Leipzig: Rund um den Lindenauer Markt

  • Natürlich steht es Zusammenhang, aber die Entwicklung ist nicht zwangsläufig gleichläufig. Ein funktionierendes Einkaufszentrum kann ebenso Leerstand an den umliegenden (ehemaligen) Einkaufsstraßen, ja sogar direkt um die Ecke bedeuten. In dem Falle wären das der Lindenauer Markt selbst sowie Lützner Straße, Merseburger Straße - mit der Nahversorgungslage am neuen Kaufhaus Held bis zum alten Kaufhaus Held - und vor allem die Georg-Schwarz-Straße. Es kann steigende Verkehrsbelastung für die unmittelbare und nähere Umgebung bedeutend: Henricistraße, Demmeringstraße, Rabenerstraße, Angerstraße, Erich-Köhn-Straße, Zschochersche Straße, Jahnallee u.a. Damit sinkt die Attraktivität als Wohngebiet beträchtlich.


    Das befürchte nicht nur ich, sondern stand auch so in dem Untersuchungsbericht, der im Zusammenhang mit dem Bebauungsplanverfahren im August 2006 vorgelegt wurde:


    Stadtteilzentrum Lindenauer Markt: Sie wissen, was sie tun
    Ralf Julke
    05.03.2007
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…auer-Ma-200703050010.html


    Ganz neu im Zusammenhang mit Gohlis mit Blick auf den Lindenauer Markt:


    Freitag, den 26. Februar 2010
    Stadtteilzentrum in Leipzig-Gohlis eröffnet
    http://leipzig-seiten.de/index…atid=69:leipzig&Itemid=91

  • ^ sag mal liest du manchmal auch andere post's?


    das hatten wir doch schon. auch der letzte link zum artikel der LIZ, den du selbst ge-posted hast beschreibt doch die situation in Lindenau sehr gut.


    auwirkungen auf den verkehr wird es geben aber nicht unbedingt im negativen sinne. das EKZ ist nicht fuer die stadt leipzig sondern fuer die lindenauer, die ihre grundbeduerfnisse immernoch in rueckmarsdorf und guenthersdorf besorgen. das ist doch der kampf der nahversorgung in der stadt mit den randgebieten und nicht zwischen lindenau und der innenstadt! die gegenwaertige situation ist die, der konkurrenz zwischen Nova Eventis und der urbanen struktur. wenn lindenau, das verhaeltnissmaeßig kleine, EKZ nicht bekommt werden sich die einwohner weiterhin auf der Merseburger Landstraße in richtung gruene wiese bewegen und damit weiterhin kein chance auf ein qualitative aufwertung der wohnsituation in lindenau zulassen.


    es geht darum: kaufkraft im stadtgebiet zu halten; steuereinnahmen im stadtgebiet zu halten; arbeitsplaetze im stadtgebiet zu halten/zu schaffen; den verkehr auf den durchgangsstraßen Merseb. + Luetzner Str. zu verringern; autoverkehr in lindenau zu verringern; qualtitaetssteigerung von lindenau und dadurch folgend > attraktivitaetssteigerung fuer bewohner, kleingewerbe und mittelstaendler.


    der Untersuchungsbericht aus dem August 2006 ist meines erachtens ueberholt da seit diesem jahr, leipzig eine positive entwicklung in der wirtschaft aber auch bei den einwohnern zu verzeihnen hat.


    verkehrliche auswirkungen auf Jahnallee durch das EKZ am lindenauer markt? das ist voellig an der realtiaet vorbei!

  • ^ sag mal liest du manchmal auch andere post's?


    Ja, eigentlich immer, und meist recht genau. Und selbst?


    Fangen wir mal hinten an:

    verkehrliche auswirkungen auf Jahnallee durch das EKZ am lindenauer markt? das ist voellig an der realtiaet vorbei!


    In meinen vorstehenden Beiträgen sollte deutlich geworden sein, dass der Abschnitt der Jahnallee zwischen Lützner Straße und Zschochersche Straße am Straßenbahnhof Angerbrücke gemeint ist. Da ist in letzter Zeit fast alles saniert worden, die Häuser auf der Südseite und die Villa Berg (LVB). Eigentlich wartet nur noch das wichtige Eckgebäude an der Luppenstraße auf die Sanierung. Der ganze Abschnitt ist wegen der Straßenbahnhaltestelle verkehrsberuhigt, Tempo 30 und teilweise sogar Tempo 10.


    Ich möchte nun gern wissen, welchen Einfluss das EKZ auf den Straßenabschnitt haben wird. Ich rechne mit einer beträchtlichen Zunahme des MIV und dadurch mit größeren Konflikten mit dem ÖPNV an den Haltestellenbereichen. Das betrifft beide Richtungen, denn über die Jahnallee und die Zeppelinbrücke kommende Kunden des EKZ werden sich sicherlich den Schlenker über Lützner Straße und Kuhturmstraße sparen und am Theater und Restaurant "Am Palmengarten" (alte Gastankstelle) geradeaus weiterfahren. Noch stärker dürfte er aber in die andere Richtung zunehmen, da man derzeit von der Kuhturmstraße nur so zurück auf die Jahnallee kommt, denn an der Zschocherschen Straße darf man nicht nach links auf die Lützner Straße abbiegen. Wie soll diese Situation gelöst werden, ohne das dies zu Lasten der Aus- und Einsteigenden und Wartenden an der Haltestelle Angerbrücke und der neuen Bewohner und Nutzerinnen der sanierten Häuser geht?


    Alles andere hatten wir tatsächlich auch schon. Aber die mantraartigen Wiederholungen „Alles wird bestimmt ganz toll und alle werden glücklich“ stellen mich nicht zufrieden, ich hoffe auf konkrete Zahlen und Belege. Ich würde mich ja durchaus vom Gegenteil überzeugen lassen, wenn denn meine Bedenken ausgeräumt und sich meine Erwartungen als unbegründet erweisen würden. Nur wird auf konkrete Fragen nicht geantwortet, sondern diese werden mit „wird schon nicht so schlimm“ abgetan oder gar als „herbei geredete Verkehrsprobleme“ (Christian Schulze) vom Tisch gewischt.



    das EKZ ist nicht fuer die stadt leipzig sondern fuer die lindenauer


    Ich wohne selbst in Lindenau wenige Meter vom Markt weg, nach meiner Einschätzung und meinen Bedürfnissen und denen von vielen Freunden und Bekannten ist der Nahversorgungsbedarf mit Konsum, ALDI, PLus, Lidl und anderen kleineren Anbietern voll gedeckt.


    Das ist eine also weitere Behauptung, die ich gern unterfüttert sehen würde. Wie groß ist der benötigte Einzugsbereich für das EKZ? Ich bin mir aufgrund der bisher genannten Zahlen sehr sicher, dass er weit über Lindenau hinausgeht. Es war bisher immer davon die Rede, dass auch Leutzsch und zumindest Teile von Plagwitz dazugehören. Das Waldstraßenviertel wurde von Siegfried Schlegel (LINKE) ins Gespräch gebracht.


    In dem Untersuchungsbericht – dazu unten noch mal kurz - heißt es klar und deutlich: "Eine Untersuchung der Verteilung und Ausstattung der Versorgungseinrichtungen in Lindenau und Altlindenau zeigt zwar, dass quantitativ eine ausreichende Ausstattung im Nahversorgungsbereich vorliegt, jedoch noch immer und gerade am Lindenauer Markt qualitative Versorgungsdefizite bestehen.“


    Warum dann also diese Größe und würde nicht auch ein etwa kleinerer Markt von etwa 800 bis 1000 m² genau den gewünschten Effekt ohne die negativen Folgen haben, siehe etwa die Beispiele Jahnallee und Könneritzstraße/Industriestraße.


    Wie sind die Erfahrungen aus der Dresdner Straße und der Georg-Schumann-Straße? Beide Märkte sind größer, aber trotzdem die Frage, ob da nur die Menschen aus Anger-Crottendorf und Gohlis einkaufen gehen?


