Spaziergänge in Paris

  • Spaziergänge in Paris

    Im Dezember habe ich eine Woche in Paris verbracht und dabei wieder einige Schnappschüsse aufgenommen. Auf das Ablichten bekannter Sehenswürdigkeiten, die sowieso jeder aus tausend Bildern besserer Qualität kennt, habe ich dabei weitgehend verzichtet und stattdessen vor allem normale Pariser Straßen bei meinen Spaziergängen durch die Stadt aufgenommen. Hier der erste Teil meiner Bilder:











  • Ich sehe Du bist quasi unter meinem Fenster vorbeigelaufen. Schoen eingefangen wie hier in der rue des Martyrs die Menschen die Strasse quasi ungefragt zur und eigenmaechtig zur Fussgaengerzone erklaert haben. Soll'n die Autos halt warten :)

  • Vielen Dank für die ganz unklischeehafte Bilderserie! Das Schöne an Paris ist, dass man seine Kamera beliebig hinhalten kann - es ist eigentlich immer etwas Sehens- oder Bemerkenswertes auf dem Bild...
    In Paris erstaunt mich immer wieder, dass man dort offenbar einen Sandstein verwendet (hat), der nicht im Laufe der Jahrzehnte dunkel wird wie der hierzulande verwendete. Jedenfalls sieht man so gut wie nie Baugerüste vor den Fassaden. Man hat den Eindruck, dass die Pariser Fassaden praktisch keine Renovierung benötigen.

  • Auch von mir vielen Dank für die schönen Bilder, die abseits der Standartsehenswürdigkeiten und doch so typisch für Paris sind! Ich bin auch immer wieder gerne in der Stadt, gerade auch etwas abseits der klassischen Touriziele, die natürlich auch toll aber oft unheimlich überlaufen sind...


    Und zum Kalksandstein: Zum einen dunkelt der zum Glück durch Umwelteinflüsse nicht so nach, wie etwa der beim Kölner Dom verwendete Stein. Der eigentlich ja auch ziemlich hell ist, wie man an erneuerten Stellen sehen kann (Foto). Ein gebürtiger Pariser hat mir mal erzählt, dass die Stadt die Hauseigentümer verpflichtet, die Fassaden alle paar Dekaden zu reinigen. Im deutschen Google hab ich dazu leider nichts gefunden, also nagelt mich bitte nicht drauf fest :) Aber es gibt schon ein paar sehr lange nicht sanierte Häuser, bei denen man sieht, dass auch der Pariser Sandstein relativ dunkel werden kann: Klick!

  • ...man dort offenbar einen Sandstein verwendet (hat), der nicht im Laufe der Jahrzehnte dunkel


    Zudem vorsicht! Viele Fassaden hier bei uns auf den ersten Blick nach 'echtem' Sandstein aussehen sind in wirklichkeit nur verputzt. Man hat im Laufe der Jahrhunderte in Paris Techniken und Kunstfertigkeit erworben die Fassaden so geschickt zu gestalten, dass sie nach massivem Stein aussehen. Es wird sehr gern dicker Putz plastisch gestaltet: Also ausgeformt und kanneliert, so dass es den Eindruck erweckt man stuende vor einer Wand aus grossen Sandsteinbloecken.


    Ausserdem gibt es spezielle Fassaden-Reinigungs-Wagen (Machine de nettoyage des facades d'immeubles). Das sind oft recht grosse Kranwagen an denen Arbeitsplattformen haengen. Ich habe mit Muehe ein schlechtes Bild davon googlen koennen. Damit hat man die Strassenseite eines durchschnittlichen Hauses in ein, maximal zwei Tagen komplett mittels Wasser (machmal Sand) und Hochdruck gereinigt und alles sieht wieder aus wie neu.

  • Is ja geil :D! Ist das für die Stein- oder für die "So als ob"-Putzfassaden? Eher für die Steinfassaden, oder? Wieso dauern manche Restaurierungsarbeiten hier dann 5 Jahre, wenn mans in 2 Tagen schaffen könnte?! Berlin hat Ausflugsschiffchen aus Amsterdam, vielleicht spendiert uns Paris auch mal ein paar dieser Wagen :).


    Merci pour les Photos! Sieht schon recht monoton aus teilweise - aber lieber monotone Schönheit, als vielfältige Hässlichkeit. Ich beneide Paris um die ganzen Ecktürmchen. Sie sind ja nicht mal unbedingt verschnörkelt, aber dennoch einfach eine schöne Sache.

  • La Defense wirkt so wie es deine Bilder hier zeigen auf mich extrem abstoßend und menschenfeindlich. Ich kann da kein Konzept erkennen, alles sieht lose zusammengewürfelt aus und strahlt eine dumpfe Monstrosität aus. Die Flachbauten sind schauerliche Sichtbetonbunker und die Grünanlagen sind auch dürftig.


    Unter vorbehalten, da ich noch nie persönlich dort war, das unschönste Hochhaussensemble in Europa.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Hochhauscluster mögen aus der Ferne betrachtet ihren Reiz haben. Man muss m.E. auch anerkennen, dass jeder Bau seine individuelle Note hat, auch in La Defense. Dennoch hat es in der Summe etwas Austauschbares und könnte so auch in einer Millionenstadt Südamerikas oder Asiens stehen. Zwischen Hochhäusern umherzulaufen ist nach meinem Gefühl anstrengend und langweilig. Umso größer ist dann die Freude, sich in einer Stadt zu bewegen, die vor 1914 erbaut wurde, wie im alten Paris. Es kommt dem menschlichen Maß näher - weniger vage kann ich es nicht ausdrücken, und ich beanspruche hier keine Allgemeingültigkeit. Vielleicht ist das jene "Qualität der europäischen Stadt", die der frühere Berliner Senatsbaudirektor Stimmann meinte.

  • Naja, "La Defense" klingt auch nicht danach, als wollte man bewusst einen Stadtteil für Paris verliebte Romantiker schaffen. Hinzu kommt, dass die französische Moderne eben ihren ganz eigenen Stil hat, dem nicht jedem zusagt. Ob moderne französische Architektur, französische Autos oder der TGV: Für unsere klassischen deutschen Geschmäcker sieht alles superfuturistisch und altbacken zugleich aus. La Defense ist demnach auch alles andere als ein austauschbares Hochhaus-Cluster, sondern ein gelungenes Pendant zum historischen Paris.