Projekt F40 und Sono West (Neuentwicklung ZAV-Areal)

  • Das Grundstück liegt an der Feuerbachstraße. Siehe dazu die aktuelle Pressemeldung der Patriza Immobilien AG. Ich nehme an, dass es sich um das brachliegende Areal der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung handelt.


    Die Behörde wurde im Rahmen des Bonn/Berlin-Gesetzes aus Frankfurt abgezogen und hat ihren Sitz jetzt in Bonn. Das betreffende Areal liegt zwischen Barckhausstraße im Osten und Feuerbachstraße im Westen. Die Stadt bereitet einen Bebauungsplan (Nr. 842) vor, der "Wohnbauflächen mit einem Westend typischen Maß der Nutzung und einer entsprechenden Kubatur" vorsieht. Weiter heißt es: "Zu berücksichtigen ist [...] die Fortführung einer Blockrandbebauung bei einer maximalen Höhe von 21 m mit sieben Vollgeschossen". Lediglich "südlich angrenzend an die bestehende massive Bürohausbebauung an der Bockenheimer Landstraße [...] ist an der bisher vorgesehenen maximalen Höhe der Gebäude von 27 Metern festzuhalten".


    Drei Bilder des abzureißenden Bestands von August 2006:





    Bilder: Schmittchen

  • Auch wenn man natürlich erst noch den Entwurf abwarten muss, halte ich es für eine gute Entwicklung, dass eine der 70er Jahre Büro-Kästen im Westend abgerissen wird und durch Wohnbebauung ersetzt wird.


    Offensichtlich erkennen nun Investoren, dass es sich angesichts der im Westend für hochwertige Wohnungen gezahlten Preise eher lohnt, auf so einem Grundstück neu an die ursprüngliche Bebauung des Westends angepasste Wohnbauten zu errichten, als darauf zu hoffen, den alten Kasten 'aufzuhübschen' und als Büroimmobilie nutzen.
    Wäre schön, wenn das gleiche mit ein paar anderen alten Kästen im Westend passieren würde.

  • Ja das stimmt ponzi, eine Sanierung der heruntergekommenen Bürogebäude wäre natürlich auch denkbar gewesen. Um 2002 gab es schon einmal einen Zuschlag und eine Planung für dieses Areal. Vorgesehen waren zwei siebengeschossige Bürogebäude und zwei ebenfalls siebengeschossige Wohngebäude ("Stadtvillen"), Entwickler Groß & Partner und ING Real Estate, Architekten Mäckler und Franzke (Quelle).


    Dieses Modellfoto war in planen + bauen, Ausgabe 19 von Mai 2003 zu sehen:



    Damals waren weit weniger als die nun geplanten 70% Wohnanteil vorgesehen, nämlich 16.800 m² Büros und nur 5.800 m² Wohnen (Quelle). Also kaum mehr als ein Viertel. Das Scheitern des Projekts verdanken wir der Büromarkt-Krise, die so aus städtebaulicher Sicht auch seine positiven Seiten hatte und hat.


    Auch an der Ostseite der Barckhausstraße waren früher Gebäude der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung. Der Bürokomplex Barckhausstraße 12-16 wurde 2004/05 tatsächlich saniert, die Fassade mit hellem Naturstein verkleidet. Ein Foto von März 2005:



    Bild: Schmittchen

  • Hier noch der Wortlaut der heutigen Pressemeldung (Link in #2):

    Die PATRIZIA Immobilien AG hat für ihren Geschäftsbereich Projektentwicklung ein Entwicklungsgrundstück in Frankfurts begehrter Innenstadtlage 'Westend' erworben. Der Kaufpreis für das rund 8.000 m² umfassende Areal an der Feuerbachstraße im Frankfurter Westend beträgt ca. 40 Millionen Euro. Mit einem Investitionsvolumen von etwa 100 bis 120 Millionen Euro wird die PATRIZIA Projektentwicklung GmbH ab Anfang 2008 die derzeit zu 100 % leer stehenden, ehemaligen Gewerbeflächen komplett rückbauen und im Anschluss daran mit den Neubaumaßnahmen beginnen. Geplant ist ein Nutzungsmix, dessen Schwerpunkt nach Fertigstellung mit rund Dreiviertel der Gesamtfläche auf modernem, urbanem Wohnen liegen wird.