    Zur Konkurrenz etwa mit Nova Eventis hat unter anderem Lipsius schon wichtiges gesagt, darauf eingegangen wurde bislang jedoch nicht: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=251181#post251181



    verhaeltnissmaeßig kleine, EKZ


    Wir leben anscheinend in unterschiedlichen Verhältnissen. Das Teil ist beträchtlich größer als das, was ein „C-Zentrum“ eigentlich an Größe zulässt.



    werden sich die einwohner weiterhin auf der Merseburger Landstraße in richtung gruene wiese bewegen und damit weiterhin kein chance auf ein qualitative aufwertung der wohnsituation in lindenau zulassen.


    Wieviele sanierte und unsanierte leerstehende Wohneinheiten gibt es entlang der Merseburger Straße? Gibt es Schätzungen, wie stark der Autoverkehr entlang der Merseburger Straße nach dem Bau des EKZ prozentual und absolut abnehmen wird? Um wieviel wird er prozentual und absolut im Bereich von Angerstraße, Henricistraße, Demmeringstraße und Erich-Köhn-Straße zunehmen? Wieviele sanierte und unsanierte leerstehende und wieviele bewohnte Wohneinheiten gibt es dort?


    Meine Erwartung ist, dass der Entlastungseffekt etwa für die Merseburger Straße und Lützner Straße nur sehr gering sein wird. Die von der Planung bevorzugte Verkehrsführung geht ja entlang der Lützner und dann über Zschochersche und Kuhturmstraße, ist aber ein deutlicher Umweg. Es wird nach meiner Erwartung noch stärker als bisher dazu führen, dass mit dem EKZ am „Wegesrand“ von und zu der Merseburger Straße und dann weiter etwa in nach Neulindenau oder den Bereich um die Georg-Schwarz-Straße sowie nach Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg die Schleichwege über Angerstraße und Erich-Köhn-Straße genutzt werden.



    arbeitsplaetze im stadtgebiet zu halten/zu schaffen;


    Wieviele reguläre Arbeitsplätze, also nicht nur Jobs für Studentinnen und als Nebenverdienst, sollen denn tatsächlich geschaffen werden? Wieviele Arbeitsplätze werden zur gleichen Zeit bei den Nahversorgungseinrichtungen und kleineren Läden in der näheren und weiteren Umgebung „abgebaut“, etwa durch erzwungene Geschäftsaufgaben?



    den verkehr auf den durchgangsstraßen Merseb. + Luetzner Str. zu verringern; autoverkehr in lindenau zu verringern;


    Indem er in die Nebenstraßen verlagert wird? Der Verkehr wird sich meines Erachtens nicht wesentlich verringern, denn die Kund_innen werden hauptsächlich mit dem PKW kommen. Und dann müssen sie ja auch durch die Merseburger und Lützner Straße, um zum EKZ hin und von dort wieder nach Hause zu kommen. Wenn es Magnetwirkung auf Leutzsch, Plagwitz und vielleicht sogar Teile Grünaus haben soll, wird der Verkehr eher noch zunehmen.


    Gibt es Schätzungen oder Erfahrungswerte aus anderen Kaufland-Einrichtungen, wie viel Prozent der Kunden mit dem eigenen Auto kommen und vieviele mit der Straßenbahn oder zu Fuß mit dem Einkaufsbeutel? Kaufland ist ein Rundum-Versorger, denn man für den Großeinkauf ansteuert und nicht mal für ein Brötchen und die Milch zwischendurch. Dafür würde ein kleinerer Konsum oder eine ähnliche Einrichtung mit etwa 800 bis 1000 m² völlig ausreichen. Nun wiederhole ich mich schon wieder, deshalb besser Schluss.



    der Untersuchungsbericht aus dem August 2006 ist meines erachtens ueberholt da seit diesem jahr, leipzig eine positive entwicklung in der wirtschaft aber auch bei den einwohnern zu verzeihnen hat.


    Der Untersuchungsbericht 2006 wird als überholt abgetan. Dann sollte es wohl einen neuen Untersuchungsbericht für die Entscheidungsfindung unserer Stadträte geben.


    Nur wenn der Untersuchungsbericht aus dem August 2006 überholt sein soll, warum sind dann die Datengrundlagen des Zentrenplan 1999 bis und der konkrete Pläne für das Kaufland-Projekt etwa 2003 bis 2007 noch aktuell?

  • @ hedges: hier muss Ich LE Mon. hist. Recht geben: man muss sich auch an seinen eigenen Ansprüchen messen lassen.


    Das EKZ selber wird sicherlich ein Erfolg, aber ganzheitlich betrachtet muss das noch lange nichts heissen. Der Projektentwickler hat es ja im Interview bestätigt: hier ging nicht darum, eine dem C-Zentrum angemessene Verkaufsfläche zu entwickeln, sondern darum, was Kaufland als Mindestfläche benötigt. Positiv anzumerken (hat aber mit den Auswirkungen auf Lindenau wenig zu tun) ist der Erhalt der Altbaufassaden und die Öffnung zum Markt hin, beides wäre aber auch bei kleineren Projekten (bzw. dann erst recht) zu berwekstelligen gewesen.


    Unabhängig davon: die Besucher von Löwencenter und Nova Eventis werden weiterhin dort hin fahren - dort gibt es ganz andere Magneten, die der eigentliche Grund für den Besuch sind.

  • @ LE Mon. hist.
    ich habe das zitieren nicht hinbekommen - ich hoffe es ist nicht zu unuebersichtlich.


    das grundsatzproblem besteht darin dass du das EKZ mit dem centern auf der gruenen wiese gleichsetzt und mit einem starken anstieg des individualverkehrs verbindest. ich glaube dass das EKZ eher zu einer verringerung des verkehrs fuehrt da dieser in das netz des ÖPNV integriert. ausserdem bedient er das viertel anstatt einen kilometer weiten umkreis der vorwigend mit dem auto erreicht wird.



    Ich möchte nun gern wissen, welchen Einfluss das EKZ auf den Straßenabschnitt haben wird. Ich rechne mit einer beträchtlichen Zunahme des MIV und dadurch mit größeren Konflikten mit dem ÖPNV an den Haltestellenbereichen. Das betrifft beide Richtungen, denn über die Jahnallee und die Zeppelinbrücke kommende Kunden des EKZ werden sich sicherlich den Schlenker über Lützner Straße und Kuhturmstraße sparen und am Theater und Restaurant "Am Palmengarten" (alte Gastankstelle) geradeaus weiterfahren. Noch stärker dürfte er aber in die andere Richtung zunehmen, da man derzeit von der Kuhturmstraße nur so zurück auf die Jahnallee kommt, denn an der Zschocherschen Straße darf man nicht nach links auf die Lützner Straße abbiegen. Wie soll diese Situation gelöst werden, ohne das dies zu Lasten der Aus- und Einsteigenden und Wartenden an der Haltestelle Angerbrücke und der neuen Bewohner und Nutzerinnen der sanierten Häuser geht?

    - das kann ich natuerlich nicht genau sagen. aber die stadt versucht durch, von dir oben schon beschriebene, mittel den individualverkehr im stadtgebiet zu verringern. TRAM, BUS, verkehrberuigte zonen, ausweitung der fußgaengerzonen etz.etz. das einzugsgebiet ist zu klein um zu einem sehr starken verkehrsanstieg zu fuehren.




    Ich wohne selbst in Lindenau wenige Meter vom Markt weg, nach meiner Einschätzung und meinen Bedürfnissen und denen von vielen Freunden und Bekannten ist der Nahversorgungsbedarf mit Konsum, ALDI, PLus, Lidl und anderen kleineren Anbietern voll gedeckt.


    - das sind doch die schlimmsten - ein albtraum eines jeden staedtebauers! diese maerkte sind voellig unpassend fuer die urbanen strukturen. einheitsdesign und großer parkplatz mit großleuchten sind fuer mich das schlimmste was der kompakten struktur der stadt passieren kann.
    - die stadt versucht diese entwicklung seit jahren zu verhindern. sie versucht die bauantraege von ALDI, LIDL, und PLUS immer so lange es mgl. ist abzuweisen.




    Es war bisher immer davon die Rede, dass auch Leutzsch und zumindest Teile von Plagwitz dazugehören. Das Waldstraßenviertel wurde von Siegfried Schlegel (LINKE) ins Gespräch gebracht.


