeil angewendet wird. Die Decke wird betoniert und als Grubenabstützung verwendet und darunter wird dann weiter bis zur Sohle ausgeschachtet.

  • Dieser Bereich wird zwischenzeitlich als Logistikfläche benötigt, um in der Engen Baugrube klarzukommen. Die Parkhausebenen und das Technikgeschoss werden nachträglich eingebaut.
    Links von der Fläche wird es noch um mindestens 4 Etagen in die Tiefe gehen plus die Tiefe, die für die Bodenplatte gebraucht wird.

  • Es scheint aber nun wirklich die Baumethode mit Aussteifungsdecke zum Einsatz zu kommen. Es wird ja nun rundherum eine Sauberschicht betoniert und jede Menge Bewehrungsstahl liegt bereit und wird auch schon verflochten. Zudem machen dann auch die Doppel-T-Träger als provisorische Stützen sinn, welche rundherum mit Abstand vom Rand in der Baugrube eingerammt sind. In der Mitte wird die Decke wohl vorerst zur Andienung des unteren Bereichs offen bleiben. Von der Ausschachtungstiefe dürfte man ja gerade mal die Ebene -1 Erreicht haben.


    Aber schön, dann kann man ja in Frankfurt auf den drei gerade laufenden Hochhausbaugruben drei unterschiedliche Methoden der Erstellung sehen. Wie gemacht für Lehrgänge von Bauingenieuren und Co.:)

  • Tja

    Das tolle ist ja, das es hier echt eng zu geht. Aber gemäß der Pläne, deckt das HH ja nicht die gesamte Fläche ab sondern nur einen "kleinen" Teil. Anhand der im thread zu sehenden Skizzen, muss auf einer beschränkten Fläche in die Tiefe gebaggert werden.


    Soweit so gut. Aber die Vorgehensweise hier, bzw. auch eine gänzlich andere zum Standard am Grand Tower aktuell, unterscheidet sich doch etwas von sonstigen Baugruben denen ich schon beim Gießen der Bodenplatte zuschaute.


    Zurück zum post und thread, ich glaube hier wird auch für die alteingesessenen eine neue Technik "zum in die Tiefe kommen" eingesetzt. Spannend auf alle Fälle!

  • Das ganze nennt sich übrigens Deckelbauweise und ist natürlich gerade bei Verhältnissen wie beim Omniturm mit seinem sehr beengten Baufeld und naher Nachbarbebauung prädestiniert. Ganz neu ist das Verfahren aber nicht.
    Trotzdem spannend, was sich in Frankfurt derzeit tut: mit drei 150+ m-Bauten (Marienturm, Grand Tower, Omniturm) sowie zwei 100+ m-Bauten (WinX und Henningerturm) sind nun fünf Hochhäuser gleichzeitig im Bau! Wann hat es das in Frankfurt schon mal gegeben? Ich glaube, noch nie, selbst Anfang der 1990er, als Messeturm, Westendtower und Trianon entstanden, nicht...

  • Die Deckelbauweise hat den Vorteil, dass man gleichzeitig nach oben und nach unten bauen kann, wobei das nach unten bauen ein bisschen was von Bergbau-Feeling hat und ewig dauert... Alles in allem sehr mühselig und aufwendig, zumal man ja nur mit kleinen Maschinen und tlw. in Handarbeit arbeiten kann. Zusätzlich muss diese unterirdische Baustelle be- und entlüftet werden. Hier ist es bestimmt aus statischen Gründen oder den örtlichen Gegebenheiten in der Nachbarschaft geschuldet, die Baugrube nicht herkömmlich zu erstellen und zu verankern. Daher wurde diese Bauverfahren gewählt. Selbst habe ich diese Verfahren Ende der 90er Jahre einmal beim Neubau der "Komödie" in der neuen Mainzer-Straße (neben dem alten Degussa-Areal) mit erlebt, eine echte Herausforderung für Mensch und Material.

  • Theoretisch könnte man natürlich gleichzeitig nach oben und nach unten bauen, aus rein praktischen Gründen wird dies aber an dieser Hochhausbaustelle nur sehr eingeschränkt möglich sein.


    Man kann natürlich rundherum die Kellerwände gießen und auch schon ein paar Stützen erstellen, wohl auch schon teilweise die Kellerabschlussdecke. Dann hat man auch nicht mehr die Abtreppung in der Baugrube. Damit hatt's sich dann aber auch. Man wird wohl kaum zig Stockwerke in die Höhe bauen und den eigentlich tragenden Hochhauskern erst später dazwischen setzen. Das große Loch in der Mitte benötigt man ja vorerst noch für die Entsorgung von Aushub und Versorgung der Baustelle nach unten. Die eingerammten Doppel-T-Träger werden auch kaum die Last von vielen Geschossen tragen können. Ich glaube auch nicht, dass es hier einen wirklichen Zeitvorteil bringen würde. Zu sehr käme man sich ins Gehege. Bei einem Bau mit wenigen Stockwerken wäre es vielleicht noch ok. Aber hier müsste man zur Versorgung des Tiefbaus ständig um den Hochbau herumbugsieren um sich nicht in die Quere zu kommen. Der Hochbau würde sich dadurch auch verlangsamen. Da erscheint es mir doch sinnvoller lieber genügend Platz für die Andienung nach unten zu lassen um dort zügig voran zu kommen. Sobald der Hochhauskern dann Oberkante Kellerdecke erreicht hat geht's dafür umso schneller nach oben.


    Hier wird also wohl erstmal den Tiefbau abwarten müssen, bis es wirklich richtig in die Höhe geht.

  • Hier ein kurzes Update, offenbar hat man Stahlträger für die Fudamente der Kräne aufgebaut, ich kann das nicht ganz beurteilen, vielleicht weiss jemand von euch ja mehr ?




    Bild von mir ...

  • Ein Podest scheint nun soweit fertig zu sein:


    Bei dem anderen war man vorhin gerade am werkeln. Nachschub an Holzpfählen hängt bereits am Kran:


    Habe ich so auch auf noch keiner (HH-)Baustelle gesehen. Könnte vlt. was mit der Deckelbauweise zu tun haben.
    Bin gespannt, wie es weitergeht...