    Das von der PATRIZIA erworbene Grundstück an der Feuerbachstraße in Frankfurt am Main ist größtenteils mit Gewerbeimmobilien bebaut, die bereits seit einigen Jahren ungenutzt sind. Anfang 2008 plant die PATRIZIA mit den Abrissarbeiten zu beginnen und in einem Projektzeitraum von ca. vier bis fünf Jahren wird ein gemischt genutztes Wohn- und Gewerbeensemble mit einer Brutto-Geschossfläche von ca. 25.000 m² entstehen. Der Gewerbeanteil wird dabei rund 30 %, der Wohnanteil rund 70 % betragen.


    Die Top-Zentrumslage des Grundstücks an der Feuerbachstraße war ausschlaggebend für die Ankaufsentscheidung der PATRIZIA, denn sie macht das geplante Projektentwicklungsvorhaben für gewerbliche wie auch private Nutzer gleichermaßen attraktiv. "Das Frankfurter Westend ist eine der begehrtesten Adressen, egal, ob wir von erstklassigem Wohnen oder einem Top-Bürostandort sprechen", sagt Jürgen Kolper, Geschäftsführer der PATRIZIA Projektentwicklung GmbH, "daher freuen wir uns sehr, dass es uns gelungen ist, in dieser Lage ein so großes Grundstück zu erwerben, dessen Wertschöpfungspotenzial außerordentlich hoch ist", so Kolper weiter. Die PATRIZIA wird in den nächsten vier bis fünf Jahren zwischen 100 und 120 Millionen Euro in die Entwicklung des Grundstücks investieren.


    Quelle: Patrizia Immobilien AG

  • Nichts gegen die Revitalisierung alter Bürogebäude, aber ich finde es gut, wenn in Strassen im Westend der ursprüngliche Charakter als Wohnviertel durch eine neue Blockrandbebauung wiederhergestellt wird und freue mich, dass diese Nutzungsmöglichkeit jetzt auch wirtschaftlich attraktiv ist. Immerhin wird der Abriss von Gründerzeitbauten im Westend Ende der 60er Anfang der 70er Jahre heute allgemein als Fehler angesehen.
    Es wäre mE wirklich ein städtebaulicher Gewinn, wenn möglichst viele der Bausünden aus den 60er/70er Jahren im Westend ein ähnliches Schicksal erleiden würden, zumal einige Gebäude seit langer Zeit weitgehend oder vollständig leerstehen und vor sich hin vergammeln. Es gibt einige Grundstücke, für die eine solche Neunutzung städtebaulich noch viel wichtiger wäre, da sie im Vergleich zu dem hier in Rede stehenden Objekt, dass ja sehr nah an der mittlerweile von Büronutzung geprägten Bockenheimer Landstrasse liegt, noch viel "tiefer" im rein als Wohngebiet genutzten Westend liegen.

  • Dem will ich mich anschließen und meine Freude darüber mitteilen, daß für das erwähnte Areal nun endlich ein Zeitplan vorliegt - war da nicht schon vor einigen Jahren etwas als "spruchreif" angekündigt worden?

  • Patrizia AG - Feuerbachstraße

    Die Patrizia AG hat zwischenzeitlich 50% des Geländes an die LBBW verkauft.
    Zwischenzeitlich ist auch der Finanzvorstand ausgetauscht worden. Man darf gespannt sein, ob es mit der Bebauung noch was wird.
    Derzeit (Ende März 2008) hat sich jedenfalls noch nix auf dem Gelände getan.