    - das angebot im waldstraßenviertel ist doch wirklich gedeckt. wegen einkaufsmoeglichkeiten vor ort und der sehr schnellen erreichbarkeit der innenstadt und des HBF. auch ist die kaufkraft eine andere.




    In dem Untersuchungsbericht – dazu unten noch mal kurz - heißt es klar und deutlich: "Eine Untersuchung der Verteilung und Ausstattung der Versorgungseinrichtungen in Lindenau und Altlindenau zeigt zwar, dass quantitativ eine ausreichende Ausstattung im Nahversorgungsbereich vorliegt, jedoch noch immer und gerade am Lindenauer Markt qualitative Versorgungsdefizite bestehen.“

    - deswegen sind auch die discounter ALDI, LIDL, und PLUS in voellig de-zentralen gebieten lindenaus gebieten entstanden?




    Warum dann also diese Größe und würde nicht auch ein etwa kleinerer
    Markt von etwa 800 bis 1000 m² genau den gewünschten Effekt ohne die negativen Folgen haben, siehe etwa die Beispiele Jahnallee und Könneritzstraße/Industriestraße.


    - 1. weil Kaufland als einzigster investor 'im boot' geblieben ist. die stadt hat aber meines erachtens das beste daraus gemacht.
    - 2. weil dem lindenauer markt eine sehr gute staedtebauliche struktur zu verfuegung steht. er ist, im gegensatz zur Jahnallee und Koenneritzstraße, ein zentrum in diesem stadtteil und liegt nicht einfach an einer hauptstraße. er ist mit ÖPNV sowie zu fuß erreichbar. der lindenauer markt hat das potential 'DER MARKT' lindeaus zu werden auf dem sich grundversorgung, einzelhandel, service-versorgung (z.b post) zentrieren sowie veranstaltungen stattfinden.




    Wir leben anscheinend in unterschiedlichen Verhältnissen. Das Teil ist beträchtlich größer als das, was ein „C-Zentrum“ eigentlich an Größe zulässt.

    -ich meinte im verhaeltnis zu den centern in reudnitz und gohlis.




    Meine Erwartung ist, dass der Entlastungseffekt etwa für die Merseburger Straße und Lützner Straße nur sehr gering sein wird. Die von der Planung bevorzugte Verkehrsführung geht ja entlang der Lützner und dann über Zschochersche und Kuhturmstraße, ist aber ein deutlicher Umweg.


    - wenn die nahversorgung in lindenau stimmt wird der verkehr zu den großen centern am stadtrand abnehmen.




    Wieviele reguläre Arbeitsplätze, also nicht nur Jobs für Studentinnen und als Nebenverdienst, sollen denn tatsächlich geschaffen werden? Wieviele Arbeitsplätze werden zur gleichen Zeit bei den Nahversorgungseinrichtungen und kleineren Läden in der näheren und weiteren Umgebung „abgebaut“, etwa durch erzwungene Geschäftsaufgaben?


    - ich frage nochmal: warum wird bei der aufwertung des lindenauer marktes von erzwungener geschaeftsaufgaben der einzelhaendler gesprochen? diese haben gesonderte angebote und koennen eher von der ansiedlung und der damit verbundenen hoeheren frequentierung des platzes profitieren. schonmal an die 'erzwungene' geschaeftsaufgabe einer der discounter gedacht? das ist doch das ziel!!!
    - die einstellungspolitik, vor allem bei den discuntern, ist absolut miserabel und ich dachte auch mehr an die einzelhaendler und die ansiedlungen von dienstleistungen im zuge des neubaus.




    Der Verkehr wird sich meines Erachtens nicht wesentlich verringern, denn die Kund_innen werden hauptsächlich mit dem PKW kommen.


    - leipzig hat eine sehr gute grundversorgung im nahverkehr. der markt bestens mit ÖPNV erreichbar. ich war mal auf einem markt in einem stadtteil von paris einkaufen. als ich mit der metro nach hause gefahren bin war diese voll mit besuchern des marktes die einkaufsbeutel trugen. das kann sich hier auch durchsetzen nur muß es eben mal das angebot geben.
    - wenn wir wirklich mal das beispiel des waldstraßenviertels nehmen: wenn ich am lindenauer markt mit 2-3 einkaufsbeuteln in die 'BIMMEL' steige und bis zur haltestelle waldplatz fahre, brauche ich gerade mal 5 min! das schlaegt jedes auto dass ich aus dem parkhaus fahren muß und ueber umwege bis zur jahnallee bringe.




    Wenn es Magnetwirkung auf Leutzsch, Plagwitz und vielleicht sogar Teile Grünaus haben soll, wird der Verkehr eher noch zunehmen.


    - warum sollten bewohner gruenaus nach lindenau kommen wenn das allee center direkt vor der tuer ist?




    Nur wenn der Untersuchungsbericht aus dem August 2006 überholt sein soll, warum sind dann die Datengrundlagen des Zentrenplan 1999 bis und der konkrete Pläne für das Kaufland-Projekt etwa 2003 bis 2007 noch aktuell?


    - ja! denn dieser befasst sich mit re-urbanisierung der stadt die sehr wichtig ist um die bevoelkerung von dem reihenhaus auf der gruenen wiese in die stadt zu locken > bevoelkerungswachstum, kaufkraftsteigerung, ansiedlungen, arbeitsplaetze, steuereinnahmen
    - hier auch bitte nochmal in den 'Pressemeldungen' thread # 5 schauen und das interview von Schulz & Schulz lesen. diese sagen sehr kurz etwas zum reudnitz center

    2 Mal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Ich halte es eher mit hedges Meinung. Das geplante EKZ am Lindenauer Markt wird Lindenau gut tun. Die von LE.Mon.hist geäußerte Kritik bezieht sich hauptsächlich auf den befürchteten Anstieg des Individualverkehrs. Dafür besteht meiner Ansicht nach jedoch überhaupt kein Grund. Der Lindenauer Markt ist, wie hedges schon schrieb, sehr gut mit dem ÖNV vernetzt. Zudem wird das Zentrum allein seiner Größe und Angebot wegen kein Magnet mit stadtteilübergreifender Strahlkraft werden. Das Gros der Kundschaft wird, wie LE.Mon.hist bereits angedeutet hat, kaum über Lindenau, Plagwitz und Leutzsch hinausgehen. Schon gar nicht wird man vom Waldstraßenviertel aus kommend mit dem Auto den verkehrsberuhigten Teil der Jahnallee am Straßenbahnhof lahm legen.


    Dass im Detail nachgebessert werden kann, will ich nicht abstreiten. Der Vergleich mit Aldi & Co. sowie EKZren auf der grünen Wiese ist dennoch unzulässig. Im Gegenteil: Mit dem geplanten EKZ wird m.E. dieser hauptsächlich in den 1990er-Jahren forcierten Entwicklung entgegengesteuert.


  • das grundsatzproblem besteht darin dass du das EKZ mit dem centern auf der gruenen wiese gleichsetzt und mit einem starken anstieg des individualverkehrs verbindest. ich glaube dass das EKZ eher zu einer verringerung des verkehrs fuehrt da dieser in das netz des ÖPNV integriert. ausserdem bedient er das viertel anstatt einen kilometer weiten umkreis der vorwigend mit dem auto erreicht wird.


    Das Grundsatzproblem ist doch viel eher, dass der Diskussion keine aktuellen Zahlen und Schätzungen zu Grunde gelegt werden. Stattdessen wird geglaubt, gehofft, angenommen, … . Aber es wurden gegenteilige Erfahrungen beschrieben, so z.B. von Dase aus Berlin ( http://www.deutsches-architekt…d.php?p=251293#post251293 ).
    Warum werden keine belastbaren Zahlen ins Spiel gebracht? Wir haben mehrere Kaufland-Standorte in Leipzig und unzählige weitere in der Republik, auch in ähnlichen städtebaulichen Situationen. Sowohl der neue Standort an der Georg-Schumann-Straße als auch der an der Dresdner Straße 78-80 sind ebenso an den ÖPNV angeschlossen. Warum gibt man da nicht mal an, wie viele Kund_innen durchschnittlich mit welchen Verkehrsmitteln kommen? Weil diese Zahlen nicht den Hoffnungen entsprechen? Wenn der ÖPNV so eine große Rolle spielen soll, wozu werden dann noch 238 Parkplätze gebraucht? Der Konsum an der Könneritzstraße hat etwa 20 Parkplätze.


    ausserdem bedient er das viertel



    das einzugsgebiet ist zu klein um zu einem sehr starken verkehrsanstieg zu fuehren.


