Naturkundemuseum

  • Ja, die neue Fassade (da wo vorher nur "Luft" war) ist nur eine Betonwand. Man wollte mal wieder den Unterschied zwischen alter Substanz und Neubau zeigen. Wird sicher gern als Ausrede genommen, um es billiger bauen zu können.


    Aber hier liegt diese Fassade abseits der Straßen und Blickfelder. Daher kann man damit leben. Vielleicht ist es sogar besser - eine historische Reko an der Stelle hätte man auch als Geldverschwendung ansehen können.

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

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    Normal soll das eigentlich nicht so bleiben sondern die Ziegelfassade wie geplant mit hellen Betonfertigteilen rekonstruiert werden. Vielleicht hat man die Fertigteile damals probehalber angebracht. Das wird halt nur keine Originalreko mit dem gleichen Baumaterial, sondern um sich als neu abzugrenzen mit Beton gebaut. Wie das mal in etwa aussehen soll, kann man in diesem baunetz-Artikel sehen. Insofern hat Konstantin völlig recht mit seiner Vermutung. Die Fassadenrekonstruktion ist noch nicht fertiggestellt. Bis September müssen sich die Bauarbeiter also ranhalten.

  • Ich hatte in diesem thread auch schon vorher mal die Pläne gesehen, welche die Betonfertigteile zeigten. Die Idee finde ich super. Das ist wirklich mal eine Verbindung von alt und neu! Danke für den hinweis, Bato!

  • Da steht ja auch nur Richtfest, muss also noch was gemacht werden. Kann mich auch noch an diese Zeichnungen erinnern, aber hab die nicht so ganz verstanden. Aber das klingt gut und interessant. Hätten die und Chippy nicht die Projekte tauschen können? Da wärs sogar etwas schade, dass mans den Teil der Fassade nicht einsehen kann...


    Hat jemand ne Ahnung, wie es zu diesem Platz kam? War da früher mal ne Straße geplant und dann kam plötzlich das Museum? Oder wollte man die Rückseite des Museums von der Habersaathstr. aus sichtbar machen?

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    Ich glaube der "Platz" wurde wie bei Riemers Hofgarten in Kreuzberg im Zuge eines Großbauprojekts angelegt. Bürgerliche Wohnungen der Jahrhundertwende, daher auch keine engen Hinterhöfe. Eine Straße war hier demnach nicht geplant, vor allem glaube ich, stand das Naturkundemuseum schon früher - so konnte man das Bauprojekt mit der Rückseite des N.M. schmücken.

  • So, hier sind inzwischen endlich mal deutliche Fortschritte zu sehen. Und ja - vor die Betonwand wurde bzw. wird eine Ziegelverblendung gesetzt, deren Farbe (grau) sich vom Bestand abhebt. Das soll auch so bleiben. Sogar Ornamente werden angebracht und die (blinden) Fenster wurden mit Putz nachmodelliert. Zudem wird das Gelände davor neu gepflastert bzw. Wege angelegt.


    Bilder:





    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Super! Genau so sollte Wiederherstellung aussehen.
    Diese Chance hat man beim Neuen Museum vergeben, da war der Mix aus kontemporärem Look und Ruinenromantik leider konsensfähiger.


    Edit:
    Für diesen Kommentar hab ich doch glatt negatives Karma gekriegt, Zitat:
    "Oh bitte!!!!!!!!!!! Hast Du schon mal was von einer kulturgeschichtlichen Mahn- und Gedenkstätte gehört?"
    Man kann mit mir auch gerne offen reden, statt anonym.


    Als kulturgeschichtliche Mahn- und Gedenkstätte soll das NM also gelten. Tut mir leid, für mich ist der Bau 1. im funktionalen Kontext: eine Gebäude um Kunst zu zeigen und 2. im städtebaulichen Kontext: Teil der Museumsinsel. Die x-te Mahnstätte (für was eigtl.?) will ich hier nicht erkennen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andi_777 ()

  • Das Naturkundemuseum ist schon ein besonderer, und in deutschen Großstädten sehr seltener Bau. Ganz einfach, weil hier noch so viel historische Gebäudesubstanz besteht. Ja, die Hauptfassade ist schon etwas gammelig und sollte auch bald behutsam saniert werden, aber es gibt halt noch originale Fenstereinfassungen und Ziergitter und auch im Inneren ist das meiste noch Originalsubstanz. Es hat etwas richtig schön nostalgisches und versprüht das gediegene Flair des späten 19. Jahrhunderts, was ich so nur aus Repräsentationsgebäuden in London oder Paris kenne. Wirklich ein Glück, das nur der Ostflügel im Krieg etwas abbekam und wahrscheinlich auch, dass der Bau etwas abseits der Innenstadt und des Interesses liegt.

  • Noch wichtiger:


    200 Jahre Naturkundemuseum Berlin (morgen)


    Das Naturkundemuseum ist am 14. September 1810, parallel zur Gründung der Berliner Universität (heute HU Berlin), aus drei bestehenden Museen hervorgegangen.


    Zum eigentlichen Bauwerk:

    Der nach Plänen von August Tiede angelegte, ursprünglich dreiflügelige Bau wurde 1889 eröffnet und vereinte drei bis dahin eigenständige Institutionen der Berliner Universität: das Geologisch-Paläontologische, das Mineralogisch-Petrografische und das Zoologische Museum. Letzteres war bereits 1809 von dem Naturforscher Johann Centurius von Hoffmannsegg gegründet worden. Von 1914 bis 1917 folgte die Errichtung eines weiteren Quertrakts.

    wikipedia

  • Kann Arnds Link zum Baunetz nur empfehlen, da sieht man sehr gut die Herstellung der Betonfertigteile. In der Form hab ich das noch nie gesehen, sehr schöne Idee für eine Rekonstruktion, finde ich.

  • Wird eigentlich auch noch eines Tages der Teil mit den Huftiergruppen, Vögeln und den Dioramen, die sich noch im Zustand von vor 30 Jahren oder so befinden, neu gestaltet? Oder soll das - was an sich ja auch nachvollziehbar, allerdings optisch/verglichen zum Rest nicht das Wahre wär - als "Spur der Geschichte" erhalten bleiben? Müsste ja keine Reko sein, ist ja bei den Feuchtpräparaten auch nicht der Fall. Hätte sich ja eigentlich schon bei der damaligen Sanierung angeboten, aber ist ja nicht immer alles logisch.

  • Da muss ich dir wirklich recht geben. Ich war erst vor 3 Wochen wieder drin und diesen Rundgang mit den Nilpferden, Huftieren und sonstigen Nachbildungen gab es tatsächlich in unveränderter Form schon zu meiner Kindheit. Entsprechend räudig der Zustand der Exponate. So wie es ist, ist es irgendwie auch nicht mehr zeitgemäß und müsste wohl neu konzipiert werden. Der Dino-Saal ist ja auch super gelungen und auch die Planetengeschichte und Sonderausstellungen sind gut gemacht.