Leipzig: S-Bahn Mitteldeutschland

  • Danke für die Bilder. Kaum zu ertragen, dass man noch anderthalb Jahre warten muss, bis man die erste S-Bahn nutzen kann.


    Der CT wird derweil auch immer mehr im Stadtbild erkennbar. Wie bereits erwähnt, wird momentan die sanierte Porphyr-Eingangstreppe des Untergrund-Messehauses wieder angebracht:


    Und am Hauptbahnhof gibt es seit einiger Zeit auch einen gläsernen Aufzugsturm:

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    Ich hatte bereits vergangene Woche einen Blick durch den Bauzaun am Markt riskiert und war regelrecht schockiert.
    Das Eingangsportal wurde an einigen Stellen durch neue Porphyrteile ersetzt. Das allein ist sicherlich Grund zur Aufregung, jedoch sollte man es "richtig" machen. So wurden Stücke verbaut, die sowohl in der Farbe als auch in der Maserung absolut nicht zum Bestand passen. Es ist mir wirklich schleierhaft, warum man hier nicht mit sicherlich angebrachten Fingerspitzengefühl herangeht.

  • ^ Das eine zusätzliche Element, das augenscheinlich benötigt wird, um den Eingang etwas zu verbreitern, wirkt wirklich etwas unpassend. Die restlichen Teile erscheinen doch aber recht original, zumal auch im Vorzustand Maserung und Farbe recht divers waren. Zum Vergleich ein vergrößerter Ausschnitt:

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  • Gut, das schmale Teil in der Mitte fällt wirklich auf, ein paar dunkle Stellen weniger währen nicht schlecht gewesen, aber so wie es jetzt aussieht kann ich gut damit leben.
    Und ich glaub durch die schmale Forum währ das Teil sowieso ins Auge gefallen.

  • Genau, das Mittelteil und das Teil ganz rechts, aber sei es drum.


    DaseBLN:


    Ein schöner Fund. Dabei stellt sich mir die Frage, ob die Lettern, insbesondere "Untergrundmessehalle", wieder angebracht werden - das könnte bei manchen zu Verwirrungen führen :)
    Eine Idee wäre auch (Denkmalschutz einmal beiseite gelassen), wenn man stattdessen "Station" in nachempfundenen Lettern anbringen würde.

  • Das Gerüst um die Porphyr-Eingangstreppe wurde abgebaut. Der hier monierte "Steinstreifen" macht nun als gestalterisches Element richtig Sinn:


  • Ich fordere nunmehr in bewährtem Leipziger Größenwahn die Anbringung des Schriftzuges "Untergrundbahn" unter Verwendung der Buchstaben des alten Zuges "Untergrundmessehaus". :lach:

  • Der Nordeingang der Station Markt:


    Konntet ihr's lesen? Nochmal reingezoomt:


    Ich weiß nicht, ob die Gestaltung schon fertig ist, aber die Lesbarkeit ist doch arg eingeschränkt. Außerdem muss ich ehrlich sagen, dass ich die Information "S-Bahn-Station" doch etwas zielgerichteter fände - dass ich in Leipzig am Markt bin, weiß ich eigentlich selber :)

  • Das wird doch sicher noch nachgedunkelt. Und die Station heißt nun einmal Markt - warum soll man das nicht auch ranschreiben? Das ich in der S-Bahn bin, weiß ich ja auch selber, oder? ;) Das weiße S auf rotem/grünen Grund wird ja wohl auch noch angebracht bzw. ist am Fahrstuhl ja auch schon da.

  • ^ Das könnte auch ein Eingang in eine Tiefgarage oder ein Untergrundmessehaus sein :) Auch bei den Fahrstühlen hat man, was Größe, Sichtbarkeit aus allen vier Richtungen etc. betrifft, m.E. leider mehr Wert auf Design als auf den Informationsgehalt gelegt. Ich hoffe inständig, dass dies hier nicht der Fall sein wird.

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    Die Balance zwischen notwendiger Informationsmenge und einem Zuviel an Informationen zu finden ist wohl nicht ganz einfach. Mal sehen wie es wirkt wenn alles fertig ist.






    In diesem ARTIKEL wird vermeldet, dass der Eisenbahnknoten Halle/Saale in den nächsten Jahren weiter ausgebaut wird. Dadurch wird sich die Fahrtzeit der ICEs auf der Strecke Berlin-Erfurt-München deutlich verkürzen. Von Leipzig ist nicht die Rede.