    Was ist denn „das Viertel“? Wie groß ist denn nun der geplante Einzugsbereich wirklich? Darüber wird sich der Investor, Kaufland und die Stadt doch sicher Gedanken gemacht haben. Warum wird das nicht mal bekanntgegeben? Was ist nun mit Leutzsch, Neulindenau und Plagwitz und den nicht etwa von mir, sondern von dem Projektbefürworter Siegfried Schlegel (LINKE) genannten Waldstraßenviertel?



    Konsum, ALDI, PLus, Lidl …
    - das sind doch die schlimmsten - ein albtraum eines jeden staedtebauers! diese maerkte sind voellig unpassend fuer die urbanen strukturen. einheitsdesign und großer parkplatz mit großleuchten sind fuer mich das schlimmste was der kompakten struktur der stadt passieren kann.
    - die stadt versucht diese entwicklung seit jahren zu verhindern. sie versucht die bauantraege von ALDI, LIDL, und PLUS immer so lange es mgl. ist abzuweisen.


    Die sind schon alle längst da und gebaut. Wieso spricht denn das nun für die Errichtung des EKZ am Lindenauer Markt? Und es sind eben nicht die beschriebenen Märkte, außer bei Lidl an der Merseburger Straße. ALDI liegt unterirdisch unter einer Fußgängerzone, das zugehörige Parkhaus ist ebenfalls unterirdisch und in die Blockrandbebauung integriert. Plus in der Merseburger Straße befindet sich in einem lückenschließenden Neubau, der zwar keinen Architekturpreis gewinnt, aber in Höhe, Dachform und mit der gesamten Kubatur zu den umliegenden Gründerzeit-Häusern passt (http://www.bing.com/maps/?v=2&…0103%2C%2004177%20Leipzig ). Das gilt auch für den Konsum an der Ecke Demmeringstraße / Rabenerstraße: http://www.bing.com/maps/?v=2&…0103%2C%2004177%20Leipzig


    Die ist jedoch beim Kaufland am Lindenauer Markt nicht der Fall, insbesondere nicht bei den geplanten Fassaden an der Henrici- und Kuhturmstraße.




    In dem Untersuchungsbericht – dazu unten noch mal kurz - heißt es klar und deutlich: "Eine Untersuchung der Verteilung und Ausstattung der Versorgungseinrichtungen in Lindenau und Altlindenau zeigt zwar, dass quantitativ eine ausreichende Ausstattung im Nahversorgungsbereich vorliegt, jedoch noch immer und gerade am Lindenauer Markt qualitative Versorgungsdefizite bestehen.“



    - deswegen sind auch die discounter ALDI, LIDL, und PLUS in voellig de-zentralen gebieten lindenaus gebieten entstanden?


    Merseburger Straße und GutMuthsstraße/Ecke Lützner Straße und Georg-Schwarz-Straße sind völlig dezentral? ALDI und PLUS stehen genau an der Stelle, die die eigentliche zentrale Einkaufslage in Lindenau bis Mitte der 90er Jahre war, denn das war wie beschrieben „früher“ eben nicht der Lindenauer Markt. Selbst Lidl ließe sich noch dazu zählen.



    - 2. weil dem lindenauer markt eine sehr gute staedtebauliche struktur zu verfuegung steht. er ist, im gegensatz zur Jahnallee und Koenneritzstraße, ein zentrum in diesem stadtteil und liegt nicht einfach an einer hauptstraße. er ist mit ÖPNV sowie zu fuß erreichbar. der lindenauer markt hat das potential 'DER MARKT' lindeaus zu werden auf dem sich grundversorgung, einzelhandel, service-versorgung (z.b post) zentrieren sowie veranstaltungen stattfinden.


    Sind Jahnallee und Könneritzstraße nicht ebenso gut mit ÖPNV sowie zu Fuß erreichbar? Wo sind die zentralen Lagen von Waldstraßenviertel und Schleußig, wenn nicht genau an diesen Straßen? Warum konzentriert sich die Stadt Leipzig in letzter Zeit erfreulicherweise auf die Revitalisierung der „Magistralen“, wenn die doch „einfach […] eine[…] hauptstraße“ sind?
    Was wird dafür getan, dass „service-versorgung (z.b post)“ am Lindenauer Markt zu finden sein wird? Einfach nur gehofft, dass dies nach dem EKZ-Bau irgendwann von alleine wird?



    - wenn die nahversorgung in lindenau stimmt wird der verkehr zu den großen centern am stadtrand abnehmen.


    Das lese ich nun zum wiederholten Male, aber genau oft kann ich sagen, dass die großen Center am Stadtrand aus anderen Gründen ihre Kund_innen ziehen, dass die Nahversorgung in Lindenau quantitativ schon jetzt ausreichend ist und die Kund_innen ja trotzdem zu dem EKZ hin und von dort wieder weg müssen.



    - ich frage nochmal: warum wird bei der aufwertung des lindenauer marktes von erzwungener geschaeftsaufgaben der einzelhaendler gesprochen? diese haben gesonderte angebote und koennen eher von der ansiedlung und der damit verbundenen hoeheren frequentierung des platzes profitieren. schonmal an die 'erzwungene' geschaeftsaufgabe einer der discounter gedacht? das ist doch das ziel!!!


    Weil das Gutachten vom August 2006 zu genau diesem Ergebnis gekommen ist:
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…auer-Ma-200703050010.html
    Worin besteht der Vorteil für Lindenau, wenn nun der Konsum an der Demmeringstraße, der ALDI an der Merseburger Straße oder der an der Georg-Schwarz-Straße oder der PLUS an der GutsMuthsstraße aufgeben müsste?



    - die einstellungspolitik, vor allem bei den discuntern, ist absolut miserabel und ich dachte auch mehr an die einzelhaendler und die ansiedlungen von dienstleistungen im zuge des neubaus.


    Kaufland gehört wie auch Lidl zur Schwarz-Gruppe: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Gruppe. Ver.di weiß einiges interessantes darüber zu berichten, wie bei Kaufland mit Mitarbeiterinnen im Allgemeinen und Betriebsräten im Speziellen umgegangen wird. Große Unterschiede zu den Discountern sehe ich keine.
    Wenn aber Einzelhändler und Dienstleister im Vordergrund stehen sollen, warum kümmert man sich dann nicht direkt um die? Z.B. um akzeptable Konditionen für die leerstehenden Gewerbeflächen am Lindenauer Markt oder an der geschlossenen Ladenpassage hinter dem Westbad sowie um Neubauten mit entsprechender Ladengröße etwa an der Ecke zur Henricistraße und auf der Brache Lindenauer Markt 15/17 zur Odermannstraße hin.
    Für die drei zukünftigen kleinen Läden am Kaufland wurden vorher zwei bestehende Geschäfte zum Umzug an die Kuhturmstraße bzw. Merseburger Straße „bewegt“, ein Geschäft, der Schlüsseldienst, wurde aufgegeben. Den positiven Effekt des Kauflandes für diese kann ich nicht erkennen, maximal ist es ein Nullsummenspiel.



    - leipzig hat eine sehr gute grundversorgung im nahverkehr. der markt bestens mit ÖPNV erreichbar. ich war mal auf einem markt in einem stadtteil von paris einkaufen. als ich mit der metro nach hause gefahren bin war diese voll mit besuchern des marktes die einkaufsbeutel trugen. das kann sich hier auch durchsetzen nur muß es eben mal das angebot geben.


    Siehe oben. Paris ist zweifellos sehr schön, aber wie ist denn das ortsübliche Einkaufsverhalten der Leipziger und Leipzigerinnen in den bestehenden Märkten mit vergleichbarer ÖPNV-Anbindung?



    Wenn es Magnetwirkung auf Leutzsch, Plagwitz und vielleicht sogar Teile Grünaus haben soll, wird der Verkehr eher noch zunehmen.
    - warum sollten bewohner gruenaus nach lindenau kommen wenn das allee center direkt vor der tuer ist?


    Warum wird nicht auf die eigentlich angefragten Stadtteile Leutzsch und Plagwitz eingegangen, sondern nur auf das von mir selbst eingeschränkte Grünau? Ich gebe mal die Antwort, dass das EKZ auf dem Weg von der Arbeit nach Hause an der Brünner Straße oder Grünauer Allee liegt, mit einem kleinen Schlenker durchs Wohngebiet. Nun sei mir aber auch die gleiche Frage gestattet. Warum sollen die Kund_innen aus Plagwitz und Leutzsch, aus Lindenau um die Endersstraße oder aus Neulindenau an den Lindenauer Markt kommen, wenn die Einkaufsmöglichkeiten direkt vor der Tür sind?



    - hier auch bitte nochmal in den 'Pressemeldungen' thread # 5 schauen und das interview von Schulz & Schulz lesen. diese sagen sehr kurz etwas zum reudnitz center


    Wenn ich mir deren Äußerungen etwa zur Eisenbahnstraße ansehe, habe ich nicht den Eindruck, auf geballte Kompetenz und Schilderungen aktueller Entwicklungen zu treffen.

  • IDer Lindenauer Markt ist, wie hedges schon schrieb, sehr gut mit dem ÖNV vernetzt. Zudem wird das Zentrum allein seiner Größe und Angebot wegen kein Magnet mit stadtteilübergreifender Strahlkraft werden. Das Gros der Kundschaft wird, wie LE.Mon.hist bereits angedeutet hat, kaum über Lindenau, Plagwitz und Leutzsch hinausgehen. Schon gar nicht wird man vom Waldstraßenviertel aus kommend mit dem Auto den verkehrsberuhigten Teil der Jahnallee am Straßenbahnhof lahm legen.


    Wenn denn alle so vorbildlich mit der Straßenbahn kommen, wozu dann noch das Parkdeck mit 238 Stellplätzen? Die würden doch dann nur leerstehen.


    Wo arbeiten die allermeisten der künftigen Kund_innen aus Lindenau, Plagwitz und Leutzsch? Wie sind ihre Arbeitswege und damit verbunden auch ihre Einkaufswege? Ich vermute, dass nicht wenige im Zentrum oder weiter am Stadtrand oder irgendwo dazwischen im Norden, Osten und Süden der Stadt arbeiten und über die direkte und wichtigste Verbindung von dort nach Alt-West, die Jahnallee, nach Hause streben. Ja, ich vermute das auch nur. Aber genau deshalb wären aktuelle Zahlen und Schätzungen des Verkehrsflußes wichtig. Wieviele der künftigen Kund_innen kommen von wo und wollen danach wohin? Welche Strecken sind sie bisher gefahren? Werden sich diese durch das EKZ verändern und wenn ja, wie?

  • Diskussionen und Informationen

    Am Mittwoch, den 10. März, trifft sich der Stadtbezirksrat Leutzsch um 17 Uhr im Leutzscher Rathaus. Thema werden unter anderem auch das Kaufland am Lindenauer Markt und die erhofften oder befürchteten Auswirkungen auf Leutzsch sein.


    Am Donnerstag, den 11. März, wird es eine Bürger_innenversammlung im Theater der Jungen Welt zum geplanten EKZ am Lindenauer Markt geben. Dabei soll auch ein von dem Stadtforum Leipzig erstellter Fragenkatalog vpn den teilnehmenden Stadträten beantwortet werden.


    Ich werde nun erst einmal versuchen, den genauen Zeitpunkt für die Bürger_innenversammlung am Donnerstag herauszubekommen, und darum bitten, den besagten Fragenkatalog hier vorstellen zu dürfen.


    LIZ, Daniel Thalheim, 05.03.2010
    Kaufland am Lindenauer Markt: Das Stadtforum richtet Fragen an die Stadträte
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…tadtforum-hat-Fragen.html

  • Podiumsdiskussion am 11.03. im TdjW

    Am 11.3. wird von 19:30 bis 21:15 Uhr im Großen Saal im Theaterhaus am Lindenauer Markt eine moderierte Podiumsdiskussion zum Thema „EinKaufland Lindenauer Markt!“ von der Lindenauer Bürgerinitiative veranstaltet.


    LIZ, Daniel Thalheim, 06.03.2010
    Podiumsdiskussion zum Center am Lindenauer Markt: Stadträte, Stadtplaner und Kaufland werden sich den Bürgerfragen stellen müssen
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…-am-Lindenauer-Markt.html


    Verlinkt wird in dem Artikel unter "mehr zum Thema" ein etwas älteres, aber immer noch lesenswertes Interview mit Hermann Knoflacher (69), Professor an der Technischen Universität Wien und Vorstandsmitglied des Instituts für Verkehrsplanung und -technik


    LIZ, Daniel Thalheim, 05.05.2009
    Prof. Dr. Hermann Knoflacher im Interview: Wie kommen die Shopping Center wieder aus der Stadt?
    http://www.l-iz.de/Wirtschaft/…flacher-im-Interview.html

  • Parkplätze im Vergleich

    Dr. Günther Kuhn spricht im jüngsten Interview von 235 Parkplätzen über dem geplanten Kaufland am Lindenauer Markt. Vorher waren 238 in der Diskussion, aber die drei machen das Kraut nun auch nicht fett. Ich wollte nun mal eine Vorstellung davon bekommen bzw. Vergleiche zu anderen EKZs in und um Leipzig ziehen:


    http://www.leipzig.de/verkehrs…x?id=9998&mark=20,12,9998
    http://www.parkinfo.com/de/index.jsp
    nicht mehr ganz aktuell: http://www.parkinfo.com/spezia…eipzig_innnenstadt_pr.pdf


    Konsum Könneritzstraße: 20 Parkplätze für Kund_innen


    Tiefgarage Löhrs Carré, Löhrstraße: 240 Plätze
    Parkhaus Am Bundesverwaltungsgericht: 330 Plätze
    Parkhaus Karstadt: 401 Plätze
    Tiefgarage Marktgalerie, Thomasgasse 2: 462 Plätze
    Tiefgarage Petersbogen: 554 Plätze
    geplantes Parkhaus der „Höfe am Brühl“: 820 Plätze


    Gohlis-Center mit Kaufland: ca. 400 Parkplätze
    Reudnitz-Center mit Kaufland, Dresdner Straße 80: ca. 500 Parkplätze
    Kaufmarkt Kiewer Straße 30 mit Kaufland: 529 Parkplätze
    Allee-Center, Ludwigsburger Str. 9: über 1000
    Löwen-Center: 1600
    Pösna-Park mit Kaufland: über 1800

  • @ LE Mon. hist.


    Wenn ich nochmal auf die Fragen von # 228 eingehe werde ich wieder die gleichen Argumente und Antworten geben wie schon zuvor. Damit drehen wir uns dann im Kreis.


    Meine Einstellung zum Projekt ist sehr positiv und deswegen sehe ich, zur Zeit, keine wirklichen Argumente dagegen.

  • Pressemitteilung des Stadtforums vom 03.03.2010

    Stadtforum Leipzig
    Pressemitteilung vom 03.03.2010
    (Genehmigung zur Veröffentlichung im vollen Wortlaut liegt mir vor)


    Planungen für ein Kaufland-Einkaufszentrum am Lindenauer Markt - 28 offene Fragen an die Stadträte


    Das Stadtforum Leipzig hat zu dem geplanten Vorhaben bereits mit seiner Stellungnahme vom 15.02.2010 sowie der Pressemitteilung vom 16.02.2010 eine Reihe von Planungskonflikten angesprochen und vor deren Hintergrund dringend die Ablehnung des Vorhabens in seiner jetzigen Dimension und Gestalt im Stadtrat gefordert.


    Die darauf erfolgten Reaktionen aus den Fraktionen (Linkliste siehe unten) lassen nicht erkennen, dass sich der Stadtrat tatsächlich intensiv mit allen wesentlichen Aspekten dieses in seiner Auswirkung sehr komplexen Vorhabens auseinander gesetzt hat.