  • ^
    In der entsprechenden Pressemitteilung wird der Verkauf als Resultat der Kooperation mit der LBBW im Bereich Projektentwicklung (nicht nur bei diesem Projekt) dargestellt - an der ursprünglichen Planung (Abriss des Bestands und Neubau von 25.000m² mit 70% Wohnanteil) soll dagegen festgehalten werden.


    Allerdings ist die PM nun auch schon wieder mehr als ein halbes Jahr alt..


    Quelle:
    PATRIZIA Immobilien AG

  • Patrizia AG

    Die Patrizia AG hat am 2. April ihren Jahresabschluss veröffentlicht.
    Die Feuerbachstraße wird dort unter der Projektgesellschaft F 40 GmbH mit Sitz in Stuttgart geführt und der 50% Anteil der Patrizia wird ein Buchwert von 5,1 Mio. Euro zugeschrieben.
    Zur Erinnerung: Kaufpreis für das Gesamtgrundstück war 41 Mio Euro, die Hälfte davon wurde an die LBBW verkauft.


    Zum Fortgang der Bebauung steht im Geschäftsbericht nichts Neues. Es heißt dort, wie bislang, dass Anfang 2008 begonnen würde.
    Angesichts des Umstandes, dass noch nicht mal der Bebauungsplan für das Areal steht (B842 - abzurufen über "www.Planas-Frankfurt.de"), habe ich wenig Vertrauen in einen baldigen Beginn.


    Wäre schön, wenn die häßlichen Gebäude und der Absperrzaun mal weg kämen.


    02.04.2008

  • In der Tat zieht sich das Bebauungsplanverfahren in die Länge, wie der Leiter des Stadtplanungsamts Dieter von Lüpke selbst einräumt. Die Patrizia soll mitten in den Planungen stecken. Erste Ergebnisse möchte sie in Kürze vorstellen. Auf dieser Grundlage möchte die Stadt dann den Bebauungsplanentwurf optimieren. Weiterhin ist die Rede von etwa 120 Millionen Euro Investitionsvolumen und vier bis fünf Jahren für die Realisierung. Mehr heute =4436349"]in der FNP.

  • Das Vorhaben zieht sich weiter hin.
    Ausser das die Vögel dort nisten und die Blumen blühen, tut sich nichts auf dem Gelände.
    Im Quartalsbericht der Patrizia AG hat sich allerdings der Wert der Beteiligung um 250.000 erhöht, aber das bringt den Bau nicht weiter.


    7.5.2008

  • Gestern haben die Investoren Landesbank Baden-Württemberg und Patrizia AG das Projekt dem Planungsausschuss vorgestellt. Die FNP berichtet an =4823740"]dieser Stelle. Demnach sollen nun zu drei Vierteln Wohnungen und nur noch zu einem Viertel Büros entstehen. Der Wohnanteil wurde also gegenüber der Ankündigung von Sommer 2007 (oben #5) nochmals etwas erhöht. 110-150 Wohnungen sind geplant. Eine Blockrandbebauung soll es nun doch nicht geben, sondern vier Solitäre und einen Querriegel. Außerdem einen nach Süden offenen Innenhof. Den Investoren liegen zwei Architekturentwürfe vor, einer davon soll umgesetzt werden.


    Schön, dass sich etwas bewegt. Es wird nun auf die Gestaltung ankommen, doch erscheint mir die Abkehr von einer Blockrandbebauung aus städtebaulicher Sicht verkehrt. So werden nun wieder die sattsam bekannten Solitäre gebaut, hier offenbar in der XL-Version mit 30-35 Wohnungen pro Gebäude. Dass mit solchen Baumassen "die traditionelle, villenartige Bebauung im Westend aufgegriffen werden" soll, damit hat sich der Herr von der LBBW wohl einen derben Scherz erlaubt.