    Die Bedeutung Leipzig erklärte sich früher vor allem aus seiner Lage am Schnittpunkt der Fernhandelsstraßen Via Regia und Via Imperii.




    WIKIPEDIA


    von Maximilian Dörrbecker (Chumwa) (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons





    Heute scheint das für einige unwichtig zu sein. Die Geschwindigkeit, mit der man vom Markt zum Rosental oder zum Connewitzer Kreuz gelangte, war jedenfalls für die Bedeutung Leipzigs unerheblich und wird daher in der Literatur auch nicht diskutiert.


    Heute verläuft die Europastraße 40 auf der BAB 4 südlich an Leipzig vorbei.


    Zum Bahnverkehr vermeldet WIKIPEDIA :

    "Sachsen ist, trotz des dichten Eisenbahnnetzes und der größten Bevölkerungszahl, das Land mit den wenigsten Fernbahnhöfen der Neuen Bundesländer...


    Im internationalen Verkehr sind die Verbindungen in die Tschechische Republik von Bedeutung, während der Großteil des Verkehrs in Richtung Polen eher über Brandenburg als über Sachsen verläuft"



    Die Verkehrspolitik in Sachsen ist wenig nachvollziehbar. Und die Journalisten tragen auch nicht gerade zur Aufklärung bei. Während der MDR immer wieder die Mähr von den ICE-Planungen für den CITY-TUNNEL wiederholt, ist man bei dresden-fernsehen stolz darauf, dass am Eisenbahnknoten Dresden mehr als 1 Milliarde Euro ausgegeben werden, um unter anderem den "langsamen Regionalverkehr" vom "schnelleren Fernverkehr" vollständig zu entkoppeln.





    Das sächsische Wirtschaftsministerium - einer der Bauherren des City-Tunnels- und zukünftiger Besteller des Nahverkehrs, will weitere KÜRZUNGEN im Nahverkehr vornehmen. Das Morlok-Ministerium sagt natürlich, dass es nicht so schlimm kommen wird. Man kann gespannt sein.

  • Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es ICE-Verkehr durch den Tunnel gibt. Der Fuhrpark ist derzeit schon völlig überstrapaziert - sieht man daran, dass einige Lagen über Leipzig im Winter wieder als IC gefahren werden müssen...


    Außerdem konnte auch noch niemand sagen, wo der ICE dann hinfahren soll. Zwickau ? Wäre ja wohl ein Witz, dort einen fünf- oder siebenteiligen HGV-Zug hinzuschicken, der ab Leipzig bummeln muss. ICE macht erst ab 200 km/h Sinn. Man müsste also von Connewitz bis C oder Z weitestgehend neu bauen. Aber schon dieser Gedanke befindet sich jenseits aller realen Möglichkeiten für die nächsten Jahrzehnte.


    Was es vielleicht geben wird, ist ein Alibi-IC nach Zwickau, der dann irgendeine S-Bahn ersetzt. In den A... gekniffen sind dann allerdings die Pendler, die diesen mit ihrem Verbundticket nicht benutzen dürfen. Und der normale Reisende ab Zwickau wird dann eh die S5X einem möglichen IC vorziehen, da beide Züge gleich schnell sein dürften und einer weniger kostet für den Fahrgast. Was dazu führt, dass die Bahn das ganze ein zwei Jahre fährt und dann wieder die Finger davon lässt.


    Siehe derzeitige Diskussion Expresszüge Magdeburg-Berlin... Und die sind noch nicht einmal als IC eingestuft...


    Fazit: es gibt kaum unsinnigere Dinge als Fernverkehr im CT.

  • ^ Wenn überhaupt, wird es m.E. eine Verlängerung der künftigen Doppelstock-ICs aus Richtung Hannover geben. Für Pendler dürfte das kein Problem sein, auch in Brandenburg und in Niedersachsen ist auf solchen Endstücken die Nutzung mit Verbundtickets möglich. Der IC ersetzt dort meist im Zweistundentakt einen nichtvorhandenen RE und wird von den Verbünden mitfinanziert. Wäre durchaus auch eine Lösung für den CT. Der Kaiser-Otto-Express, der Nachteile von Fern- und Nahverkehrszügen miteinander vereint und vor allem an seiner mangelhaften Umsetzung gescheitert ist, ist damit nicht vergleichbar.