    Daher hat das Stadtforum ergänzend zu seiner Stellungnahme vom 15.02.2010 einen konkreten Fragenkatalog erarbeitet in dem aufgeteilt in 8 Themenkomplexe insgesamt 28 Fragen gestellt werden, zu deren Beantwortung die Fraktionen aufgefordert werden.


    Bisherige Stellungnahmen und ergänzende Links:


    Stellungnahme der SPD / Christian Schulze: http://www.spd-fraktion-leipzi…a917708a0b5b49c5a2d5fec2e


    Im Gegensatz dazu die Stellungnahmen der SPD zu dem vergleichbaren Vorhaben in Connewitz: http://www.spd-fraktion-leipzi…rdering=&searchphrase=all


    Siegfried Schlegel (LINKE): http://www.l-iz.de/Politik/Bre…raucht-Einkaufsmarkt.html


    Volker Richert (CDU, Stadtbezirksbeirat) und René Hobusch (FDP): http://www.l-iz.de/Politik/Bre…uers-Einkaufszentrum.html


    Ablehnend bislang ausschließlich B’90/Die Grünen: http://www.l-iz.de/Politik/Bre…-am-Lindenauer-Markt.html


    Ausführliche Diskussion des Vorhabens durch Bürger auf den beiden Webforen:


    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=250993#post250993


    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?f=19&t=3301


    Ausführliche Berichterstattung in der Leipziger Internet Zeitung:


    http://www.l-iz.de/Allgemeines…ufland&find.x=15&find.y=8
    Bilder Abbruch Henricistr. 12:


    http://www.flickr.com/photos/33947381@N05/4354334698


    http://www.flickr.com/photos/33947381@N05/4354334336/


    --
    http://www.stadtforum-leipzig.de

  • Komplex 1 - Einzelhandel

    Stadtforum Leipzig
    G.-Adolf-Str. 17
    04105 Leipzig


    An die Fraktionen und Stadträte des Leipziger Stadtrats
    Leipzig, den 3. März 2010



    Bebauungsplan zur Errichtung eines Kaufland-Marktes (EKZ) am
    Lindenauer Markt


    Fragen an die Stadträte


    Komplex 1 - Einzelhandel


    Neben dem Lindenauer Markt soll anstelle bisher bestehender Wohnhäuser und Brachen ein EKZ mit ca. 3.800 qm Verkaufsfläche entstehen. Die gängigen Märkte – ebenfalls bereits mit einem breiten, über den Lebensmittelbedarf hinaus gehenden Angebot – haben eine
    Verkaufsfläche von ca. 800 m².


    Erfahrungen mit vergleichbaren EKZ in und außerhalb von Leipzig, bspw. in Reudnitz, Gohlis oder Wahren, zeigen, dass anstelle einer von den Planern versprochenen Kunden-Magnetwirkung für das gesamte Umfeld des EKZ, durchaus auch eine Verlagerung bestehender Unternehmen in das EKZ bzw. deren Geschäftsaufgabe zu befürchten sein kann. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Lindenauer Markt liegt im Bereich Lützner Straße / Merseburger Straße das traditionelle Einkaufs-Zentrum des Stadtteils Lindenau, das noch bis Anfang der 1990er Jahre Kunden aus dem gesamten Stadtgebiet angezogen hat. Hier befinden sich die alten Kaufhäuser Held und Karstadt mit einem unausgelastetem Parkhaus in der Gemeindeamtsstraße.


    1. Wie hat sich der Einzelhandel in Lindenau im Planungszeitraum des EKZ zwischen 1999 und 2010 entwickelt. Wieviel Verkaufsfläche in qm stand 1999 zur Verfügung wieviel heute?
    2. Für welche konkreten Produkte und Dienstleistungen in welchen Preissegmenten bestehen aktuell Versorgungslücken in Lindenau? Welche davon können durch das EKZ geschlossen werden?
    3. Mit welchen konkreten, neu geplanten Einkaufsmärkten auf der grünen Wiese soll das neue EKZ in Lindenau um Kunden konkurrieren?
    4. Existieren Marktuntersuchungen für den Bedarf eines EKZ mit einer Größe von 3.800 qm Fläche an diesem Standort?
    5. Existieren Gutachten zu den möglichen Auswirkungen des EKZ in der geplanten Größenordnung für das unmittelbare und auch weitere Umfeld?.
    6. Gab es überhaupt Überlegungen, anstelle der bisher der Wohnbebauung dienenden und sich auch sonst in einem nur von Anliegerstraßen erschlossenen reinen Wohngebiet befindlichen Grundstücken hinter dem Lindenauer Markt, den an den Hauptverkehrsstraßen Lützner und Merseburger Straße liegenden Bereich mit neuen Einkaufsfunktionen zu beleben?

  • Komplex 2 - Verkehr

    Komplex 2 - Verkehr


    Nach den bisherigen Plänen soll die Erschließung für den MIV in erster Linie über die Zschochersche Straße und die Kuhturmstraße erfolgen. Auch der Projektentwickler gibt in einem Interview mit der Leipziger Internetzeitung (LIZ) an: "Die Verkehrserschließung erfolgt lediglich über die wenig besiedelte Kuhturmstraße, um Kaufland zu erreichen und wieder hinaus zu gelangen." Hier ergeben sich jedoch eine Reihe von Fragen:


    7. Wie soll die Verkehrsführung an der bereits jetzt unübersichtlichen Kreuzung Zschochersche Straße, Jahnallee und Kuhturmstraße geregelt werden, an der mehrere Straßenbahnlinien zusammenlaufen?


    In dem hinteren Abschnitt der Jahnallee am Straßenbahnhof Angerbrücke zwischen Lützner Straße und der Zschocherschen Straße sind in letzter Zeit zahlreiche Gebäude saniert worden, so z.B. die Häuser auf der Südseite und die Villa Berg (LVB). Der Abschnitt ist wegen der Straßenbahnhaltestellen verkehrsberuhigt und auf Tempo 30 und teilweise sogar Tempo 10 beschränkt.
    Die aus der Innenstadt über die Jahnallee und die Zeppelinbrücke kommende Kunden des EKZ werden sich sicherlich den vorgesehenen Bogen über Lützner und Zschochersche Straße zur Kuhturmstraße vermeiden und am Theater und Restaurant "Am Palmengarten" (alte Gastankstelle) geradeaus weiterfahren wollen. Noch stärker dürfte der Verkehr aber in die andere Richtung zunehmen, da man derzeit von der Kuhturmstraße nur vorbei am Straßenbahnhof Angerbrücke zurück auf die Jahnallee kommt, denn an der Zschocherschen Straße darf man nicht nach links auf die Lützner Straße abbiegen.
    8. Welchen Einfluss wird das EKZ auf diesen Straßenabschnitt haben?
    9. Wie können eine beträchtliche Zunahme des MIV und dadurch größere Konflikten mit dem ÖPNV an den Haltestellenbereichen vermieden werden?
    10. Wie sollen die sich hier abzeichnenden Konflikte gelöst werden, ohne das dies zu Lasten der Aus- und Einsteigenden und Wartenden an der Haltestelle Angerbrücke und der neuen Bewohner und Nutzerinnen der sanierten Häuser geht?


    Die Kunden und Kundinnen aus Neulindenau, aus den Bereichen zwischen Merseburger Straße und S-Bahn-Linie, links und rechts der Georg-Schwarz-Straße sowie aus Leutzsch, Böhlitz-Ehrenberg und anderen Gebieten westlich und nordwestlich des Lindenauer Marktes werden voraussichtlich eher nicht den Umweg zurück über die Kuhturmstraße und Zschochersche Straße auf die Lützner Straße fahren, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit versuchen, über die Henricistraße und den Lindenauer Markt oder aber über Henricistraße und Rabenerstraße bzw. Angerstraße auf die Demmeringstraße und Erich-Köhn-Straße und von dort zur Merseburger Straße bzw. William-Zipperer-Straße zu gelangen.


    11. Wie soll dem zu erwartenden Schleichverkehr durch das überwiegend sanierte Wohngebiet um den Lindenauer Markt wirksam begegnet werden?
    12. Stehen wachsende Verkehrszahlen in dem Bereich nicht der positiven Entwicklung in diesem Bereich und konkreten Projekten wie etwa der geplanten Radwegverbindung vom Lindenauer Hafen über Demmeringstraße, Apostelstraße und Roßmarktstraße bis zum Elster-Rückhaltebecken entgegen?


    Häufig wird ein von einem Entlastungseffekt etwa für die Merseburger Straße und Lützner Straße durch das geplante EKZ ausgegangen.
    13. Gibt es belastbare Prognosen bzw. zumindest Schätzungen, wie stark der MIV entlang der Merseburger Straße nach dem Bau des EKZ prozentual und absolut abnehmen wird? Wie stark wird er prozentual und absolut im Bereich von Angerstraße, Henricistraße, Demmeringstraße und Erich-Köhn-Straße zunehmen?

  • Komplex 3 – Baulücke Lindenauer Markt 15/17

    Komplex 3 – Baulücke Lindenauer Markt 15/17


    Im Zentrenpass 602 - Lindenauer Markt, C-Zentrum, Versorgungsraum Altwest, Ortsteil Altlindenau - erscheint neben dem laufenden Ausbau des Westbades zum Gesundheitszentrum und dem Vorhaben des „Stadtteilzentrums Lindenauer Markt“ unter „weitere Handlungsempfehlungen“ noch die „Lückenschließung 15/17 im Durchgang zur Gemeindeamtsstraße“. Dabei handelt es sich um die große Baulücke zwischen Lindenauer Markt und Odermannstraße in der Verlängerung der Gemeindeamtsstraße, die zum Teil mit Parkplatz-Schildern künstlerisch gestaltet wurde. Diese Fläche mit einer Gesamtgröße von etwa 2200 m² wird parallel zur Stadtratssitzung am 24.03.2010 am Amtsgericht Leipzig zwangsversteigert (Aktenzeichen: 475 K 872/07).


    14. Inwieweit wurde diese Fläche bereits als zusätzliche Bau- und wohl zumindest im Erdgeschoss Verkaufsfläche bereits in die Überlegungen zur Gestaltung des Lindenauer Marktes einbezogen?


    Für den gesamten Lindenauer Markt wäre der Lückenschluss an der Stelle sehr wichtig. Mit einer Bebauung ergäbe sich die Möglichkeit, die oft noch leer stehenden Geschäfte an der Odermannstraße stärker an den Lindenauer Markt anzubinden. Die Zufahrtsmöglichkeiten sind hier deutlich besser geeignet als an der Henricistraße. Die etwas schwierige Kreuzung Odermannstraße/Lützner Straße müsste unabhängig von solchen Überlegungen in nächster Zeit in Angriff genommen werden, da die derzeitige Situation mit laufenden Verlängerungen der Ausnahmeregelung für die Vorfahrt der Straßenbahn wohl nicht mehr ewig bestehen kann.
    Nicht zuletzt könnte über die Gemeindeamtsstraße und einen Neubau an dieser Stelle endlich auch das bereits gebaute, aber fast völlig ungenutzte Parkhaus an der Gemeindeamtstraße schräg gegenüber der Nachbarschaftsschule an den Lindenauer Markt angebunden und so endlich seiner Bestimmung zugeführt werden. Nicht zuletzt würde eine Bebauung an dieser Stelle die im Zentrenplan zur Nahversorgungslage herabgewürdigte, aber aufgrund seiner zwei Kaufhäuser und bereits bestehenden Discounter wie ALDI, KIK und Plus und natürlich der besseren verkehrlichen Erschließung eigentlich zu „höherem“ berufene Einkaufslage zwischen Merseburger Straße und Endersstraße besser anbinden.


    15. Welche Nutzungen wären hier am Lindenauer Markt 15/17 möglich?
    16. Inwieweit könnte das geplante EKZ zwischen Henrici- und Kuhturmstraße eine Wiederbebauung erschweren?


    Komplex 4 – Wiederbelebung Georg-Schwarz-Straße


    Die Stadtverwaltung strebt in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren erfreulicherweise eine Wiederbelebung der umliegenden Magistralen an. Für die Georg-Schwarz-Straße wurde ein umfangreicher Förderantrag bei der SAB im Rahmen des Programms Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (SOP) eingereicht, über den aller Voraussicht nach im März 2010 entschieden wird.
    17. Inwieweit kann die große Konzentration von Verkaufsfläche auf dem Lindenauer Markt die Entwicklung besonders im vorderen Abschnitt der Georg-Schwarz-Straße negativ beeinflussen?


    Kürzlich hat die Stadtbau AG ihre Ideen für die Revitalisierung der vier Gründerzeitblöcke an der Georg-Schwarz-Straße gegenüber des Diakonissenkrankenhauses vorgestellt, die überwiegend im Besitz der LWB sind und von dieser als "Leutzscher Höfe" vermarktet wurden. Der für den Entwickler Stadtbau tätige Architekt Gregor Fuchshuber plant, an der Ecke Georg-Schwarz-Straße und Prießnitzstraße ein Nahversorgungszentrum mit ca. 500
    qm Verkaufsfläche als Neubau eingeschoben in den Erdgeschossbereich des Gründerzeithauses nach dem Konzept der "Leipziger Läden" wie etwa am Drogeriemarkt dm am Lindenauer Markt 12 zu errichten. Die Entfernung beträgt etwa 1,5 km.


    18. Inwieweit fanden diese neuen Pläne bereits Berücksichtigung bei der Planung des EKZ am Lindenauer Markt?

  • Komplex 5 - Städtebau und Architektur

    Komplex 5 - Städtebau und Architektur


    Der Lindenauer Markt ist einer der schönsten Plätze in Leipzig und einer der wenigen Orte außerhalb der Innenstadt, an denen sich ein Wochenmarkt etablieren konnte. Die besondere Atmosphäre des Platzes wird maßgeblich durch eine kleinteilige Bebauungsstruktur und die hochwertige Architektur der Bebauung wie z.B. das Westbad geprägt. Das geplante Einkaufszentrum würde insgesamt 15 (!) Parzellen einnehmen und aufgrund seines Volumen und der zu geringen Höhe ein Fremdkörper bleiben. Die überbaute Gesamtfläche beträgt ca. 20 - 30.000 qm.
    Für das Vorhaben wurde kein Architektenwettbewerb, sondern lediglich ein Fassadenwettbewerb durchgeführt. Für ein Bauvorhaben an prominenter Stelle ist ein Architektenwettbewerb zur reinen Fassadengestaltung jedoch regelmäßig nicht ausreichend.
    Vielmehr sollte das Gebäude als Volumen in einem städtebaulichen Prozess entwickelt und stadträumlich/architektonisch gestaltet werden, was auch eine hochwertige Fassadengestaltung immer einschließen muss. An prominenten innerstädtischen Orten müssen Mindeststandards für die Gebäudeplanung / Hochbauplanung eingefordert werden. Alles andere ist keine Architektur sondern nur Dekoration.


    19. Wurden die gewaltigen Ausmaße des Baukörpers und die Auswirkungen an diesem herausragenden Ort auf den städtebaulichen Charakters dieses Quartiers bedacht?
    20. Warum wurde vom Investor kein Architekturwettbewerb verlangt, der Lösungen für eine angemessene Einfügung eines Stadtteilzentrums aufgezeigt hätte? Warum wurde stattdessen lediglich ein Fassadenwettbewerb durchgeführt, dessen Ergebnis nur als notdürftiges Kaschieren einer vom Betreiber vorgegebenen Großstruktur betrachtet werden kann?
    21. Liegen dem Stadtrat die aktuellen und zur Umsetzung vorgesehenen Fassadenentwürfe und Ansichten von sämtlichen Straßenfronten, einschließlich von Visualisierungen der tatsächlichen Ansichten aus unterschiedlichen Fußgängerperspektiven vor?
    22. Die gegenüberliegenden Wohnungen in der nur 11 m breiten Henricistraße werden künftig einen Ausblick auf das wohl offene Parkdeck haben. Existieren dafür Visualisierungen?
    23. Von den insgesamt 20 - 30.000 qm Gesamtfläche sollen ca. 3.800 qm als direkte Verkaufsfläche dienen. Welche Nutzungen sind für die übrigen Flächen vorgesehen?


    Komplex 6 - Stadthausprojekte
    Für bestehende Brachen im Bereich Dreilindenstraße / Kuhturmstraße gibt es Planungen für Stadthäuser. Deren Realisierung soll der Schließung der Baulücken und dem Zuzug junger Familien in den Stadtteil dienen.
    24. Wurde bei den Planungen berücksichtigt, ob die Stadthausprojekte durch das EKZ gefährdet werden können etwa wegen des wachsenden Verkehrs und den im Komplex 5 beschriebenen negative Veränderungen des gesamten Straßenbildes?


    Komplex 7 - Denkmalschutz
    Der Lindenauer Markt ist das Herz des Stadtteils Lindenau. An ihm befinden sich mehrere identitätsstiftende, denkmalgeschützte Gebäude. Für das geplante EKZ wurde bereits im Februar 2010 das denkmalgeschützte Gründerzeithaus Henricistraße 12 abgebrochen. Am Lindenauer Markt selbst sollen drei weitere denkmalgeschützte Gründerzeitbauten bis auf ihre Fassaden abgebrochen werden. Von besonderem kulturhistorischem Wert ist insbesondere das völlig intakte Haus Lindenauer Markt 4 mit seinem bemerkenswerten Mezzaningeschoss. Daneben ist das vollständig sanierte Doppelhaus Lindenauer Markt 2 / Kuhturmstraße 1a mit einem gleichfalls vollständig sanierten Gartenhaus im Blockinnern betroffen. Eine Beraubung der Innenräume und die Reduzierung auf funktionslose Wandscheiben kann die Denkmaleigenschaft nicht mehr erfüllen und stellt ferner die Frage nach der künftigen Erhaltenswürdigkeit der Rudimente. Die Häuser am Markt waren bis vor kurzem vollständig vermietet (Wohnräume und Gewerbe im Erdgeschoß) und wurden nun zur Vorbereitung des Abbruchs leer gezogen.
    In der Stadt Leipzig gibt es eine nahezu unüberschaubare Anzahl kleiner bis sehr großer Brachflächen, einige davon in sehr zentralen Lagen. Direkt am Lindenauer Markt befinden sich zwei große Brachen (Lindenauer Markt 15/17) sowie Lindenauer Markt / Ecke Henricistraße, die genügend Raum bieten für die mögliche Errichtung eines Einzelhandelsmarktes mit ca. 1.000 qm Verkaufsfläche.
    Der Abbruch geschützter Baudenkmale ist denkmalrechtlich nur zulässig, wenn ihr Erhalt dem Eigentümer wirtschaftlich nicht zumutbar ist. Die Wirtschaftlichkeit der Häuser am Markt dürfte schon angesichts ihrer Lage und bisherigen Vermietung außer Frage stehen. Eine bauliche Gefährdung der weitgehend sanierten Bausubstanz ist nicht ersichtlich.


    25. Gibt es eine denkmalrechtliche Begründung für die erforderlichen Abbruchgenehmigungen?
    26. Steht der Abbruch denkmalgeschützter Bauten unmittelbar am Marktplatz eines innerstädtischen Stadtteils nicht offensichtlich im Gegensatz zu den vom Stadtrat im SEKO festgelegten städtebaulichen und denkmalpflegerischen Zielsetzungen?


    Komplex 8 - Stadtentwicklung


    Die Fixierung auf die Errichtung von Zentren mit Einkaufsmagneten mit dem Ziel, die Kaufkraftverlagerung auf die „Grünen Wiese“ zu unterbinden, ist inzwischen dem Ansatz gewichen, integrierte und multifunktionale Versorgungszentren im Herzen der Wohnquartiere zu erhalten und zu stärken. So heißt es im 2009 vom Stadtrat beschlossenen Stadtentwicklungskonzept SEKo: „Die Qualität von Zentren wird wesentlich bestimmt durch ihre Multifunktionalität und Nutzungsdichte.“ Entsprechend sind die Argumente der Befürworter widersprüchlich. So lehnt z.B. die SPD-Fraktion im August 2007 ein Einkaufszentrum am C-Zentrum Connewitzer Kreuz ab ("Wir sehen die Gefahr, dass neben zusätzlichem Verkehr, Lärm und Luftbelastung insbesondere die bestehende Händlerstruktur in der Bornaischen und der Karl-Liebknecht-Straße gefährdet wird", Pressemitteilung vom 16.8.2007) und befürwortet jetzt ein ähnliches Vorhaben mit denselben Auswirkungen am ebenfalls als C-Zentrum klassifizierten Lindenauer Markt.


    27. Warum sollte ein ansonsten allgemein als überholt angesehener Planungsansatz in Form eines mehrere Jahre alten Projektes jetzt noch am Lindenauer Markt realisiert werden?


    Schlussfrage


    28. Warum sollte jede andere, behutsame Entwicklungsperspektive für den Lindenauer Markt und die Kuhturmstraße durch dieses Projekt auf Jahrzehnte hinaus vereitelt werden?

  • LVZ: Bürger wehren sich gegen neues Einkaufszentrum

    Ausgerechnet die Eingeborenen, die man mit diesem Einkaufszentrum beglücken möchte, scheinen eher wenig Gefallen an dem "Geschenk" zu finden:


    LVZ-Online, 09.03.2010, 09:21 Uhr
    Stadtteile
    Bürger wehren sich gegen neues Einkaufszentrum in Lindenau
    Jens Rometsch
    http://nachrichten.lvz-online.…r-stadtteile-a-20729.html


    Auch die bisherigen Leser_innenkommentare sprechen überwiegend gegen das Projekt aus.


    Und noch eine Neuigkeit in dem Zusammenhang nahm ich heute aus dem Augenwinkel wahr. Mindestens einer der beiden Billigheimer in dem Kaufhaus-Komplex an der Merseburger Straße, Pennigpfeifer, Pfennigfuchs oder Pfennigirgendwas, gibt das Geschäft auf. Und das Gebäude des neuen Kaufhauses Held an der Ecke Merseburger Straße / Lützner Straße soll nun verkauft werden. Ob dies auch für den benachbarten Kaufhausbau Ecke Merseburger Straße / Endersstraße gilt versuche ich herauszubekommen. http://www.leipzig.de/imperia/…s_Merseburger_Strasse.pdf
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…%9Fe%2C%2004205%20Leipzig


    Nun ist die Geschäftsaufgabe der "Bespielung" im Erdgeschoß kein großer Verlust. Trotzdem stellt sich die Frage, ob dies schon erste Vorboten der Entwicklung sind, die viele für Lindenau nach dem Bau des EKZ am Markt befürchten. Welche anderen Nutzungen könnte es für dieses und die anderen beiden Kaufhäuser in der Nachbarschaft geben?

  • LVZ: Die Pläne stoßen bei den Bürgern auf große Kritik

    Die LVZ stößt gleich noch mal ins selbe Horn:


    LVZ-Online, 09.03.2010, 10:53 Uhr
    Stadtteile
    Bürgervertreter tagen in Leipzig-Altwest und Hartmannsdorf-Knautnaundorf
    ahr
    http://nachrichten.lvz-online.…/r-stadtteile-a-9486.html


    Sie weist in dem kurzen, aber trotzdem nicht ganz fehlerfreien Artikel auf die turnusgemäßen Sitzungen des Stadtbezirksbeirats Leipzig-Altwest und des Ortschaftsrats Hartmannsdorf-Knautnaundorf am Mittwochabend hin. Dann wird das Thema der Sitzung des Beirats Alt-West umrissen, die um 17 Uhr im Rathaus Leutzsch (Georg-Schwarz-Straße) beginnt:


    "Alle interessierten Bürgen sind herzlich willkommen. Auf der Tagesordnung der Beiräte im Bezirk Altwest ist nur ein inhaltlicher Punkt vorgesehen, die Anhörung zum Bebauungsplan Stadtteilzentrum Lindenauer Markt. Die Pläne stoßen bei den Bürgern auf große Kritik. Besonders der Bau eines Einkaufszentrums sorgt für Unruhe.."