S21-A1.10.2, Europe Plaza (fertig)

  • Zitat Odysseus:
    auch das wurde in Berlin schon gesehen,


    Du meinst so etwas Ähnliches wurde in Berlin schon gesehen. Ich bezweifle, dass exakt der gleiche Bau in der Hauptstadt steht. Kritik am Konzept des Projekts ist berechtigt, doch sollte sie dann nicht darauf abzielen, pauschale Worthülsen in den Raum zu werfen. Denn die meisten Gründerzeitbauten ähneln sich, wie das innerhalb einer Stilepoche nun einmal so ist, auch.


    Viel mehr noch als mit dem Washingtonplatz ähnelt der Bau aber dem Referat für Bildung und Sport am HBF in München.


    Solange nicht drei Dinger davon im Europaviertel stehen, ist doch alles Ok.


    Natürlich hätte man unabhängig davon noch über einen anderen Nutzungsmix diskutieren können, doch das wäre wohl planungsrechtlich wieder schwierig geworden. Vermarktbar muss das Gebäude ja auch sein. Kleinteiligkeit steht dabei nicht bei jedem Unternehmen ganz oben auf der Wunschliste ;)

  • MiaSanMia


    Auch zum Bau in München (bin gestern daran vorbei gefahren, die Farben sind zumindest grausam) sehe ich jetzt keine große Ähnlichkeit. Gleichwohl sehe ich aber auch überhaupt kein Bedürfnis etwas zu bauen, "das nicht überall anders auf der Welt stehen könnte", abgesehen davon, dass das heutzutage kaum sinnvoll zu realisieren ist. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden, um etwas gelungen oder schön zu finden.


    Den Nutzungsmix im Europaviertel finde ich sogar ziemlich gut. Büro, Einkaufen, Wohnen, Hotel, Kultur, Gastro, Spielflächen... viel mehr fällt mir nicht ein, Bungee-Jumping vielleicht? ;)

  • Ergänzend auch noch ein paar Bilder von mir, aufgenommen am 5. Juli 2017.


    Nach wie vor schade finde ich, dass JSWD Architekten nicht auch für die Ausführung verantwortlich waren. Das gebaute Haus entspricht ganz der ursprünglichen Planung. Die Aufteilung in Entwurfsarchitekten und dann die Ausführung durch ein anderes Büro halte ich für nachteilig für die Architektur und Baukunst. Hier nochmals der Link zu JSWD Architekten.


    Hier die Ansicht von der Londoner Straße aus mit der Stadtbahnrampe und der Stadtbibliothek dahinter:




    So wird man das Gebäude nur vorübergehend sehen können, die lange Fassade an der Lissaboner Straße:




    Entsprechend der städtebaulichen Vorgabe für den Stockholmer Platz wurde hier das Gebäude abgeschrägt und stimmiger Weise der untere Eingang untergebracht. Nach den Plänen von JSWD sollte hier wohl ein doppelstöckiges Foyer entstehen, was leider auf ein Geschoss reduziert wurde:




    Blick nach oben zur Fassade. Bei einer derartigen Rasterfassade würde ich eigentlich Sichtbeton, Weißbeton oder Stein erwarten und keine Metallverkleidung:




    Der Innenhof sollte ursprünglich ein mit Glasdach versehenes Atrium werden, jetzt ist es nach oben offen. Ich finde den Innenhof auch etwas fad, hier fehlt etwas. Vielleicht hätte man auch im Vergleich zu außen eine andere Fassadengestaltung wählten können:






    Interessant sind die Sonnenlicht-Reflexionen der Fenster auf den Boden:






    Schrägansicht der Fassade an der Londoner Straße. Mir fehlt hier schon die Qualität von Beton oder Stein:




    Schrägansicht an der Kopenhagener Straße. Das kleine Anlieferungsgebäude der Stadtbibliothek ist hier schon sehr verunglückt und leider wurden an der Bibliothek auf die Wasserbecken drumherum verzichtet:




  • Deine Fotos machen die Gebäude spektakulärer als sie tatsächlich sind. Großes Lob an den Fotografen. Bravo. Fotos 1, 3 und das letzte gehören 1:1 in ein Architekturmagazin.

  • Danke, Wagahai für das Lob!


    Was Architekturfotos angeht bin ich von der Spiegelreflexkamera jetzt auf eine Kompaktkamera umgestiegen. Schon erstaunlich welche Bildqualität diese kleinen, in die Hemdtasche passende Kameras haben. Die Tiefenschärfe ist sehr gut. Man fällt beim Fotografieren mit so einer kleinen Kamera weniger auf, gerade in so Hofsitutationen wie hier im Innenhof der Europe Plaza, der ja nur halb öffentlich ist. Ein andere Vorteil ist, dass man mit dem kleinen Objektiv auch durch enge Gitter hindurch kommt, wie beispielsweise bei dem Steg über die Bahnhofsbaustelle im Schlossgarten, siehe mein Foto dort.


    Eine gewisse Nachbearbeitung der Fotos ist auch für das Ergebnis letztlich ganz entscheidend: Verzeichnungen sollten korrigiert werden (hat diese Kamera keine), dann sollte ein Bild exakt gerade ausgerichtet werden (oftmals hält man die Kamera doch leicht schief), die stürzenden Linien korrigieren, also sämtliche senkrechte Kanten sollte auch auf der Foto senkrecht sein, außer man fotografiert vor einem Gebäude schräg nach oben. Zudem leichte Korrektur von Tonwert und Kontrast, vielleicht zu dunkle Bildbereiche etwas aufhellen und dann auf die gewünschte Größe verkleinern, bei Bedarf etwas nachschärfen. Mit etwas Routine hat man die Bearbeitung in vielleicht drei Minuten pro Bild erledigt. Aufpassen dabei, die Originalaufnahme nicht zu überschreiben.


    Auch sollte man nicht jedes Bild zeigen, sondern schon auch eine Auswahl treffen. Hier habe ich vielleicht schon zu viele hochgeladen.

  • Wirklich gute Fotos :applause:


    Mir gefallen Bau und dessen Wirkung von Nah und Fern.
    Mag aber auch Festungen und Burgen mit Schiessschartenoptik. Für mich daher kein Problem. :)

  • update 25.10.2017

    Ich war auch mal wieder dort. Mittlerweile ist auch etwas Leben in der Bude.




    Am Stockholmer Platz


    Tatsächlich schade um das doppelstöckige Foyer


    Die Nachbarn



    Obwohl gelungen, hätten auch die Pariser Höhe noch mehr Gestaltung v.a. im Dachbereich zum Stockholmer Platz vertragen.


    Entlang der Lissaboner Straße



    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    Den Dachabschluss beim Europe Plaza zum Stockholmer Platz finde ich sexy


    Nochmal der Innenhof



    Ansicht vom Budapester Platz



    Für mich noch immer die beste Ansicht





    Bilder: Silesia

  • Mittelprächtig, ich sehe dadurch fassadengestalterisch keinen Mehrwert, vor allem auch, weil das eigentlich nicht zur eher streng gegliederten Gesamtkonzeption passt. Meinetwegen hätte man darauf lieber verzichtet. Trotzdem bleibt es für mich ein einigermaßen gut gelungenes Bauwerk.