    Was die Verbindung Berlin - Leipzig/Halle - München betrifft, mache ich mir um Leipzig keine großen Sorgen. Es ist davon auszugehen (und wurde auch bereits inoffiziell so kolporiert), dass es künftig aufgrund der viel besseren Reisezeiten einen beinahe durchgängigen Halbstundentakt auf der Linie geben wird, der dann auf Leipzig und Halle aufgeteilt werden könnte.

  • ^ Nich zu vergessen ist die Erweiterung des ICE Werks in Leipzig, was ja auch eine gewisse Zustimmung zum Verkehrsknoten ist. Trotzdem muss man sagen dass die absurde Diskussion der Zeiteinsparung durch des Weglassen des Kopfbahnhofs zwischen Frankfurt-Berlin und München-Berlin immer wieder glimmt. Fernverkehr ist bei einem 5 min. Takt eigentlich auch obsolet, und man sollte sich die Frage stellen ob der Tunnel die zukünftige Nahverkehrsfunktion mit Fernverkehr überhaupt erfüllen könnte. Dazu hätte es eine zweit weitere Röhren geben müssen.


    Mal zurück zur Architektur. Bei citytunnelleipzig.info gibt es mittlerweile Bilder zum fast fertig gestellten Haltepunkt 'Bayrischer Bahnhof'. Man muss leider feststellen (natürlich diskutabel) dass nun Peter Kulka's Entwurf starke schwächen aufweist. Die Eingänge nördlich und südlich des Portikus umgehen diesen anstatt ihn zu integrieren. Und vor allem auf der südlichen Seite gleicht es einer Hinterhofatmosphäre da durch das fehlende Hallendach jeglicher Fassadenstuck fehlt. Der "Infoturm" mit Lift und den Logos der S-Bahn und DB stellt sich dabei noch vor die Ansicht, die es eigentlich frei zu halten gilt. Es zeigt sich wie wichtig ein neues Hallendach an diesem Haltepunkt ist. So nimmt der Bayrische Bahnhof nur die städtebaulich schwierige Verfassung des kompletten umgebenden Platzes ein. Eine durch Kriegschäden entstandene Fläche, die Form und Fassung verloren hat.

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  • CT Station Wilhelm-Leuschner-Platz / Petersstraße


    Mit diesem Kasten bricht ja nun die Glaswürfel-Innenarchitektur der gesamten Station ans Tageslicht. Grundsätzlich: Ich habe nichts gegen Glaswürfel. Erinnert mich aber immer irgendwie an „The black cat“ von 1934 mit Bela Lugosi als Dr. Vitus Werdegast und Boris Karloff als blutrünstigen Architekten Hjalmar Poelzig. Der hat in seiner Bauhaus-Villa auf den Resten einer alten Festung auch so ein Glasbaustein-Treppenhaus. Aber das nur als Filmtipp am Rande.


    Was mich eigentlich entsetzt ist die Ignoranz gegenüber dem Gartendenkmal Promenadenring. Peter Joseph Lenné dürfte sich beim Umgang mit seiner Sichtachse zwischen Musenhügel und Pleißenburg- / Rathausturm mehrfach im Grabe umdrehen.
    Von der Universitätsstraße aus gesehen blockiert der Bau die Fortsetzung der Achse ohne dabei irgendwelche point-de-vue-Eigenschaften aufzuweisen. Aus Richtung Neues Rathaus / Deutsche Bank ist – wie auf dem Foto zu sehen – der weite Blick über die Parkwiesen überhaupt nicht mehr möglich. Damit ist die gestalterische Idee der Gesamtanlage aus meiner Sicht zerstört. Eine filigrane, transparente Lösung wäre meines Erachtens gegenüber dem Ort wesentlich angemessener gewesen. Eigentlich hätte man von der Max Dudler Architekten AG da etwas mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Ort erwarten können. Von den sonst so hochgehaltenen Tugenden wie Zurückhaltung und Integration ist hier nichts zu spüren.


    In „The black cat“ wird der Architekt am Ende übrigens gehäutet.

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  • Die Strecke zwischen den Haltepunkten Lindenau und Plagwitz nähert sich der Fertigstellung. Leider wird sie fast vollständig mit Lärmschutzwänden ausgestattet sein, m.E. trotz der guten Absicht technokratisch und zu viel des Guten. In der Engertstraße hat man ihr aber zumindest einen verklinkerten Sockel spendiert und die Wände zur Vermeidung von wahllosem Gekritzel mit Auftragsgraffiti verzieren lassen:


    So richtig zum Denkmalschutz der Kanalbrücke wird die gelbe Wand wohl aber nicht passen: