Leipzig: Neue Ufer

  • Noch mal ein Bericht von Jens Rometsch aus der LVZ von heute:


    Pleißemühlgraben: Wieder alles offen
    Sanierung der Hauptfeuerwache startet im November / Bürger können beim Flussverlauf mitbestimmen


    Gestern gab Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal eine Pressekonferenz zur Sanierung und Erweiterung der Hauptfeuerwache, die am 1. November beginnt. Die meisten Journalist_innen interessierten sich jedoch stärker für den künftige Verlauf des Pleißemühlgrabens. Rosenthal wollte dabei nicht bestätigen, dass dieser Verlauf bereits mit den Bauplänen für die Feuerwache und somit ohne öffentliche Diskussion mit den Bürger_innen festgelegt worden sei. „Es ist für mich selbstverständlich, dass sich die Verwaltung zu wichtigen Vorhaben eine Meinung bildet und diese auch mit einer Vorzugsvariante vertritt“, sagte er. Eine Vorentscheidung, wo der gegenwärtig noch verrohrte Mühlgraben später verlaufen würde, sei damit aber noch nicht gefallen. Hier sei immer eine ergebnisoffene Bürger_innenbeteiligung geplant gewesen. „Wir mussten uns aber auch erstmal ein Bild über den genauen Zustand der alten Wölbleitung verschaffen. Ich neige nicht dazu, mit ungelegten Eiern öffentliche Diskussionen zu beginnen.“


    Das Dezernat III - Umwelt, Ordnung, Sport - habe zur Kenntnis genommen, wie stark das Thema viele Leipziger_innen bewegt. Nun solle solle nach den Herbstferien ein zweistufiges Forum der Bürger_innenbeteiligung beginnen – mit verwaltungsunabhängigem Moderator. Als erster Schritt sei ein Workshop-Verfahren geplant, bei dem Kriterien erarbeitet werden, an denen sich Vorzüge und Nachteile der verschiedenen Trassen messen lassen. Ein zweiter Workshop würde eine Empfehlung an den Stadtrat erarbeiten und dieser treffe letztlich die Entscheidung.


    Der Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, Rüdiger Dittmar, betonte, die Stadtverwaltung habe sich über das Engagement von Vereinen wie Neue Ufer bei diesem Thema gefreut. ;) Dittmar hoffe, dass das Ergebnis des nun geplanten Beteiligungsprozesses dem Stadtrat bis zum Frühjahr 2018 vorlegt werden kann - gerade noch rechtzeitig, bevor der nächste Doppelhaushalt für 2019/20 beschlossen wird.


    Laut Auskunft des Branddirektors Peter Heitmann werde der vom Verein Neue Ufer gewünschte, historische Grabenverlauf (durch den Hof der Hauptfeuerwache) nicht an der Feuerwehr scheitern. Falls dies die Vorzugsvariante wird, müssten die Planungen für ein neues Nebengebäude und einen Carport im Hof eben noch einmal geändert werden. Bert Kirsten vom Leipziger Architekturbüro S&P Sahlmann erklärte, die Planer_innen könnten beim derzeit vorgesehenen Bauablauf noch bis Mitte 2019 „flexibel auf das Ergebnis der Variantendiskussion reagieren“. Heitmann bat um Verständnis, dass die Vorbereitungen für das Bauprojekt Hauptfeuerwache unter enormem Zeitdruck ablaufen mussten. Die Entscheidung, ein neues Bundesprogramm mit 75-prozentiger Förderung für die Modernisierung der Wache zu nutzen, sei erst im Juni 2016 gefallen.


    Bürgermeister Rosenthal hob noch mal die angeblichen Vorzüge der von der Stadtverwaltung bisher vorgesehenen Trasse hervor. Am Goerdelerring sei der Mühlgraben besser sichtbar und kostengünstiger zu erstellen. Auch die IHK würde diese Variante bevorzugen.



    Ein weiterer Text, in dem es mehr um die Sanierungen der Feuerwache und weniger um den Pleißemühlgraben geht, in der online-Ausgabe der LVZ:


    Leipziger Hauptfeuerwache wird für 19 Millionen Euro saniert
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…19-Millionen-Euro-saniert

  • Eine NDR-Reportage über Leipzigs Gewässer:
    [url=http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hanseblick/Hanseblick-Venedig-in-Sachsen,sendung681302.html]Hanseblick - "Venedig in Sachsen"[/url]

  • Neubau Peterssteg


    Die Holzdielen wurden auf dem Brückenträger verlegt und können von den Fußgängern und Radfahrern bereits genutzt werden. Das Geländer ist teilweise noch offen, weshalb eine Baustellenabsperrung als provisorisches Geländer dient.



    Blick von der "Heiligen Brücke" auf den Peterssteg über den Elstermühlgraben. Rechts befindet sich der Akademische Ruderverein.



    Querschnitt des Brückenbauwerks in Richtung Käthe-Kollwitz-Straße.



    Blick auf das offene Geländer und die Holzdielen.


    Freilegung des Elstermühlgrabens in der Thomasiusstraße


    Im Bereich der neuen Funkenburgbrücke werden zurzeit die Widerlager bewehrt. Der Flussbettbau soll zum Jahresende im Rohbau abgeschlossen sein.



    Blick vom Fischersteg auf die im Bau befindliche Freilegung und den Neubau der Funkenburgbrücke.



    Auf der Südseite der Thomasiusstraße werden die Brückenwiderlager bewehrt. Der Boden des Flussbetts wurde betoniert.



    Im künftigen Flussbett befindet sich Regenwasser. Seitlich müssen die Uferwände betoniert werden, jedoch hat der Brückenbau Vorrang.



    Dieser Abschnitt in Richtung Lessingstraße wird als Zufahrt für Baufahrzeuge genutzt, jedoch muss auch hier noch weiter ausgehoben werden.

  • Der Bürgerverein Kolonnadenviertel stellt am kommenden Mittwoch, den 18. Oktober 2017, um 18.30 Uhr seinen Kalender für das kommende Jahr vor. Im Restaurant Apels Garten wird zahlreiches historisches Bildmaterial vorgestellt. Das Thema könnte aktueller nicht sein, obwohl es sich um einen historischen Kalender handelt.
    Es geht um die Entwicklung des Gebiets zwischen Elster- und Pleißemühlgraben, südlich des Ranstädter Steinwegs. Diskussionen über die Freilegung des Pleißemühlgrabens sind erwünscht. Einige Mitglieder des Vereins setzen sich für eine Bürgerbeteiligung ein.
    https://www.facebook.com/events/360663421058177/

  • Neubau Funkenburgbrücke


    Der Neubau der Straßenbrücke ist nun sichtbar geworden. Wasser- und Medienleitungen wurden installiert. Und zur Schalung wurde viel Holz montiert.



    Blick vom Ranstädter Steinweg auf den trockengelegten Elstermühlgraben.



    Die neue Funkenburgbrücke wird mit Holzleisten geformt und geschalt.



    Die Decke der Straßenbrücke wurde bewehrt, sodass demnächst die Betonage erfolgen kann.

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  • Pleißemühlgraben: Zweite Phase der Bürgerbeteiligung gestartet

    Auf der Homepage der Stadt Leipzig sind Visualisierungen der beiden Verlaufsvarianten des Pleißemühlgrabens veröffentlicht worden. Damit hat die zweite Phase der Bürgerbeteiligung offiziell begonnen. Die Bürger können nun direkt abstimmen, für welche Variante bevorzugen würden.


    Verlaufsvariante entlang des Goerdelerrings.


    Verlaufsvariante im historischen Flussbett.


    © Stadt Leipzig

  • ^ Die städtische Vorzugsvariante sieht übertrieben romantisch aus, während der historische Verlauf eher einen nüchternen Eindruck macht.


    Ansonsten willkommen zurück, Lichtwark! Unsere DAF-Richtlinien sind dir ja bekannt, weshalb ich hoffe, dass Einzeiler dieser Art künftig ausbleiben.

  • Der Verlauf entlang des Goerdelerrings hat den großen Vorteil, von beiden Seiten breiten, abgetreppten Zugang zu bieten. Aus dem Erfurter Venedig kann ich sagen, dass solche Anlagen eine enorme Aufenthalts und Verweilqualität bieten. Hier ist die Umgebung gleichwohl noch etwas großstädtischer. Auch im Interesse der Stadtgestaltung würde ich aber die Variante am Ring favorisieren.

  • In der Visu der ersten Variante fehlt das HH. Der Verlauf durch den wenig ansehnlichen Hinterhof dient in erster Linie den direkten Anwohnern da wird sich wohl sonst keiner hin verirren. Die Sichtbarmachung des Wasserlaufs sollte daher direkt im Stadtraum erlebbar sein – dies ist am Ring (dazu mit ausreichend Platz für eine ansprechende Gestaltung) gegeben. Außerdem ist zu erwarten, dass mit dem Bau des Hochhauses und der Erschließung des gegenüberliegenden Matthäikirchhofs hier zukünftig ein attraktiver urbaner Raum entsteht der sich gegenseitig bedingt: histor. Bebauung, viel Grün, Hochhaus und direkter Wasserzugang - klingt alles in Summe nicht so schlecht.

  • Hinter der Feuerwache wäre das Gewässer sicher weniger präsent, aber sehr viel ruhiger gelegen. Direkt am Ring versteht man doch sein eigenes Wort nicht - der tiefenentspannte Rückzugsraum der Visualisierung ist entsprechend reine Utopie. Selbst mit dem etwas höherem Grünanteil und den abgestuften Uferbereichen dürfte die Aufenthaltsqualität vor der Feuerwache nur marginal höher ausfallen als beim bereits freigelegten Elstermühlgraben am Ranstädter Steinweg - und da geht sie ja nachvollziehbar gegen Null.

  • Für mich stellt sich hier eher die Frage, ob der Hochhausbau bei der zweiten Variante nicht ungemein schwieriger wird. Ich sehe das gestalterisch wie auch in der Asuführung wesentlich anspruchsvoller. Im Kontext betrachtet, ist die Frage der unbedingten Notwendigkeit des Flußlaufs der zweiten Variante gegeben. Nicht nur hat die Stadt schon etliche offene Wasserläufe mit Aufenthaltsqualität. Sondern existiert auch viel Stadtgrün sowie eine Seenlandschaft rund um die Stadt. Hier nun eine Situation eines Kleinods zu interpretieren, halte ich eher für ungünstig.

  • ^^
    Wenn man Geräuschemissionen zum wichtigsten Kriterium erhebt dann wäre der Verlauf durch einen Hinterhof wohl angemessen. Nach dieser Argumentation dürfte man allerdings an Hauptstraßen gar nicht mehr in Aufenthaltsqualität investieren da dies eh „Perlen vor die Säue“ wäre. Der Vergleich zur Jahnallee hingt da auch ein gutes Stück da hier die zur Verfügung stehende Fläche weit geringer ausfällt, es so gut wie keinen Zugang zum Wasser gibt und darüber hinaus auch nur rudimentär Grün vorhanden ist – all dies ist bei der Ringvariante (die dazu auch weniger Baukosten verursacht) gegeben. Mir erschließt sich hier einfach die Argumentation der Hinterhofbefürworter zum Dogma des histor. Verlaufs nicht: Das Naundörfchen existiert leider nicht mehr und wird auch nie wieder entstehen. Dafür hätte man als „Rahmen“ die eintönigen Rückansichten von Feuerwache, IHK und den 50er Jahre Bauten der Jahnallee garniert mit einem Parkplatz und den Fahrradstellplätzen und Mülltonnen der Anwohner – wo soll da ein großer Mehrwert für die Stadtgesellschaft entstehen?

  • Ein paar Fotos um den Verlauf in beiden Varianten nachzuvollziehen.


    Variante 1:



    Variante 2 (Ring):



    Eigene Bilder


    (Gedanklich hinzufügen muss man halt noch das geplante Hochhaus neben dem IHK-Gebäude).

  • Neubau Funkenburgbrücke / Elstermühlgraben Abschnitt Thomasiusstraße-Lessingstrasse (zuletzt hier) - inzwischen erkennt man die Brücke und erhascht erste Durchblicke:


  • ^ Auf Grund des harten Winters im März 2018 wird sich der Bau um weitere Monate verzögern. Man rechnet nun spätestens bis Herbst diesen Jahres.

  • ^ Die Flüsse und Kanäle in der Stadt sind schon heute Maßlos überfüllt. Warum die Stadt da nun unbedingt einen Betreiber braucht, erschließt sich mir nicht. Das Gebiet ist praktisch im Zentrum und liegt an einem kleinen Hafenbecken, wo jeder ne Jolle anbinden kann. Gründe genug um einen guten Preis dafür zu bekommen und den wüstenhaften Zustand dort endlich zu beenden.


    Wohnbebauung, Gastronomie im EG, Biergarten in den Villengarten, und Aufenthaltsqualität am Wasser..... Die Stadt braucht in manchen Dingen immer wieder viel zu lange und manifestiert solche Chimären aus Brachen und echter urbaner Qualität.

  • Stadthafen

    Leipzig diskutiert über eine Gästetaxe in Höhe von 3 Euro/Person/Tag. Damit möchte die Stadt die tourist. Infrastruktur fördern. Im LVZ-Artikel wird als Beispiel u.a. der Stadthafen genannt, welcher ab 2020 gebaut werden soll (Bauzeit drei Jahre). Da ich mir nicht sicher bin ob ein Einbetten der Grafik des Hafens hier jurist. konform ist (das APH wurde ja deswegen z.Zt. "ausgeknockt") verlinke ich mal nur zum Artikel:


    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…-Januar-Gaestetaxe-zahlen


    Edit: Und schwupps ist die Seite verschwunden... :lach:

  • Leipzigs "Stadthafen" wird erweitert.


    Dafür verschwinden Beachvolleyballfelder, die eher als Zwischennutzung eingerichtete Strandbar sowie ein Parkplatz.
    Über 7 Mio. Euro soll der Spaß kosten und man fragt sich, ob es nicht sinnvoller wäre, die Unmengen an maroden Straßen, Brücken und Gehwege zu sanieren, aber sicher wäre dafür dann wieder keine 90%ige Förderung möglich ;-). Bei Zunahme von trockenen Sommern oder Eisvogelbrut wird mit Boot fahren dann sowieso häufiger mal wenig los sein.



    Quelle
    http://www.lvz.de/var/storage/…en_big_teaser_article.jpg

  • ^ also diese Ecke ist schon in einer städtebaulich unzufriedenen Situation. Auch weil hier so einige Projekte am Wasser nicht in Puschen kommen. Dadurch ist es jetzt positiv, dass die Stadt nun einen wirklichen Rahmen setzt an dem sich Investoren halten können. Das wirkt sich dann auch positiv auf die gesamte Westvorstadt und ihrer Perforation aus.