  • Seit längerer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen aus dieser Ecke: Laut heutiger Pressemeldung der Stadt wird der Entwurf des Bebauungsplanes Nummer 842 Feuerbachstraße vom Mittwoch, 18. März, bis Montag, 27. April in der Infothek des Technischen Rathauses in der Braubachstraße 15 erneut öffentlich ausgelegt. Hier eine Grafik zum Geltungsbereich.


    Offenbar hat der Investor bereits einen "Eingeladenen Wettbewerb" zur Gestaltung durchgeführt. Ein Beitrag kam wohl vom Büro Langhof, das auch die Studie für die Neubebauung des Frankfurter-Rundschau-Areals geliefert hat. Den - vielversprechenden - Entwurf findet ihr hier. Zum Ausgang des Wettbewerbs und zu den Realisierungsaussichten habe ich keine Informationen.

  • Baubeginn Q2 2009

    Im neuen Geschäftsbericht der 50% Eigentümer ist zu finden, dass der Baubeginn im 2. Quartal 2009 sein soll.
    Angesichts des Umstandes dass der zugehörige neue Bebauungsplan B 842 noch bis April 2009 ausliegt, eine als mutig zu bezeichnende Aussage.


    Gebaut werden sollen, so der Geschäftsbericht weiter, 6 Solitäre mit 16.350 qm Wohnfläche und ein Bürogebäude mit 5.000 qm.
    Für die 6 Solitäre müssen wohl nicht nur die ZAV Gebäude weichen, sondern auch noch existierende Wohnhäuser in der Feuerbachstraße. Dies ergibt sich zumindest aus dem Bebauungsplan.


    Ach ja, das Investitionsvolumen ist zwischenzeitlich von 100 bis 120 €/Mio (Juli 2007) auf 150 €/Mio. (März 2009) gestiegen. Liegt vermutlich an den Zinsen auf den Kaufpreis von 40 €/Mio. und den avisierten Wohnungspreisen.

  • In der Tat ein sportlicher Zeitplan. Sollte der Grundstückseigentümer darunter bereits den Beginn der Abbrucharbeiten verstehen, dann könnte es schon hinkommen. Zu Baugrenzen, Zahl der zulässigen Geschosse etc. ein Auszug aus dem Planentwurf, Stand Nov. 2008:



    Grafik: Stadt Frankfurt am Main

  • Bebauungsplan B 852

    Der Bebauungsplan bedarf wohl der Überarbeitung.
    So sind viele der eingezeichneten Bäume, wegen der vereinzelt sogar die Baugrenze reduziert wurde, gar nicht (mehr) vorhanden.
    Auch ist die Verdoppelung der Grundfläche des häßlichen 10-geschossigen Bürohauses an der Ecke Kettenhofweg/Barckhausstraße bis an die Straße kein stadtplanerisches Glanzstück. Die schönen Altbauten gegenüber würden dadurch ganz schön erschlagen.
    Mal sehen, wie es mit dem B-Plan und der Neubebauung weitergeht. Womöglich stellt ja der neue LBBW Chef (der Bank gehören 50% des Geländes) das ganze Projekt ja in Frage.

  • Späterer Baubeginn

    Patrizia vermeldet im Bericht zum 2. Quartal 2009 dass "intensivere" Vorbereitungen den Baubeginn auf 2010 verschieben. Frühjahr? Herbst? Sommer? Winter? Solche Angaben werden gar nicht mehr gemacht.
    Angesichts der finanziellen Schieflage der Mitgesellschafterin am Projekt Feuerbachstraße, der LBBW, bedeutet dies wohl längeren Stillstand.
    Die Anwohner können sich also weiter an der grünen Oase erfreuen.

  • Weiss jemand, was es mit den Erdarbeiten in der Feuerbachstrasse auf sich hat? Die Strasse ist schon seit 2-3 Wochen gesperrt. Erschliessungsarbeiten für die ZAV Baustelle?